Alternativgeschichte-Wiki

In diesem Artikel geht es um das Szenario einer siegreichen Deutschen Revolution!

In UZL findet eine sogenannte Deutsche Revolution von März 1848 bis Juli 1849 statt (sie wird auch Märzrevolution genannt). Diese Revolution ist Teil der Nationalstaats- und Freiheitsbewegungen in Europa zu dieser Zeit. Nationalisten und Liberale kämpfen für ein geeintes und teildemokratisches Deutschland, sie wollen eine Vereinigung der vielen deutschen Klein- und Kleinststaaten im Deutschen Bund erkämpfen und sind gewillt, die Obrigkeit, die die alten Werte (hergestellt durch die Restauration vom Wiener Kongress 1815) verteidigt, von ihren Herrschaftspositionen zu verdrängen. Zwar gibt es eine Zeit lang einen Deutschen Bundestag in der Paulskirche in Frankfurt am Main, und auch die Entwicklung in Richtung eines Gesamtdeutschen Reichs, aber das Bestreben wird durch die Ablehnung der angebotenen Kaiserkrone und die kluge Vorgehensweise des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. zunichte gemacht.

Dieser Artikel versucht nun die Entwicklung der deutschen Geschichte, aber auch der Weltgeschichte nachzustellen, wenn die Deutsche Revolution von 1848/1849 siegreich für Nationalisten und Liberale ausgegangen wäre. Wie würde sich die Geschichte ändern? Würde sich bereits Mitte des 19. Jahrhunderts ein gesamtdeutscher Staat bilden? Wie würde sich dies auf die zwei dominierenden Staatengebilde im deutschen Raum, Preußen und Österreich, auswirken? Würde trotz allem ein Erster Weltkrieg, wie wir ihn kennen, stattfinden? Sollten die Vereinigten Staaten von Amerika zu einer Weltmacht werden, obwohl es womöglich keine zwei Weltkriege in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geben könnte? Oder könnte sich tatsächlich ein Weltkrieg auf amerikanischem Boden abspielen? Dieser Artikel beschäftigt sich mit diesen Fragen und versucht ein mögliches Szenario darzustellen, das durch die Siegreiche Revolution von 1848/1849 den Verlauf der Geschichte maßgeblich verändern könnte und uns eine komplett neue Zukunft offenbart!

Wieso verändert sich der Verlauf der Geschichte?[]

Diese Szenario beschreibt den Sieg der Nationalisten und Liberalen in der Deutschen Revolution 1848/1849. Doch wieso verändert sich der Verlauf der Geschichte? Warum gewinnen plötzlich die Nationalisten und Liberalen und werden nicht von Friedrich Wilhelm IV. zurückgeschlagen?


Da man nicht einfach schreiben kann, dass die Revolution auf einmal für die andere Seite siegreich ausgeht, ist eine einzige Veränderung in der Geschichte gute 50 Jahre vorher das Trittbrett für die Veränderung der Ereignisse. Eine einzige, zuerst kleine Veränderung, bringt einen Stein ins Rollen, der immer mehr und mehr verändert und so das Szenario der anders verlaufenden Geschichte beginnt.


Teil I : Das Trittbrett[]

Durch eine einzige Veränderung wird dieses Szenario begonnen. Schon 50 Jahre vor der Revolution wird der Stein der Ereignisse ins Rollen gebracht:

Am 3. April 1799 wird Ludwig Steiner geboren, ein Sohn des Kaufmanns Heinrich Steiner und der Hausfrau Luise Maria Steiner (geb. Cranz). Er wird in Berlin in der Nähe des Gendarmenmarkts in den Armen seiner Eltern zur Welt gebracht. Er ist das erste Kind von vier Geschwistern. Ludwigs Familie zählt zum Mittelstand und zum gehobenen Bürgertum, sein Vater verdient als Kaufmann recht gut und so können sie sich zumindest eine mittelgroße Wohnung in der Mitte Berlins leisten. Ludwig ist in seinen frühen Jahren an Musik interessiert und spielt Klavier, doch spätestens seitdem er das Gymnasium besucht (was zu dieser Zeit schon ein kleiner Luxus war), beendet er seine Vorliebe zur Musik. Ludwig hat eine sehr gute Beziehung zu seinem Vater und will dessen Kaufmannsbetrieb nach dessen Tod weiterführen. Damit ist er der einzige seiner Geschwister, der in Berlin bleiben will. Seine beiden jüngeren Schwestern zieht es weg, und auch sein jüngerer Bruder will in die Ferne.

Berlin Gendarmenmarkt 1815

Der Berliner Gendarmenmarkt um 1800

Nachdem Ludwig 1817 seinen Abschluss am Gymnasium erreicht hat, beginnt er bei seinem Vater mitzuarbeiten und zu lernen. Ludwig beginnt die Taktiken eines Kaufmanns zu verinnerlichen und wird über die Jahre zu einem außerordentlich guten Vertreter seines Berufs. Am 14. Dezember 1826 stirbt dann schließlich auch Heinrich Steiner, nach dessen Tod übernimmt, wie schon voraus geplant, Ludwig seinen Platz im Betrieb.

Jetzt stellt sich sich die Frage: Was an dieser Geschichte über einen Berliner Kaufmannssohn vom Anfang des 19. Jahrhunderts hat nun mit dem Szenario der "Siegreichen Deutschen Revolution" oder überhaupt mit einer Veränderung in der Geschichte zutun? Nun, es ist ganz einfach: Ludwig Steiner war 1799 eigentlich eine Totgeburt. Die einzige, kleine Veränderung unserer Zeitline ist die geglückte Geburt Ludwig Steiners am 3. April 1799. Sein Wirken, seine Entscheidungen, sein Leben verändern den Verlauf der Geschichte, er ist der Stein, der alles ins Rollen bringt!

1379 Friedrich Wilhelm IV von Preussen.jpeg

Friedrich Wilhelm IV.

Ludwig führt den stabil laufenden, aber dennoch eher kleineren Betrieb in eine Bahn des Erfolgs. Er nutzt seine Klugheit und seinen Ehrgeiz und baut den Betrieb seines Vaters über die Jahre zu einem der größten Berlins aus. Durch die ausgebaute wirtschaftliche Stärke erlangt sein Betrieb, und auch er, Ruhm und Bekanntheit. So kommt es im Sommer 1832 zu einem Treffen zwischen Ludwig Steiner und dem Prinzen des Königreichs Preußen Friedrich Wilhelm IV. Beide lernen sich nur flüchtig kennen. Doch schon im Januar 1833 treffen sie wieder aufeinander, diesmal kommt es zu einem längeren Gespräch, welches durch ein weiteres eigentlich "geschäftliches" Treffen im März desselben Jahres ausgeweitet wird. Folglich verstehen sich beide gut und der Prinz entscheidet sich, einen Vertrag mit dem Betrieb Ludwig Steiners zu schließen, welchen Ludwig mit Freuden annimmt. Von nun an ist der Betrieb in einem Vertrag lose an den Hofstaat Preußens angebunden.

In den danach folgenden Jahren treffen sich Ludwig und Friedrich Wilhelm IV. immer öfter und nennen sich dann ab irgendeinem Zeitpunkt "Freunde". Sie genießen es, vormittags eine Sauna zu besuchen.

Durch die immer mehr werdenden Aufgaben des Prinzen und dessen Vorbereitung auf den möglichen baldigen Tod seines Vaters, dem König von Preußen, Friedrich Wilhelm III. zwingt die beiden einen regelmäßigen, zwar seltenen, Briefverkehr zwischeneinander zu führen. Schließlich stirbt am 7. Juni 1840 Friedrich Wilhelm III. und sein Sohn Friedrich Wilhelm IV. kann den Thron Preußens besteigen und sich von nun an König von Preußen nennen.

800px-Berlin. Charlottenburg 029

Friedrich Wilhelms IV. Thronbesteigung 1840 in Berlin

Am 25. September 1840 schreibt Ludwig Steiner in einem Brief an den jetzigen König von Preußen, dass er sich bis Ende Oktober bei seinem jüngeren Bruder in Halle, im Südwesten des damaligen Königreichs Preußen, aufhält und deswegen nicht zu einem Treffen in Berlin bereit sein könne. Am 27. September kommt Ludwig in Halle an. Er plant, sich eine Auszeit zu nehmen, und ist deswegen nach Halle zu seinem Bruder geritten.

Am 22. Oktober 1840 erhält Friedrich Wilhelm IV. einen Brief des Bruders, der ihm mitteilt, dass Ludwig bei seinem Aufenthalt plötzlich Blut gespuckt habe und sich jetzt in einem drastisch verschlechtertem Zustand befinde, er solle doch schnellstmöglich nach Halle kommen, da der Arzt bei ihm schwerwiegende Tuberkulose diagnostiziert habe. Daraufhin macht sich Friedrich Wilhelm IV. am 24. Oktober auf dem Weg nach Halle.

Friedrich Wilhelm IV. trifft daraufhin den sich in schlechtem Zustand befindenden Ludwig Steiner an. Der König plant einen kurzen Aufenthalt, da die Staatsangelegenheiten dies nur ermöglichen. Die Ärzte sprechen von einer erst vor kurzem eingetretenen Tuberkulose und rechnen mit einer Verbesserung des Gesundheitszustands Ludwigs. Am 26.Oktober 1840 kann Ludwig sich auch wieder einigermaßen bewegen, ist schwach auf den Beinen, dennoch sieht es nach einem guten Weg aus. Friedrich plant seine Abreise auf den 27.Oktober. 

Doch am Abend des 26. bricht Ludwig plötzlich zusammen, ist danach nicht mehr ansprechbar. Die herbeigerufenen Ärzte sehen ihn im Koma, später bekommt er starkes Fieber und die Ärzte vermuten ein zusätzliches Geschwür, doch es kommt alles zu spät. Um kurz nach Mitternacht, am 27.Oktober 1840, verstirbt Ludwig Steiner im Alter von 41 Jahren. Der überaus plötzliche Tod schockiert alle Beteiligten, Friedrich Wilhelm IV. will nun doch nicht am Morgen abreisen, er bleibt, bis Ludwig im kleinen bei seinem Bruder beerdigt wird, der Geschäftsmann hatte keine Kinder.

Friedrich bleibt also bis zum 1. November, der Tag an dem Ludwig beerdigt werden soll. Der König beginnt daraufhin, sich die Zeit zu vertreiben und reitet mit seinem Gefolge in die nahegelegenen Ausläufer des Harz, um dort zu jagen. Nachdem in den ersten Tagen ein paar Hirsche sowie Vögel auf dem Plan standen, kam am 30. Oktober etwas größeres den Jägern in die Quere. An dem kühlen Herbstvormittag war es Friedrich, der weiter voran geritten war und zwischen den Nadelbäumen plötzlich einen Braunbären entdeckte. Die Chance, einen echten deutschen Bären zu erlegen, ließ er sich nicht nehmen, ritt also, ohne an das weit hinter ihm gebliebene Gefolge zu denken, in Richtung des Bären. Doch der Braunbär war schlau, wich dem Pferd aus, der König brauchte einen weiteren Anlauf. Sein Gefolge hatte nun fast aufgeschlossen, Friedrich forderte den Bären zu einem weiteren Schlagabtausch hinaus. Diesmal sprang der Bär mit seinen Pranken voraus und traf damit das Pferd des Königs perfekt am Hals, es kam zum Stürzen. Friedrich nun angeschlagen auf dem Waldboden kann nur noch den Bären erkennen, der mit einer Pranke voll ausholt, und danach fällt der preußische König in Ohnmacht. Sein Gefolge, welches nun das Ausmaß des Unfalls erkennt, kann den Bären noch daran hindern, den König endgültig zu töten.

Friedrich Wilhelm IV. wird nach Halle zum besten Arzt der Stadt gebracht. Er hat tiefe Fleischwunden im Gesicht und am Oberkörper, schwebt in akuter Lebensgefahr. Trotz der Hilfe des Arztes verstirbt Friedrich Wilhelm IV. am 1. November 1840 an den Folgen eines Bärenangriffes.