Alternativgeschichte-Wiki
Advertisement

VerschiedeneMAlth

Colonization ist der Name von zwei Strategiespielen, die 1994 und 2008 entwickelt wurden. Sid Meier´s Civilization IV: Colonization ist ein Remake von Colonization. Siehe Colonization (1994) und den Nachfolger auf Wikipedia.

Information über die Spiele:[]

ColSpain

Die Weltkarte in der Version von 1994

Sid Meier´s Colonization ist ein Spiel, das seinen Ursprung bei Civilization hat, demnach sind auch die optischen Parallelen klar ersichtlich. Doch Colonization hat seinem Fokus auf der Neuen Welt Amerika und ist, besonders was Handel und Produktion angeht, komplizierter. Der Spieler hat die Möglichkeit, sein Kolonialreich nach Belieben aufzubauen, wobei auch Multiplayer-Partien möglich sind. Gespielt wird rundenbasiert, beendet man die Runde, so ist die nächste Fraktion (KI) an der Reihe. Anders als in Civilization vergeht die Zeit in Colonization weitaus langsamer, was aber nicht bedeutet, dass man mehr Zeit hat. Das Spiel ist auf eine gewisse Anzahl an Runden begrenzt, bietet aber in der Zwischenzeit genug Raum, um Amerika vollständig zu erobern.
LeaderOld

Die Wahl der Kolonialmacht bei der Originalversion: England, Frankreich, Spanien und Holland stehen zu Wahl...

Der amerikanische Kontinent wird je nach Einstellung durch das System generiert, es ist aber auch möglich, Karten selbst zu erstellen oder eine gedownloadete Amerikakarte zu benutzen. Einige Einstellungen bei der Zufallskarten-Erstellung sind reichlich sinnlos. Es ist möglich, die Welt so zu generieren, dass man so gut wie keinen Flecken findet, der fürs Siedeln brauchbar ist, besonders wenn man kleine Inseln einstellt. Trotz einiger Schwächen ist die Besiedlung des „Fantasie“-Amerika gut gelungen. Hat man sich erst mal daran gewöhnt, dass hinter jeder Ecke Indianer lauern und man Opfer von Piraten wird, kann man gar nicht mehr aufhören zu spielen.

Was wird gespielt?[]

Colonization in beiden Versionen dreht sich um die Besiedlung der Neuen Welt Amerika und beginnt mit der Ankunft dort 1492. Der Spieler hat die Wahl zwischen vier Kolonialmächten; England, Frankreich, Spanien und Holland. Alle vier Mächte haben den Auftrag, den neuen Kontinent zu besiedeln, dazu steht ihnen zu Beginn ein kleines Schiff zu Verfügung. Der Spieler beginnt wie geschrieben mit einem einzigen Schiff, hat keine Ahnung, wo er sich befindet. Aber es ist natürlich ratsam, nach Westen zu segeln. Das Spiel findet auf einer Weltkarte statt, auf der man Berge, Ozeane, Wälder und Hügel erkennen kann. Oft zeigt sich schon beim ersten Landgang, ob man gut siedeln kann oder nicht. Manchmal ist das Terrain so schlecht, dass es ratsam ist, erst gar nicht an Land zu gehen, sondern erst die Küste nach Landeorten abzusuchen. Hat man ein passendes Stück Küste gefunden, geht’s gleich mit der Besiedlung los. Amerika wartet. Beide Spiele sind in dieser Hinsicht gleich aufgebaut. Ziel ist es, ein florierendes Kolonialreich aufzubauen, welches sich bis 1799 unabhängig macht. Gelingt es dem Spieler, alle Anforderungen (wie z.B. die Gründerväter Amerikas mobil zu machen) zu erfüllen, steht man schon der königlichen Marine gegenüber. Der König des eigenen Landes will natürlich verhindern, dass Amerika unabhängig wird, und entsendet seine Expeditionsstreitmacht. Die Truppen des Königs sind in der Offensive stärker als Kolonialtruppen, was den Unabhängigkeitskrieg erschwert. Hat man aber vorgesorgt, steht der Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika nichts mehr im Wege… Das ist Colonization, ein Spiel, in dem Spanien die Neue Welt vollständig erobern kann, oder man will sie Französisch haben? Auch gut. Für Freunde der Alternativgeschichte ist Colonization genau das richtige.

Spiel und Aufbau der Kolonien:[]

Sid-meiers-colonization-22220

Stadtbildschirm aus dem Originalspiel...

Wer die Aufbauklassiker (Sid Meier’s Civilisation Reihe) kennt, der sollte sich bei der Stadtansicht nicht wundern. Innerhalb der Stadt ist es möglich, Waren wie Zigarren, Jacken, Musketen, Rum und andere Kolonialwaren zu produzieren. Bei der Besiedlung und Gründung des ersten Dorfes ist es von ungemeiner Wichtigkeit, dass man sich gleich zu Beginn Zugang zu Eisen verschafft. Eisen ist ein Rohstoff, der sowohl für zivile Werkzeugschmieden wie auch Waffenschmiede von Notwendigkeit ist.
1224846141

...und das Gleiche aus dem Spiel von 2008

Bergmänner holen das Eisen aus dem Berg, während der (normale) Schmied es zu Werkzeugen verarbeitet. Es reicht nicht nur aus, die angegebenen Tage zu warten, bis eine Einheit oder ein Gebäude fertig ist, man muss auch Werkzeug besitzen. Das Spiel besitzt eine Produktionskette, das bedeutet einzelne Produktionsgebäude sind nur dann funktionsfähig, wenn man sie mit allen Rohstoffen versorgt, die angegeben sind. So benötigt man in der Rumbrennerei Zucker, dieser Zucker muss entweder aus einer anderen Stadt importiert oder auf Feldern gepflanzt werden. Darum ist es nicht immer notwendig, jedes einzelne Gebäude in einer Stadt zu besitzen, wenn man ohnehin nicht alle Ressourcen produziert. Besitzt man aber den Rohstoff Zucker, und hat ausgebildete Fachkräfte auf dem Feld und im Produktionsgebäude, kann man sich schon mal seine Rumfässer brennen. Am Anfang ist es aber vor allem wichtig, nicht die Luxuswaren zu produzieren, sondern Eisen, Holz und Nahrung. Nahrung kann man durch Feldarbeit oder Fischen gewinnen. Auch hier ist es ratsam, echte Experten wie den Bauern und Fischer aus Europa ran zu lassen. Besitzt man einen Späher, ist es ganz gut, ihn etwas auf Erkundung zu schicken, aber nicht zu weit, denn es empfiehlt sich, ihn zurück in die Stadt zu holen. Man kann seinem Späher die Pferde abnehmen, um dann eine Zucht aufzubauen, denn Pferde kommen in der Neuen Welt nicht vor, man muss sie aus Europa importieren. Hat man einen Indianerstamm gefunden, kann man diesem oft seinen Rum verkaufen, oder Waffen und Pferde. Die Kooperation mit den Einheimischen ist besonders zu Beginn des Spieles wichtig.

Spiel mit Indianern und anderen Kolonialmächten:[]

Colonization natives

Ein Abgesandter eines Indianerstammes. In der Regel trift man die Eingeborenen überall...

Kein Spiel vergeht, ohne dass man gleich zu Beginn einen Indianerstamm kennen lernt (außer man deaktiviert sie). Indianerstämme sind, wenn man die ersten Kontakte macht, freundlich und liefern immer wieder Geschenke. Auch ist es möglich, mit ihnen Handel zu treiben, dazu braucht man nur mit einem Planwagen in einem Dorf vorbeisehen, und kann dort manchmal sogar einen Schatz bergen.

426767-sid-meier-s-civilization-iv-colonization-windows-screenshot

Grenzziehung von anderen Kolonialreichen, Die Vier Mächte haben unterschiedliche Farben und Flaggen; Blau = Frankreich, Weiß = England, Gelb = Spanien und Orange = Holland

Der freundliche Umgang mit Indianern ist am Spielbeginn extrem wichtig, denn hat man nicht genügend Soldaten, kann die Kolonie schnell Opfer wütender Häuptlinge werden. Ähnlich wie die spielbaren Fraktionen der Europäer haben auch die Indianerhäuptlinge charakterliche Vor- und Nachteile. Es gibt Stämme, die „duldsam“ sind und kaum Probleme machen, andere hingegen sind sofort Feuer und Flamme und graben das Kriegsbeil aus. Hat man genügend Sympathien bei den Indianern erlangt, sind Bündnisse angesagt, oder aber der Stamm gibt sein Land auf und macht Platz für europäische Siedlungen. Hier kommt es auch darauf an, welche Kolonialmacht man spielt. Die Franzosen sind, was Indianerpolitik angeht, die beste Wahl, sie haben auf dem diplomatischem Weg die besten Boni. Das genaue Gegenteil sind die Spanier, ihre Konquistadoren sind nicht gerade zartfühlend und haben einen Bonus im Indianerkampf für alle Einheiten. Will man sich auf Indianerland ausbreiten, gibt es demnach drei Wege: Freundschaft, dann geben sie ihre Länder selbst auf; Gold, wenn man ihnen das Land abkauft; Eroberung, wenn man die Waffen sprechen lässt. Die dritte Methode ist anfangs kontraproduktiv, da die indianischen Gebiete weit verzweigt sind und man damit am Ende nur in ein Wespennest gestochen hat. Die Diplomatie zwischen Europäern und Indianern ist etwas eingeschränkt, dies ändert sich, trifft man auf Europäer. Europäische Kolonialmächte haben rund um ihre Siedlungen Grenzen, die man im Normalfall erst gegen Absprache betreten kann. Die KI ist so ausgelegt, dass sie, je näher man seine Städte an ihren hat, eher aggressiv reagiert. Allianzen sind möglich, allerdings achten die europäischen Gouverneure auch darauf, wie man sich ihren Feinden und Freunden gegenüber verhält. Hat man eine europäische Macht getroffen, ist es umso wichtiger, militärisch aufzurüsten, denn die gegnerische Macht kann versuchen, Krieg zu führen oder aber schickt Freibeuter. Hat man plötzlich Probleme, seine Schifffahrtsrouten abzufahren, sind immer die Nachbarn schuld.

Spiel mit Handelskonvois und Freibeutern:[]

561697-ships

Niederländischer Ostindienfahrer wird von Freibeuter überfallen...

Übersee- und Landhandel gehören ebenso wie Freibeuter zum Aufbau einer Kolonie. Da man seine Produktionsketten immer versorgen will, benötigt man auch an Land Handelsrouten zwischen den eigenen Städten. So bringen die Planwagen das Silber aus dem gebirgigen Landesinneren an die Küste und von da aus nach Europa. Der Handel mit Europa wird manchmal von Seeräubern unbekannter Herkunft gestört. Der Freibeuter gehört neben Galeonen und Kriegsschiffen zu den wichtigsten Seeeinheiten.

Sid-meiers-colonization-26623

Der Europahafen im Originalspiel, hier holt man sich Kolonisten ab und kann kaufen und verkaufen...

Besitzt man eine Freibeuterflotte, kann man rauben was das Zeug hält, Nachteil der Freibeuterei ist, dass auch Verbündete die Schiffe als Feinde sehen. Einziger Schutz vor fremden Freibeutern ist eine starke Flotte, außerdem sollte man keine Karavellen nutzen, die kaum Verteidigung haben. Handel mit anderen Kolonialmächten ist zwar im Spiel möglich, bringt aber nicht den erwünschten Geldregen. Darum sollte man immer darauf achten, dass Europas Hafen immer offen ist. Die verschiedenen Güter werden durch den eigenen König besteuert, ist der Monarch wütend auf seinen Gouverneur, kann er sogar eine oder mehrere Waren boykottieren. Ein Boykott bedeutet, dass man eine Ware weder verkaufen noch kaufen kann in Europa. Die Automatisierung der Handelsrouten sorgt dafür, dass die eigenen Handelsflotten fleißig segeln, auch der Transport von Kolonisten aus Europa ist wichtig.

Spiel mit dem König und der Unabhängikeit:[]

ScreenshotKing

Der König von England... eine echte Nervensäge!

Der König hat auch eine wichtige Rolle im Spielgeschehen. Als Kolonialgouverneur muss man ihn immer gnädig stimmen, was aber aufgrund willkürlicher Forderungen und Arroganz des Monarchen oft schwer fällt. Es gibt aber auch Vorteile, so kann man den König auch um Truppen bitten. Er gewährt dann diesen Wunsch aber nur gegen Bares. Findet man bei den Indianern einen Schatz, will seine Majestät die Hälfte, es sei denn man besitzt eine Galeone, dann kann man

The-Continental-Congress-of-Colonization

Der Kontinentalkongress des Originalspiels, auch in der Neuversion ist er vorhanden, leider gibt es kein solch schönes Gruppenbild

das Gold selbst nach Europa bringen. Erkennt der König, dass die eigene Kolonie sein Militär aufbaut, so werden auch die Expeditionskorps aufgestockt. Je länger man sich also mit der Unabhängigkeit Zeit lässt, desto umfangreicher werden die Expeditionsstreitkräfte und Flotten des Königs. Um seine Unabhängigkeit zu bekommen, muss man neben dem Aufbau der Armee auch einen gewissen Prozentsatz an rebellischer Stimmung sammeln. Dazu müssen Bürger im Rathaus stehen, im besten Fall sind dies ausgebildete Staatsmänner. Es gibt auch die Gründerväter, das sind Boni, die man im Laufe des Spieles erwerben kann. Von Benjamin Franklin bis Pocahontas sind hier fast alle berühmten Persönlichkeiten der amerikanischen Kolonialgeschichte zu finden. Wie schon bei den Civilisation-Spielen sind die Gründerväter quer durch die Geschichte und national gemischt, man kann als Spanier Benjamin Franklin bekommen oder als Engländer Francisco de Coronado. Darum sollte man immer zugreifen, wenn ein Gründervater sich dem eigenen Land anschließen will. Hat man die Gründerväterboni, steigt die Produktion, das Ansehen, und sogar die Wehrhaftigkeit. Jetzt ist es Zeit, die Unabhängigkeit zu erklären!

Modifizierbarkeit von Civilisation IV. - Colonization:[]

Die Modifizierbarkeit von Civilization IV: Colonization ist gut. Ich (GGGane) habe bereits einige gute Erfahrungen mit Mods gemacht. Es gibt einige Balance-Mods oder auch Mittelalter-Mods. Neue Fraktionen gibt es auch, wobei ich persönlich meine neuen Kolonialmächte immer selbst gebastelt habe. Dass man Einheiten und sogar Anführer aus dem Spiel Civilization IV einfügen kann, macht das Modden umso einfacher. Mein leider nicht mehr bestehender Privatmod enthielt sieben neue Fraktionen. Heiliges Römisches Reich, Venedig, Brasilien, Freihändler, Russland, China und eine technisch weiterentwickelte Indianerzivilisation. Die Russen, Freihändler und Indianer konnte man nicht spielen, die russischen Kolonisten tauchten immer im Nordosten auf und hatten eine stark eingeschränkte Produktion. Russische Kolonisten waren immer recht freundlich und handelten mit Holz und Fellen. Die Chinesen hatten ihren Startpunkt klarerweise im Osten, ich habe dazu den asiatischen Stadtstyle aus Civ4 verwendet. Dank eines recht einfachen Code ist es sehr leicht, Veränderungen am Spiel vorzunehmen. Man benötigt nur wenig, etwa ein gratis-Grafiktool, mit dem man Texturen und Buttons ändern kann. Leider sind von meinem Mod nur ganz wenige Bilder geblieben, die ihr hier sehen könnt. Es lohnt sich aber wirklich, selbst mal einen Mod zu basteln.

Gratisversion Free Col:[]

Wer Colonization jetzt sofort spielen mag, aber sich die neue Version nicht kaufen will, der kann auf FreeCol zurückgreifen. Diese freie Version des Originalspiels ist grafisch etwas schöner als das Original. Auf der Internetseite von FreeCol findet ihr weitere Infos auf Englisch. Dort gibts das FreeCol-Spiel auch zum Download.

Advertisement