Alternativgeschichte-Wiki
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Die Revolution auf Schienen

Flag of Iceland.svg
Zeitspanne 2013 - Zukunft
Ort Island
ZdA Eine schnelle Entscheidung der isländischen Politik und die Zustimmung der Bevölkerung bringt das erste Projekt auf den Weg.
Kurzinformation Vor der Finanzkrise, im Jahr 2007, kam die Idee einer Zugstrecke zwischen Reykjavík und dem int. Flughafen in Keflavík auf. Ab dem Jahr 2013 wurde dieser Plan weiterverfolgt, und der Bau begann, nachdem das isländische Parlament bereits 2013 zustimmte. Ab dem Jahr 2016 folgten mehrere weitere Großprojekte in dem kleinen Land im Nordatlantik. Neben mehreren Zugverbindungen werden auch weitere Infrastrukturprojekte in Angriff genommen.
Zusatzinformation Alle genannten Ideen sind real und keine Erfindung. Es gab tatsächlich Pläne für diese Projekte! Auch die Bilder des Iceland MotoPark sind originale Bilder des Planes!

Ideen vor der Finanzkrise und deren Verlauf

Seit den frühen 2000er Jahren war Island ein reiches, wirtschaftlich starkes und fortschrittliches Land. Die isländische Krone gewann immer mehr an Wert und die Isländer nutzten das. Ganze Supermarktketten in Großbritannien und anderen Ländern gehörten nun isländischen Unternehmern. Auf den Straßen Reykjavíks waren statt alten Hyundais nun Porsches und Land Rovers unterwegs. Villenviertel wurden aus dem Boden gestampft und Straßen gebaut. Auch der Flughafen wurde erweitert, um die immer mehr werdenden Touristen aufnehmen zu können. Events wie Offroadrennen wurden nun in Island ausgetragen, Hotels wurden gebaut und der Lebensstandard erhöte sich stetig. Bis 2007 war Island eines der reichsten Länder der Welt.

In dieser Zeit wurden viele, zum Teil irrwitzige, Vorschläge gemacht. Ein Investor wollte tatsächlich eine Brücke nach Großbritannien bauen. Diese Idee verpuffte allerdings schnell. Anders war das bei einer geplanten Zugverbindung zwischen Reykjavík und dem Flugahafen Keflavík, ähnlich dem ArlandaExpress in Stockholm. Auch der Bau einer Rennstrecke auf der Halbinsel Suðurnes wurde diskutiert. Erste Pläne hierfür wurden bis 2008 angefertigt. Die Idee eines Seekabels nach Schottland war der Vorschlag eines britischen Investors, die auch in Großbritannien in aller Munde war. Auch Premierminister David Cameron befasste sich mit dem Plan.

Doch alle Pläne wurde durch die verheerende Finanzkrise von 2008 durchkreuzt...

Erst ab dem Jahr 2012 normalisierte sich die Lage auf den Finanzmärkten. Anders als die anderen Krisenstaaten, insbesondere Griechenland, verstaatlichte Island all seine Banken und ließ sie pleite gehen. Von den vielen Banken, die es in Reykjavík gab, blieben nur die Landsbanki und die Arion banki übrig.

Der isländische Staat kam unter der neuen Regierung mit Premierministerin Jóhanna Sigurðardóttir wieder auf die Beine und erholte sich von der Finanzkrise. International wurde das Land für sein Krisenmanagement gelobt. Etliche Banker und Funktionäre wurden verurteilt und sitzen im Gefängnis. Die Touristenzahlen stiegen wieder an, und auch ausländische Firmen und Investoren kamen zurück. Unter Premierminister Sigmundur Davíð Gunnlaugsson kamen weitere, vor allem kanadische und US-Amerikanische, Firmen auf die Insel. Auch leitete er eine erneute Stationierung der US-Airforce am Flughafen Keflavík in die Wege. Am 6. April 2016 musste er wegen der Veröffentlichung der sogenannten Panama Papers vom Posten des Premierminister zurücktreten. #ZdA#


Airport Link 2013

Die Städte der Hauptstadtregion (isl. Höfuborgasvæðið) haben seit längerem Probleme mit der Infrastruktur und wollen endlich eine Lösung. Auch deshalb bildeten sie einen Verbnd mit dem Namen "Samtök Sveitarfélaga á Höfuborgasvæðinu". Die Autobahn Islands wurde bereits vierspurig ausgebaut und der Flughafen um weitere Gates erweitert, doch alle diese Maßnahmen hatten nur wenig geholfen. Man beschloss, wieder den Plan einer Eisenbahnlinie zu verfolgen und machte verschiedene Pläne. Der Verbund wusste, dass es die einzige Möglichkeit war, die Touristen vom Flughafen in die Stadt zu bringen, ohne ewig im Stau stehen zu müssen. Die letzte Eisenbahn in Island war die Hafenbahn in Reykjavík, diese war bis 1928 in Betrieb.

Der Bauplan, die Finanzierung und Unterschriften von über 90.000 Bürgerinnnen und Bürgern wurden 2013 dem Althing vorgelegt. Dieses musste nun zustimmen. Das Parlament setzte zunächst drei Debatten über das Vorhaben an und kam zu dem Beschluss, eine Volksbefragung durchführen zu lassen. Das Althing selbst kam bei der Abstimmung auf 48 Ja-Stimmen und 11 Nein-Stimmen (4 Enthaltungen). Die Volksbefragung brachte ein ähnliches Ergebnis hervor. Die Isländerinnen und Isländer votierten mit weit über 70% für den Airport-Link.

Der Bau begann im November 2013. Eine britische Baufirma bekam den Zuschlag für das Megaprojekt und mehrere große Baumaschinen wie ein Tunnelbohrer wurden nach Island gebracht. Spätestens bis 2018 soll die Bahnstrecke in Betrieb gehen können. Neben den etwa 70km Schienen, die verlegt werden müssen, werden insgesamt vier Bahnhöfe gebaut. Der Bahnhof von Reykjavík soll unter dem Busbahnhof BSÍ entstehen. Aus Gründen des Platzes und des Lärmschutzes werden die ersten 8km unterirdisch verlaufen.

Der AirportLink

Die Strecke verläuft zwischen dem Flughafen Keflavík und dem Bahnhof in Reykjavík, das südlich des Stadtzentrum, direkt neben dem Inlandsflughafen von Reykjavík, liegt. Die Strecke ist durchgehend zweigleisig, sodass ständig Züge fahren können und die Strecke nicht blockiert wird. Die Züge fahren vom Bahnhof Reykjavík 4,7km, bis sie den Bahnhof von Kópavogur (zweitgrößte Stadt Islands), der allerdings an der Oberfläche ist, erreichen. Nach weiteren 4km hält man am Bahnhof von Hafnarfjörður. Ab hier verläuft die Strecke an der Oberfläche und man fährt nun ca. 50km bis zum Bahnhof des Flughafens Keflavík. Züge fahren zwischen 8 und 20 Uhr alle 10-12 Minuten und nachts spätestens alle 30 Minuten. Das Zugdepot und die Kommandozentrale des Betreibersliegt wenige Kilometer außerhalb des Flughafens.

Formel 1 in Island

Der Architekt und Designer Marko Bowen, der bereits Rennstrecken in Dubai gebaut hat und den Silverstone-Kurs renoviert hat, plant nun auch eine Strecke in Island. Das Projekt mit dem Namen "Iceland MotoPark" soll südlich des Flughafens Keflavík entstehen. Es soll nicht nur den Tourismus vorantreiben, sondern auch ein kulturelles Zentrum der Halbinsel Suðurnes werden. Die Naturlandschaft von Suðurnes ist eine Art Lavawüste und steht eigentlich unter Naturschutz. Für das Projekt wurde eine Ausnahme gemacht, da strenge Umweltauflagen vom Erbauer akzeptiert wurden. Zudem müssen sich die Gebäude an das Umfeld anpassen, eckige Häuser sind verboten. Bis 2020 soll die Strecke und das urbane Zentrum fertiggestellt sein.

Iceland MotoPark

Der Iceland MotoPark umfasst auf einer Fläche von 15km² nicht nur eine Rennstrecke mit Tribünen für bis zu 10.000 Menschen, sondern auch ein Hotels, einen Büroturm, ein Einkaufszentrum und ein Konferenz- und Veranstaltungszentrum. Zudem entstehen Häuser für 5.000 Menschen. Die Gemeinde Reykjanesbær, zu der auch die Stadt Keflavík gehört, wächst somit auf knapp 20.000 Einwohner und überholt somit Akureyri als viertgrößte Stadt des Landes. Reykjanesbær entwickelte sich zu einer kleinen Metropolregion mit über 50.000 Einwohnern in der Region. Zur Strecke und zur Blauen Lagune, dem wohl bekanntesten Freibad Islands mit hunderttausenden von Besuchern jedes Jahr, wurden Busverbindungen eingerichtet und Straßen gebaut. Das Gesundheitssystem der kleinen Halbinsel verbesserte sich deutlich und auch die Arbeitslosenquote sank.

Seekabel zwischen Südisland und Schottland

Diese Idee kam nicht wie zu erwarten von einem isländischen Milliardär oder der Regierung, sondern von einem britischen Funktionär, der sich Premierminister David Cameron ins Boot holte. Dieser ließ sich von den Vorteilen einer Verbindung überzeugen. Island selbst nutzt gerade einmal 1% der Energie, die die Insel eigentlich erzeugen könnte. Und das alles ohne Kohle- oder Atomkraftwerke. Island sollte durch das Kabel Strom nach Schottland exportieren. Die Energie hätte für die komplette Versorgung Schottlands, inklusive der beiden Großstädte Glasgow und Edinburgh gereicht. Premierminister Cameron reiste 2015 nach Reykjavík und sprach mit der isländischen Regierung über das Projekt (Auch das geschah wirklich: UK might finance sea cable between Iceland and Britain) Die isländische Regierung, noch immer unter der Führung von Sigmundur Davíð Gunnlaugsson, nahm den Vorschlag an, hatte jedoch erhebliche Zweifel und Bedenken. Der Export von Strom würde Island wohl zu dem reichsten Land der Erde machen, da diese Quelle niemals erlöschen wird, während Öl nicht ewig gefördert werden kann. Aber die etlichen Kraftwerke würden nach Ansicht der Regierung die Natur der Insel zerstören und letztendlich nicht förderlich sein. Das sah auch die Mehrheit der Bevölkerung so, die sich gegen den Vorschlag wehrte. Letztendlich lehnte die Regierung dankend ab. Ein Seekabel wird es wohl nicht geben. (Bisher ist keine Entscheidung seitens der isl. Regierung betreffend des Seekabels gefallen, ich gehe allerdings davon aus, dass es nie ein Seekabel geben wird).

Weitere Projekte

  • Kreuzfahrthafen Reykjavík
  • Ausbau der Straßen im ganzen Land
  • Steigerung der Attraktivität ländlicher Gegenden, vor allem den Westfjorden
  • Bau einer dritten Landebahn am Flughafen Keflavík

Höfuborgasvæðið 2040 - Island im Jahr 2040

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Statistik

Nicht nur die Region um Reykjavík profitierte von dem Projekt, sondern das ganze Land. Die Anzahl an Touristen hat sich im Vergleich zu 2015 zwar verdoppelt, allerdings gibt es kein doppelt so großes Verkehrschaos oder Gedränge am Flughafen. Aus dem kleinen Fischerdorf Reykjavík ist innerhalb von 120 Jahren eine moderne europäische Hauptstadt geworden. Aus 6000 Einwohner wurden bis 2040 etwa 180.000. Ganz Island hat 2040 ca. 508.000 Einwohner, also knapp 200.000 mehr als noch vor 30 Jahren.

Die vielen Touristen aus aller Welt bringen Geld ins Land und verhalten sich weitestgehend friedlich, da ein Partytourismus in Island nur schwer umzusetzen ist. Trotzdem wurde die Polizei auf über 5500 Beamte aufgestockt und auch die Krankenversorgung wurde verbessert. An den Sehenswürdigkeiten sind nun rund um die Uhr Polizeibeamte, die auf die Touristen aufpassen und verhindern sollen, dass sie die gekennzeichneten Wege verlassen und Absperrungen nicht einhalten.

Neben dem Ballungszentrum um Reykjavík haben sich zwei weitere Metropolregionen gebildet. Durch den Bau des AirportLinks und des Iceland MotoPark wuchs die Region Keflavík um die Gemeinde Reykjanesbær auf über 50.000 Einwohner. Auch das im Norden Islands gelegene Akureyri wuchs von 17.000 Einwohnern (2012) auf 23.000 Einwohner und die Region sogar auf über 60.000 Einwohner.

Die Regionen 2040
Einwohner Hauptstadt Bevölkerungsplus
Höfuðborgarsvæðið 290.000 Reykjavík 45%
Suðurnes 50.000 Keflavík 138%
Vesturland 25.000 Borgarnes 66%
Vestfirðir 13.000 Ísafjörður 85%
Norðurland vestra 15.000 Sauðárkrókur 114%
Norðurland eystra 60.000 Akureyri 114%
Austurland 21.000 Egilsstaðir 45%
Suðurland 34.000 Selfoss 47%

Auch wenn die Region Reykjavík nur um 45% wuchs, ist sie jedoch enorm gewachsen. Schulen, Krankenhäuser und Einkaufszentren wurden neu erbaut, ganz neue Stadtteile entstanden. Island hat aus einer Idee, die den Transport besser managen soll, ein erfolgreiches Langzeitprojekt auf den Weg gebracht. Die Revolution kam auf Schienen...

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Quellen: Bilder des Iceland MotoPark stammen von hier.

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