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Der große Süden ist ein 1953 erschienener Science-Fiction-Roman von dem US-amerikanischen Schriftsteller Ward Moore. Die deutsche Ausgabe erschien 1980 im Heyne-Verlag in der Übersetzung von Walter Brumm. 2001 kam eine Neuauflage als Hardcover im Heyne-Verlag heraus.

Das englische Original ist gemeinfrei, hier ist der Text.

Weltkarte auf Wikipedia

Zeitlinie[]

Der Süden gewinnt am 4. Juli 1863 die Schlacht von Gettysburg (anscheinend hatten seine Truppen anders als in UZL klugerweise die Round Tops besetzt), und es entsteht ein anderes Amerika. Auf Gettysburg folgt Lancaster, die Belagerung von Philadelphia, ein desaströser Gegenstoß der Union in Tennessee, die Evakuierung von Washington DC, und schließlich ein verzweifelter Versuch, aus Lees Falle auszubrechen, der aber mit der Kapitulation von Reading und der Anerkennung der Unabhängigkeit der Konföderierten Staaten von Amerika am 4. Juli 1864 endet.

US flag 26 stars

Die neue US-Flagge

Im Frieden von Richmond erhalten die CSA die Grenzstaaten Missouri, Delaware und Maryland, außerdem Kansas und Kalifornien (und ein Stückchen von Nevada). Die Vereinigten Staaten von Amerika haben jetzt nur noch 26 Bundesstaaten, und werden durch Reparationszahlungen in den Ruin getrieben.

Die US-Präsidenten Clement Laird Vallandigham und Seymour (zwischen 1865 und 1877) kommen mit der resultierenden Hyperinflation nicht zurande. Erst nach der Wahl von Butler (vermutlich Benjamin Franklin Butler) kommt es zu einer Konsolidierung, allerdings auf niedrigem Niveau.

Weitere US-Präsidenten sind, soweit bekannt:

Der Süden hat in der Gegenwart, Mitte des 20. Jahrhunderts, dank Präsident Lee keine echte Sklaverei mehr, aber in der Praxis waren die Sklavenhalter nur damit einverstanden, weil sie die freien, aber armen und rechtlosen Schwarzen so noch besser ausbeuten können. Von diesen heißt es, sie hätten trotzdem ein besseres Leben als viele Arme im Norden, die sich als "Indentureds" praktisch an eine Firma vermieten müssen, bei sechzig Stunden Arbeit pro Woche.

Die US-Amerikaner sind durch die Armut regelrecht puritanisch geworden: Man heiratet spät und hat wenige Kinder. Nicht nur die Wirtschaft leidet, auch die Wissenschaft. Eine akademische Karriere ist für US-Amerikaner kaum möglich, dafür gelten Leesburg und Lima in den CSA als gute Universitäten. Ehrgeizige junge Leute wandern daher lieber aus. Echten Tee und Kaffee gibt es nur für Reiche, ebenso wie "Minibile" (Autos).

Die Konföderierten Staaten von Amerika eroberten in der Folgezeit unter ihrem zweiten Präsidenten Lee ganz Mexiko, dessen Hauptstadt nach dem Kriegshelden in Leesburg (im Bezirk Calhounia) umbenannt wurde. Später dehnten sie sich über ganz Südamerika aus. Nur Haiti blieb selbstständig. In der Gegenwart beherrschen 50 Millionen konföderierte Bürger 250 Millionen Unterworfene.

Die Schwarzen im Norden sind frei, haben aber keine gleichen Rechte. Sie sind unbeliebt, weil man ihnen die Schuld für die Niederlage gibt, es kommt zu vielen Lynchmorden. Der Großvater des Protagonisten verteidigte sie, als einer von wenigen, wurde dadurch zum Aussätzigen. Die meisten Nordstaatler hätten es lieber, wenn die Schwarzen alle nach Liberia oder Sierra Leone auswanderten. Generell werden Fremde und Juden in den USA für alles verantwortlich gemacht; Einwanderung ist verboten, die Juden wurden in der Nachkriegszeit aus dem Land vertrieben, und in 1890ern gab es anti-chinesische Pogrome (die in der Praxis jeden trafen, der wie ein Ostasiate aussah).

Da die USA praktisch keine Sicherheitskräfte haben, können ausländische Mächte beliebig intervenieren, wenn ihre Staatsbürger bedroht werden. UZL-General Eisenhower scheint nur ein Hauptmann zu sein, auch Autor von Militär-Büchern.

Die Mormonen im Bundesstaat Deseret (Utah) haben als einzige das Frauenwahlrecht eingeführt, angeblich nur, weil sie Frauen brauchen, da sie die Polygamie nie aufgegeben haben.

Der Sieg des Südens wirkte sich auch auf Europa aus: Es entstand die Deutsche Union (wohl eine Vereinigung von Deutschland und Österreich), die später mit den Konföderierten Staaten von Amerika rivalisierte. Großbritannien und Frankreich (das in der Gegenwart von Kaiser Napoleon VI. regiert wird) wurden zu großen Kolonialmächten. 1914-16 fand der "Kaiser-Krieg" (Emperors' War) statt, den die Deutsche Union gewann. Das britische Empire der Gegenwart ist mit den CSA verbündet, die Deutschen mit dem wieder erholten spanischen Weltreich.

In der Deutschen Union gibt es seit den Massakern von 1905-1913 auch keine Juden mehr. Einen Staat Israel gibt es nicht, dafür hat das erste Labour-Kabinett in Großbritannien "Uganda-Eretz" 1933 als selbstverwaltendes Dominion organisiert.

Die Päpste Hadrian VII., VIII. und IX. (die es in UZL nie gegeben hat) werden erwähnt. Pius IX. (bis 1878) könnte der letzte aus UZL bekannte Papst gewesen sein.

Die Japaner haben einen Tunnel nach Korea gebaut, das anscheinend Teil ihres Imperiums ist.

Brooklyn ist kein Teil von New York geworden (in UZL war das 1898 der Fall). New York hat gerade einmal eine Million Einwohner (und Brooklyn eine halbe), kein Vergleich mit Washington, St. Louis, oder Leesburg im Süden. Wolkenkratzer in NY sind gerade einmal um die 15 Stockwerke hoch.

Der technische Fortschritt lief allgemein langsamer ab als in UZL. Verbrennungsmotoren, Flugzeuge (statt Ballons und Luftschiffen), und Glühbirnen sind noch unbekannt, oder sogar undenkbar. Statt Telefonen haben viele Häuser Telegrafenanschlüsse, und auch Kinder lernen schon das Morse-Alphabet, und wie man sie bedient. Der Tonfilm steckt noch in den Kinderschuhen.

In den USA gibt es wegen der Armut keine transkontinentale Eisenbahn. (Die CSA haben sieben, und sogar Britisch-Nordamerika hat schon eine.) Es gibt auch kein Papiergeld, der Gedanke gilt schon als absurd.

Es gibt in den USA die "Grand Army", eine Untergrundbewegung, die auch zu Gesetzesbrüchen und manchmal Gewalt bereit ist. Auch sie ist radikal gegen Ausländer und "Neger" eingestellt. Ihre Anführer planen, einen Krieg zwischen der CSA und der Deutschen Union zu provozieren, damit das Spanische Reich anstatt der USA zum Schlachtfeld wird, was sie andernfalls befürchten.

Die Confederate Legion, die fähige US-Amerikaner für den Süden rekrutiert, ist offiziell verboten, aber kümmert sich nicht groß um US-Gesetze.


FlagUSA
Zeitlinien des Amerikanischen Bürgerkriegs
Flag of the Confederate States of America (1865).svg

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Handlung[]

In diesem anderen Amerika wird im Jahr 1921 Hodgins "Hodge" Backmaker geboren.

Mit 17 Jahren verlässt Hodge die heimatliche Provinz, um zu versuchen, Historiker (spezialisiert auf den "Krieg der Unabhängigkeit des Südens"/"War of Southron Independence") zu werden, was sich als sehr schwer erweist. Doch Hodge bekommt in einem Buchladen in New York (wo er 1938-44 lebt) Arbeit und erweist sich als sehr guter Autodidakt, der auch viel von seinem Kollegen Tyss lernt. Dieser ist ein intelligenter Mensch, aber auch ein Rassist mit Verbindungen zur Grand Army. Hodges ganzes Streben ist es, Wissen und Bildung zu erlangen, allerdings bringen seine liberalen Einstellungen Probleme mit seinen Mitbürgern mit sich. Er lernt verschiedene interessante Leute kennen, wie die reiche Tirzah Vame (mit Verbindungen zu den Whigs), mit der er eine kurze Liebschaft hat; den philosophischen Schwarzen René Enfandin, Konsul der Republik Haiti; und den Südstaaten-Oberst Tolliburr.

Sein autodidaktisch erworbenes Wissen bringt ihn im Kontakt mit der genialen, wenn auch launischen Physikerin Barbara Haggerwells, als sie in seinem Laden ein Buch des großen Mathematikers Whitehead kaufen will. Durch diese Begegnung erhält er eine Einladung von Thomas K. Haggerwells, Barbaras Vater und Kopf der Kommune Haggershaven, die ihr Urgroßvater Herbert Haggerwells gegründet hat - einem Major der Südstaatenarmee, der im Norden blieb, eine Farm kaufte und in die Kommune umwandelte. Hodge schließt sich den exzentrischen Team aus Wissenschaftlern an und lernt wieder interessante Leute kennen: Dr. Hiro Agati, Chemiker/Koch der Kommune, einer der wenigen asiatischstämmigen Menschen in den USA; Oliver Midbin, der sich "emotionaler Pathologe" nennt; und die stumme Catalina García, die dank seiner Behandlung wieder das Sprechen lernt. Sie stellt sich als wohlhabende Erbin heraus.

Zwischen Catalina, Barbara und Hodge entsteht eine Art Dreiecksbeziehung, was es natürlich schwierig für ihn macht. Barbara inspiriert ihn zum Lernen und stellt sich als ein Genie heraus, als sie die Konzepte vom Raum-Zeit-Kontinuum und dem Masse-Energie-Äquivalent (in UZL von Albert Einstein entwickelt) entdeckt.

Hodge selbst lernt in seinen Jahren (1944-52) viel über Geschichte und die Theorie dahinter, entwickelt sich zu einer Kapazität, die selbst von Experten wie Prof. Jefferson Davis Polk von der Universität Leesburg geschätzt wird. Den Ruf an eine Universität lehnt er aber ab, er will in Haggershaven bleiben. Obwohl in den acht Jahren dort nur fünf neue Leute als neue Fellows akzeptiert wurden.

Die Leute von Haggershaven nähern sich mittlerweile der Inbetriebnahme von einem Projekt HX-1, das angeblich mit Zeitreisen zu tun hat...

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Quelle: Dt. Science-Fiction Wiki, Der große Süden

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