Argentinien ist das zweitgrößte Land von Lateinamerika, aber dank seiner Entfernung zu den USA und seinem traditionellen Reichtum an Getreide und Fleisch (selbst einfache Leute konnten dreimal täglich Fleisch essen) am eigenständigsten. Allerdings litt es auch unter Exporteinbrüchen nach der Weltwirtschaftskrise. Es hatte um 1940 etwa 14 Millionen Einwohner.
Seit 1931 sind Präsidenten der konservativen Großgrundbesitzer-Allianz Concordancia an der Macht. Die 1930er waren eine Década infame (berüchtigtes Jahrzehnt), in dem die Demokratie nur auf dem Papier existierte und "Patriotischer Wahlbetrug" an der Tagesordnung war. Präsident ist seit Roberto María Ortiz von der "antipersonalistischen"/konservativen Abspaltung der Unión Cívica Radical (UCR – Radikale Bürgerunion), Vize der ultrakonservative und mit Nazi-Deutschland sympathisierende Ramón S. Castillo, der seit Mitte 1940 der wahre Machthaber ist - Ortiz ist durch seine Diabetes geschwächt. Mitte 1942 erblindete er und starb bald darauf, und Castillo übernahm nun auch offiziell die Macht.
Nicht nur die Bevölkerung, sondern auch das Militär war mit seiner Politik nicht einverstanden.
Im Zweiten Weltkrieg ist das Land neutral, sympathisiert aber mit den Achsenmächten. Andererseits hat es einige zehntausend jüdische Flüchtlinge aufgenommen.