Über 90% der Ölförderung und 80% der Raffinierungskapazitäten der Sowjetunion um 1940 lagen im Kaukasus, und dort besonders um Baku, Hauptstadt von Aserbaidschan - die neue Sowjetrepublik, die erst 1936 von der Transkaukasischen Sozialistischen Föderalen Sowjetrepublik abgespalten worden war. 1937 war sie, gemessen am investierten Kapitel, zur drittwichtigsten Sowjetrepublik aufgestiegen. Deshalb hatten Großbritannien und Frankreich die Operation Pike erwogen - einen Luftschlag gegen die sowjetischen Ölfelder. Am Ende fand er nicht statt, aber die potentielle Gefahr blieb. Insbesondere, da der "Führer" das Erdöl des Kaukasus an sich reißen wollte. Unterdessen stieg die Förderung weiter, 1941 auf über 20 Millionen Tonnen.
Dann wurde im November 1941 das Unternehmen Barbarossa durch den "Ostfrieden" von Brest-Litovsk beendet. Dieser wies große Gebiete im Nahen und Mittleren Osten der SU zu, darunter (fast) den ganzen Iran. Anfang 1942 wurde dieser von der Roten Armee besetzt und zerstückelt. Aserbaidschan erhielt dabei die gleichnamige persische Provinz, konnte so seine Größe mehr als verdoppeln, und hatte nun eine Landverbindung zu seiner bisherigen Exklave Nachitschewan. Schon zuvor hatten die Sowjets im besetzten Aserbaidschan dessen Kultur auf Kosten der persischen gefördert.
Ebenfalls 1942 entschied Stalin, das hauptsächlich von Armeniern besiedelte Bergkarabach an Armenien zurückzugeben, da er nicht wollte, dass die Aserbaidschaner in einem wichtigen Grenzgebiet übermächtig wurden, und außerdem die Spannung zwischen den verfeindeten Völkern aufrechterhalten wollte.
Chef der lokalen KPdSU ist seit 1933 Mir Dschafar Abbassowitsch Bagirow, der es geschafft hat, sämtliche "Säuberungen" zu überleben - wohl auch dank seiner guten Beziehung zu Lawrenti Berija.
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