Einführung[]
Carl von Clausewitz war ein berühmter preußischer General und Militärtheoretiker des 19. Jahrhunderts. Er verfasste das Werk "Vom Kriege", in welchem er die Zusammenhänge von Krieg und Politik analysierte. Dieses Werk, welches durch seinen Tod 1831 unvollendet blieb, beeinflusste die politische und militärische Führung Europas bis zum heutigen Tage.
In dieser Zeitline bleibt Clausewitz sein Tod durch die Cholera erspart, und er kann in den 25 Jahren, die er länger lebt, sein Werk vollenden und das preußische Militär weitergehend reformieren. Dies wird die Geschichte Europas und der Welt nachhaltig beeinflussen.
Eine kurze Geschichte der Welt[]
Nach Clausewitz' Tod im Jahr 1856 versucht die Führung Preußens, seine Ideen in ihre strategischen Pläne einzubinden. Der Krimkrieg hat Österreich ohne starke Verbündete zurückgelassen und so sieht der preußische Generalstab eine Gelegenheit, seinem alten Rivalen die Vormachtstellung im Deutschen Bund entgültig zu entreißen. Natürlich kann ein solcher Krieg nicht ohne gute Verbündete geführt werden. Preußen sucht die Freundschaft mit anderen deutschen Staaten, wie Sachsen, Hessen, Baden und Hannover, in denen es Bündnispartner findet.
Der preußische Ministerpräsident Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen erkennt, dass sein Land vor dem Krieg die Nummer seiner potenziellen Gegner durch Diplomatie verringern muss. Er organisiert eine Reihe von Treffen mit dem französischen Kaiser Napoléon III., um Frankreichs Unterstützung für die Einigung Deutschlands zu erlangen. Die Treffen enden erfolgreich und legen den Grundstein für die langjährige Zusammenarbeit der beiden Länder.
Als es im Jahr 1864 zu Unstimmigkeiten wegen der dänischen Erbfolge kommt, schmiedet das Königreich Hannover ein Bündnis mit Preußen. Sofort mobilisiert Preußen seine Truppen und startet mittels des gut ausgebauten Schienennetzes sehr schnell die Invasion Dänemarks. Die Düppeler Schanzen werden eingenommen, die sich zurückziehende, noch nicht einmal vollständig mobilisierte dänische Armee wird in einer Verfolgungsschlacht vernichtend geschlagen.
Als Hannover endlich ins Kriegsgeschehen eingreifen kann, ist der Krieg schon zugunsten Preußens entschieden. Im Frieden von Flensburg wird Schleswig und Holstein Preußen zugesprochen, Hannover geht leer aus. Der neue preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck beginnt nun flink damit, die dänisch-preußischen Beziehungen wieder zu verbessern, und im Jahr 1866 gehen Dänemark und Preußen ein Bündnis ein, was den Preußen für den Krieg mit Österreich Sicherheit an der Nordflanke gibt.
Georg, König von Hannover, fühlt sich betrogen und sucht einen Partner, um gemeinsam sich an Preußen für diesen Verrat zu rächen. In Franz, Kaiser von Österreich, findet er einen geeigneten Partner.
Durch den preußischen Erfolg fürchtet Österreich um seine Vormachtstellung im Deutschen Bund. In einem Geheimabkommen sichern Hannover und Österreich zu, sich bei einem Krieg gegen Preußen gegenseitig zu unterstützen.
Am 8. April 1866 unterzeichnen Italien und Preußen einen Geheimvertrag, welcher vorsieht, Österreich zeitgleich anzugreifen. Italien möchte Venedig und das Trento erobern, Preußen möchte Österreich aus dem Deutschen Bund drängen, um das (Klein-)Deutsche Kaiserreich zu gründen.
Im März 1866 wird bekannt, daß Bismarck, Kanzler von Preußen, versucht hat, Hamburger Stadtparlamentarier zu bestechen, damit diese einem Anschluß Hamburgs an Preußen zustimmen.
Jetzt erklärt das Kaisertum Österreich Preußen den Krieg, um die aufstrebende Großmacht Preußen in die Schranken zu weisen.
In der Versammlung des Deutschen Bundes wird Österreich als Aggressor verurteilt, die weiteren Länder des Deutschen Bundes unterstützen Preußen im Krieg.
Allein Bayern bleibt neutral.
Hannover ist nicht ausreichend auf diesen Krieg vorbereitet, seine 19.000 Soldaten sind im Königreich verteilt. Schnell werden sie von Preußen geschlagen, die Stadt Hannover wird besetzt, das Königreich Hannover wird aufgelöst und in Preußen integriert.
Nach dem Kriegseintritt Italiens sieht sich nun Österreich mit einem Zweifrontenkrieg konfrontiert. Während die Italiener zurückgeschlagen werden müssen, kann Preußen seine Truppen in Böhmen konzentrieren, unterstützt von den Verbänden Sachsens. Die Österreichische Armee wird vernichtend geschlagen.
Während König Wilhelm mit der Preußischen Armee weiter nach Wien zieht, bleibt dessen Sohn, Friedrich, mit einigen Besatzungstruppen in Prag.
Die Preußen und ihre Verbündeten rücken in unglaublichen Tempo nach Wien vor und die österreichische Führung, die den Gegner unterschätzt hat, wird Opfer von Clausewitz' "entwaffnendem Krieg" statt des "begrenzten Krieges". Der Tod von Kaiser Franz Joseph I. während der Bombardierung von Wien schwächt die Autorität der Regierung.
Die österreichische Kaiserfamilie flieht vor den nahenden Preußen nach Preßburg und überläßt Wien den preußischen Besatzungstruppen, die nun Wien einnehmen. Viele Bürger Wiens fühlen sich von der Kaiserfamilie im Stich gelassen.
Der Versuch der österreichischen Regierung, neue Truppen in Ungarn auszuheben, scheitert, da sich Ungarn weigert, Österreich weiterhin zu unterstützen. Aus desertierten Soldaten wird die Ungarische Freiheitsarmee gegründet, welche ein "Freies (unabhängiges) Ungarn" anstrebt.
Mit Argwohn beobachtet der russische Zar die Entwicklung in Österreich. Er verspricht Unterstützung. Russische Truppen marschieren in Galizien ein. Die russischen Armeen werden, als sie in Lemberg einmarschieren, von der Bevölkerung jubelnd begrüßt. Es kommt sogar die Hoffnung auf, sich vom Joch Österreichs lösen zu können. Schnell bildet sich sich eine Freiwilligenarmee unter der slawisch sprechenden Bevölkerung Galiziens.
Aufgrund der schlechten Versorgungslage der russischen Armee kann diese von der Ungarischen Befreiungsarmee in den Karpaten gestoppt werden.
Unterdessen hält der preußische König in Wien eine Siegesparade ab.
Animiert von den ungarischen und ruthenischen Freiheitskämpfern begehren nun die Tschechen in Böhmen auf. Im Prag überrumpeln Milizionäre die wenigen und unvorbereiteten preußischen Besatzer und inhaftieren den preußischen Thronfolger.
Während ein Stanislas Wenzel sich zum neuen Führer der freien Republik Tschechien erklärt, erreichen tschechische Gesandte die russische Armee und erbitten militärische Unterstützung im Kampf der slawischen Völker gegen die "germanische Vorherrschaft".
Die Situation eskaliert. In Laibach und Zagreb gibt es Kundgebungen, auch hier ertönt der Ruf der Kroaten und Slowenen nach Freiheit und Unabhängigkeit.
Bismark befürchtet einen kompletten Zusammenbruch von Österreich-Ungarn, die größte Gefahr sieht er im Zusammenschluß aller slawischen Völker Europas unter der Herrschaft des Zaren.
Beflügelt durch die jubelnde Bevolkerung Galiziens verliert der russische Zar auch jedes Interesse, das Kaisertum Österreich zu stärken. Zu groß ist die Verlockung, die Gebiete Galiziens in das Zarenreich einzugliedern.
Extremistische Generäle der russischen Armee fordern sogar, eine Landverbindung zu den slawischen Brudervölkern Serbien und Bulgarien zu erobern.
Doch nun bittet Preußen Frankreich gegen eine neue Bedrohung um Hilfe. Doch der französische Kaiser zögert. Seine Berater und er begrüßen zwar die Zerschlagung des Erzfeindes Österreich, ein zu schnelles Erstarken Preußens widerspricht allerdings auch den Interessen Frankreichs.
Der preußische König steht in einer sehr bedrängten Lage: Seine Armee ist als Besatzungstruppe in weiten Teilen Österreichs und Hannovers verteilt. Im Osten droht die russische Armee, im Süden stehen die Italiener. Die Neue Ungarische Armee kann nur zeitweise die russischen Invasoren aufhalten, und die Tschechen, Slowenen und Kroaten begehren auf.
König Friedrich von Preußen verliert die Nerven. Meist bleibt er unansprechbar in den Regierungsgebäuden von Wien.
Doch das nationale Aufbegehren macht vor der deutschen Bevölkerung nicht halt. So sehen die Menschen Österreichs in den preußischen Truppen zwar Besatzer, doch sie fühlen sich den einzelnen Soldaten verbunden. Von der Kaiserfamilie sind die Bewohner Deutschösterreichs enttäuscht, und ohne eine gute Führung werden immer wieder Rufe nach einem Deutschen Kaiserreich laut.
Bei dieser explosiven Stimmung sieht Bismarck nur noch einen Weg: Die Flucht nach vorne. In König Ludwig von Bayern sieht er eine Lösung. Nur dieser war neutral im Konflikt zwischen Preußen und Österreich. Und nur ein neutraler Herrscher kann die prekäre Situation lösen.
Trotz anfänglicher Bedenken gelingt es Bismarck, die verbliebenen österreichischen Truppen mit denen Preußens und Bayerns zu vereinen. Gemeinsam gelingt es, Prag einzunehmen, bevor die russischen Truppen Böhmen erreichen.
Als in Prag dann das deutsche Kaiserreich ausgerufen wird, und Kaiser Ludwig (von Bayern) nun seine Residenz dorthin verlagert, wird dies in allen Gebieten Deutschlands als große Erleichterung aufgenommen.
Rußland erhält im Frieden von Lemberg Galizien. Ungarn, Kroatien, und Slowenien bilden eine Föderation, welche zunächst neutral bleibt.
Napoleon III. steht innenpolitisch unter erheblichem Druck. Er versucht, durch außenpolitische Erfolge davon abzulenken.
Bismarck und Napoléon III. halten 1871 in Sedan eine Konferenz ab, die in die Geschichte eingehen wird.
Frankreich akzeptiert den Sieg Preußens unter der Bedingung, daß Preußen die Annexion Belgiens durch Frankreich duldet.
Das Sedan-Bündnis, wie es genannt wird, ebnet den Weg für die Einigung Deutschland unter preußischer Herrschaft mit französischer Billigung. Nur Luxemburg bleibt eigenständig, was die französischen Ängste, dass ein vereinigtes Deutschland zu stark wird, kaum besänftigt. Bismarck hat nun die ersehnte Allianz mit Frankreich zu minimalen Kosten und kann sich voll und ganz der russischen Gefahr im Osten zuwenden.
Für den Rest des 19. Jahrhunderts bilden sich in Europa zwei rivalisierende Machtblöcke heraus. Auf der einen Seite vereinigt Bismarck Deutschland, Frankreich, Italien, und Dänemark in einem Block. Auf der anderen Seite verbünden sich die Russen mit Ungarn. Später verbünden die beiden Länder sich in einem Zug des Pragmatismus mit Serbien, Bulgarien, und dem Osmanischen Reich. Die von Deutschland geführte Allianz wird als der "Zentrale Bund" bekannt und die von Russland geführte Allianz als der "Imperiale Bund".
1888 putscht die spanische Armee gegen König Alfons XII. und setzten ihren Kandidaten als Karl V. ein. Bald stellt sich heraus, dass der Staatsstreich mächtige Unterstützer hat - die Russen, welche befürchten, dass der liberale Alfons XII. sein Land dem Zentralen Bund anschließt. Karl V. arrangiert sich rasch mit St. Petersburg, was in Paris und Berlin die Alarmglocken läuten lässt. Nun sind auch die Briten beunruhigt, da ein möglicher Krieg ihre Marinebasis in Gibraltar gefährdet. Die Briten beginnen Gespräche mit dem Zentralen Bund, die 1897 zum "Diamantenbund" führen. Großbritannien sagt dem Zentralen Bund bei einem Krieg seine Hilfe zu, wenn Spanien dem Imperialen Bund beitritt.
Der europäische Konflikt weitet sich bald in die Überseegebiete aus. Als 1899 die USA Spanien den Krieg erklären, nachdem es zu einigen Schiffszusammenstößen vor Kuba kommt, unterstützen die Briten und der Zentrale Bund den kubanischen Unabhängigkeitskampf und beginnen über eine Allianz mit den USA nachzudenken. Dafür beginnt die Imperiale Allianz nun ab 1901 ihre Beziehungen mit Japan und den südamerikanischen Ländern, wie Peru, Kolumbien, und Ecuador zu pflegen.
Die so entstehenden neuen Fronten der beiden Machtblöcke erleben bald ihren ersten Konflikt. 1902 annektiert Japan mit Russlands Unterstützung das Königreich Korea. Die vereinte Macht der russischen und japanischen Marine machen ein Eingreifen des Zentralen Bundes unmöglich. Nun ist China mehr fremden Einflüssen ausgesetzt, was die Wurzeln für künftige Kriege legt.
Im April 1903 marschieren japanische Truppen über den Fluss Yalu und machen China den Besitz über mehrere Inseln in diesem Fluss streitig. Auf Chinas formale Proteste hin greifen sie das Land selbst an und erobern weite Gebiete, während die Russen die Kontrolle über die Mongolei und die Mandschurei erringen. Doch nun entsenden die Briten, die ihre Interessen in China bedroht sehen, eine Schlachtflotte mit drei Divisionen Soldaten nach Shanghai, um die Japaner zu warnen. Die britischen Stützpunkte in China werden massiv verstärkt und die chinesische Armee wird von britischen Firmen mit Waffen und anderem Nachschub beliefert.
Die Japaner schenken dem zunächst wenig Beachtung, doch als die britischen Kriegsschiffe aktiv eingreifen, um die japanischen Kreuzer von Angriffen auf chinesische Handelsschiffe abzuhalten, müssen sie ihre Position überdenken. Selbst mit Russlands Hilfe ist das japanische Kabinett nicht bereit, einen offenen Krieg gegen die Seegroßmacht Großbritannien zu führen, und so ziehen die japanischen Truppen sich wieder hinter den Yalu zurück. Im Vertrag von Peking vom August 1903 gibt China Japan ein wenig von dem eroberten Land und garantiert Russland die Mongolei, doch sonst werden die beiden Ländern aus China ausgeschlossen, in dem nun die Briten die tonangebende Fremdmacht sind. Die Briten verstärken ihre Pazifikflotte und helfen den Chinesen bei der Modernisierung ihrer Armee. In St. Petersburg und Tokio planen die Regierungen inzwischen, gegen Großbritannien und den Zentralen Bund zurückzuschlagen.
Für die nächsten 6 Jahre findet ein stummes Wettrüsten zwischen den beiden Machtblöcken statt.
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