Ayn Rand (bürgerlich Alice O’Connor, geboren als Alissa Sinowjewna Rosenbaum am 2. Februar 1905 [greg.] in Sankt Petersburg) ist eine US-amerikanische Autorin.
Sie erlebte die kommunistische Oktoberrevolution mit, in der ihre Familie (ihr Vater war Apotheker) enteignet wurde und zeitweise hungern musste. Zeitweise wurde sie auch aus der Universität entfernt (sie hatte mit 16 zu studieren begonnen), nur weil ihre Familie "bourgeois" war. Zu dieser Zeit hatte sie bereits ihr Pseudonym gewählt.
Nach diesen Erfahrungen ist sie stark antikommunistisch/-kollektivistisch eingestellt. Andererseits passt sie als Atheistin auch nicht ins christlich-konservative Lager.
Gegen Ende 1925 erhielt sie ein Ausreisevisum für einen befristeten Besuch ihrer Verwandten in den USA. Am 17. Januar 1926 verließ sie ihre Geburtsstadt und kehrte nie mehr zurück. Im August ging sie nach Hollywood, um dort als Drehbuchautorin zu arbeiten; hier traf sie ihren späteren Ehemann, Frank O’Connor; sie heirateten am 15. April 1929. Am 3. März 1931 wurde sie eingebürgert.
Sie versuchte, ihre Eltern und Schwestern in die USA nachzuholen, was die Sowjetunion aber verhinderte.
Bei den US-Wahlen 1940 war sie zusammen mit ihrem Mann in Vollzeit als Freiwillige bei der Wahlkampagne von Wendell Willkie aktiv. Hinterher war sie aber von ihm enttäuscht.
1934 schrieb sie das Theaterstück Night of January 16th, das vom Selbstmord des "Zündholzkönigs" Ivar Kreuger inspiriert war. In dem Stück wird eine Sekretärin vor Gericht gestellt, weil sie des Mordes an ihrem Arbeitgeber und Liebhaber beschuldigt wird. Das Stück sticht hervor, weil die Jury, die über ihre Schuld entscheidet, aus dem Publikum gewählt wird. Von ihrer Entscheidung hängt das Ende ab. 1939 wurden die Rechte an Paramount verkauft.
1936 wurde ihr halb-autobiografischer Roman We the Living (noch keine deutsche Übersetzung) veröffentlicht, den sie auch in ein Theaterstück umarbeitete. 1937 schrieb sie die Dystopie Anthem (im Jahr darauf veröffentlicht) über eine kollektivistische Gesellschaft, in der sogar das Wort "ich" verboten ist.
Seit 1934 arbeitet sie an dem Buch Second-Hand Lives über einen genialen Wolkenkratzer-Architekten, der von Frank Lloyd Wright inspiriert ist, und seinen bösen Konkurrenten. Es verwendet auch Elemente aus ihrem Drehbuchentwurf für den Stummfilm Wolkenkratzer (1928). 1938 hatte sie schon einen Vertrag mit dem Verlagshaus Knopf, der aber im Herbst 1940 gecancelt wurde, weil sie erst zu einem Viertel fertig war.
Ihre Lieblingsautoren sind Dostojewski, Victor Hugo, und Friedrich Schiller. Den "amerikanischen Nietzsche" H. L. Mencken bewundert sie. Von Nietzsche selber war sie beeindruckt, fand ihn aber letzten Endes zu irrational.