Britisches Empire (W6)

Noch ist König George VI. Kaiser von Indien und Oberhaupt eines wahren Weltreichs

Das Britische Empire umfasste 1939, zu Beginn des Zweiten Weltkrieg, immer noch etwa ein Viertel der Welt, wenn man die Dominions und Völkerbundsmandate mitrechnet. Zwar war das strategisch wichtige Königreich Ägypten 1922 offiziell unabhängig geworden, und Irland hatte sich sogar aus dem Vereinigten Königreich herausgelöst. Andererseits hatte Großbritannien immer noch verdeckten Einfluss in vielen Staaten, und durch die Einrichtung des British Commonwealth of Nations 1931 wurden die Dominions fester an das Mutterland gebunden. Auch durch die Besetzung von Island und den Färöern hatte sich der britische Einfluss sogar noch ausgeweitet.

Andererseits arbeitete die Unabhängigkeitsbewegung in Britisch-Indien unter Mohandas Gandhi weiter, und auch in anderen Gebieten rumorte es.

Die Situation verschlimmerte sich, als die schwere Niederlage in der Schlacht von Dünkirchen, sobald die Nachricht durchgedrungen war, allen Gegnern und Kritikern des Empires bewusst machte, dass es nun geschwächt war. Aufstände, oder das Durchdrücken von Zugeständnissen, schienen nun erfolgversprechender.

Zu einer schweren Krise kam es, als Gandhi und Nehru festgenommen wurden, nachdem sie im Oktober 1940 zu zivilem Ungehorsam und gewaltlosem Widerstand aufgerufen hatten; laut dem Vizekönig war es die schwerste in Indien seit dem Sepoy-Aufstand 1857.

Als der Krieg begann, hatte das Empire in Westafrika etwa 200.000 Mann zur Verfügung, in Ostafrika 320.000, in Ägypten und im Nahen Osten 80.000. Neue Einheiten mussten aufgestellt werden, insbesondere nach der verlustreichen Schlacht von Dünkirchen Ende Mai 1940. Truppen aus den Dominions, Indien, und Schwarzafrika müssen in andere Teile des Empires verlegt werden, in denen es "brennt".