Herkunft und frühe Jahre[]
Eberhard Schwanendorf wurde in Danzig als Sohn eines Kleinadligen geboren. Angeblich stammte die Familie Schwandorf direkt von Siegbert dem Siegreichen ab, was Eberhard wiederum zu einem entfernten Verwandten der Familie Scopritore aus Nova Francorum machte.
In seinem Elternhaus wurden ihm schon immer viele Freiheiten eingeräumt. Mit seinem Vater hatte er sowieso nur sehr wenig zu tun, da dieser - als Eberhard vier Jahre alt war - zum Schatzmeister Reichspreußens ernannt wurde und damit stets auf Reisen war. Daher lag die Erziehung ganz bei seiner Mutter, welche sich aber auch kaum Zeit für ihren einzigen Sohn nahm und die Bürde der Unterweisung wiederum an verschiedene Lehrer und Angestellte gab. Da diese oft nur Leibeigene waren, wuchs schon in dieser Zeit Eberhards Abneigung gegen die Unterdrückung der Ärmeren und deren von niederer Geburt.

Er wurde früh Mitglied in einem reichspreußischen Ritterorden
Schon mit 15 Jahren wurde er Mitglied des Ritterordens, welcher von Siegbert dem Siegreichen gegründet wurde. Dass ihm in diesen jungen Jahren schon diese Ehre zuteil wurde, war äußerst umstritten und angeblich nur möglich, da sein Vater seine Finger im Spiel hatte, um sich die Liebe seines Sohns wenigstens zu erkaufen.
Wenn er auch sonst kaum etwas von seinem Vater hatte, war er trotzdem ein finanzielles Genie und wurde schon früh als Nachfolger seines Vaters als Schatzmeister gehandelt. Mit 17 übernahm er schon teilweise die Geschäfte seines Vaters, welcher eine kleine Flotte von Koggen besaß, welche Handel in der Ostsee betrieben. Er konnte bis 21 die Flotte verdoppeln und ihre Einnahmen vervierfachen. Auch überzeugte er seinen Vater, dass es äußerst rentabel wäre, in eine Flotte von hochseetauglicheren Schiffen zu investieren, um Handel mit den Kolonien zu beginnen. Damit steigerte sich der Umsatz noch mehr, und die Familie Schwanendorf stieg zu einer reichsten Familien Preußens auf. Als sein Vater vom Schatzmeister von Reichspreußen zum Schatzmeister des Kaisers des SIFR aufstieg, übertrug er sämtliche Geschäfte seinem Sohn.
Flucht in die Kolonien[]
1591 wurde Eberhard auf ein Fest nach Königsberg eingeladen, bei welchem Unmengen an Wein verzehrt wurden. Als der Abend sich dem Ende neigte, führte ihn eine junge Kleinadlige in ihre Schlafgemächer, wo die beiden intimer wurden. Danach gingen beide wieder ihre Wege. Doch das Unglück musste geschehen, die verheiratete Kleinadlige wurde bei dem nächtlichen Erlebnis mit Eberhard schwanger und ihr Mann kam außer Frage, da er sich zu diesem Zeitpunkt schon seit einigen Monaten auf Reisen außerhalb des SIFR aufhielt. Als er von den Reisen zurückkehrte, war er nicht begeistert, als er den kleinen Bastard sah und schwor dem Grund dafür seine Rache.
Da ihm gerichtlich nichts vorgeworfen werden konnte, da es nicht bewiesen werden konnte, dass der Bastard von ihm war und es nur lose Zeugenberichte gab und die Mutter des Bastards sich auch nicht mehr richtig erinnern konnte, da der Wein ihr die Erinnerung genommen hatte, wurden die Gerichtsverhandlungen eingestellt. Aber für den Betrogenen war es noch nicht genug. Er ließ einige Auftragsmörder auf Eberhard los. Als er davon hörte, machte er sich sogleich versteckt in einem der Schiffe der neuen Atlantikflotte der Schwanendorfarmada XX.

Seine geliebte Heimat Danzig musste er für lange Zeit verlassen
Er schrieb noch einen Brief, in welchem er seine Unschuld seinen Eltern beteuerte. Der Betrogene schäumte vor Wut, als er hörte, dass Eberhard verschwunden sei, als er hörte, dass er in die Kolonien geflohen sei, beließ er es dabei. Er verblieb zwar bei seiner Frau, sie musste aber ihren unehelichen Sohn weggeben. Sie gab ihn in ein Waisenhaus unter arianischer Leitung. Der Bastard sollte eines Tages unter dem Namen Zacharias der Wanderprediger bekannt werden.
Bei seiner Ankunft in Westland stand Eberhard aber nicht mittellos da. Er machte dort weiter, wo er in Europa aufgehört hatte. Er baute die Handelsflotte seiner Familie weiter aus. Auch investierte er in Waffenfabriken und andere Güter, welche bisher immer aus Nova Francorum oder dem europäischen Mutterland importiert werden mussten. Dabei ließ er aber stets keine Sklaven für sich arbeiten sondern nur freie Männer, welchen er einen 10-Stunden-Arbeitstag und eine 6-Tage-Arbeitswoche zugestand.
Westkastellan von Westland und Nova Francorum[]
Sein rasanter Aufstieg vom Kleinadligen zum Großbesitzer blieb der Führung der Kolonie nicht verborgen, und so bot man ihm schon 1594 den Job als Schatzmeister der Kolonie Westland an. Er nahm den Job, welchen er eigentlich in Preußen ausführen hätte sollen, dankend an. In seiner kurzen Amtszeit als Verwalter der Finanzen schaffte er es nicht nur, den Staat schuldenfrei zu machen, sondern rückte auch die Bilanz der Kolonie in den grünen Bereich.
Als 1596 der alte Westkastellan Westlands starb, rückte Eberhard nach. Damit war er innerhalb kürzester Zeit von einem Flüchtling zum höchsten Amt Westlands aufgestiegen. In seiner kurzen Zeit als westländischer Westkastellan brachte er die Entwicklung weiter. Auch begann er ein Angebot auszufertigen, bei welchem ehemalige Sklavenhalter gegen Bares ihre unfreien Arbeiter abzugegeben zu hatten.

Der Rücktritt Maria Scopritores verschaffte Eberhard neue Chancen
Sein letzter Sprung auf der Karriereleiter kam schon 1599, als Maria Scopritore ihren Rücktritt vom Amt des neufränkischen Westkastellan ankündigte. Zuerst wurde wieder eine Wahl abgehalten, aber man konnte sich auf keinen der Kandidaten der großen Familien von Nova Francorum einigen. Daher bot man das Amt Eberhard an, welcher schon gute Arbeit als Westkastellan der kleineren Kolonie geleistet hat. Diese Entscheidung war schon von Anfang an umstritten, da er davor noch nie einen Schritt auf neufränkischen Boden gemacht hatte. Aber er kannte sich mit Geld aus, mit welchem es in Nova Francorum derzeit Probleme gab.
Und wieder nahm er das Amt dankend an und wurde schon am 01.01.1600 am Nationalfeiertag Nova Francorums in sein Amt vereidigt. Aber was er in Nova Francorum sah, schockierte ihn grundlegend. In der großen Kolonie gehörte die Sklaverei noch mehr zur Tagesordnung als in Westland. Und als er das erste Mal das Schiff verließ, sah er, wie einige afroseptische Sklaven zu Tode gepeitscht wurden. Dies schockierte ihn grundlegend.
Sprenger der Ketten[]

Sklaverei gehörte in Nova Francorum zur Tagesordnung
Daher nahm er sich zur Aufgabe, die Sklaverei in den Kolonien endgültig zu beenden. Dies machte ihm von Anfang an viele Feinde, da viele Großgrundbesitzer die Sklaverei ihrer Meinung nach brauchten, um weiterhin so profitabel zu leben. Auch in Europa war er nicht sehr beliebt. Er hatte nicht nur Kontrolle über Nova Francorum, sondern auch über Westland, zwar nicht mehr als Westkastellan, aber sein Nachfolger war ihm treu ergeben. Daher vereinigte er genug Macht, um auch gegen den Kaiser vorzugehen, vor allem da in Neu Avalon zu seinem Amtsantritt sich ein Unabhängigkeitskrieg anbahnte, welcher dann auch noch ausbrach und nach dem Sieg der Avalonier gegen ihre ehemaligen Kolonialherren wuchs die Sorge um Eberhard noch mehr, dass er mit seiner Macht ähnliches vorhatte.
Aber trotzdem verfolgte er seinen Plan, die Sklaverei zu beenden. In seinem ersten Jahren im Amt sorgte er dafür, dass jegliche unnötigen Ausgaben der Kolonie verschwanden. Schon in seinem zweiten Amtsjahr schrieb die Kolonie wieder weitestgehend schwarze Zahlen. Später nahm sie sogar große Gewinne ein. Im Jahr 1604 machte er den Sklavenhaltern ein einzigartiges Angebot. Er gab ihnen zehn Jahre, in denen diese ihre Sklaven freiwillig in Freiheit entlassen können, und dafür eine Entschädigung von 100 Dublonen für einen Mann, 75 für eine Frau und 50 für ein Kind bekamen. Weitere 50 Dublonen gab es, wenn man dem ehemaligen Sklaven danach auch noch einen gerechten Arbeitsplatz zu bieten hatte. So wurden viele Sklavenhalter schon früh zu kleinen Firmenbesitzern, welche immer noch ihre erfahrenen Arbeiter hatten, aber auf Sklaverei verzichten konnten. Die befreiten Sklaven machten aber auch der anderen ärmeren Bevölkerung die Arbeitssuche noch schwerer, was in den ersten Jahren der Befreiung für eine neue Unterschicht sorgte. Aber es kam schnell ein Aufschwung, als Eberhard für neue Industriezweige sorgte und tiefer in den Amazonas-Regenwald eindrang.
Als 1614 die 10-Jahres-Frist abgelaufen ist, waren um die 80% aller Sklaven freiwillig von ihren Sklavenhaltern freiwillig befreit worden. Die ehemaligen Sklavenhalter, welche ihre Ex-Sklaven trotzdem als Arbeiter behalten haben, waren nicht unglücklich mit ihrer Situation, da die Arbeit trotzdem gemacht wurde. Für die übriggebliebenen Sklavenhalter machte Eberhard noch ein letztes Angebot. Im Laufe des Jahres sollten sie ihre Sklaven befreien, würden die Entschädigung bekommen und noch ein wenig zusätzliches Geld, ansonsten drohte die Enteignung des Besitzes. Ein großer Teil nahm das Angebot an. Andere flohen mit ihrem Besitz und ihren Sklaven nach Neu Avalon, wo die Slaverei bis ins frühe 19. Jahrhundert noch praktiziert wurde. Die Sklavenhalter, die bis zuletzt in Nova Francorum blieben, wurden dann auf militärischem Wege enteignet und die Hälfte des Besitzes wurde Staatseigentum, die andere wurde den ehemaligen Sklaven überschrieben.
Bis 1620 war der letzte neufränkische Sklave ein freier Mann. Um seinen guten Willen zu zeigen, heiratete Eberhard, welcher bisher eher für seine Frauengeschichten bekannt war, eine afroseptische Ex-Sklavin. In den darauffolgenden Jahren glich er die Unkosten für die Sklavenbefreiung wieder geschickt aus. So regierte er noch friedlich weitere 20 Jahre, obwohl er für einen gewaltigen Ausbau des neufränkischen Militärs sorgte, welches seit den Tagen von Hernan Cortez keine weiteren Modernisierungen erfahren hatte.
Letzte Jahre[]

Denkmal im Regierungsviertel von Neu Venetiae
1643 trat Eberhard von all seinen Ämtern zurück, da er jeden Tag mehr das Alter spürte. Seine letzten Jahre ging er noch ruhig an. Er zog sich zwar nicht ganz aus der Politik heraus, sondern gab immer noch seinem Nachfolger gute Ratschläge.
1647 kehrte er nach all den Jahren wieder nach Preußen zurück. Dort hatte sein Vetter sich in der Zwischenzeit um das Familienvermögen und Anwesen gekümmert. Auch hatte er seinen Frieden mit seinem Bastardsohn gefunden, welchem er regelmäßig bis zu seinem 21. Geburtstag Geld geschickt hatte.
Als er 1651 starb, wurde sein Leichnam zurück nach Nova Francorum gebracht. Trotz vieler persönlicher Eskapaden blieb er vielen als einer der größten Westkastellane aller Zeiten in Erinnerung. Von der afroseptischen Bevölkerung wird er auch oft über Christos Scopritore gestellt.
Nachfolgerleiste[]
Vorgänger | Westkastellan Nova Francorum ![]() |
Nachfolger |
Maria Scopritore | Eberhard Schwanendorf 1600-1643 |
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