Otto Adolf Eichmann (* 19. März 1906 in Solingen) ist ein SS-Hauptsturmführer.
Während seiner Schulzeit lernte er Ernst Kaltenbrunner kennen, der später als Chef des Hauptamts Sicherheitspolizei und des SD sein Vorgesetzter wurde.
April 1932 wurde er Mitglied der österreichischen NSDAP und der SS.
1939/40 arbeitete er sogar mit dem NKWD zusammen, im Zuge der Konferenzen zwischen diesem und der Gestapo, um die "polnische Agitation" niederzuhalten.
Seit Anfang 1940 ist er anstelle von Heinrich Müller Geschäftsführer der zuvor von Hermann Göring eingerichteten Reichszentrale für jüdische Auswanderung in Berlin und wurde Leiter des Referats IV D 4 (Räumungsangelegenheiten und Reichszentrale für jüdische Auswanderung) beim Reichssicherheitshauptamt (RSHA) in Berlin. In dieser Funktion war er für die Vertreibung von hunderttausenden Juden ins Generalgouvernement zuständig.
Sommer 1940 schlug er vor, die Juden nach Madagaskar "umzusiedeln", in Kauf nehmend, dass wohl viele das dortige Klima nicht ertragen würden.
Nach Beginn des Unternehmens Barbarossa wurde er regelmäßig über die Ermordung von hunderttausenden sowjetischer Juden durch die Einsatzgruppen informiert.
Sonstiges[]
Am 21. März 1935 heiratete er Vera Liebl (*1909), mit der er bislang zwei Söhne hatte (Klaus, * 1936 in Berlin, und Horst Adolf, * 1940 in Wien). Außerdem hat er einen jüngeren Bruder, Helmut (* 1910).
Seit den späten 1930er-Jahren steht Eichmann im Ruf, besondere Kenntnisse der jüdischen Kultur und der jüdischen Sprachen zu besitzen. Eine Grundlage dafür gibt es nicht, er weiß nicht einmal, dass die hebräische Schrift von rechts nach links gelesen wird.