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Version vom 28. September 2019, 14:14 Uhr

Spitzbergen (amtlich: Demokratische Republik Spitzbergen) ist ein Staat in Europa. Er liegt im Nordpolarmeer. Der Staat wurde 1925 als Königreich Spitzbergen gegründet und 1965 nach dem Tod des spitzbergischen Königs Magnus I. in eine parlamentarische Demokratische umgewandelt.

Spitzbergen ist als zentraler Einheitsstaat organisiert. Das Land ist unter anderem Mitglied der SDA, des Nordischen Rates, der Nordischen Passunion, des Arktischen Rates, der OECD, des Europarates, der EU, der WTO und der Vereinten Nationen.

Geschichte

Durch den am 9. Februar in Paris unterzeichneten Spitzbergenvertrag (norwegisch Spitsbergentraktaten) erhielt Spitzbergen die Souveränität über den Spitzberg-Archipel inklusive aller Inseln und Felsen zwischen 74 und 81 Grad nördlicher Breite sowie zwischen 10 und 35 Grad östlicher Länge. Das umfasst Hopen etwa 100 km südöstlich der Insel Spitzbergen, die Insel Prinz-Karl-Vorland, die rund 240 km südlich von Spitzbergen liegende Bäreninsel (Bjørnøya) sowie die etwa 100 km nordöstlich von Nordostland (Nordaustlandet) in der Barentssee gelegene Insel Kvitøya. Der Vertrag trat am 14. August 1925 in Kraft. Gleichzeitig wurde dem neuen Staat Spitzbergen die Insel Jan Mayen in der Grönlandsee zugesprochen.

Die erste Siedlung auf dem heutigen Staatsgebiet war Advent-City, eine Minenarbeitersiedlung, die von 1904-1921 bewohnt war. 1906 wurde die Hauptstadt Longyearbyen gegründet. 1916 folgte die Gründung der Siedlung Ny-Ålesund die 1968 in eine Forschungsstation umgewandelt wurde. Ab 1916 wurde die Bergbausiedlung Hiorth(h)avn (ab 1927 Hiorth(h)amn, ab 1935 auch Moskushamn). Die Gründung der ersten schwedischen Siedlung mit dem Namen Svea erfolgte 1917, zwischendurch wurde sie immer wieder verlassen.

WappenKönigSpitzbergen

Das Wappen des Königreichs von 1925 - 1965.

1925 erfolgte die Gründung des spitzbergischen Staates als Königreich Spitzbergen, infolge des Spitzbergen-Vertrags nach einem Streit um Gebiet zwischen mehreren Nationen. Im selben Jahr fand die Krönung von König Magnus I., dem ersten König Spitzbergens statt. Das Wappen des Königreichs wurde 1927 vom königlichen Hofmaler Gåne Gunnarsson erstellt. 1921 wurde die russische Siedlung Pyramiden gegründet die aber im Jahr 2000 wieder verlassen wurde. Barentsburg wurde 1932 gegründet, sie ist heute die drittgrößte Stadt des Landes. Die Gründung der heute zweitgrößten Stadt Ny-Førde erfolgte im Mai 1940 durch Flüchtlinge aus dem besetzten Norwegen.

Besetzung Spitzbergens durch die Wehrmacht

1943 wurde die Hauptstadt Longyearbyen durch die Wehrmacht zerstört, der Wiederaufbau erfolgte erst 1945. Der spitzbergische König Magnus I. flüchtete nach dem Angriff der Wehrmacht mit seiner Familie und dem Kabinett an Bord der Svalbard, der königlichen Yacht, ins Exil nach London, ähnlich wie der norwegische König Haakon VII. Von dort aus unterstütze er die Allierten. 1945 wurde Spitzbergen durch die Operation Little Bear unter der Leitung von General Jørgen Petersen von der Wehrmacht befreit.

Nach Kriegsende

Vier Jahre nach dem Ende des Krieges erfolgte nach einer Volksabstimmung die Umwandelung des Staates von einer absoluten Monarchie in eine parlamentarische Monarchie. Auf Wunsch des Königs setzte sich der Verteidigungsminister Jørgen Petersen für der Gründung eines skandinavischen Verteidigungsbündnisses ein, dass schließlich, auch durch den starken spitzbergischen Einsatz, im Jahr 1950 verwirklicht wurde. König Magnus I. starb 1965 im Alter von 85 Jahren in seinem Palast in Longyearbyen. Nach seinem Tod begann die Umwandelung des Staates in eine parlamentarische Demokratie, der erste Statsminister in der Demokratie wurde Ludvig von Spitzbergen, der einzige Sohn des Königs.

Gründung von Air Svalbard und Svalbard Cruises

Während des Amtszeit desKabinett Syse II

Der Selmer-Plan

Der amtierende Statsminister Emil Selmer von der Arbeiderpartiet stellte im November 2018 den Grumant-Pyramiden-Plan vor, umgangssprachlich Selmer-Plan genannt. Dieser soll die drei verlassenen Siedlungen Grumant, Hiorthhamn und Pyramiden wiederbeleben. Dazu soll in Grumant eine Sonderwirtschaftszone für Industrie und Technologie entstehen, in Hiorthhamn eine Sonderwirtschaftszonen für Tourismus und Erholung. In Pyramiden ist eine Glücksspielzone geplant. In dieser soll das ansonsten verbotene Glücksspiel legal sein.

Geografie

Die über 400 Inseln und Schären liegen nördlich des Polarkreises zwischen 74 und 81 Grad nördlicher Breite sowie zwischen 10 und 35 Grad östlicher Länge. Die größten Inseln sind Spitzbergen (norwegisch Spitsbergen), Nordostland (Nordaustlandet), Barentsøya, Edgeøya und Prinz-Karl-Vorland (Prins Karls Forland), die vergleichsweise nahe beieinander liegen und sich insgesamt über rund 450 km in nord-südlicher und 330 km in west-östlicher Richtung erstrecken. Aber auch kleinere Inseln, wie beispielsweise die 240 km südlicher gelegene Bäreninsel (Bjørnøya) und Hopen, das König-Karl-Land im Osten oder aber die im äußersten Nordosten Spitzbergens gelegene Insel Kvitøya zählen dazu.

Spitzbergen Karte

Karte von Spitzbergen mit Jan Mayen

Die Inselgruppe bildet den nordöstlichen Abschluss der Grönlandsee, den nördlichen des Europäischen Nordmeers und den nordwestlichen der Barentssee. Im Norden liegt das Nordpolarmeer. Grönland und Norwegen sind jeweils mehr als 600 km und der Nordpol über 1000 km entfernt. Im Osten liegt nur 190 km von Nordaustlandet bzw. 65 km von Kvitøya entfernt die russische Victoria-Insel. Nach weiteren 170 km beginnen die Inseln von Franz-Josef-Land.

Während die Küsten Spitzbergens im Sommer in der Regel eisfrei sind, kann das Packeis im Winter bis zur Südspitze der Inselgruppe reichen.

Die höchste Erhebung von Spitzbergen ist der Newtontoppen mit einer Höhe von 1713 Metern, dicht gefolgt vom Perriertoppen mit 1712 Metern, dem Ceresfjellet mit 1675 Metern, dem Chadwickryggenmit 1640 Metern und dem Galileotoppen mit 1637 Metern. Alle fünf Berge liegen im Nordosten der Hauptinsel Spitzbergen im Gebiet Ny-Friesland.

Die Küsten der Inseln sind stark zerklüftet und von vielen Fjorden durchsetzt. Das Boot ist ein wichtiges Verkehrsmittel, besonders im Sommer, wenn die sumpfige Tundra nicht auf dem Landweg durchquert werden kann. Mehr als 60 Prozent der Landfläche von Spitzbergen sind von Gletschern bedeckt. Einer von ihnen, der Austfonna, ist der nach Fläche größte Gletscher Europas.

Die Inselgruppe ist tektonischen Aktivitäten ausgesetzt, die gelegentlich zu kleineren Erdbeben führen. Am 6. März 2009 ereignete sich das bisher stärkste Beben mit der Stärke 6,5 auf der Richterskala. Dieses Erdbeben war zugleich das stärkste in Spitzbegen seit Beginn der Aufzeichnungen (ca. 100 Jahre).

Klima

Das Klima um Spitzbergen ist arktisch. Es ist das ganze Jahr kühl bei zwar regelmäßigen, aber geringen Niederschlägen. Die Küstenregionen sind im Sommer nur für etwa sechs Wochen schneefrei, die Fjorde frieren im Winter nur zeitweise zu. Bei kühlen Sommern sind die Winter trotz der nördlichen Lage sehr mild, da der Westspitzbergenstrom, ein Ausläufer des Golfstromes, entlang der Westküste relativ warmes Wasser ins Nordpolarmeer transportiert. Er ist der Hauptgrund dafür, dass die Inselgruppe überhaupt bewohnbar ist.

Im Sommer, der Anfang Juni sonnig beginnt und im September mit Nebel, Regen und Schnee endet, liegen die Temperaturen zwischen −2 °C und 17 °C. Im Winter ist es zwischen −25 °C und 5 °C kalt, und es gibt häufig Schneefall und Nebel. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei −6,7 °C.

Spitzbergen liegt weit nördlich des Polarkreises. In Longyearbyen dauert die Polarnacht vom 26. Oktober bis zum 16. Februar. Von Mitte November bis Ende Januar bleibt die Sonne mehr als sechs Grad unter dem Horizont, es tritt also nicht einmal eine Dämmerung ein. Im Sommer geht die Sonne vom 20. April bis zum 26. August nicht unter. Die jährlichen Sonnenstunden betragen 1150 Stunden, wobei die meisten auf die Zeit zwischen Mai und Juli fallen.

Gliederung

Länder

Name Namensherkunft Lage
Sørkapp-Land Südkap Südspitze der Hauptinsel
Wedel-Jarlsberg-Land Fredrik Hartvig Herman Wedel Jarlsberg Südwesten der Hauptinsel
Torell-Land Otto Martin Torell Südosten der Hauptinsel
Nathorst-Land Alfred Gabriel Nathorst Zentrum der Hauptinsel
Heer-Land Oswald Heer Zentrum der Hauptinsel
Nordenskiöld-Land Adolf Erik Nordenskiöld Zentrum der Hauptinsel, hier liegen Longyearbyen, Ny-Førde, Barentsburg und Svea
Sabine-Land Sir Edward Sabine östlich von Nordenskiöld-Land
Bünsow-Land Friedrich Christian Ernestus Bünsow Nordosten der Hauptinsel
Magnus-I-Land Magnus I., König von Spitzbergen Nordosten der Hauptinsel
Ny-Friesland Friesland, Holland Nordosten der Hauptinsel
Dickson-Land Oscar Dickson Nordwesten der Hauptinsel
James-I-Land James I. von England Nordwesten der Hauptinsel
Oscar-II-Land Oscar II. von Norwegen und Schweden Nordwesten der Hauptinsel, hier liegt Ny-Ålesund
Andrée-Land Salomon August Andrée Nordwesten
Haakon-VII-Land Haakon-VII. von Norwegen Nordwesten
Albert-I-Land Albert-I. von Monaco äußerster Nordwesten
Gustav V-Land Gustav V. von Schweden Nordaustlandet
Prins-Oscars-Land Prinz Oscar, Kronprinz von Schweden und Norwegen Nordaustlandet
Orvin-Land Anders Kristian Orvin Nordaustlandet
Gustav-Adolf-Land Gustav VI. von Schweden Nordaustlandet
König-Karl-Land Karl I. von Württembergs Inselgruppe im Osten Spitzbergens

Inseln

Name Namensherkunft Lage
Nordaustlandet „Nordost-Land“ Nordosten, zweitgrößte Insel Spitzbergens
Barentsøya Willem Barents Osten
Edgeøya Thomas Edge Südosten, drittgrößte Insel Spitzbergens
Prins Karls Forland Charles I. von England Vor der Westküste
Hopen nach einem Schiff namens Hopewell Südosten
Kvitøya „weiße Insel“ Nordosten
Bjørnøya „Bäreninsel“ Ungefähr auf halber Distanz zwischen Spitzbergen und dem norwegischen Festland
Danskøya nach dänischen Walfängern Nordwesten
Amsterdamøya Amsterdam Nordwesten
Wilhelmøya Wilhelm I. von Deutschland Insel in der Hinlopenstraße zwischen Spitzbergen und Nordaustlandet
Lågøya „flache Insel“ Insel nordwestlich von Nordaustlandet
Halvmåneøya „Halbmondinsel“ Insel an der Südspitze Edgeøyas
Storøya „große Insel“ östlich von Nordaustlandet

Politik

Die Grunnloven ist die Verfassung der Demokratischen Republik Spitzbergen. Staatsoberhaupt ist der President mit vor allem repräsentativen Aufgaben. Im protokollarischen Rang folgen ihm der President des Svalbardting und der Statsminister. Hauptstadt und Regierungssitz ist Longyearbyen.

Gesetzgebungsorgan ist der Svalbardting. Gesetze werden vom Svalbardting mit einfacher Mehrheit beschlossen. Eine Änderung der Verfassung ist nur mit der Zweidrittelmehrheit der Mitglieder des Svalbardting. In den Städten entscheiden die Byentings über die lokale Beschlüsse.

Die Hoheitsrechte innerhalb der 200-Meilen-Zone teilen sich Spitzbergen und Norwegen, was allerdings umstritten ist, auch weil in der Arktis Bodenschätze vermutet werden. Mehrere andere Länder erheben ebenfalls Anspruch auf die Abbaurechte im Nordpolarmeer.

Die Landung des in der Folge der Annexion der Krim auf europäischen Sanktionslisten stehenden russischen Vize-Ministerpräsidenten Rogosin im Jahr 2015 und die Nutzung des Flughafens durch tschetschenische Spezialkräfte nach einer Übung nahe des Nordpols im April 2016 wurde als Provokation empfunden, weshalb Spitzbergen Russland alle nicht durch den Spitzbergenvertrag zugesicherten Rechte und Privilegien gestrichen hat.

Regierung

Die Regierung gliedert sich zurzeit in 17 Ministerien sowie dem Büro des Statsminister, die sich in jeweils sechs Gebäude verteilen. Alle Ministerien haben ihren Sitz in Longyearbyen.

Dienstsitz Ressorts Amtsinhaber Partei
Alter Königspalast Büro des Statsministers

Äußeres

Inneres

Justiz

Finanzen

Emil Selmer

Martin Giske

Morten Omland

Nils Astrup

Martin Vinje

AS

HS

AS

AS

HS

Altes Rathaus Wirtschaft und Handel

Arbeit und Soziales

Landwirtschaft und Ernährung

Eirin Toskedal

Gunnar Grimstad

Helga Andersen

HS

AS

AS

John-Munroe-Longyearby-Haus Kommunen, Modernisierung und Verwaltung

Verkehr, Kommunikation, Häfen und Seewege

Kohle und Energie

Gunnar Foss

Bjørn Lauvås

Janne Stordalen

AS

HS

AS

Bürogebäude Havnegaten Gesundheit und Pflege

Umwelt und Naturschutz

Bildung, Kultur und Kirche

Kinder und Gleichstellung

Erik Lødemel

Frederik Wiborg

Christian Henriksen

Mette Mand

HS

AS

AS

HS

Advent-Haus Fischerei

EU, EWR und nordische Zusammenarbeit

Morten Pollestad

Frank Bøhler

HS

AS

Alte Kaserne Verteidigung Bjørn Tore Fjærvoll HS

Bildungssystem

Die Schulpflicht besteht sei der Gründung des spitzbergischen Staates im Jahr 1925. Im selben Jahr wurde festgelegt, dass die Schulpflicht sieben Jahre dauert, 1948 wurde sie auf neun und 2002 auf zehn Jahre verlängert. Es besteht eine Schulpflicht vom 6. bis zum 16. Lebensjahr. Die Kinder werden mit fünf oder sechs Jahren eingeschult. Die Schüler besuchen nach der Einschulung ein Jahr die Vorschule (Førskolen) und anschließend neun Jahre die Einheitsschule (Grunnskolen).

Der überwiegende Teil der Schüler besucht nach Abschluss der 10. Klasse ein Gymnasium oder eine Berufsfachschule. Diese ist geteilt in studienvorbereitende Schulzweige, die der gymnasialen Oberstufe entsprechen, sowie arbeitsvorbereitende Schulzweige, die einer Lehrstelle mit Berufsschulpflicht vergleichbar sind. Die primäre Einschulungsquote liegt bei 100 %, die sekundäre Einschulungsquote bei 92 %.

Studenten in Spitzbergen haben Anspruch auf einen Ausbildungskredit, studielån. Es gibt ein umfassendes System für Erwachsenenbildung, das allen in Spitzbergen lebenden Erwachsenen offensteht.

Im PISA-Ranking von 2015 erreichten spitzbergische Schüler Platz 28 von 72 Ländern in Mathematik, Platz 22 in Naturwissenschaften und Platz 15 beim Leseverständnis. Spitzbergen liegt damit im oberen Drittel unter den OECD-Staaten.

Infrastruktur

Flughafen Longyearbyen

Der Flughafen in Longyearbyen.

Spitzbergen ist durch den 1975 eröffneten internationalen Flughafen in Longyearbyen mit Norwegen und anderen skandinavischen Ländern verbunden. Während der dunklen Zeit sind die zehn wöchentlichen Flüge von und nach Tromsø faktisch die einzige Verbindung zum Ausland. Die meisten Flüge werden von der staatlich spitzbergischen Airline Air Svalbard und SAS Scandinavian Airlines durchgeführt. Die beiden größten Arbeitgeber der Inselgruppe, die norwegische Bergbaugesellschaft Store Norske Spitsbergen Kulkompani und das spitzbergische Erdölunternehmen Arctic Oil, haben eigene Flugzeuge, die für Transporte zwischen Sveagruva und Longyearbyen sowie Ny-Ålesund eingesetzt werden. Weiterhin kommen im Sommer verschiedene Forschungs- und Touristenschiffe in die Häfen. Nur in den Stäften und Siedlungen sowie zwischen den am Isfjprd gelegenen Städten gibt es befestigte Straßen. Deshalb erfolgen die Transporte oft mit Flugzeugen, Schiffen sowie Motor- oder Hundeschlitten. Das Kennzeichen der wenigen Kraftfahrzeuge auf Spitzbergen beginnt mit der Endung ZN. Seit 2014 gibt es auf Spitzbergen ÖPNV mittels Hubschraubern und Kleinflugzeugen, der die Städte Longyearbyen, Ny-Førde, Barentsburg, Svea und Ny-Ålesund miteinander verbindet.

Für die umfangreichen Forschungsprojekte auf Spitzbergen, vorwiegend das UNIS und die Satellitenstationen in der Umgebung von Longyearbyen, wurde 2004 auf des Wunsch des norwegischen Weltraumzentrums zwei 20-Gbit/s-Unterwasserkabel, das Svalbard Undersea Cable System (SUCS), vom norwegischen Festland aus gelegt, womit in allen Städten und größeren Siedlungen Spitzbergens schnelle Internetanschlüsse verfügbar sind. Spitzbergen und Jan Mayen haben zusammen die eigene länderspezifische Top-Level-Domain (ccTLD) .sj.

Wirtschaft

Die Einkommensteuer liegt unter 20 %, eine Umsatzsteuer existiert überhaupt nicht. Das wird jedoch dadurch kompensiert, dass viele Produkte, insbesondere Gemüse und Obst, aufgrund der hohen Transportkosten deutlich teurer als in Norwegen sind. Seit Mitte der 1980er Jahre bietet die Regierung Unternehmen die Möglichkeit, auf den Inseln mit einer Briefkastenfirma ansässig zu sein. Die Gebühren für die Gründung solcher Gesellschaften machen inzwischen mehr als 10 % des Staatseinkommens aus. Etwa 4.000 Briefkastenfirmen waren 2012 auf den Inseln registriert.  Bis 2015 waren es bereits 8.000 Unternehmen. Infolge des Vertrags von Tromsø wurde es Personen mit norwegischer Staatsangehörigkeit jedoch erschwert, Briefkastenfirmen unbemerkt einzurichten.

Heute arbeitet die Bevölkerung (Neben den Einheimischen hauptsächlich Norweger und Russen) der dünnbesiedelten Insel in der Forschung, im Tourismus oder im Bergbau, vorwiegend in den Städten Longyearbyen, Ny-Førde, in Sveagruva und Barentsburg. Drei der vier Ortschaften (Longyearbyen, Ny-Førde und Barentsburg) sind untereinander durch die Isfjordveien verbunden.

Auf Spitzbergen befindet sich auch ein Raketenstartplatz (SvalRak). Außerdem existieren zahlreiche Satelliten-Bodenstationen, vor allem für polare Erdbeobachtungssatelliten. (SVALSAT und TUBSAT-Bodenstationen in Longyearbyen, BIRD-Bodenstation in Ny-Ålesund).

Pflanzensamenbank

Svalbard Global Seed Vault

Der Eingang des Svalbard Global Seed Vault.

Am 26. Februar 2008 wurde eine Pflanzensamenbank offiziell eingeweiht, die von den Regierungen Spitzbergens und Norwegens mit Unterstützung der EU, der Nordic Gene Bank und dem Global Crop Diversity Trust (GCDT) errichtet wurde.

Die Svalbard Global Seed Vault ist eine internationale Organisation, die es als ihre Aufgabe ansieht, weltweit Nutzpflanzen zu erhalten und die Ernährung der Weltbevölkerung sicherzustellen. Dabei soll auch dieser Samenbunker auf Spitzbergen dienen, der 120 Meter tief im Permafrost-Felsmassiv Spitzbergens liegt.

Das Ziel der Pflanzensamenbank ist es, die wichtigsten Nutzpflanzenarten der Erde zu bewahren. Besonders die Sortenvielfalt von Pflanzen wie Reis, Weizen oder Gerste soll auf Spitzbergen vor genetischer Verunreinigung und vor Verlusten durch Atomkriege, Naturkatastrophen oder Pflanzenepidemien geschützt werden. Insgesamt sollen hier künftig 4,5 Millionen Pflanzensamenproben der weltweiten Nutzpflanzen lagern, die Kapazität reicht für 2,25 Milliarden Samen. Eine Probe enthält durchschnittlich 500 Samen.

Allein 70.000 Reissorten und 15.000 Bohnensorten werden bei −18 °C gespeichert. Die Samen kommen aus der ganzen Welt. 175 Länder planen, Samenproben nach Spitzbergen zu schicken.

Tourismus

Longyearbyen lebt vom Tourismus, der mittlerweile eine Größe von jährlich 80.000 Touristen erreicht hat, davon die meisten mit Kreuzfahrtschiffen. In der Zwischensaison von Anfang Mai bis Juli nimmt der Touristenstrom wieder ab, weil Schmelzwasser die Täler weitgehend unpassierbar macht.

Der Tourismus findet hauptsächlich um Longyearbyen statt oder auf Schiffen, die die Inselgruppe umrunden und dabei auch Landgänge anbieten. Liegt Schnee, wird verbreitet auf Schneemobile als Transportmittel zurückgegriffen, für den Tourismus auch auf Hundeschlitten. Pyramiden ist verlassen und soll ab 2025 als Ausgangspunkt von Trekkingtouren dienen. Barentsburg dient vor allem dem Bergbau und Tagesausflügen, Ny-Ålesund der wissenschaftlichen Forschung und wird stundenweise von Kreuzfahrern angelaufen.

Um sich gegen Angriffe von Eisbären schützen zu können, ist durch die Regierung jedermann angehalten, außerhalb von Ortschaften mit geeigneten Abwehrmitteln ausgerüstet zu sein. Dabei wird das Führen großkalibriger Büchsen empfohlen. Eisbären sind geschützt und dürfen nur in Notwehr getötet werden. Man ist verpflichtet, vor dem Waffengebrauch zu versuchen, den Eisbären mit geeigneten Mitteln, wie beispielsweise einer Signalpistole, abzuschrecken oder abzulenken. Es ist verboten, Eisbären anzulocken oder sie aktiv aufzusuchen. Lager sollten mit einem Bärenzaun geschützt sein. 

Aktuelle Gefahrenlagen rund um Spitzbergen und Longyearbyen können unter einem Blog der des Präsidenten abgerufen werden.

Medien

Auf Spitzbergen existieren mit der Svalbardposten eine eigene spitzbergische Wochenzeitung und ein lokaler Fernsehkanal, Svalbard TV. Bedingt durch die in allen größeren Siedlungen Spitzbergens vorhandenen Internetanschlüsse (siehe Infrastruktur) ist ein internationaler Medienzugang gewährleistet. Zusätzlich existieren einige Parteizeitungen, die aber nur in geringen Auflagen erscheinen.

Kultur

Feiertage

Datum Name Deutscher Name Anmerkungen
1. Januar Nyttårsdag Neujahr
9. Februar Dag av Kongeriket Nationalfeiertag
März/April Påske Gründonnerstag, Karfreitag, Ostersonntag, Ostermontag Ostern
April/Mai/Juni Av Kristus Christi Himmelfahrt
1.Mai Dag graduate Tag der Arbeit
Mai/Juni Pinse Pfingstsonntag, Pfingstmontag Pfingsten
13. Dezember Sett med Saint Lucia Luciafest
25. Dezember Jul Weihnachten
26. Dezember Sett med Saint Stephan Stephanstag

Wirtschaft

Die Grundlagen der spitzbergischen Wirtschaft sind der Kohleabbau und der Tourismus. Ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig ist die Fischerei, für die es in Ny-Førde eine Fabrik zur Fischverarbeitung gibt. In Barentsburg gibt es zudem eine Fabrik für norwegische Trachten, die später in Norwegen verkauft werden. Zudem sind die beiden staatlichen Unternehmen Air Svalbard und Svalbard Cruises zwei wichtige Arbeitgeber.