Die Republik China unter Diktator/Generalissimo Tschiang Kai-schek ist im Jahre 31 der Minguo-Ära ein zerrissenes Land, in mehr als einer Hinsicht:
- Ideologisch wollen die Kommunisten unter Mao Tse-tung eine Revolution (auch wenn sie im Langen Marsch über 90% ihrer Leute verloren haben)
- das imperialistische Japan hat bereits die Mandschurei abgetrennt und zu seinem Marionettenstaat Mandschukuo gemacht, und führt seit der Besetzung von Schanghai 1937 offen Krieg mit China
- darüber hinaus gibt es in vielen Provinzen Kriegsherren, über die Tschiang Kai-schek kaum Kontrolle hat. Erst 1930 war die Regierung fast bankrott gegangen, als sie den Feldzug in den Zentralebenen führen musste.
Schon sind viele große Städte wie Peking, Tientsin, Kanton, und die alte Hauptstadt Nanking an die Japaner verloren. In letzterer kam es daraufhin zum Nanking-Massaker, in dem die Japaner zehntausende, wenn nicht hunderttausende von Chinesen abschlachteten. Nur durch das Eingreifen von John Rabe, Vorsitzender des Internationalen Komitees für die Nanking-Sicherheitszone - obwohl er überzeugter Nazi ist! - konnten einige hunderttausend Menschen gerettet werden. Die Hauptstadt des Landes musste zweimal verlegt werden, erst nach Wuhan, dann nach Tschungking. Mittlerweile ist der Vormarsch der Japaner endlich zum Stehen gekommen. Wenn auch nur durch Tschiang Kai-scheks Deichbruchaktion in der Provinz Henan am Gelben Fluss am 9. Juni 1938 mit der Idee, durch das Fluten ganzer Provinzen die japanische Armee aufzuhalten, was fast eine Million Tote forderte. Die Flutungen bewirkten immerhin eine monatelange Unterbrechung des japanischen Feldzuges. Die Überlebenden wurden mit japanischer Waffengewalt zum Wiederaufbau der Deiche gezwungen; die Deiche sind noch nicht alle wieder aufgebaut. Am 20. März 1940 etablierte Japan in der alten Hauptstadt die "Neuorganisierte Regierung der Republik China" unter ihrem Kollaborateur Wang Tsching-wei (der so hoffte, so seinem Land zumindest Frieden zu bringen), die ein Gebiet von 1.264.000 qkm kontrolliert. Das besetzte China muss große Mengen Reis an Japan liefern, da dieses selber nicht genug für seine Bevölkerung erzeugen kann. Und das unbesetzte China musste Millionen Flüchtlinge aus den besetzten Gebieten aufnehmen. Oft wenden die Japaner ihre Sankō Sakusen (Englisch: "Three Alls")-Politik an: Alles töten, alles niederbrennen, alles plündern.
Theoretisch hat China Truppen von mehreren Millionen Mann gegen gut eine Million Japaner verfügbar, aber in der Praxis fehlt es an Panzern und anderen Fahrzeugen, und viele Truppen stehen nur auf dem Papier. Die deutschen Berater schätzten, dass ein japanischer Soldat fünf bis zehn chinesische aufwog. Armee und Behörden sind korrupt, jeder Reiche kann sich freikaufen, und es wird geschätzt, dass zwei Drittel der Rekruten u.a. wegen der drakonischen Strafen (Ungehorsam kann mit Abschneiden der Ohren bestraft werden) desertieren - oder während der Ausbildung verhungern. Nur selten, wie 1939 bei der Verteidigung von Tschangscha, konnten die Chinesen die Japaner besiegen. Viele Chinesen sind so verzweifelt, dass sie Selbstmordattentate gegen die Japaner begehen.
Trotzdem ist der Krieg für die Japaner kostspielig: 1937-41 sind über 175.000 ihrer Soldaten dort gefallen und über 500.000 verwundet worden; hinzu kommen 400.000 Tote durch Krankheiten.
China bemüht sich um Unterstützung von außen, mit wechselndem Erfolg. In der Vergangenheit hatte Nazi-Deutschland noch Militärberater unter General von Falkenhausen (der noch 1938 Tschiang wegen dem Guerillakrieg beriet) geschickt, aber seit dem Bündnis mit Japan ist diese Zeit vorbei. Stalin schloss 1937 mit Tschiang-China einen Nichtangriffspakt, hat aber Sowjet-China (momentan auf die Gegend um Yen-an beschränkt) deswegen nicht aufgegeben. Daher kam es als ein Schock, als er im Frühjahr 1941 einen Nichtangriffspakt mit Japan abschloss und nun nicht nur die Waffenlieferungen an Tschiang, sondern auch an Mao einstellte.
Seit 1940 ging das ohnehin schon brüchige Zweckbündnis aus Kommunisten und Nationalisten auseinander. Mao wandte nur einen kleinen Teil seiner Kräfte gegen Japan und konzentrierte sich stattdessen darauf, seine Machtbasis auszubauen.
Nach der Niederlage Frankreichs im Juni 1940 wurde die Situation noch schwieriger, weil Japan die Kontrolle der Grenze zu Französisch-Indochina übernahm und auch den Waffentransit über Hongkong blockierte. Die Birmastraße, zeitweise letzte Verbindung zur Außenwelt, wurde von den Briten unter massivem diplomatischem Druck der Japaner bereits am 17. April geschlossen. Im Herbst öffneten sie sie dann wieder.
Die Japaner nennen das Land abfällig 支那 ("Shina").