Die Seite Der Aufstieg Nordkoreas bezeichnet einen alternativen Geschichtsverlauf nach dem Koreakrieg und der Teilung in Nord- und Südkorea.
Kim Il-Sung und der Plan nach Alleinherrschaft
Nach dem Koreakrieg in den 1950er Jahren arbeitete Kim Il-sung an seiner unangefochtenen Alleinherrschaft im Staat und in der Partei der Arbeit Koreas (kurz PdAK). Bis dahin bestand die PdAK aus verschiedenen Flügeln, die sich gegenseitig bekriegten. Das war Kim Il-sung ein Dorn im Auge und er wollte das Problem beseitigen. Ende der 50er-Jahre wurden die chinesischen und sowjetischen Funktionäre in der PdAK ausgeschaltet, was Kim Il-Sungs Position in der Partei stärkte. In den folgenden Jahren wurden unter anderem der damalige Außenminister Pak Hon-yong und Mu Chong, ehemaliger General der chinesischen Armee und im Koreakrieg Stabschef im Generalhauptquartier der vereinigten Streitkräfte von China und Nordkorea zum Tode verurteilt.
Verbreitung der Chuch'e Ideologie
Ab den 1960er-Jahren, als Kim Il-sung bereits Präsident war, wurde die Chuch’e-Ideologie entwickelt und im ganzen Land verbreitet. Diese Ideologie soll die Menschen zusammenschweißen und sie dazu bewegen, das Land nicht zu verlassen. Da die Chuch’e-Ideologie von der Regierung propagiert und vorgelebt wurde, entwickelte sie sich rasch zur großen nordkoreanischen Volksideologie. Kim Il-sung hatte es geschafft die Menschen an sich zu binden. Kaum jemand im Volk zweifelte an seiner Person.
Abspaltung von China und der Sowjetunion
Kim Il-Sung sah sein Land nicht einfach nur als einen Teil einer kommunistischen Staatengemeinschaft an. Nordkorea sollte nicht länger der "kleine Bruder" des übermächtigen Chinas und der Sowjetunion sein.
Kim Il-sungs Plan für Nordkorea
Kim Il-sung wollte sein Land weiterentwickeln und den Kommunismus neu erfinden. So überlegte er, wie er Nordkorea zu großem Wohlstand verhelfen konnte. Da ihm die besten Ideen beim Pokern kamen, veranstaltete er einen Pokerabend in seinem Palast in Pjöngjang. Hier kam ihm die Idee, in Pjöngjang einen alten koreanischen Tempel zum Kasino umzubauen und dort mit der High-Society von Partei und Gesellschaft Partys veranstalten zu können. 1978 wurde dieses Kasino fertiggestellt und erste Partys fanden statt. Das Kasino wurde einer breiten Masse bekannt, als dort ein Staatsempfang für den chinesischen Präsidenten Ye Jianying stattfand. Viele Menschen interessierten sich für die Architektur des Tempels und wollten ihn besuchen. Bisher war es für Ausländer jedoch sehr schwer, nach Nordkorea zu reisen, was Kim Il-sung aber ändern wollte.
Er erkannte das Potential einer "Spieloase im Fernen Osten" und schmiedete einen Plan. Er wollte Nordkorea zu dem Touristenziel im Fernen Osten machen. In den folgenden Jahren sollten viele Projekte verwirklicht werden und somit Millionen von Touristen ins Land bringen. Das Tourismusministerium wurde beauftragt, einen Plan zu entwickeln. 1980 wurde dieser Plan von Kim Il-sung abgesegnet. Folgende Projekte sollten bis 1986 fertiggestellt werden:
- Vier weitere große Kasinos (Genannt "Temple casinos")
- Eine modern gestaltete Innenstadt mit Hotels (wie das Ryugyŏng Hotel) und Kaufhäusern
- Einen Flughafen für bis zu 40 Millionen Passagiere im Jahr
- Eine U-Bahn für Pjöngjang
- Verschiedene Museen und Parks
Nordkorea: Das Dubai des Ostens
Kim Il-sungs Plan ging auf. Viele Touristen kamen nach Pjöngjang, um die gewaltigen Bauwerke zu bestaunen und eins der vielen Kasinos zu besuchen. Auch nach dem Tod von Kim Il-sung im Jahr 1994 ging der Aufstieg Nordkoreas weiter. Unter Kim Il-sungs Sohn Kim Jong-il wurde der Flughafen von Pjöngjang zu einem der bedeutendsten Flughäfen Asiens, und die 6-Millionen-Touristen-Marke wurde 1996 gebrochen. Noch in den 1990er wurden die Touristenregionen Kŭmgang-san und Kŭmgangsan-Gebirge fertiggestellt. Nun war Nordkorea auch für Wintersportler und Strandtouristen interessant. An der Ostküste finden sich ausgezeichnete Gegenden zum Surfen.
Nordkorea ist Anfang des 21. Jahrhunderts eines der beliebtesten Touristenziele in Asien und in Besitz einer ausgezeichneten Infrastruktur.
Politik in Nordkorea
Die von Kim Il-sung eingeführte Chuch'e-Ideologie ist noch immer in Kraft und wird, wenn auch in einer liberaleren Form, weiter genutzt. Die PdAK ist noch immer die stärkste Partei und der Kim-Clan herrscht das Land weiterhin. Aufgrund des hohen Lebensstandards ist die Regierung und die Kim-Familien hoch angesehen. Die Regierung achtet zwar immer noch auf ihre Bürger und lässt politische Gegner verschwinden, jedoch passiert das im Untergrund, so dass Touristen oder andere Medien dies nicht mitbekommen.
Formell gibt es in Nordkorea Presse- und Meinungsfreiheit, die zum Teil aber eingeschränkt ist. Die Medien werden vom Staat kontrolliert und eine kritische Äußerung kann zu einer Gefängnisstrafe führen. Auch Straftaten wie der Handel mit Betäubungsmitteln oder Taschendiebstahl werden hart bestraft.
Nordkorea wird von Amnesty International als "Halbdemokratie mit einer monarchieähnlichen Staatsführung" gelistet und wurde schon öfters für seine hartes Vorgehen gegen Straftäter angezählt. Es gibt jedoch keine internationalen Embargomaßnahmen oder ähnliche Sanktionen gegen das Land.
Südkorea
Zu dem Nachbar Südkorea bestand bis in die 1970er eine tiefe Feindschaft. Seit der Öffnung Nordkoreas verbesserte sich das Verhältnis der beiden koreanischen Staaten deutlich. Auch Südkorea ist ein Land mit viel Wohlstand und einer stabil laufenden Wirtschaft. Die Grenze der beiden Länder ist historisch bedingt vermint und deshalb gesichert. Teile der alten Grenzanlagen können heute von Touristen besichtigt werden. Der Grenzverkehr läuft zumeist problemlos ab. Da die Grenze zu China und Russland aufgrund von Wirtschaftsflüchtlingen deutlich gefährlicher ist, wurden viele Grenzbeamte dorthin versetzt. Dort herrschen viel strengere Kontrollen als an der Grenze zu Südkorea.
Die Demokratische Volksrepublik Korea
Politisches System
Gemäß der nordkoreanischen Verfassung ist Nordkorea ein sozialistischer Staat. Der Kommunismus wurde in den 1960er-Jahren durch die von Staatsgründer Kim Il-sung entwickelte Chuch’e-Ideologie ersetzt. Diese wurde wurde inzwischen in der Verfassung verankert.
Sicherheit und Militär
Aufgrund der massiven Polizeipräsenz in den Städten gilt Nordkorea für Touristen als sehr sicher.
Nordkorea unterhält mit rund 650.000 aktiven Soldaten eine große Armee. Die Armeereserve umfasst rund 4,7 Millionen Frauen und Männer. Die Koreanische Volksarmee (KVA) ist in 93 Divisionen und 19 Brigaden gegliedert. Die Armee übernimmt auch zivile Aufgaben, wie zum Beispiel den Grenzschutz. Die KVA patroulliert an der Grenze zu Südkorea und schirmt Nordkorea von chinesischen Flüchtlingen ab.
Infrastruktur
Nordkorea verfügt über 4 Autobahnen, die allesamt nach Pjöngjang führen. Die Nordautobahn verläuft von der Stadt Rajin bis nach Pjöngjang und ist somit die längste Schnellstraße.
In Nordkorea gibt es ein Schienennetz von 15242 km. Das Staatliche Eisenbahnunternehmen betreibt mehrere Hochgeschwindigkeitszugstrecken, vor allem zwischen Pjöngjang und den Touristenregionen im Osten und Süden. Es besteht die Möglichkeit, von Seoul direkt nach Pjöngjang zu fahren.
Der Flughafen Pjöngjang zählt zu den besten Flughäfen der Welt. Hier werden pro Jahr über 50.000.000 Passagiere abgefertigt. Weitere größere Flughäfen mit mehr als 10.000.000 Passagieren pro Jahr gibt es in Ch’ŏngjin, im Norden des Landes und in Wŏnsan im Südosten.
Verwaltungsgliederung
Nordkorea ist in neun Provinzen und eine Stadt (Pjöngjang) gegliedert. Die Provinzen haben nur eine verwaltungstechnische Funktion.
Städte
- Pjöngjang 3.900.000 Einwohner
- Hamhŭng 1.800.000 Einwohner
- Namp'o 1.100.000 Einwohner