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Edwards Empire:
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Grund der Abweichung:

Im Jahr 1348 kommt es nicht zum großen Ausbruch der Pest, dadurch kann der englische König seinen Feldzug in französischen Landen zu seinen Gunsten entscheiden.

Zeitpunkt der Abweichung: 1348

Kurzinformation über Zeitlinie:

England und Frankreich liegen seit 11 Jahren im Krieg. König Edward III. beanspruchte den französischen Thron. Um seine Ziele zu erreichen, hat er Verbündete aus einigen Ländern um sich geschart... wegen dem Ausbleiben der Pest kann Edward den Krieg weiterführen und wird bald König von England und Frankreich. Doch die Pestseuche verschont auch Edwards Empire nicht. Das Mittelalter hat nach diesen dunklen Jahren ein neues Imperium, welches selbst den einflussreichen Kaisern des Heiligen Römischen Reiches ebenbürtig erscheint...

1327/1347 - Vorgeschichte der englisch-französische Krieg:[]

Edward III of England (Order of the Garter)

König Edward III. vereinigte die Symbole Englands und Frankreichs in seinem Wappen und gilt als Stifter des Hosenbandordens † 1377

König Edward III. zählt in der Geschichte Englands zu den Monarchen mit der längsten Regierungszeit. In seinen 50 Jahren als König 1327 bis 1377 veränderte er das Angesicht Europas. Ihm gelang es, anders als seinem Vater, den englischen Adel auf seine Seite zu bringen und so für seine Feldzüge zu begeistern. Edward entstammte dem Adelshaus Anjou-Plantagenêt hat also von Geburt an Bande nach Frankreich. Das Adelshaus gehörte im Spätmittelalter zu den wohl einflussreichsten Geschlechtern Europas, so hatten sich die Plantagenêt bereits im 12. Jahrhundert ein kleines britisch-französisches Reich geschaffen. (Siehe Angevinisches Reich) Kriege gegen französische Monarchen waren dem Haus des Edward also nicht fremd, genauso Betrügerei und Staatsstreiche innerhalb der eigenen Familie.

410px-Royal Arms of England (1340-1367)

Wappen König Edwards III. ab 1340

Edwards Vater war als König schwach und konnte seinen eigenen Feudaladel nicht kontrollieren, Intrigen innerhalb der Königsfamilie führten dazu, dass der Geliebte der Königinmutter die Macht in England hatte. Doch Edward war schon als junger Mann von kaum 18 Jahren durchtrieben und stürzte Roger Mortimer 1330. Danach zeichnete sich der junge König im Krieg mit Schottland aus, wobei ihm zwar Gebietsgewinne gelangen, aber er nicht zum König gekrönt wurde. Der Krieg, welcher in UZL auch als Hundertjähriger Krieg bekannt wurde, nahm damit seinen Anfang, dass der französische König Karl IV. 1328 starb. Edward, der ebenfalls Enkel eines französischen Königs war, forderte nun die Krone. Doch der neue König Philipp VI. war nicht sehr angetan, dass der Neffe des Verstorbenen seine Thronansprüche durchsetzen würde. So wurden die Schotten im Kampf gegen Edward III. unterstützt, und die Spannungen zwischen England und Frankreich wuchsen. Edward war als Plantagenêt auch Landesherr in Frankreich, genauer gesagt in Aquitanien und der Grafschaft Ponthieu. Doch nun 1337 besetzten die Truppen Philipps die Ländereien des englischen Plantagenêt. Was daraus resultierte, war ein Krieg zwischen den Ländern Frankreich und England. Der ohnehin schwache Anspruch Edwards auf den französischen Thron sollte so eigentlich gänzlich abgewürgt werden. Der Überfall des Franzosen hatte ein Nachspiel, Edward III. schloss daraufhin 1338 ein Bündnis mit dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; Ludwig dem Bayern. Der König konnte ein großes Netzwerk an Verbündeten in deutschen Landen gewinnen, außerdem versicherte er sich italienische Bankhäuser, um seine Kosten zu decken. Trotz der Bündnisse waren die Erfolge der Engländer in Frankreich eher überschaubar. Edward erklärte sich 1340 zum König von Frankreich, was sich auch in seinem neuen Blau/Roten Wappen niederschlug. Edwards ältester Sohn, der „Schwarze Prinz“ Edward of Woodstock, übernahm nach langem mäßig erfolgreichem Krieg 1346 die militärische Leitung. Dem Schwarzen Prinzen gelang es, den feindlichen Schottenkönig 1347 festzunehmen und die Engländer feierten endlich Siege. Edward III. belagerte Calais, welches zu einem Brückenkopf für die nachfolgende Invasion werden sollte. Dabei war der König extrem grausam und drohte, die Bevölkerung aufzuhängen, wurde aber von seiner eigenen Königin davon abgehalten. Der Sohn des Kaiser bot Edward ebenso ein Bündnis an, welches der Herrscher annahm. Der Feldzug in Frankreich wird mit 15.000 englischen Soldaten geführt und schien erfolgreich. Der englische König ist in seinem Bündnis mit Ludwig V. von Bayern eine Bedingung eingegangen, so soll er ihn gegen den König von Böhmen Karl unterstützen. (ab 1355 Kaiser Karl IV.) Edward wurde daher in Lahnstein zum Gegenkönig gewählt, doch will der englische Herrscher keine zweite Front im Heiligen Römischen Reich und strebt nicht die Kaiserwürde an. Gegen Ende des Jahres gibt es bereits Gerüchte über die Pest irgendwo in Europa, aber auch das Gerücht wie man sie loswird.

Zeitlinie:[]

14. Jahrhundert:[]

1348 - Keine Pestpandemie dafür Krieg in Frankreich:

Calais Brückenkopf

Karte zeigt England im Nordwesten und Frankreich im Südosten, Calais wurde zum wichtigen Brückenkopf der Engländer 1347

In der uns bekannten Zeitlinie fegte ~1347/1348 die Pest über Europa hinweg und tötete so rund ein Drittel der Bevölkerung. Auch das englische Köngsgeschlecht wird Opfer der Pest, so starb Edwards Tochter Johanna, welche gerade auf dem Weg war, den König Kastiliens (Spanien) zu heiraten.

Burning Jews

Judenverbrennung im Mittelalter, genau wie Hexen und Ketzer wurden sie beschuldigt, Krankheiten zu verbreiten, Tausende Menschen starben 1347/1348 auf dem Scheiterhaufen

Diese Pestilenz, deren Ursache in der damaligen Zeit als Zorn Gottes, üble Luft oder Teufelswerk bezeichnet wurde, trat in dieser Zeitlinie nur sehr bedingt ein, dies ist der ZdA. Gründe hierfür sind die massiven Brandschatzungen der englischen Armee in Frankreich, aber auch an anderen Orten konnte die Pest nicht aufkeimen, da sich das Gerücht durchsetzte, dass Feuer die Krankheit aus dem Land brennen könne. Nicht nur Häuser und Leichen wurden verbrannt, es kam auch zu Hexenverbrennungen und man beschuldigte die Juden, Nahrung und Wasser mit der Pest zu vergiften. Niemand wusste, wie genau die Pest zu vermeiden sei, man wusste nichts von Ratten, welche mit ihren Flöhen die Krankheit verbreiten. Jedoch waren die mutmaßlichen Brandstifter sehr erfolgreich bei der Dezimierung von Pestratten.

SchwarzerPrinz

Der schwarze Prinz und spätere Großkönig als legendärer Held der englischen Geschichte, Portrait 1820

Überall brannten die Scheiterhaufen, und man vernichtete auf diese Art, Ketzer, Juden und die fast jedem damaligen Menschen anhaftenden Flöhe. Die Pest raffte zwar Tausende dahin, jedoch nicht im französischen Kriegsgebiet und so blieb die Welt erst einmal von einer Pandemie verschont. Doch das Ausbleiben der Pandemie ermöglichte es dem englischen König und dem schwarzen Prinzen, ihren Feldzug gegen König Philipp weiter zu führen. Calais als Brückenkopf sollte weiter den Kriegszielen der beiden Edwards gerecht werden. Der Krieg in Frankreich wurde zu einem großen europäischen Konflikt, der von den Großmächten und Fürsten jener Tage als so etwas wie ein Weltkrieg gesehen wurde. Einige Zeitgenossen glaubten, in diesem Schlachten das Armageddon zu erkennen, denn einer der Apokalyptischen Reiter, die Pestilenz, war an den Menschen vorüber gegangen; war nun die Zeit des Reiters Krieg? Für das Heilige Römische Reich war der Franzosenkrieg eine Zerreißprobe. Der Prinz von Wales respektierte seine Gegner und galt als wahrer Rittersmann. Ludwig V. von Bayern führte nun ab Mitte des Jahres ebenfalls Krieg, dieser wurde aber im Rheinland ausgetragen, hier ging es um interne Konflikte um das Heilige Römische Reich. Der Bayer wollte Karl von Böhmen ausschalten, um Kaiser zu werden. Die Heirat der englischen Königstochter Johanna mit dem kastilischen König sorgte bald dafür, dass auch ein spanisches Heer auf Seiten der englischen Allianz in den Krieg eintrat. Der englisch-französische Krieg ging mit der Gefangennahme des französischen Königs Philipp VI. bei

Marseille XX. König Edward III. erreichte am 24. September 1347 die Stadt Marseille, dort angekommen ließ er den vermeintlichen Thronräuber Philipp durch seine Männer erstechen und lobte seinen Sohn. Das Kriegsende bedeutete, dass der Anspruch Edwards auf die französische Krone nun vollständig akzeptiert wurde. Der siegreiche König kehrte auf seine Insel zurück, dort hatte er vor, Schottland zu befrieden und sich dort ebenso zum König zu machen. Seinem Sohn verlieh der Herrscher als einem der Ersten den Hosenbandorden und ernannte ihn zum Statthalter von Paris. Der Sieg gegen die Franzosen wurde später dem Schwarzen Prinzen zugeschrieben, der noch nach Jahrhunderten als Held und Ehrenmann gilt. Auch sind seine Duelle gegen Johann von Luxemburg (Titularkönig von Polen und Markgraf Böhmen und Mähren) Teil seiner Legende, wonach er dem Edelmann nach seinem Tod eine Feder von dessen Helm abgenommen hätte. Der Krieg im Heiligen Römischen Reich endet mit dem Sieg von Karl. Edward hatte immer noch kein Interesse, sich in die deutschen Angelegenheiten einzumischen und gegen Karl ins Felde zu ziehen. Das Königreich Frankreich war nach 1348 immer noch ein Ort, wo man als Mitglied des Hauses Anjou-Plantagenêt vorsichtig sein musste. Die Mitglieder des Adelsgeschlechts sprachen zwar Französisch, galten weiterhin als Ausländer und Usurpatoren. Der Schwarze Prinz musste sich nun bald mit dem französischen Adel rumschlagen, einige wollten den Engländern nicht dienen. Die meist unfreie Bevölkerung Frankreichs musste sich mit der Situation zurechtfinden. Anders als in unserer modernen Zeit bedeute ein englischer Herrscher nicht unbedingt, dass Frankreich nun England war. Nationen in unserem Sinne gab es nicht, daher stand Frankreich im engeren Sinne unter der Herrschaft einer englisch-französischen Dynastie. Trotzdem gab es bald eine Prophezeiung, die besagte, es würde eine Jungfrau kommen und den Plantagenêt-König vertreiben.

1349/1355 - Machtausbau der englischen Edwards: []

EdwardsEmpireFlagge

Banner Edwards III. nach 1351, es zeigt die Symbolik Englands, Frankeichs und Irlands

Nach der Rückkehr des Königs auf die Britischen Inseln wurden dort Angelegenheiten geregelt. Der Hofstaat erhielt neue Privilegien, Edward III. entsandte seine Barone auch nach Frankreich. Da der englische Adel meist französischsprachig war, hatten es die neuen Feudalherren in Frankreich nicht schwer. 1349 besuchte Edward die Lordschaft von Irland, die er durch Druck auf den Papst zu einem eigenen Königreich machte. Als König von England, Schottland, Wales, Irland und Frankreich und Kurfürst von Flandern hatte Edward III. nicht nur das im frühen 13. Jahrhundert verlorene Angevinische Reich wiederhergestellt, sondern wollte auch den Zusammenhalt in seinem Feudalstaat stärken. Das Konzept einer modernen Nation gab es noch nicht, jedoch förderte der König den Zusammenhalt seiner Ritter und Untertanen durch eine Tafelrunde, welcher sein Vorbild bei König Arthus hatte. Das britische Parlament sollte auch gefördert werden sowie das bürgerliche Leben in den Städten. König Edward III. und sein Kronprinz mussten sich in den nächsten Jahren nicht nur mit ihrem „Empire“ auseinandersetzen, auch war Edward als König Frankreichs in der Lage, bei Kaiserwahlen teilzunehmen, da er nun ebenfalls Kurfürst im neugeschaffenen Kurfürstentum Flandern war. Soviel Macht hatte das Haus Anjou-Plantagenêt noch nie gehabt, selbst im 12. Jahrhundert war der Einfluss nicht so weitreichend. Das Papsttum residierte in Avignon, was dazu führte, dass die Päpste zu Marionetten des französischen Herrschers wurden. Doch der andauernde Druck auf den Papst, der sich wegen der Königskrönung von Irland beleidigt zeigte, führte zu Intrigen des Vatikans. Darum glaubte Edward, keine Chance zu haben, sollte es zu Kaiserwahlen im Heiligen Römischen Reich kommen. Dass sein bayrischer Verbündeter Ludwig mit Karl von Böhmen immer noch im Konflikt lag, kümmerte bald niemanden mehr in England. Die Kaiserwürde ging schließlich 1355 an Karl, das Haus Anjou-Plantagenêt musste sich nun mit dem neuen Kaiser gutstellen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Edwards eine Landreform in Frankreich umgesetzt und ein eigenes Parlament in Paris etabliert. Dies war natürlich keine Demokratie, jedoch ein Ratssitz für den neuen und alten Adel Frankreichs. Die englischen Soldaten als Besatzungsmacht waren teilweise noch im Land. Die meisten Engländer waren Langbogenschützen, welche den Franzosen weit überlegen waren. Edward of Woodstock war ein guter Kämpfer, doch in Friedenszeiten verbrachte er seine Tage im Turnierkampf in Frankreich.
EnglRitterjost

Der ritterliche Jost, französische Ritter durften hier die Lanze mit dem englischen Adel brechen, auch Prinz Edward nahm teil, was ihm viel Respekt im feudalen Frankreich bescherte

Dass sich mit dieser Freizeitbeschäftigung die Ritter vergnügten, erzeugte auch ein ganz besonderes Bewusstsein. Besonders die Tatsache, dass der Schwarze Prinz selbst gegen den niedrigsten französischen Ritter bereit war zu josten, brachte ihm den Ruf eines edlen und fairen Mannes ein, mit dem Herzen eines echten Franzosen. Der Prinz verlegte somit seinen Wanderhof an den Turnierplatz, wo er Gelage veranstaltete und sich kaum ein Ritter benachteiligt fühlte. “Im Jost sind alle Männer gleich“,  soll der Prinz einmal gesagt haben.
EnglLangbogenFrankreich

Zur Niederschlagung der Aufstände reichten den Engländern meist nur die Langbogenschützen, welche als Besatzer zurückblieben, so kam der Langbogen auch nach Frankreich

Damit wuchs das Bewusstsein, in einem gemeinsamen Reich zu leben. Es gab aber auch Aufstände, die von Abtrünnigen geführt wurden, Ritter die Edward III. nicht als König anerkannten, zeigten jedoch auch oft auf dem Turnierplatz Flagge. Viele Ritter forderten das Duell, wobei sowohl der Prinz wie auch sie echte Lanzen verwendeten, dabei sollen zwischen 1349 und 1355 um die vier Dutzend Männer durch die Lanze des schwarzen Prinzen getötet worden sein. Dieser Mut wurde honoriert und der Prinz erhielt den Spitznamen Duellprinz von Frankreich. Der Name Schwarzer Prinz kam erst 150 Jahre später auf, Edward of Woodstock hatte ihn zu Lebzeiten nie gehört.
Charles IV-John Ocko votive picture-fragment

Kaiser Karl IV. war nur kurz Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, schon 1356 kam die Pest zurück und machte seinem Wirken bald den Garaus † 1357

1355/1357 - Der neue Kaiser Karl IV. und die Pest:[]

„Der Herr verfluchte seinen Kaiser in Prag mit Pestilenz nur um den König in London mit Glück zu überschütten! Bedeutet dies das Europa einen neuen Herrscher braucht?“

Ausspruch Papst Innozenz VI. 1357

5. April 1355; Karl von Böhmen wird durch Papst Innozenz VI. in Rom zum Kaiser gekrönt. Der Papst residiert wie schon seine Vorgänger im französischen Exil Avignon. (Avignon seit 1309 Sitz der Päpste) Karl war im Januar in der Lombardei zum König von Italien gekrönt worden, nachdem er mit einem kleinen Heer in Italien einmarschiert war. Das Papsttum war aber weiterhin auf Frankreich und die gnädige Herrschaft Edward III. angewiesen. Eine Rückkehr des Papstes nach Rom schien schwierig, lediglich die kaiserliche Armee sorgte dort für Frieden. Für viele Menschen des Mittelalters war das päpstliche Exil ein Zeichen, wonach die letzten Tage angebrochen waren. Normalerweise wüteten Banden in den Straßen Roms. Kaiser Karl IV. war in der Zeit, als die Pest 1347 auftauchte, maßgeblich an ihrer Bekämpfung beteiligt. Sein Beitrag zum Kampf gegen die Pest bestand darin, das Feuer der Scheiterhaufen zu schüren und Pestpogrome in deutschen Städten zu tolerieren. Für viele galt Karl als Vorbild und man eiferte ihm nach. Papst Innozenz VI. war ein Kirchenreformer, der nun nach der Kaiserkrönung eine Gegenleistung forderte, ein freies befriedetes Rom als Amtssitz. Auch Karl war damit einverstanden, denn solange der Papst sich in Avignon aufhielt, stand dieser unter der Knute der Plantagenêts. Doch in Italien war Karls Politik mehr als unwirksam, so gelang es ihm zwar temporär, Rom zu befrieden, doch hatte die Reichspolitik in Deutschland und Böhmen höheres Gewicht. Der Papst musste zurück nach Avignon, nicht zuletzt deshalb, weil König Edward dort seine Familie festhielt. Bald nach der Kaiserkrönung machte wieder ein Pestausbruch nach dem anderen von sich hören. Wo die Pest 1356 herkam, ist nicht ganz klar, wieder versuchte die Obrigkeit, sie mit Feuer aufzuhalten. Doch diesmal war es zu spät, ein Heer von Flüchtlingen zog durch das Heilige Römische Reich. Heute vermuten Historiker, die Pest habe sich aus Osteuropa über die Handelsrepublik Nowgorod bis in den Westen ausgebreitet.
Köln - Richmodislegende Johann Bussemacher 1604 Stadtmuseum

Die Pest in Köln, dort geht bis heute die Sage um, dass lebende Menschen begraben wurden und dann wieder aus ihren Gräbern aufstanden, Zeichnung 1604

Ob in Köln oder Nürnberg, überall türmten sich die Leichen, der Befehl sie zu verbrennen traf oft zu spät ein, zu wenige Landsschergen und Totengräber standen noch auf den Beinen. In diesen dunklen Tagen konnte man in deutschen Landen auch Geschichten über „lebendige Tote“ hören, diese Gruselgeschichten sprachen von Leichen, die aus ihren Gräbern stiegen. Eine dieser zu Sage aufgebauschten Storys stammte aus Köln, wo man wie an vielen Orten noch lebende Menschen in Pestgruben verscharrte, die sich dann dort wiederfanden.
GoldeneBulleSkitzenbuch

Das Skizzenbuch der Karls-Bulle. Kaiser Karl VI. hatte vor, damit das Reich zu reformieren, das Buch wurde erst 1827 in einem Keller in Prag wiedergefunden

Auch der Kaiser, der 1356 wieder zurück in Prag war, musste die Pest am eigenen Leibe erfahren. Die Pestepedemie verhinderte dass der Kaiser und böhmische König sich um sein Werk, die Karls-Bulle (Siehe Goldene Bulle), kümmern konnte, es kam zu keinen Hoftagen, wo Entscheidungen gefällt werden konten. Die Karls-Bulle, welche ursprünglich in Gold gefertigt werden sollte, wurde nie ratifiziert. Er trat die Flucht aus Prag an, ohne jedoch zu wissen, dass er selbst sich angesteckt hatte. Kaiser Karl hinterließ nur den bald 7 Jahre alten Sohn Wenzel, ehe er am 3. Januar 1357 starb. Damit war das Chaos im Reich komplett, auch Frankreich musste nun die Pest ertragen, doch für den mächtigen Edward in London war die Anarchie nach dem Tode des Kaisers hilfreich.
RaubritterEppelein von Gailingen

Raubritter als Plage dieser Zeit, Bild zeigt den deutschen Raubritter Eppelein von Gailingen 1372 kurz vor seiner Hinrichtung in Nürnberg

1357/1362 - Chaos im Heiligen Römischen Reich:[]

Die nächsten 5 Jahre gingen in die deutsche Geschichte als "Interregnum der Leere" ein, denn ohne Kaiser und mit der Pest im Nacken stritten Fürsten, marodierende Raubritter und englisch-französische Heere um die Vorherrschaft im Reich. Im 14. Jahrhundert erstreckte sich das Reich bis nach Italien, wo es ohnehin immer rüde zuging. Der englische Herrscher blickte nun gierig auf das Land, über welches Karl seit 1355 als König vorstand. Jetzt hatte Reichsitalien jedoch das Kind Wenzel zum König, der sich fernab Italiens im pestgeplagten Böhmen befand. Edward paktierte mit einigen deutschen Kurfürsten, denen er Hilfe im chaotischen Thronfolgekrieg jener Jahre versprach. Da es den zerstrittenen Kurfürsten im Reich nicht gelang, die Pest unter Kontrolle zu bringen, beschuldigten sie sich, das Ableben des Kaisers durch Gift beschleunigt zu haben. Die Epidemie raffte zwischen 1356 und 1362 rund ein Drittel aller Deutschen dahin. Der Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung sorgte dafür, dass Ernten über Monate oder Jahre nicht eingefahren werden konnten. Ritter, die bisher gut von ihren Lehen leben konnten, waren nun gezwungen, ihre Nachbarn auszurauben, um sich ihren Lebensstandard zu erhalten. Die am meisten betroffenen Regionen des Reiches lagen im Osten, wo fast jeder Dritte an Pest erkrankte und sich Banditen als Herren aufspielten. Dies war eine kaiserlose Zeit und eine Blütezeit für das Raubrittertum. Edward in London und sein Sohn in Frankreich hatten nicht vor, die Macht im Heiligen Römischen Reich anzustreben, denn für sie war es Ödland, keines Blickes würdig. Als sich die Rauchschwaden der Pestfeuer um das Jahr 1360 verzogen, schien es Edward of Woodstock an der Zeit, einen Feldzug gegen das fast wehrlos dahindarbende Reichsitalien zu organisieren. König Wenzel, der 10-jährige Sohn Karls und eigentliche Nachfolger, war im schwarzen Loch des westlichen Reiches verschollen. Und da Macht und der Stahl einer Klinge mehr wert als der Anspruch eines Kindes hatten, zog das englisch-französische Heer nach Mailand. Deutschland erholte sich zwar in diesen Jahren langsam, doch der Titel des römisch-deutschen Königs/Kaisers blieb im Getümmel unbesetzt. Der Plantagenêt-Familienklan hatte eigentlich weitreichendere Pläne als nur Norditalien. Prinz Edward war ein Krieger und des Friedens überdrüssig, seine französische Gefolgschaft, die er sich aufgebaut hatte, war begierig auf italienische Ländereien und Besitztümer. Ein weiterer Grund, in Italien einzufallen, waren die hohen Schulden der Krone bei Italiens Bankiers. Florenz, Venedig und Amalfi waren bereits wichtige Handels und Bankzentren. Die Plünderung dieser Städte war keine Option, sondern einfach militärisch Präsenz zeigen und so die Kreditzinsen drücken.
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Reichsitalien hatte seinen König verloren, Edward III. nahm keine Rücksicht auf den minderjährigen Wenzel und bemächtigte sich Norditaliens bis 1362

Das Heer des Prinzen gelangte bis in die Toskana, wo es aber nur die leeren Hütten der gestorbenen Pestopfer fand, es hieß nun, im Königreich Neapel wüte die Pest. Damit war der Italienfeldzug am Ende. Ein weiterer Grund war auch, dass es nun im Oktober 1362 einen neuen römisch-deutschen Kaiser gab. Durchgesetzt hatte sich ein Pfalzgraf aus der Pfalz, Ruprecht. Kaiser Ruprecht I. war ein Mann des Wortes aus dem Haus Wittelsbach, der geschickt Verträge schloß. Er war durch Edward begünstigt aufgestiegen, dies honorierte er ihm, indem er dem Herrscher aus England die Eiserne Langobarden-Krone überreichte. Dies war die Krone der Könige Italiens, er hatte sie nach der Ermordung Wenzels erhalten. Ruprecht war jedoch an dem Kindermord nicht beteiligt, was seine Gegner ihm aber nicht glauben wollten.
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Die Langobardenkrone von Italien, König Edward lehnte sie ab und schenkte sie seinem Sohn John of Gaunt, Duke of Lancaster

Der energische Patriarch der Plantagenêts lehnte aber eine sofortige Krönung ab. Doch seine Macht überstieg die des Kaisers nun um weiten, so hieß es; „Mit Lumpen und mit Stöcken marschieren die kaiserlichen Recken, mit Zier und viel Geblim marschieren des englischen Infantrin“ Tatsächlich hatte der Kaiser kaum Ritter, sein Heer bestand aus gemeinen Söldnern, Pikenieren und Bogenschützen. Der mächtigste Mann des Okzidents war nun Edward, der über ein Reich herrschte, welches territorial fast so groß wie das Heilige Römische Reich war. Edwards Reich hatte keinen Namen, lediglich unter der Hand nannte man es das Plantagenêt-Empire. Dass nun ein schwacher Kaiser Europa führen würde und er nur als König, war Edward zu wenig. Er lud im Dezember 1362 zur Reichskrönung nach London. Papst, Kaiser und der Adel waren nun zugegen, als sich Edward am Weihnachtstag zum Großkönig des Plantagenêt-Empire krönen ließ. Der Titel Großkönig bezog sich historisch gesehen auf britische Fürsten, die ihren übergeordneten Rang als Großkönigtum bezeichneten. So übertrug er seinem Sohn John of Gaunt, Duke of Lancaster die Eiserne Langobardenkrone. Als Quasikaiser war Großkönig Edward I. dem Kaiser des Reiches ebenbürtig und hielt sich weitgehend an die Verträge mit diesem. Ruprecht I. hatte nun das Reich zu ordnen, er hatte vor, seine Kaiserwürde an seine Nachkommen weiterzugeben und arbeitete einen Gesetzestext aus, der ihm und dem Haus Wittelsbach das Hausrecht garantieren und das Reich zentraler organisieren sollte. In seiner Regierungszeit bis 1398 tummelten sich immernoch die Raubritter, doch der Kaiser ließ sie meist schnell hinrichten.

1363/1377 - Großkönig Edward I. Plantagenêts letzte Jahre:[]

Nach der Pest und Unruhe im Reich tat sich das Haus Plantagenêt in Spanien hervor. Das bedeutete, dass man die Verwandtschaft in Spanien militärisch unterstützte. Die Tochter Großkönig Edwards, Johanna, war Königin von Kastilien und Leon, damit gab es enge Bande mit den Spaniern. Die Rückeroberung der iberischen Halbinsel durch die christlichen Königreiche Aragón, Kastilien-Leon und Portugal war bereits weit fortgeschritten. Die Unterstützung aus dem Empire ermöglichte es Peter von Kastilien, 1364 gegen das Emirat von Granada zu Felde zu ziehen. Die von den Plantagenêts eingefädelte Allianz zwischen Portugal und Kastilien ermöglichte kurzweilige Siege. An den Kämpfen gegen die Mauren nahmen maßgeblich König John von Italien und Prinz Edward teil.
John of Gaunt, Duke of Lancaster dining with the King of Portugal - Chronique d' Angleterre (Volume III) (late 15th C), f

John of Gaunt trifft sich mit dem König von Portugal, als einer der Mitregenten war John eine wichtige Stütze und Diplomat des Empire

Als Gerüchte aufkamen, der kastilische König habe sich sich mit einer Portugiesin verheiratet und sei ein Bigamist, endete das Bündnis 1367. Damit waren die Vorstöße gegen die Moslems in Spanien zunichte gemacht. Daraufhin erfolgte ein Streit um die Krone Kastiliens und Leons, welcher durch die Gefangennahme des Bigamisten Peter 1370 beendet wurde. Die politische Situation in Spanien sah nun schlecht aus, das Königreich Aragon übernahm die Vorherrschaft unter den christlichen Reichen auf der Halbinsel, schon in den 1380er Jahren folgten Revolten gegen Aragon und ein Bürgerkrieg.
BritParlament

Das englische Parlament rivalisierte ab 1371 mit den Prinzen Edward, John of Gaunt und Lionel of Antwerp, dieses Parlament wurde auch als "Das Gute Parlament" bezeichnet, später sogar als das Glorreiche

In Abwesenheit des Schwarzen Prinzen Edward und seines Bruders, dem König Italiens, konnte das englische Parlament stark an Macht gewinnen. Großkönig Edward selbst war bald kaum noch in der Lage, sein Reich zu regieren, da er senil und vergesslich war. Edward war nun für viele Engländer ein großer König, für die Franzosen hingegen war der Schwarze Prinz ein guter Herrscher. Der Großkönig hatte mehrere Söhne, die sich nie gegen ihn oder ihre Geschwister gestellt hatten. Die Regierung des Empire lag in den Händen der Prinzen, aber auch des Parlaments. Die Rückkehr der Prinzen nach England bzw. Frankreich bedeutete auch einen Machtkampf mit dem Parlament in London. Nicht jeder Prinz des Hauses Plantagenêt war ein fähiger Herrscher.
Jongaunt

John of Gaunt (aus Gent) war der eigentliche politische Führer im Empire und unterstützte auch seinem Bruder Edward, als dieser Großkönig wurde † 1399

So musste der zweitgeborene Prinz Lionel von Antwerpen seine Position als Statthalter an das Parlament abgeben. Seine jahrelange Unfähigkeit hatte auch John of Gaunt und den Kronprinzen überzeugt, ihn dort abzuziehen. Die Demenz des Großkönigs sorgte ab 1375 dafür, dass sich dieser vollständig dem Privatleben zuwandte. 1377 starb der Erschaffer des Plantagenêt-Empires, sein ältester Sohn bekam die Krone des Großkönigs. Da Edward II. kein Mann des Regierens war, sondern der Tourniere und der Kriege, blieb sein Bruder John eine wichtige Stütze des Empires. Darum sind die Grenzen des Plantagenêt-Empires etwas verwaschen, denn genau genommen war Johns Italien eigenständig, doch auf zeitgenössischen Karten war es als Teil des Großreiches eingetragen. Für einige englische Historiker ist Edward immer noch der größte König Englands, was seinen Charakter angeht, so ist dieser umstritten. Edward gelang es, ein gutes Verhältnis zu seinen Söhnen aufzubauen und immer schlichtend Zwist zu vermeiden. Auf der anderen Seite war er ein Machtmensch, dem auch der Mordauftrag an Wenzel, dem Sohn des Kaisers, angelastet werden kann.

1377/1399 - John of Gaunt als graue Eminenz im Empire:[]

16. Juli 1377; Edward of Woodstock wird in London zum Großkönig des Empire gekrönt. Schon zu Beginn seiner Herrschaft stand fest, dass er sich auf seinen Bruder John verlässt und seinen Hof nach Frankreich verlegt. London und damit die britische Insel blieb weiterhin das Territorium des Parlaments und war „Tollhaus des Adels und der Parlamentarier“. In Abwesenheit des Großkönigs kam es immer mehr zum Streit zwischen Adel und Parlament. Das Haus Lancaster, welches durch John of Gaunt geführt wurde, ist eine Nebenlinie der Plantagenêts und versucht, in England gegen das Parlament vorzugehen. John hat 1377 einen 10 Jahre alten Sohn; Henry. Henry ist neben Prinz Richard ein wichtiger Junker des Empires, ab 1399 übernahm Henry wichtige Regierungsgeschäfte innerhalb des Empires. Der Großkönig selbst hat einen Sohn Richard, der bereits volljährig war. 1386 wurde jedoch ein weiterer Prinz namens Edward geboren. Kronprinz Richard war jung und ungestüm, er tat sich wie sein Vater im Tournier hervor, hatte aber auch einen Hang, sich mit den falschen Leuten anzulegen. So waren die Brüder Edward und John immer dabei, ihre persönliche Macht und Einfluss aufzubauen, wobei sie ihren Kindern einiges aufbürdeten und sich gegenseitig respektierten. Prinz Richard, der nichts mit seinem Leben anzufangen wusste, zog in den 1380er Jahren in den Krieg der spanischen Königreiche. (Kampf um die Vorherrschaft in Spanien) Doch der kampfeslustige Richard hatte wenig Kriegsglück und starb 1388 durch den Pfeil eines kastilischen Soldaten. Nun war der 2-jährige Sohn des Großkönigs neuer Thronfolger. Die Herrschaft im Empire war nicht leicht aufrecht zu erhalten, wer hier das Sagen haben wollte, musste stets auf Wanderschaft sein. Der Hof des Großkönigs residierte mal im Westen, dann wieder in Burgund.
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Der aufgebahrte Kronprinz Richard krehrte 1388 als Leiche nach Frankreich zurück, er war während einer Schlacht in Spanien durch einen Pfeil getötet worden. Darstellung 15. Jhdt.

Burgund war ebenfalls ein Vasallenstaat innerhalb des Plantagenêt-Empires. John of Gaunt galt sogar als wohlhabender und einflussreicher als sein Bruder. Die Ländereien des italienischen Königs in England waren weitreichend und prunkvoll, was für einige Eifersucht im englischen Adel sorgte. Das gute Parlament hatte leichtes Spiel, sich zumindestens in England zu profilieren, während die Herrscher oft jahrelang das Empire bereisten. Dank der vorausschauenden Politik Johns war das Empire ein Handelspartner des Heiligen Römischen Reiches und der Hanse. Englische und französische Küstenstädte gehörten im Handel in der Nordsee zu den Big Playern.
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Eine Hanse-Kogge, solche Schiffe waren in den Häfen des Empires gern gesehen, doch London und die französischen Städte wollten die deutsche Hanse immer wieder durch neue Seewege ausstechen

Der Großkönig und sein Mitregent hielten die Hand auf, wenn es um Handelsrouten und Gewürzhandel ging. Damit wollte man das Defizit aus der Zeit des Vaters hinbiegen, Salzkonzessionen und der Seehandel nach Indien, China bzw. in das Mongolenreich machten auch die Händler des Empires wohlhabend. Das Bürgertum konnte sich einige Rechte erarbeiten, besonders in den Hafenstädten. Auch war der Handel mit dem Heiligen Römischen Reich stabil, da Kaiser Ruprecht das Banditentum durch seine Zentralisierung ausmerzte. Die letzten Jahrzehnte des 14. Jahrhunderts waren eine Ära des Friedens und des Aufbaus für das aufstrebende Empire. Noch gehörte Norditalien dem Empire an und war ebenso tüchtig dabei, den Handel mit dem Orient und dem Byzantinischen Reich aufzubauen. Seinen Sohn entsandte der eigentliche Regent John nach Italien, wo dieser den Mittelmeerhandel und die Regierungsgeschäfte erlernen sollte. Als Heinrich der Händler machte sich der Sohn des Königs einen Namen. Großkönig Edward II. blieb nicht unbedingt im Hintergrund und organisierte weiterhin bis ins hohe Alter Trinkgelage und Tourniere. Sein Hof zählte im ausgehenden Mittelalter zu den farbenfrohsten und spektakulärsten Europas. Der Großkönig zählte zu den bekanntesten Kunstsammlern der anbrechenden Renaissance. Das weltliche Großkönigtum hatte das Papsttum von Avignon weiter fest im Griff. Päpste wurden nun durch die Herrscher des Empire gemacht, Geld floss durch  verzweigte Wege in die Taschen des Pontifex, der nur noch dazu da war, den Regierenden die Beichte abzunehmen.
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Der Sohn John of Gaunts, Heinrich, ab 1399 König von Italien, baute schon länger an seiner Handelsmacht in Norditalien † 1407

Damit war der französischen und italienischen Renaissance des kommenden Jahrhunderts Tür und Tor geöffnet. John als Schirmherr vieler Bauvorhaben ermutigte seinen Bruder, den Großkönig, auch zur Gründung einiger Universitäten. Ähnlich den Sitten des Heiligen Römischen Reiches entstanden freie Handelskontore, wie beispielsweise in Calais. Diese Handelshochburgen bezahlten dem Großkönig Steuern und waren weitgehend bürgerlich regiert. England und Frankreich drifteten immer mehr auseinander. Der normannische Adel (aus der Normandie) welcher das Haus Plantagenêt entsprang, sprach fast nur noch die französische Sprache, während im englischen Parlament Mittelenglisch gesprochen wurde. Nun stand die Frage im Raum; Wer ist wichtiger? Das normannische Großkönigtum oder das englische Parlament? Der Mitregent des Empire, John, starb 1399, sein Bruder der Großkönig 1405, nun trat bald Edward III. seine Regierung an. Edward sollte im beginnenden Jahrhundert mit einigen Problemen konfrontiert werden, besonders sein Cousin Henry machte ihm bald Ärger.

15. Jahrhundert:

1405/1406 - Bürgerkrieg des Glorious Parlament:[]

„Das Schicksaal schoss einst einen Pfeil auf das ich Großkönig aller Völker sein möge!“

Edward III. 1405

England wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts immer noch durch das Parlament gelenkt. Das Haus Lancaster, welches über eine unfassbare Machtbasis auf britischem Boden verfügte, war mit dem neuen Großkönig Edward nicht sehr zufrieden. Heinrich, der König Italiens und mächtiger Feudalherr des Lancaster-Klans, sah sich selbst als älteren und weiseren Herrscher dazu prädestiniert, das Empire zu regieren. Edward III., der sein Leben in Frankreich am Wanderhof seines Vaters verbracht hatte, wusste nur wenig über England. Er sah sich als Nachkömmling des alten französischen Normannenadels und rechtmäßigen König all seiner Königreiche. Eine Besonderheit Edwards war, dass er den Pfeil, welcher 1388 für den Tod seines Bruders verantwortlich war, seit frühester Kindheit als Spielzeug nutzte. Es ist heute nicht mehr bekannt, wie der Pfeil in seinen Besitz kam, immerhin war der Prinz erst 2 Jahre alt, als sein Bruder tot aus Spanien zurückgebracht wurde.  Die seltsame Marotte, seinen „Schicksaalspfeil“ ständig in einer Truhe mit sich zu transportieren und sogar als Glücksbringer zu bezeichnen, brachte ihm schon früh den Ruf ein, verrückt zu sein.
EdwardIIImitPfeildesSchicksaals

Der 19 Jahre alte Großkönig Edward III. mit dem "Pfeil des Schicksaals", dieser Pfeil tötete 1388 seinen Bruder Richard, Grund genug für Edward, ihn als Kleinod der Krone und Glücksbringer aufzubewahren † 1433

Besonders auf späteren Bildnissen des 16. Jahrhunderts ist Edward als der etwas verschrobene Jüngling mit dem „irren Blick“ wiederzufinden. Der politisch erfahrene Henry sah nun seine Stunde gekommen. Er hatte seine Leute im englischen Parlament untergebracht. Günstlinge und Parteigänger Henrys kamen ebenso aus dem schottischen Adelsgeschlecht der Stewarts. Die Schotten hatten durch Edward I. ihren Stewartkönig verloren, dies wusste Henry für sich zu nutzen. Er veranstaltete im März 1405 eine Parlamentssitzung, bei der sich seine Parteigänger für Henry als Großkönig aussprachen.
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Das Wappen Großkönig Edward III. zeigt den "Pfeil seines Schicksaals"

Selbstverständlich waren die Verbündeten des „Normannen aus Frankreich“ nicht zugegen, so kam es, dass Henry durch das „Glorious Parlament“ zum neuen König der britischen Reiche und Großkönig des Empires ausgerufen wurde. Grund hierfür war der geschwächte Geisteszustand Edwards, den das Parlament gleichzeitig als unzurechnungsfähig erklärte. Der in Paris hofierende Edward erfuhr davon erst Wochen später, dies war der Beginn des Krieges der Cousins (in Frankreich so genannt) oder des Bürgerkriegs des Glorreichen Parlaments (engl. Bezeichnung). Inzwischen hatte das Parlament unter dem Banner Henrys ein Heer ausgehoben, auch in Schottland rief der junge David Stewart die Hochländer zum Kampf für ihre Freiheit auf. Als Guardian of Scotland gelang es David, viele der bis dato verfeindeten Klans in Edinburgh zu sammeln. Die Heere der Schotten verfügten nur über leichte Reiterei aus den Reihen der Highlander, Henrys Armee, bestehend aus gut gepanzerten Rittern, machte dagegen bereits mehr her. Die Vorbereitungen des Großkönigs in Frankreich dauerten länger an, er sammelte noch Truppen, die er insbesonders aus Aquitanien, einem wichtigen französischen Lehen, herbeiholte. Der Sprecher des Parlaments, Walther DeBurgh, hatte auch Boten in verschiedene Länder entsandt, zu seinem Bedauern schloss sich das Herzogtum Burgund nicht Henry an. Allerdings kam es in Italien zu Truppenbewegungen der dem italienischen König treuen Herzöge. Die italienischen Adeligen waren von Henry mit florentinischen Gulden bezahlt worden und stellten Söldnerheere auf. Diese italienischen Söldnerarmeen waren gut gerüstet und führten sogar die neuesten Waffen ihrer Zeit mit sich, Bombarden. Der Armee des Königreichs Italien schlossen sich auch Pisa und Florenz an, die von einem Sieg Henrys profitieren konnten, da der König ihr bester Kreditnehmer und Handelspartner war. Erste Zusammenstöße mit den Franzosen gab es bereits in Savoyen, wo der italienische Tross des Condottiere (Söldnerführers) Muzio Attendolo Sforza sich am 23. April befand. Der Großkönig musste daher die Invasion Englands aufschieben und sich um die Marodeure aus Italien kümmern. Der italienische Söldnerhauptmann Sforza erkannte schnell, dass seine Kumpanen trotz ihrer eindrucksvollen Kanone nicht den Sieg erringen konnten. Also tat er, was jeder italienische Söldnerführer seiner Zeit tat, er verhandelte eine Waffenruhe mit den Franzosen aus. Dies empörte zwar die wenigen italienischen Ritter, war aber eine übliche Prozedur für italienische Verhältnisse. Die Geplänkel in Italien waren anders als in Frankreich meist unblutige Prügeleien, hier konnte sich Sforza wirklich ernsthaft schaden. Doch Sforza hatte Glück, er traf einen französischen Kommandanten, der mit den italienischen Kriegsgepflogenheiten der Condottiere vertraut war. Die beiden Männer La Croix und Sforza trafen sich unter der Parlamentärflagge und sollen gezecht und einen Preis für den Abzug der Italiener ausgehandelt haben.

Gegen Bezahlung zogen sich die Söldner, ohne auch nur die Schwerter gezogen zu haben, nach Norditalien zurück und machten den Franzosen sogar den Weg frei. Sforza hatte einen guten Schnitt gemacht, denn auch in Savoyen hatte man geplündert und den Leuten dort das letzte Hemd geraubt, obwohl es sich um italienisches Gebiet handelte. Der Italienfeldzug der Franzosen erwies sich als weniger schwierig, man bediente sich teilweise sogar einheimischer Söldner. Das Eintreffen des Großkönig aus dem Empire Plantagenêt verängstigte die Stadtherren von Mailand, Florenz und Pisa. Als die Truppen des Großkönigs Mailand erreichten, wurde ihnen der Goldene Schlüssel der Stadt präsentiert und man empfing den Monarchen des Hauses Plantagenêt mit allen gebührenden Ehren. Damit endete der Kampf der Italiener gegen Edward III. Der junge Großkönig nahm die Gastfreundschaft dankend an, hatte aber bald die Schnauze voll von den kriecherischen Italienern, er ließ die Bürger Mailands der Hauptstadt von Reichsitalien zusammentreiben und  gab Befehl, jedem Vierten die Nase abzuschneiden. Dies sollte die untreuen Italiener ermahnen, sich nie wieder gegen das Empire zu erheben. Doch das Gegenteil war der Fall. Nach dem Krieg der Cousins ging der italienische Wiederstand gegen die Besatzer erst richtig los. Mitte 1405 war es dem Großkönig erst möglich, nach Calais zu reisen, um dort an der Spitze seiner Truppen die Schiffe nach Dover, England zu besteigen.
Kenilworth Castle

Kenilworth Castle, die Burg der Lancasters, wurde im Sommer 1405 durch Edwards deutsche Söldner zerstört

Die französische Flotte wurde von Papst Ambrosius, einem treuen Gefolgsmann des Großkönigs, geweiht. Die katholische Kirche stand ihrem Lehensherren zu Seite, kurz nachdem der Bürgerkrieg begann, hatte Ambrosius den falschen Großkönig in Abwesenheit exkommuniziert, so waren die Lancasters Freiwild. Doch die Kinder und Mitglieder des Lancaster-Klans waren in ihrem Stammschloss Kenilworth Castle in der gleichnamigen Stadt sicher. Dort hatten sich auch Henry und David Stewart hinter den Mauern der Burg zurückgezogen. Das Heerlager des Parlaments befand sich jedoch nahe London. England stand unter der Regierung des Parlaments, die Miliz des Parlaments bestand aus jungen Männern aus dem Bauernstand und den Adeligen, die Lancaster und Stewart die Treue schworen. Während sich der König noch auf die Überfahrt konzentrierte, kam es zu Hinrichtungen an Loyalisten Edwards. Die großkönigliche Armee war bunt gemischt, so nahmen auch Burgunder und Söldner aus Deutschland an der Landung bei Dover teil. Das Haus Burgund entstammte den eigentlichen Königen Frankreichs und damit dem Haus Valois. Als die Truppen Edwards am 4. Juni 1405 landeten, kam es umgehend zum Kampf mit der Parlametsarmee. Die Parlamentsarmee geriet sofort unter Druck, da sie sich im Gegensatz zu den Rittern des Großkönigs lediglich aus Bauernvolk zusammensetzte. Edward gelang es, die Mauern Londons zu überwinden und marschierte mit 1000 Rittern ein. Der Rest seines Heeres marschierte weiter nach Nordosten, wo sich Kenilworth Castle befand. Diese Voraustruppe konnte sich jedoch nicht der Schotten Davids erwehren.
Juli war man mit der Belagerung der Burg beschäftigt, das Heer hatte aber zu wenige Belagerungswaffen dabei, weshalb der schnelle Fall von Kenilworth Castle nicht umgehend umgesetzt werden konnte. Es war der Beginn eines Zeitalters, in dem das Schwarzpulver immer mehr an Bedeutung erlangte, doch Großkönig Edward III. setzte lediglich Katapulte und Trebuchets ein, Waffen, die seit Jahrhunderten in Gebrauch, aber weniger zerstörerisch als Bomben und Kanonenkugeln waren. Abhilfe verschaffen die deutschen Landsknechte, die unter ihren Hauptmann Bernhard Schulz mit dem Bau einer Kanone beauftragt wurden. Bernhard verlangte eine hohe Summe, um seine Waffe anzufertigen. Dass der Preis unrealistisch hoch war, führte jedoch dazu, dass der König zögerte und die störrischen Söldner daraufhin so etwas wie einen Streik vom Zaun brachen. In den vier Wochen des Streiks gelang es Henry und David, die Belagerung zu umgehen und mittels eines Geheimganges aus der Burg zu fliehen. Die versprochene Kanone hatte die nötige Feuerkraft, um die Burgmauern einstürzen zu lassen, doch im August war es bereits zu spät, die Rädelsführer Henry und David hatten sich in Schottland neu formiert und kamen nun aus den Highlands. Nun folgte ein mehrere Monate andauernder Bürgerkrieg in den Grenzregionen, der Winter brachte etwas Ruhe, ehe es zum Jahresbeginn 1406 zum Endkampf kam. Die Schlacht am 3. Januar 1406 um Gulch Plane, einem kleinen Bauerndorf an der schottisch-englischen Grenze, dort starben neben unzähligen Engländern und Schotten auch der Guardian of Scotland, David of Stewart. Diese Niederlage war dem Onkel Davids, dem Duke of Albany, zuzuschreiben, der plötzlich die Seiten wechselte und sich dem Großkönig anschloss. Robert Stewart war es zu verdanken, dass sich das Haus Stewart nach dem Bürgerkrieg wieder als loyal erweisen durfte. Henry, der Cousin des Großkönigs, wurde gefangen genommen, er kam in den Tower von London, wo er zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Das Parlament hingegen wurde „erneuert“, das erneuerte englische Parlament genoss kaum noch Einfluss und blieb lange Zeit bedeutungslos. Gulch Plane wurde jedoch zu einem Pilgerort für die Loyalisten eines neuen starken Parlaments, die sich im Untergrund formierten und die später Jacob Stewart als geheimen Thronanwärter favorisierten. Bis heute existiert ein Gedenkstein an dem Ort, wo sich das bis auf die Grundmauern niedergebrannte Dorf befand.
Gedenktafelvon1653

Die Gedenktafel als Erinnerung an die Schlacht von Gulch Plane und David Stewart, wie man sie heute vorfindet, wurde immer wieder erneuert, seit 1653 ist sie in der Stadt New Gulch Plane in der heutigen Form zu besichtigen

James Stewart-Scotland

Jacob Stewart, Secret Pretender, Anführer des Geschlechts der Stewarts und nomineller Erbe des schottischen Throns, kämpfte mit viel Geschick für seine Rechte † 1443

1407/1433 - Edward III. der Tyrann und sein Ende:[]

Contemporaine afb jeanne d arc

Jeanne, die jungfräuliche Söldnerin und Banditin, kämpfte im Dienste des Hauses Burgund-Valois, wurde aber als Bauernopfer der Politik auf dem Scheiterhaufen verbrannt † 1431

„O übelster aller Edwards! Du habest vergessen die Brüder des Stewarts David zu meucheln! Vermerke dass dies dein Fehler war der dich und dein Geschlecht verfolgen möge!“

Flugblatt, Schottland 1428

Nach dem Bürgerkrieg sorgte Edward für Loyalität unter dem Adel Schottlands und Englands. Die Brüder des getöteten David Stewart mussten ihre Heimat verlassen und am Hof Edwards als Geiseln leben. Robert Stewart, der bei der Schlacht um Gulch Plane seinen historischen Verrat begangen hatte, blieb in Schottland und verwaltete inzwischen die Ländereien der Brüder. Einer dieser Stewartbrüder, welcher bis zu seinem 23. Lebensjahr 1417 am andauernd zwischen London und Calais pendelnden Hofe leben musste, war Jacob, der dort das Handwerk der hohen Politik erlernte. Im Empire hatte der Großkönig die meisten seiner Ritter durch ähnliche Methoden oder großzügige Ländereien an sich gebunden. Sowohl in Frankreich wie in England wurden die Bauern ausgepresst. Erneut erschallte der Ruf nach dem Ende des Plantagenêt-Königtums in Frankreich. Edward III. war paranoid und traute niemanden. Der Papst in Avignon war ebenfalls Gefangener der Krone, ihm oblag es, die Feinde des Großkönigs zu exkommunizieren und sie so in ganz Europa zu ächten. Allerdings gab es innerhalb der Kirche bereits Kritiker, die dazu aufriefen, einen Gegenpapst zu ernennen. Bisherige Verbündete wie die Burgunder überlegten bereits, Allianzen mit dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches zu schließen. 1420 starb Jacobs Onkel, ab diesem Jahr startete Jacob Intrigen gegen den Großkönig, sein Ziel war es, die Königswürde, die den Stewarts vor mehr als 70 Jahren durch die Plantagenêts gestohlen wurde, zurückzugewinnen. Jacob erwies sich dem Großkönig als Freund, lebte Seite an Seite mit ihm und zog sogar mit ihm nach Spanien, wo die vereinigten Truppen von Aragon und dem Empire Kastilien besiegten. Edward III. war mit einer aragonischen Prinzessin verheiratet, mit der er einen Sohn namens Richard zeugte. Jacob, der einen Geheimbund aufbaute, versuchte mehrmals, den jungen Prinz Richard in seine Gewalt zu bekommen, was aber immer durch die Leibwache des Prinzen vereitelt wurde. Dass die Stewarts, die sich als treu und genügsam bewiesen hatten, dem Großkönig schaden wollten, wusste niemand am Hofe. Edward machte sich durch seine tyrannische Art auch bei der spanischen Verwandtschaft Feinde, so soll er seine Ehefrau misshandelt haben und ihr während einer „Züchtigung“ 1423 das linke Auge ausgestochen haben. Die Königin ging so als Maria die Einäugige in die Geschichte ein, auch sie intrigierte gegen den Herrscher und tat sich mit Jacob Stewart zusammen. In den frühen 1430er Jahren regierten Landstreicher und Banditen über die Landstraßen Frankreichs. Eine diese Banditinnen war eine junge Frau namens Jeanne. Jeanne hatte angeblich mit 13 eine Vision Gottes, der sie dazu aufrief, den wahren König Frankreichs aus dem Hause Valois zur Herrschaft zu verhelfen. Um das zu erreichen, überfiel sie seit 1429 Postkutschen und Reisende, die ihrer Ansicht nach den Franzosen das Geld aus der Tasche zogen. Sie machte sich auch als Söldnerin einen Ruf. 1430 reiste sie nach einer weiteren Vision Gottes nach Dijon in Burgund, denn dort regierte der Herzog von Burgund-Valois Philipp der Gute, den sie als König Frankreichs sehen wollte.  Der Herzog und seine Familie hatte im Laufe der Jahre einen Länderkomplex gebildet, der weit über die Grenzen des Herzogtums Burgund hinausging. Das heutige Belgien, Luxemburg und die Burgundische Niederlande waren Teil des Herrschaftsgebiets Philipp des Guten. Doch seitdem die Anjou-Plantagenêts Frankreich besiegt hatten, ist das Herzogtum Unterschlupf der Erben des französischen Königshauses. Die Unzufriedenheit gegenüber Edward III. hatte auch Philipp ergriffen, der sich mit dem römisch-deutschen Kaiser verbündete. Daher stellte er ein Heer aus Söldnern und Rittern zusammen. Jeanne erklärte, in Dijon angekommen, dass es ihre heilige Pflicht sei, Philipp zum König Frankreichs zu machen. Philipp fühlte sich zwar geschmeichelt, doch strebte er nur die Unabhängigkeit seines Reiches an und nicht den Sturz Edward III. Die Unterstützung aus dem Heiligen Römischen Reich traf wegen Geldmangels nicht ein, der Kaiser Ludwig VI. konnte seine Schulden bei den Bankiers nicht bezahlen.
FrankreichBurgund1430er

Das Reich des Herzogs von Burgund-Valois, Philipps des Guten, kämpfte 1430 bis 1432 für das Ende der Vasallenschaft zum Empire (Blau)

Darum war Philipp auf seine Söldner aus Burgund, Frankreich und Flandern angewiesen. Als eine, die an vorderster Front kämpfte, war Jeanne als „jungfräuliche Söldnerin“ dabei. Ihren ersten Zug gegen Frankreich führte das Heer der Burgunder nach Calais, einer wichtigen Residenz Edwards. Die Belagerung Calais durch das burgundische Heer wurde durch den Fanatismus der jungfräulichen Söldnerin erst gewonnen. Im Sommer 1430 konnten die burgundischen Truppen die Stadt einnehmen. Doch bald scharte Edward seine Ritter um sich, auch den Schotten Jacob, der mit Truppen aus den Highlands die Stadt zurückerobern wollte. Hinter den Kulissen kam es bereits zu Verhandlungen, Königin Maria entsandte einen Botschafter nach Dijon. Man verhandelte um die Stadt, der Herzog sah ein, dass er sich zuviel zugemutet hatte.
MariaEinäugige1450

Maria die Einäugige aus aragonischem Adel ermordete ihren Mann und regierte nach seinem Tod in Vertretung ihres Sohnes Richard † 1454

Sein Verbündeter, der Wittelsbacher Kaiser Ludwig, stand inzwischen im Konflikt mit den Habsburgern und führte im eigenen Reich Krieg. Es kam daher bald zum Vertrag von Dijon, dieser Vertrag erlaubte es Burgund, nun als freies Reich weiter zu existieren. Doch mussten Köpfe rollen, einer der geforderten Köpfe war der von Jeanne. Jeanne galt als fanatische Feindin des Hauses Anjou-Plantagenêt. Vor dem Papst galt sie als Ketzerin, die immer wieder den Namen des Herrn missbrauchte und gegen die gottgewollte Herrschaft Edwards III. lästerte. Darum wurde sie als einzige festgenommen, der Rest an Söldnern durfte abziehen. Jeanne starb auf dem Scheiterhaufen, ihre Verbrennung in London 1431 war ein Spektakel, dessen auch die Herrscherfamilie beiwohnte. Jeanne die jungfräuliche Söldnerin ging in die Geschichte lediglich als Fußnote ein. Ihre Todesurkunde und ihr Schuldeingeständis sind heute in den Archiven der Erzdiözese London zu finden. Trotz dieses Propagandasieges hatte Burgund seine Unabhängigkeit erlangt, nur 2 Jahre später am 3. Mai 1433 wurde Edward III. durch seine eigene Ehefrau ermordet. Damit war die Schreckensherrschaft des „Wahnsinnigen“ beendet.
WappenKönigreichSpanienEdwards

Wappen des Vereinigten Königreich Spaniens seit 1442

1434/1442 - Der Fall von Granada und Spaniens Einigung:

Kurz nachdem der nun 12 Jahre alte Richard zum Großkönig gekrönt wurde und Maria die Einäugige gemeinsam mit Jacob Stewart die Regentschaft übernahm kam es zum Aufruf Aragons an die Christenheit, das ungläubige Granada zu Fall zu bringen. Maria war begeistert, ihre Familie im Kampf gegen die Mauren zu unterstützen, sie entsandte den zum „Lordprotector“ aufgestiegenen Stewart nach Spanien. Der Protektor, dem es bereits nach Ruhm und Ehre auf dem Schlachtfeld dürstete, brachte ein Heer von 500 Rittern und 3000 Landsknechten auf die Iberische Halbinsel. Unterstützt durch weitere Truppen des Königreiches Navarra traf sich dieses Heer mit den Verwandten der Königin-Mutter und zog 1434 gegen das letzte maurische Bollwerk Granada. König Martin II. hatte fast alle christlichen Königreiche auf der iberischen Halbinsel unterworfen, nun fehlte ihm lediglich das Emirat von Granada, um sich selbst zum König der Spanier auszurufen. Seine Macht bestand im Großen und Ganzen lediglich im Fanatismus seiner Anhänger, die den Islam aus Spanien verbannen wollten. Geld hatte Martin II. kaum, er war ein König, dessen Finanzen stark von seinen Kreditgebern abhingen, die teilweise in Portugal, teilweise in Italien ihren Sitz hatten. Die aufstrebende Seefahrernation Portugal war um einiges kleiner als das von Martin gelenkte Reich, hatte aber bereits begonnen, Handelsrouten in den Orient und nach Byzanz aufzubauen. Mit der Vernichtung der Mauren glaubte Martin den Frieden und kommenden Wohlstand für sein Reich einfahren zu können. Doch der Schotte Jacob hatte Martin ein kleines Geschenk, bestehend aus 300.000 florentinischen Gulden und erlesene Gewürze mitgebracht, genug, um die Unkosten der aragonischen Armee erstmal abzudecken. Dass er sich auf einen 8 Jahre andauernden Krieg einlassen sollte, der über 6000 spanischen Rittern das Leben kosten sollte, war ihm 1434 noch nicht bewusst. Das Geldgeschenk des Empires reichte nicht lange, darum durften die spanischen Ritter auch ungehemmt Plündern und Sklaven nehmen, damit sie sich nicht gegen ihren König wandten. Gemeinsam mit seinen Alliierten aus dem Plantagenêt-Empire und Navarra gelang es den Spaniern 1442, die Hauptstadt der Mauren einzunehmen und dem Emir die Kapitulation abzuringen. Am 12. Mai 1442 erreichten König Martin II. und der immer noch Lord Protector von England Jacob Stewart die Festung des Emirs
KapitulationGranada

Die Kapitulation der Mauren vor dem König von Aragon im roten Mantel und seinem Verbündeten, dem Lord Protector Englands Jacob Stewart in Blau und Richard II. (kniend) wird nachgespielt, Granadafestpiele 2017

. Die Mauren durften das Land unbehelligt in Richtung Marokko verlassen, allerdings ohne ihre Schätze, die den Siegern als Beute zustanden. Drei Tage später erreichte auch der junge Großkönig Granada. In Anwesenheit des jungen Großkönigs erklärte Martin die Rückeroberung der spanischen Halbinsel für beendet und ließ sich noch vor Ort zum König aller Spanier erklären. Richard hatte in Spanien erste Kampferfahrung gesammelt und gehörte bald zu den neuen Kreuzrittern der aufkeimenden Epoche des Fünften Kreuzzuges.
Constantinople 1453

Belagerung Konstantinopels durch die Türken, Großkönig Richard versprach umgehend Hilfe 1453

Jacob Stewart jedoch kehrte nicht aus dem Kreuzzug gegen Granada heim, er erkrankte an der Ruhr und starb ein Jahr nach dem Sieg.

1443/1460 - Die Epoche des Fünften Kreuzzugs:[]

„Es erheben sich die Banner des Kreuzes und des Empire über dem Firmament! Frohlocket ihr Kinder Jesu denn der gesalbte Herrscher Richardus ruft die Seinen zum Kreuzzug gegen den teuflisch Türk! Dreifach frohlocket Dreifach!“

Ansprache Papst Ambrosius III. 1453

Die sogenannte Epoche des Fünften Kreuzzuges von etwa 1443 bis zum Tode Richard I. war eine geschichtliche Periode, die durch das Aufkeimen radikaler christlicher Lehren und neuer Feldzüge gegen das Heidentum gekennzeichnet war. So führte etwa Polen einen Feldzug gegen östliche Ungläubige, auch auf dem Balkan wurde gekämpft. Diese eigentlich unabhängig voneinander stattfindenden Geplänkel wurden letztendlich als „Der Fünfte und Größte Kreuzzug“ bekannt. Hauptgegner der Christenheit waren jedoch nicht die Araber des Heiligen Landes, Jerusalem blieb von diesem Kreuzzug unbehelligt.
FlaggeKreuzzügler

Das Banner der Kreuzfahrer als Symbol des neuen Ritterordens von Blume und Löwe

Ziel war das Osmanische Reich, welches Byzanz und damit Konstantinopel fast bis zu seinem Zusammenbruch bekämpfte. Der aus der Sicht Richards I. letzte Kreuzzug (Vierter Kreuzzug) fand rund 240 Jahre zuvor statt. Damals hatten die Kreuzfahrer Konstantinopel geplündert. Richard I., der sich den Beinamen „The Good Christian“ erwarb, sah in diesem Vierten Kreuzzug, welcher gegen die eigentlich verbündeten Byzantiner geführt wurde, eine Sünde der Christenheit. Darum sah er es nicht nur als seine Pflicht an, dem oströmischen Kaiser 1453 beizustehen, sondern auch Venedig zu plündern und die dort erbeuteten Schätze für die Finanzierung des Fünften Kreuzzuges gegen die Türken zu verwenden. Der Feldzug gegen Venedig und später die Türken war wohl geplant. Die Plantagenêts, aber auch der Kaiser hatten die Befürchtung, dass die Handelswege in den Fernen Osten von den Türken blockiert werden würden. Venedig als Handelsmacht, die mit den restlichen Italienern rivalisierte, war jedoch in der Lage, seine Handelswege auch über die Osmanen weiterzuführen. Die Plünderung Venedigs sollte ein venezianisches Gewürzmonopol verhindern, welches nach dem theoretischen Fall Konstantinopels möglich werden würde. Viele der am Fünften Kreuzzug teilnehmenden Fürsten waren alles andere als fromme Christen, die aus Nächstenliebe handelten. Großkönig Richard heuerte auch Söldner an, er kreierte für sich das Wappen von Blume und Löwe. Unter eben diesem Banner marschierten Hunderttausende Fanatiker gegen die Ungläubigen. Einer dieser Kreuzritter war der walachische Fürst Vlad III., welcher für seinen Blutdurst und die unzähligen gepfählten Türken makabre Bekanntheit erlangte. Ein anderer dieser Kreuzritter war der Genuese Vigo Velotti. Velotti trat als enger Berater Maria der Einäugigen auf und soll, geht man nach alten Texten, ein Alchemist und Templer gewesen sein. Er war es auch, der den Großkönig nach der Rückeroberung Konstantinopels 1454 dazu einlud, den Ritterorden von Blume und Löwe zum Schutz der Stadt zu gründen. Das Byzantinische Reich war zwar gefallen und sein Kaiser tot, doch die Christenheit erhielt ein neues Byzanz, welches als katholischer Stadtstaat, geführt durch diesen Ritterorden, die Handelsrouten in den Orient und Fernen Osten beschützen sollte.

Bündnisse mit asiatischen Königreichen und dem Kaiserreich Trapezunt und dem Despotat Morea sollten weiter für die Sicherheit der westlichen Händler sorgen. Obwohl die Türken und ihr Sultan Mechmet II. bei Konstantinopel eine schwere Niederlage verschmerzen mussten, war dies noch nicht das Ende ihrer Macht. Das Kreuzritterheer musste bereits 1455 erneut gegen die Türken kämpfen, welche die Stadt Konstantinopel um jeden Preis zerstören wollten. Die zweite Türkenbelagerung von Konstantinopel war ein Blutbad, wie es die Christenheit noch nie erlebt hatte. Über 200.000 türkische Krieger starben bei dem Versuch, die Mauern zu erstürmen. Mechmet hatte seinen Heerführern strikte Befehle erteilt, jede Zuwiderhandlung hatte die Exekution zu Folge. Es ist nicht bekannt, vor wem die Türken mehr Angst hatten; vor den Kreuzrittern oder den drakonischen Strafen des Sultans. Trotzdem gelang es den Kreuzfahrern unter der Führung des römisch-deutschen Kaisers Friedrich dem Siegreichen, die Belagerer abzuwehren. Gemeinsam mit Christen aus Trapezunt und Griechenland kam es zur Gegenoffensive gegen das Herzstück der Türken, die Türkei selbst. Dabei erwiesen sich die alchemistischen Fähigkeiten des Vigo Velottis als sehr hilfreich, er schenkte den Rittern von Blume und Löwe Griechisches Feuer, eine Art von Napalm, welches sie mit primitiven Flammenwerfern über die türkischen Heere ausspeiten. Der Kreuzzug wurde mit den modernsten Mitteln der Zeit geführt, die christlichen Ritter waren keinesfalls dumme Rüstungsträger, im Dienst des deutschen Kaisers standen Landsknechte mit Feuerwaffen sowie Kanonen. Das Zeitalter der Renaissance war bereits angebrochen, neues Wissen und altes wurde hier angewandt. Der Kreuzzug wurde nicht nur zu Land geführt, sondern auch zur See, das Mittelmeer wurde Schauplatz von Seeschlachten italienischer Galeeren gegen türkische. Eine der bedeutendsten Seeschlachten fand vor der Küste von Epirus 1457 statt, dabei versenkten Galeeren des Königreichs Italien die halbe türkische Flotte. Der Sieg über das Osmanische Reich war unausweichlich, der Sultan hatte halb Europa gegen sich und musste bald einlenken. Es kam in den nächsten Jahren zu erzwungenen Handelsverträgen mit den Türken. Mechmet II. räumte den Christen und ganz besonders Byzanz mit den Kreuzrittern gute Handelsbedingungen und Reiserechte ein. Damit war das Ziel der Kreuzfahrer erreicht, freie Passage über die Seidenstraße garantiert und der Sultan zurechtgestutzt. Es war kein Zufall, dass die Epoche des Fünften Kreuzzuges 1460 sein Ende nahm, als Großkönig Richard I., geschwächt durch eine Kriegswunde, im Oktober die Heimreise antrat. Der Thron des Plantagenêt-Empires war durch einen Sohn gesichert. Richards Heimkehr war jedoch durch den Schatten einer Blutvergiftung überschattet. Richard I. hatte noch genügend Zeit, seine Angelegenheiten zu schlichten, so beauftragte er einen Stewart mit der Erziehung seiner Söhne Georg und Edgar und mit dem Amt des Lordprotektors. Der Ritterorden von Blume und Löwe blieb auf Jahrzehnte hinweg in Konstantinopel.

1460/1500 - Die neue Handelsstraße über Byzanz:[]

Nach dem Fünften Kreuzzug übernahmen die Ritter von Blume und Löwe die Stadt Konstantinopel und nannten sie wieder Byzanz, beide Namen sind bis heute im Umlauf. Im Auftrag von Kaiser und Großkönig sollten sie über die Sicherheit der wichtigen Metropole am Bosporus Wache halten. Ihr Ordensmeister Vigo Velotti regierte die Stadt über 40 Jahre bis 1500 wie ein Renaissancefürst. Velotti, der immer in Verdacht stand, zumindestens ein geistiger Sohn der Templer zu sein, baute in seiner Amtsperiode einen unabhängigen Kreuzritterorden auf, welcher sich hauptsächlich einer Sache verschrieben hatte;
RitterBlumeULöwe2018

Ritter von Blume und Löwe in Uniformen aus der Zeit des 16. Jhdt., diese Fotographie von 2018 beweist, dass sie die Jahrhunderte überdauert haben. Es gehen seit jeher die Gerüchte um, der Orden sei eine Neugründung des ketzerischen Templerordens

den Dukaten. Die Stadt war nun Dreh und Angelpunkt der wichtigsten Handelsrouten des Okzidents. Die gut gerüstete Ordensarmee hatte einige Verbündete in Griechenland bis nach Trapezunt, damit konnte sie ihre Geschäfte in Ruhe über die Köpfe der türkischen Sultane führen. Sämtliche Handelsstädte Italiens, des Empire und der deutschen Hanse pflegten im ausgehenden 15. Jahrhundert gute Kontakte zu Byzanz. Portugal und Spanien verschifften Tonnen an Gütern über das Mittelmeer und lieferten sich mit den Italienern einen Wettstreit um den Handel.
Cosimodemedicitheolder

Cosimo de’ Medici, Finanzier der Ritter von Blume und Löwe und im Geheimen Mitglied † 1464

Es war das Zeitalter der Kap-Fahrer und Entdecker, das Ziel, eine sichere Handelsroute nach Indien oder China aufzubauen, war nun erreicht. Lediglich Christen stand das Tor in den Osten offen, so kam es immer wieder zu Konflikten mit moslemischen Korsaren auf dem Mittelmeer. Doch solange die Ritter dieses Tor nach Osten hüteten, schien die Welt für alle Christenmenschen in Ordnung. Großkönig George verlieh sich 1475 selbst den Rang des „Gralsträgers der Blume und des Löwen“-Ordens. Als solcher war er bei einigen „Kommunionen“ von Ordensbrüdern in Konstantinopel anwesend, wobei Novizen aus einem goldenen Kelch trinken durften, den Velotti als den Gral bezeichnete. Unterstützung durch Gelder und Männer erhielt der Orden und somit Byzanz aus ganz Europa. Französische und englische Recken verdienten sich im Heer des Ordens eine goldene Nase, die Kontore europäischer Handelshäuser quollen über vor Handelswaren. Ende des Jahrhunderts war der Orden auch als Kreditgeber der ewigen Pleitegeier Großkönigs Georg I. und des Kaisers. Die Kontakte nach Florenz und vor allem in die Republik Genua ermöglichten es Velotti, bis ins hohe Alter die Geschicke Europas zu lenken. Der Papst residierte wieder in Rom, Italien hatte mit Edgar einen neuen König und die Medici genau wie die Fugger waren zu den mächtigsten Bankiersfamilen der Renaissance aufgestiegen. Bankiers wie Cosimo de’ Medici und Jakob Fugger gehörten insgeheim dem Orden an und bauten ihn mit ihrem Geld weiter aus. Die Gewinne aus dem Handel über Byzanz waren sicher und vor allem regelmäßig,
Behaims Erdapfel

Die Erde ist eine Kugel, das wusste man schon lange, doch die Kirche erlaubte keine Reisen nach Westen, da man die Größe des Erdballs falsch einschätzte und den Abstand zwischen Asien und Europa als unermesslich groß einschätzte, Bild Behaims Erdball 1493

für Expeditionen in den Westen über den Atlantik bestand weder eine Nachfrage noch der Wille seitens der Kirche. Dass mittlerweile 1490 ein byzantinischer Kardinal namens Alexandros Borgos das Amt des höchsten Bischofs von Rom eingenommen hatte, verfestigte nur die Ansicht, dass der Atlantik unüberwindbar sei.

1492 - Das atlantische Dogma der Kirche:[]

„Und weil der Atlantik unüberwindbar! Und weil Byzanz das Tor zum Handel! Und weil Wir der Papst in unserer durch Gott erleuchteten Weisheit die wahre Gestalt des Erdenrund kennen und ihre endlos weiten Ozeane so sei es Niemanden gestattet sich blindlinks in Gefahr zu begeben den endlosen Atlantik in seiner Siebzigfachen Weite zu erforschen! Zwischen Indien und Europa lieget die Ewigkeit und darin enthalten Monstrosität und Irrsinn!“

Der Papst zu Christopher Columbus 1492

Das späte 15. Jahrhundert oder auch die Hochrenaissance, Europas Herrscher sind reich wie nie zuvor, und das alles dank der lukrativen Handelsrouten über Byzanz. Die Seefahrt boomt, man sucht von Portugal und Spanien aus neue Partner in Afrika. Männer wie Bartolomeu Dias brachen bereits vor 1492 auf, das Kap der Guten Hoffnungen zu umschiffen und scheiterten. Der Reichtum des Ordens von Blume und Löwe sorgt aber auch für Eifersucht, besonders in den ärmeren Ländern wie Spanien. Die Spanier sind zwar siegreich aus dem Kreuzzug um Konstantinopel hervorgegangen, haben aber in den Jahren danach immer mehr an Einfluss gegenüber dem Orden verloren. Das Haus Aragon ist mindestens genauso gierig wie alle anderen auch, doch will es die Herrschaft des Tores zu den Reichtümern des Ostens Byzanz brechen. Der König von Spanien hat einige ganz passable Ratgeber. Diese meinen, dass man nur über Afrika die „Welt umrunden“ kann und dann in Indien landet. Die allgemeine Lehrmeinung ging um 1490 davon aus, dass die Erde eine Kugel sei. Allerdings sei ihr Umfang so gewaltig, dass es Jahre dauern würde, von Spanien nach Indien zu reisen. Es gab jedoch schon Gerüchte von Seefahrern, die über Jahrhunderte hinweg neues Land im Westen entdeckt hätten. Diese Gerüchte griff der Seemann und Kartograph Christopher Columbus auf. Er wusste, dass bereits die Wikinger ein Land im Westen entdeckt hatten,
KaravelleOrdensflagge1500

Karavelle unter dem Banner des Ordens von Blume und Löwe segelt entlang der afrikanischen Küste, die Schiffe waren vorhanden, den Atlantik zu überqueren, aber nur Entdeckungsfahrten, die Afrika umrunden sollten, wurden erlaubt, Karavelle um 1500

war es Indien? Der Genuese suchte in den 1480er und 1490er Jahren verzweifelt Geldgeber für sein Unterfangen, es den Wikingern gleichzutun, die um die Jahrtausendwende angeblich Grönland entdeckt hatten.
Portrait-of-Christopher-C

Christopher Columbus durfte seinen Traum nach Westen zu segeln nicht ausleben, stattdessen wurde er einer der Ersten, die das Kap der Guten Hoffnungen umschifften † 1506

Doch dabei stieß er auf ein Problem, niemand wollte von seinen Hirngespinsten etwas wissen. Selbst der König in Madrid tat die Idee vom Land im Westen als Hirngespinst alter Skandinavier ab. Columbus blieb nun nur der Weg an andere Königshäuser, er besuchte Paris, wo Georg I. herrschte. Doch auch dieser wies darauf hin, dass der Erdumfang zu mächtig, die See zu rauh und die Seemonster wohl zu groß seien. 1492, nach Jahren des Antragstellens, erreichte Columbus ein Brief aus dem Vatikanstaat. Der Papst lud ihn ein, um mit ihm über die „Widrigkeit der Reisenden“ zu sprechen. Der Genuese wusste, dass der Papst ein hochrangiges Mitglied des Ordens von Blume und Löwe war, genau wie der Großkönig. In Rom angekommen, erhielt Columbus am 12. Oktober 1492 eine Audienz, der Papst hatte durch Georg I. von Columbus' Unterfangen, den Westen erkunden zu wollen, erfahren. Für die päpstliche Kurie und alle Gelehrten stand fest, dass Columbus unmöglich die Erde umrunden könne, und man wollte ihm nun auf die freundliche Art einen Riegel vorschieben.
Columbus erhielt eine Empfehlung des Papstes, er möge sich doch an der Umrundung Afrikas beteiligen. Der Empfehlung folgte ein Angebot der spanischen Krone. Bereits zwei Jahre später stand Christopher Columbus gemeinsam mit seinem Bruder Bartolomeo Columbus auf der Brücke seines Kommandoschiffes Santa Maria und befand sich auf seiner ersten Reise um Afrika. Columbus ging in die Geschichte als Afrikafahrer ein, der bei seiner letzten Fahrt 1506 an  der Malabarküste an der Malaria starb. Für die römisch-katholische Kirche blieb Columbus und sein Wunsch, den Westen zu erkunden, ein Präzedenzfall, im Laufe der nächsten 100 Jahre intervenierte das Papsttum immer wieder gegen Kartographen, die ähnliche Ideen hatten. Mehrfach kam es zu Warnungen, Bestechungen und im schlimmsten Fall sogar Gefängnisstrafen. Genau wie das heliozentrische Weltbild war das atlantische Dogma eines der Verbote der Kirche, welches die Welt bis in das 17. Jahrhundert nicht losließ. Gegner der kirchlichen Wahrheit, der Erdumfang sei zu groß, um von Europa aus Asien zu erreichen, wurden weiter verfolgt, ihre Berechnungen und Karten landeten auf dem Index und verschwanden aus allen Quellen.
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Georg I., auch bekannt als der Gralsträger auf einer Spielkarte aus dem Jahr 1650, war einer der schwächsten Herrscher aus dem Hause Anjou-Plantagenêt, doch regierte er 64 Jahre † 1524

16. Jahrhundert:[]

1501/1524 - Der langlebige Großkönig Georg:[]

Georg I. war 64 Jahre lang Großkönig, damit übertraf er all seine Vorgänger. Georg ist einer der umstrittensten Charaktere der britisch-französischen Geschichtsschreibung. Im 17. Jahrhundert nannte man ihn den Narren in der Königsrobe und druckte ihn auf Flee Noir Spielkarten. Als „Junge mit dem Gral“ ist er neben der Dame und dem gelben Kaiser eine der höchsten Trümpfe in diesem bis heute weltbekannten Kartenspiel.  Man machte sich zwar über ihn lustig, aber man fürchtete auch sein Geheimnis, weshalb die späteren Stewartkönige immer danach trachteten, seine Geheimnisse zu lüften. Geboren 1452, war er zu seiner Thronbesteigung 8 Jahre alt, George verließ sich lange auf den Lordprotektor, Mitregenten und das Parlament. Dies war auch der Grund, weshalb man ihm nachsagte, vom Regieren keine Ahnung zu haben und immer andere für sich denken zu lassen. Georg, der nie an Kriegen persönlich teilnahm, war ein Kunstkenner und Mäzen. Er sammelte Kunstwerke und finanzierte Prunkbauten der Renaissance. Unter seiner Ägide wuchs die Universität von Montpellier zum intellektuellen Zentrum Frankreichs. George sammelte neben Kunst auch Wissen, dieses wollte er in den Universitätsstädten des Empire den Studenten zu Verfügung stellen. Allerdings war er auch ein strenggläubiger Katholik, der nur Wissen zuließ, welches der Kirche genehm blieb. Er war ein Verfechter des atlantischen Dogmas und Unterstützer der Inquisition. Auch sein Mitregent, der Vierte Jacob aus dem Hause Stewart, verfolgte diese Politik der Hexenverbrennungen mit sehr viel Eifer. Der Großkönig war aber auch ein Mann, der der Alchemie zugetan war, für ihn war Vigo Velotti ein Gesandter des Herrn. Eine weitere Besonderheit, die er mit Velotti teilte, war dass er bis ins hohe Alter fit und gesund blieb. Diesen Umstand glaubten bereits seine Zeitgenossen damit erklären zu können, dass Georg 1475 zum ersten Mal das Wasser des Grals getrunken habe. Seine Position innerhalb des Ordens von Blume und Löwe war die eines Gralsträgers, aber auch Schutzherren. Es hieß, dass Georg sich jedes Jahr dank Gral genau wie Velotti verjünge und so sein methusalemisches Alter von 72 erreichen konnte. Der Grund, weshalb er dann doch starb und weshalb sein Enkel (ebenfalls George) an Schwindsucht litt, war, so sagen es die Legenden, dass George Velotti und seiner Ketzerei abschwor. Diese Geschichten sind heute Allgemeingut, niemand kann sagen, ob sie wahr sind. Offiziell hatte George ein gutes Verhältnis zu dem Ritterorden in Byzanz. Er nutzte die Ritter als persönliche Handelskompanie, eine Tatsache, die man ihm wohl als Verrat nachsagen könnte. Ob er mit seinem Handeln wirklich das Lebenswerk Vigo Velottis mit Füßen trat, ist nicht bekannt, doch tat er ab 1500 alles, um mehr Kontrolle über den Orden zu erlangen. In den letzten Jahren seines Lebens, als die Reformation von Deutschland ausging wandte sich George den Lehren Martin Luthers zu und fragte sich, ob darin eine neue Art von Wahrheit steckt. Diese Zuwendung zur Reformation war einer der Gründe, weswegen George I. 100 Jahre später als geistig schwacher Monarch eingeschätzt wurde. Er nahm Kontakt zu Alchemisten auf, denn er war um die Gesundheit seines Enkels und Thronfolgers George besorgt. Zwischen 1520 und 1524 gab der Großkönig mehrere Hunderttausend Pfund Sterling für Kurpfuscher und Scharlatane aus, die ihm die Gesundung seines kranken Erben versprachen. Sein Sohn war bereits während einer Seeschlacht gegen die Osmanen 1506 gestorben. 1523, kurz vor seinem Tod, rief er die möglichen Thronanwärter zu sich, unter ihnen auch der Enkel seines Bruders Edgar.
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Der Enkel George I. litt an Schwindsucht und 1524 an mysteriösen Vergiftungserscheinungen, sodass er am 14. August 1524 zugunsten Edward IV. auf seinen Thron verzichtete, Bild zeigt Großkönig George und seine Frau Elissa, wie er "speihet und sie ihm die Krone haltehet"

Rund ein Jahr lang lebte sein Großneffe Edward am Hof in Paris, ehe George I. starb. Bald darauf übernahm George II. die Amtsgeschäfte. George II., der durch seine Schwindsucht kaum in der Lage war, sich auf den Beinen zu halten, zeigte kurz darauf seltsame Symptome. Er musste sich ständig übergeben und erlitt Vergiftungserscheinungen. Wie es scheint, hat Edward da etwas nachgeholfen, George II. vom Thron zu stoßen, George II. dankte noch im Sommer 1524 ab und überließ Edward aus Italien die Regierung.
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Luthers 95 Thesen

Es wird angenommen dass Edward mit viel medizinischen Wissen und den Künsten italienischer Giftmischer vertraut war.

1518/1548 - Reformation und Gegenreformation:[]

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Jäcklein Rohrbach, der Führer der Bauernrevolte, starb 1525 durch das Feuer, so erging es vielen Revoluzern, nur Martin Luther konnte dem durch seine Flucht in die Hansestädte entgehen

„Es lehbed ein Schandhundh in des Menschenfischers Hallen! Mammon der Lump! Der unser Kirch verdirbt sollst sterben gehn!“

Martin Luther über das Papsttum 1521

Das Heilige Römische Reich zu Beginn des 16. Jahrhunderts; Ein Ort, dem das Mittelalter noch stark anzumerken war, aber auch ein Reich, welches den Sprung zum Zentralstaat geschaft hatte. Seit dem Interregnum der Leere sind rund 160 Jahre vergangen, die Kaiser aus dem Geschlecht der Wittelsbacher haben dafür gesorgt, dass sie und nur sie allein die Regierungsgewalt ausüben. Es gibt zwar noch Kurfürsten und einige freie Städte wie die der Hanse, doch die Macht lag nun um 1518 in den Händen des Kaisers. Den Kurfürsten blieben beraterische Tätigkeiten über, sie durften im deutschen Reichsrat zu Worms sprechen und gegebenenfalls gegen „hunzbüttlerisch Endschids“ (schlechte Entscheidungen) des Kaisers opponieren. Bayern und die Pfalz, die Heimatländer der Kaiser seit den 1360er Jahren, waren als erzkatholisch bekannt, genauso wie das Erzherzogtum Österreich, aus welchem die Habsburger als größte Kritiker der Kaiser hervortraten. Der Klerus hatte sich gut gebettet, so verdienten Pfarrer mit dem Ablasshandel ein Zubrot, außerdem gab es in größeren Städten Bankniederlassungen des Ordens von Blume und Löwe. Dass Geistliche sowohl Geld für den Sündenerlass kassierten sowie in den Geldwechselstuben und Banken des Ordens gegen Zins Darlehen vergaben, war einem Mann ein besonderer Dorn im Auge; Martin Luther. Luther, ein Mönch der zu den wortgewaltigsten Predigern seiner Zeit gehörte, prangerte 1517 mit seinen 95 Thesen die Praktiken der Kirche und von Blume und Löwe an. Dies machte auch Kaiser Ludwig VIII. neugierig, der ihn 1519 in seine Residenz in der Grafschaft Löwenstein einlud, um sich anzuhören, was der Mönch zu sagen hatte. Mehrmals musste Luther vor der Inquisition vorsprechen, die beschloss, ihn im Auge zu behalten. Luther wollte nicht nur die Kirche, sondern auch die gesamte Gesellschaft umkrempeln. Er ging von der Gleichheit aller Christenmenschen aus, und folgerte daraus, dass jeder Christ auch Recht auf einen gleichen Anteil an Allem habe. (Geld, Land, Ehre und Wissen) Übermäßigen Reichtum und der daraus resultierende Schindluder wurden von Luther als „Auswüchse Mammons“ bezeichnet. Luther verfasste mehrere Schriften, die er in deutscher Sprache veröffentlichte, die davon sprachen, dass Rom und Byzanz einen üblen Dämon beherbergten, der sich Mammon nennt. Mammon ist ein Begriff für Geld, der in der Bibel verwendet wird und von Martin Luther in die Personalifizierung von Gier und Wucher die Gestalt Mammon umgemünzt wurde. Luthers Lehren hatten starke Ähnlichkeit mit dem uns bekannten Kommunismus, auch wenn sie mit dem Christentum verbunden waren. Daher sorgten seine Schriften besonders unter den Unfreien, Knechten und Bauern für Aufregung. Dies war der Beginn der Bauernrevolten. Die Obrigkeit Deutschlands reagierte mit brutaler Gewalt auf die Revolten. Bauern, die revoltierten, wurden entweder aufgeknüpft oder verbrannt. 1525, gegen Ende der Revolten, wurde es dem Prediger Luther zu heiß, und er ging in die freie Hansestadt Bremen. Natürlich ein Ort des Frühkapitalismus, aber für Luther auch ein Ort der Hoffnung. Die Stadtherren waren anfangs skeptisch, doch Luther wusste, wie man den Bürgern etwas verkauft. Er wusste genau, dass die deutsche Hanse seit Jahrzehnten mit dem Gedanken spielt, sich von Kaiser und Reich endgültig loszusagen. So begann er eine beispiellose Hetzkampagne gegen Kaiser und den Geldadel aus dem Ritterorden von Byzanz. Die Hanseaten konnten der Handelsmacht Byzanz auch nichts abgewinnen, sie lebten auch als Kaufleute nach einem alten Kodex, der Wucher weitgehend verbot. Der Orden von Blume und Löwe war 1525 ein Problem für die Bremer Händler, denn er legte sämtliche Preise für den Handel auf der Seidenstraße fest. So kam es zu einem Bündnis zwischen reichen Bürgern und Luther.
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Das personalifizierte Geld, der Dämon Mammon. In Luthers Protestantismus spielt die Niederringung dieses Dämons eine zentrale Rolle, Bild aus dem 19. Jhdt.

Die Förderer des Mönches waren vielschichtig, angeblich gab es schon zuvor Geldflüsse vom Hof des Großkönigs George I. Luther war nicht so radikal wie seine bäuerlichen Jünger im Reich, ihm genügte es, wenn die „Pfeffersäcke“ Bremens sich an Gottes Gesetz und Kodex hielten und sich so von Mammon lossagten. So entstanden in Norddeutschland die ersten protestantischen Kommunen.
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Johannes Calvin, Reformator im Plantagenêt-Empire und Vater der Hugenotten † 1562

Diese Kommunen lebten nach der Bibel, sie versuchten alle Wertgegenstände und ihr Geld aufzuteilen und gerecht zu verwalten. Das ganze hatte natürlich ein großes Potential zur Eskalation. Luthers Kommune etwas außerhalb Bremens pachtete ein Feld, wo man Feldfrüchte anpflanzte. Denn Deutschland hungerte. Anfang des 16. Jahrhunderts befand sich Europa in einer Kaltzeit mit Hungersnöten. Die weniger militante Kommune Luthers galt als Musterbeispiel seiner kommunalen Utopie, wurde aber lediglich geduldet. Dass Luther eine Hamburgerin heiratete und ab 1526 einige Hansestädte besuchte, wurde innerhalb der Kirche als ernste Bedrohung gesehen. Luther war nicht der erste Reformer, schon mehr als 100 Jahre zuvor hatten in Böhmen die Hussiten gebrannt. Doch nun schwappte um 1530 der revolutionäre Protestantismus auch in das vom Plantagenêt-Empire beherrschte Frankreich über. Theoretiker wie Johannes Calvin brachten Bücher heraus, woraufhin Untergrundkommunen in Frankreich, Burgund und in der Schweiz entstanden. Die Gegner Martin Luthers, Calvins und Huldrych Zwinglis (Schweiz) formierten sich im Jesuitenorden und suchten nach Wegen, die Kirche im Guten Licht dastehen zu lassen. Großkönig Edward IV. unterstützte die Katholiken, er selbst nahm sich die Werke Luthers vor, um sie nach Fehlern und Schwächen zu durchsuchen. Im Vatikan hatten auch einige Theologen bereits Zweifel am Ablasshandel und am Wucher der Kreditbanken. Dieser interne Konflikt war ausschlaggebend für die Gegenreformation der 1540er. Man wollte Luthers Thesen entkräften und seine „Lügen“ zerschlagen, so entstand ein Gegenpol zur Reformation. Großkönig Edward IV. und seine monarchischen Kollegen fanden Mittel und Wege, einen sogenannten Religionsfrieden zu stifften. Dieser Friede trat im Empire 1548 durch den Vertrag von Nantes in Kraft, er sorgte dafür, dass die Hugenotten (Franz Protestanten) in Frankreich ihre Güter behalten durften, solange sie der Krone treue Untertanen blieben. Ähnliche
Cosimo de Medici

König Cosimo I. de’ Medici, ein unnachgiebiger Machtmensch mit dem Willen, Italien von den Fremden zu befreien † 1570

Verträge und Gesetze gab es später auch im Heiligen Römischen Reich.

1549/1570 – Der Aufstieg der Medici als Könige Italiens:[]

Italien stand immer etwas abseits der großen Herrscher und war ein geteiltes Land. Durch die Regierung des italienischen Plantagenêt-Nebenarms, aber vor allem durch Papsttum und die Nähe zu Byzanz gewann Norditalien ab dem 15. Jahrhundert immer mehr an Eigenständigkeit und Bedeutung. Florenz, die Stadt der Medici, blühte auf, während Venedig seit dem Jahr 1454 verwelkte. Die italienischen Könige versuchten immer einen eigenen Weg zu gehen, der sie vom Empire weg führte. Die drei Edgars des 16. Jahrhunderts waren strenge Katholiken, anders als im Plantagenêt-Empire verfolgten sie einen harten Kurs gegen Protestanten und Andersgläubige. König Edgar III. verfolgte eine Konfrontationspolitik gegen die Osmanen und die Korsaren aus Korsika. Darum fielen die daraus resultierenden Kriegssteuern hoch aus, die Kriegsflotte musste ja irgendwie unterhalten werden. Edgar III. zählte zu den unbeliebtesten Königen der Plantagenêts in Italien. Als er 1549 schließlich starb, regierte Chaos in der Hauptstadt Mailand. Es folgte ein kurzer, aber heftiger Thronfolgekrieg, ein Vorgeschmack auf die Zukunft der Plantagenêts selbst. Zwei Großmächte und zwei italienische Fürsten nahmen an diesem Erbfolgekrieg direkt und indirekt teil. Zum einen das Plantagenêt-Empire, welches die Sforza in Mailand unterstützte, aber auch das Heilige Römische Reich. Das Reich hatte mit den Medici einen klaren Favoriten. Denn die Medici gehörten seit annähernd 100 Jahren zu den wichtigsten Orrdensmitgliedern von Blume und Löwe. (Siehe Hier) Die Toskana als Sitz eines emporgestiegenen Medici Klans war nun der Ausgangspunkt eines Krieges gegen die in Mailand herrschende Sforza Familie.  Seit dem Tode Edgar III. regierte Francesco III. Sforza als Statthalter Edward IV. Edwards Anspruch auf den Thron wurde von Herzog Cosimo Medici beanstandet. Dieser war mit Kaiserin Philippa im Bunde und wollte das Byzanz-Geschäft mit Gewürzen und Seide übernehmen. Hier ging es um riesige Summen, keiner der Machthaber sowohl Edward wie auch der Kaiserin sollten nachgeben. Ein Norditalien unter Medici-Herrschaft bedeutete Einkünfte für Kaiserin und Reich, das wusste jeder. Also machten die Großreiche Armeen mobil, um einen der beiden Italiener zu fördern und den anderen zu vernichten.
Büchsenmyser

Die "Büchsenmyster" des Heiligen Römischen Reiches hatten das bessere Know-How, bessere und stärkere Kanonen bedeuteten einen Vorteil für die Medici, Bild zeigt deutschen Büchsenmacher mit seinem Meisterstück

Das Heilige Römische Reich war im 16. Jahrhundert führend auf dem Gebiet der Büchsenmacherei. Gut gerüstete Landsknechte mit Hakenbüchsen und Kanonen trafen in Italien ein, um den Medici-Fürsten zu unterstützen. Wichtig hierbei war, dass die deutschen Söldner auch eigene Büchsenmacher-Meister dabei hatten, die aus italienischen Plänen Radschlösser nachbauten. Radschlösser auf Pistolen und Musketen konnten auch für Nachtüberfälle genutzt werden, da sie keine brennenden Lunten benutzen. Ausgestattet mit Radschlossmusketen konnten die Elitekämpfer Cosimo Medicis auch verdeckte Überfälle ausführen und waren damit den Leuten der Sforzas und Edward IV. weit überlegen.
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Sensenwagen eingesetzt 1550 gegen die Truppen der Sforza

Die Erfindung des Radschlosses wird Leonardo da Vinci zugeschrieben, welcher in den letzten Lebensjahren bis zu seinem Tode 1519 im Dienste Florenz Wunderwaffen plante. Eine dieser Wunderwaffen, der Sensenwagen, sollte sogar eingesetzt werden. Für die damalige Welt galt die Vorrichtung für Reiter als „Skrupelloses Werkzeug der Medici“. Die Konstruktion fand jedoch nur einmal Verwendung, bei einer Schlacht nahe Pisa. Der Sensenwagen hatte vor allem psychologische Wirkung, das Gerücht, er habe 100 Söldner zu Hackfleisch verwandelt, ließ die Angst in Sforzas Söldnerheeren hochkommen. Der Mailänder musste den Sold seiner Leute verdoppeln und hatte mit reihenweise Desertationen zu kämpfen. Tatsächlich war der Sensenwagen nicht ganz so effektiv, wie man glaubte. Die schlampig zusammengeschusterte Kriegsmaschine mit ihren Zahnrädern verkeilte sich schon beim ersten Einsatz.
Italien, Florenz, Dom

Die Kathedrale von Florenz, hier wurde Cosimo de Medici am 2. Mai 1552 zum König gekrönt

Es kamen dabei zwar Söldner um, doch am meisten Todesopfer forderte die Gerätschaft, als dem Reiter die scharfen Sensen um die Ohren flogen und dabei erneut Kämpfer der Sforza tötete. Die fliegenden Klingen waren es, die am Ende für den Ruf als Mordmaschine sorgten, doch sicherheitshalber ließ Cosimo Medici die Reste des Sensenwagens verbrennen. Heutige Militärhistoriker fragen sich immer noch, was da wohl schief gelaufen ist. Eine Fehlkonstruktion da Vincis schließen sie jedoch kategorisch aus. Dieser Krieg, in dem auch die Supermächte Empire und Heiliges Römisches Reich verwickelt waren, dauerte bis 1552. Der Sieg der Medici war auch dem Königreich Neapel zuzuschreiben, welches 1551 seine Neutralität ablegte und mit dem Kaiser einen Bund einging. Am 2. Mai war es soweit und Cosimo wurde in Florenz durch den Papst zum König Norditaliens gekrönt. Inzwischen war es im Land zur Hungersnot gekommen. Fast alles Getreide war von den Armeen aufgebraucht worden. Doch König Cosimo I. hatte einen Trumpf im Ärmel. Er verkaufte seine Tulpenzwiebeln, die er aus Byzanz importiert hatte und konnte damit Korn aus dem Ausland ankaufen. Die Tulpe war bereits eine bekannte und beliebte Blume, die besonders von Pflanzenliebhabern aus Kleinasien (Türkei) importiert worden war. So gelang es Cosimo, sein Norditalien wirtschaftlich wieder aufzubauen, indem er es den Tulpenpflanzern aus Burgund gleichtat und versuchte, eine der neuen Tulpennationen zu bilden. Cosimo I. regierte bis 1570 und es gelang ihm, Italien aus den dunklen Tagen herauszuholen.

1569/1580 - Richard II. und das Zeitalter der Tulpenmanie:[]

1569; Großkönig Richard II. bestieg den Thron des Plantagenêt-Empire. Es ist eine neue Zeit, denn die Tulpe ist seit kurzen ein Statussymbol der Reichen und Mächtigen. Die Blume kam erst vor wenigen Jahren aus dem christlichen Byzanz und wird nun seit einiger Zeit besonders in Burgund kultiviert. Die Burgunder haben diese Pflanze mehr oder weniger zu ihrer Nationalblume erklärt, besonders in den in UZL bekannten Ländern Niederlande und Luxemburg gibt es die Tulpenaufzucht. Tulpen werden gezüchtet, um die Könige, Bürger und den Adel zu erfreuen. 1569 ist das ganze Geschäft noch am Anfang, doch besonders schöne Tulpensorten haben bereits hohe Preise erzielt. Dies ist der Versuch Europas, etwas zu züchten, das genau wie Seide oder Porzellan Wert besitzt, man will damit auch den asiatischen Markt erreichen. Noch sind die Tulpen reiner Luxus und selten. Die Spanier sind neidisch auf Burgund,
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Die beginnende Tulpenmanie in Burgund, Malerei von Frühling (Ausschnitt), Pieter Brueghel dem Jüngeren, 1635

denn sie sind ein bitterarmes Land mit trockenen Böden, das am Hungertuch nagt. Darum organisierte die spanische Krone Überfälle auf Tulpentransporte zur See. Freibeuter Spaniens kreuzten die Routen burgundischer Handelsschiffe und fingen sie oft schon kurz vor Amsterdam oder Rotterdam ab. Durch die Einnahmen aus der Freibeuterei war es Spanien ab etwa 1570 möglich, die Größe seiner Flotte aufzustocken. Die erbeuteten Tulpenzwiebeln konnten in Europa versteigert werden und brachten bald Millionen an Gewinn.


Richard II. war anfangs lediglich ein Züchter, der die Tulpen der Schönheit wegen hochzog, doch fand er bald Gefallen, größere Tulpenplantagen auch in Frankreich anzubauen. Größter Konkurrent war Burgund, das burgundische Handelsimperium hatte Tulpenkunden überall in Europa, aber auch mittlerweile in Indien. Damit war es gelungen, in Indien Fuß zu fassen, doch die Plage an Seeräubern nahm immer mehr zu, wodurch es zu einer Verstärkung der Seeflotten kam. Spanien als Freibeuterunterstützer tat wenig, um eigene Zuchtbetriebe aufzubauen, es verließ sich auf seine Kaperfahrer. Wegen der ständigen Überfälle Spaniens auf Handelsschiffe aus Burgund und dem Empire kam es 1576 zur Kriegserklärung Großkönig Richard II. gegen die spanische Krone. Dieser Krieg sollte aber lediglich zur See geführt werden. Man hatte mehrere Ziele; nicht nur der Kampf gegen spanische Seeräuber, auch die spanischen Niederlassungen in Afrika hatten Priorität. Der sogenannte Tulpenkrieg fand sowohl auf dem Meer wie auf dem afrikanischen Kontinent statt. Unterstützt durch Burgunds Seemacht waren Franzosen und Engländer nun über 4 Jahre hinweg in einen Seekrieg verwickelt. Im Laufe dieses Krieges wurde Spaniens Flotte gejagt. Das bisher unmögliche passierte, Spanien und türkische Korsaren verbündeten sich. Denn sie erkannten, dass sie gemeinsam der großen „Tulpenallianz“ gewachsen sein konnten. Sultan Murad III. war eigentlich ein Mann, der sich dem Vergnügen und der Tulpenzucht hingab, doch in diesem Fall war er bereit, seine Macht zu Gunsten seiner Tulpen auszuüben. Murad beauftragte ein Heer von Freibeutern und ließ für sie neue Kriegsgaleeren bauen. Diese Freibeuter standen in der Schuld des Sultans, hatten ihre Loyalität ganz klar an das Osmanische Reich gekoppelt und waren gute Seefahrer. Obwohl Spanien eine große Kriegsflotte aufbieten konnte, war die Moral nur sehr niedrig, man kämpfte immerhin gegen die Großmächte der Zeit und stand mit dem Rücken zu Wand. Seeschlachten wurden zumeist im Nahkampf mit Rammschiffen bestritten, darum waren Seekriege auch teuer. Gut ausgerüstete Marinesoldaten hatten ihren Preis, einen Preis, den die Spanier bald nicht mehr bezahlen konnten. Die Niederlagen in Afrika zerstörten die Hoffnungen der Spanier, ihre Gewinne durch Handel ausgleichen zu können. Der Handel mit westafrikanischen Ländern brach ab 1575 weg, wodurch die Krone gezwungen wurde, Verhandlungen mit dem Empire und Burgund zu beginnen. Die Türken hatten sich weniger weit aus dem Fenster gebeugt. Ihr Seekrieg im Mittelmeer war von mehr Erfolg gekrönt, ihnen gelang es, Byzanz einige Konzessionen abzupressen und das Kaiserreich Trapezunt in einen Vasallenstaat zu verwandeln. Murad III., der seine Regierungszeit als „Palastsultan“ ohne irgendwelche Illusionen begonnen hatte, zählt nun zu den großen Persönlichkeiten der osmanischen Geschichte.
Sultan Murad III

Sultan Murad III. als lachender Dritter, durch den Krieg konnte er dem Osmanischen Reich zu einer Renaissance verhelfen † 1595

1580 kam der Seekrieg durch die Friedenverträge von Byzanz zu einem Ende. Spanien hatte seine Handelsposten in Westafrika verloren, dafür hatte Burgund sich als eine erstklassige Seemacht bewährt. Dies war die Geburtsstunde des Handelsimperiums Burgund, aber auch die Wiedergeburt des Osmanischen Reiches. Sultan Murad III. konnte nun seine Freibeuter wieder an die Leine nehmen und präsentierte nun den neuen türkischen Schiffstyp der türkischen Galeere. Eine Schiffsklasse, welche die Geschwindigkeit eines Ruderschiffes mit der Feuerkraft von dutzenden Kanonen kombinierte. Dies war der Beginn einer neuen Seekriegsära, Kriegsschiffe führten ab dem späten 16. Jahrhundert nicht mehr eine große Anzahl an Nahkampftruppen mit sich, sondern verließen sich auf Distanzkämpfe. Bis in die 1610er Jahre war die türkische Flotte so in der Lage, die veralteten Taktiken der Europäer durch moderne Waffen auszugleichen. Murad III. konnte so den Spieß umdrehen und die Osmanen wurden wieder eine Seemacht, die man fürchten musste. Obwohl es nicht Murad III. war, der Konstantinopel 1598 eroberte, wurde sein Name eine Legende. Viele europäische Historiker der Gegenwart sprechen bei den Siegern des Tulpenkrieges von den eigentlichen Verlierern. Die Tulpe hatte an Wert gewonnen, man verkaufte sie weltweit und Tulpenzwiebeln wurden in Gold aufgewogen. In der Folgezeit war es sogar möglich, Tulpenzwiebeln als Währungsersatz zu nutzen, wodurch kurzzeitig Gold an Wert verlor. Doch die Ernüchterung kam im 17. Jahrhundert mit der Tulpenkrise und dem Schwarzen Montag des Jahres 1621. An diesem Tag verloren die Tulpen plötzlich rasant an Wert, schuld für diesen ersten Börsencrash waren die vielen Betrügereien der Tulpenhändler. Man verkaufte auf dem Papier riesige Mengen, doch als die Käufer auf Lieferung pochten, kam heraus, dass alles auf Lügen aufgebaut war. So war in den 1620er Jahren das Ende der Tulpenmanie gekommen, rund 45 Jahre nach dem Tulpenkrieg fragten sich einige Kriegsveteranen, weshalb ihre Kameraden Jahrzehnte zuvor ihr Leben für nun wertlose Tulpenzwiebeln verwirkt hatten.

1570/1600 - Kolonialisierung Afrikas durch Europa:[]

Rund 78 Jahre, nachdem Christopher Columbus durch den Papst zurechtgewiesen und sich der Erforschung neuer Afrika-Umseglungsrouten zugewandt hat, steht der afrikanische Kontinent im Fokus der europäischen Seemächte. 1570 gibt es bereits einige kleinere Handelsposten der Portugiesen, Spanier, des Empires und Burgunds auf der Westküste Afrikas. Nordafrika ist im 16. Jahrhundert durch den Islam und das Osmanische Reich geprägt. Länder wie Ägypten, Marokko, Libyen zählen zu den Feinden der Christenheit. Was sich im „Schwarzen Herz“ Afrikas befindet, ist bis dato unbekannt. Die Umrisse Afrikas sind bereits seit 1500 bekannt, denn Afrikasegler wie Columbus und Bartolomeu Dias haben die Küstenlinie weitgehend kartographiert. Durch die Umrundung Afrikas hat Byzanz sein Monopol verloren, der gesamte Seehandel läuft nun bereits seit 50 Jahren über die Afrikaroute
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Portugiesische Karte Afrikas von 1502, Da die Neue Welt nicht entdeckt wurde, konzentrierten sich die Großmächte auf die Erforschung und Kolonialisierung Afrikas

. Sowohl der Landweg über die Seidenstraße wie auch der Seeweg sind gefährlich, zu Land gibt es Räuber, zu Wasser Piraten. Die europäischen Seefahrer haben entlang der Küsten Außenposten aufgebaut, von wo aus Seeleute mit Proviant versorgt werden konnten. Zumeist wurden diese Vorposten mit Erlaubnis der dortigen Herrscher betrieben, wodurch es nun vermehrt zu Handelsbeziehungen zu islamischen Fürsten kam. Ein großes Problem bei langen Seereisen war die Nahrung, die Kartoffel ist unbekannt. In UZL hatten die Spanier sie aus Amerika mitgebracht, die ersten Europäer, die in den Genuss der Kartoffel kamen, waren Seemänner. Doch die Versorgung in dieser Zeitlinie war schlechter, darum auch mehrere Niederlassungen. Die ersten europäischen Abenteurer, die an der Südküste Afrikas landeten, hatten meist nur eines im Kopf; Gold und Edelsteine. Besonders spanische Abenteuer suchten bei den Wilden nach Schätzen, die sie jedoch nie fanden und meist niedergemetzelt wurden. Einer der berüchtigtsten Eroberer des schwarzen Kontinents war Francisco Pizarro González. Pizarro erreichte 1538 das Kap der Guten Hoffnungen und gründete dort einen spanischen Außenposten. Pizarro gelang es, der dortigen Bevölkerung kleine Mengen an Gold abzupressen und forderte von ihnen immer mehr an Tributen für Spanien. 1542 erfuhr er von Bergen, welche reich an Edelsteinen sein sollten, er rüstete daraufhin eine Expedition in das Innere Südafrikas aus. Pizarro und 130 seiner Söldner verschwanden daraufhin und wurden nie mehr gesehen. Um seinen Verbleib gab es im Laufe der Geschichte mehrere Versionen, eine Version aus dem 19. Jahrhundert besagt, er habe die Diamantminen König Salomos gefunden. Eine zweite Legende, die schon im 16. Jahrhundert umging, spricht vom Jungbrunnen und dem Priesterkönig Johannes, der Pizarro einlud, für immer an seinem Hofe zu residieren. Die Legende von Edelsteinen trieb viele Europäer nach Afrika, einer Geschichte von 1579 nach bestünde das Herz Afrikas aus einem riesigen Diamanten, der von Gott auf die Erde gesandt wurde, um die Christenheit zu prüfen.
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Ein Rohdiamant, nach dem Fund von Diamanten in Namibia 1583 startete die Kolonialisation Afrikas durch die europäischen Mächte erst richtig

Der historisch erste Fund von Diamanten fand bereits 1583 in Namibia statt.  Bisher waren die größten Diamantfunde in Indien und Indonesien gemacht worden und lagen daher nicht in europäischer Hand.
Abraham Willaerts, Galley and men of war

Bild zeigt eine Galeere aus Frankreich und eine burgundische Galeone, die nach Afrika aufbrechen, 17. Jhdt.

Die Inder waren jedoch abergläubisch und verarbeiteten die Rohdiamanten nicht, weil sie glaubten, dadurch ginge ihr Zauber verloren. Ab den 1580er Jahren entstanden auch in Europa Diamantenhandelszentren, einer der Diamantenmärkte war London, der zweite Amsterdam. (Burgund) Der Fund der kostbaren Edelsteine sorgte für einen unglaublichen Boom, neue Siedler trafen ein, auch der Tulpenzwiebelhandel wurde vermehrt über die Afrikaroute abgewickelt. Die Routen über Afrika führten die Seefahrer nun bis an die fernsten Küsten Chinas und Japans.
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Sir Walter Raleigh, Seefahrer und Gouverneur von New England, der großköniglichen Kolonie in Namibia † 1618

Auch die Gewürzinseln der Molukken wurden nun auch für das Empire greifbar.
Die Erkundung der afrikanischen Westküste wurde von englischen Seefahrern wie den Sirs Francis Drake und Walter Raleigh XX. Diese ehemaligen Freibeuter, Veteranen des Tulpenkrieges und Günstlinge des Hofes wurden nun 1584 mit Ämtern und Titeln überhäuft. Walter Raleigh beauftragte man mit der Gründung einer Kolonie, diese Kolonie namens Neu England entstand zwischen 1585 und 1587, Hauptaugenmerkt bei der Besiedlung war der schnelle und gewinnversprechende Abbau von Diamanten in Namibia. Die erste großkönigliche Siedlung mit permanentem Charakter entstand 1585. Die Stadt Saint James sollte der erste von vielen großköniglichen Außenposten werden. Ein Problem der europäischen Heimat wurde ebenso nach Afrika importiert, der Glaubenskonflikt. Protestanten und Katholiken durften sich gleichermaßen in Saint James ansiedeln, was bald zu Unruhe führte. Die Diamantenminen Neu Englands mussten betrieben werden, darum zog man schwarzafrikanische Sklaven hinzu. Die protestantischen Siedler protestierten nun gegen die Behandlung der Einheimischen, denn im Protestantismus waren alle Menschen gleich. (Siehe hier) Schon bald nachdem die ersten Siedlungen entstanden, wurde aus dem seit Jahrzehnten schwelenden Glaubenskonflikt ein regelrechter Kampf. In Frankreich gab es um 1590 Ausschreitungen gegen die protestantischen Hugenotten. Man beschuldigte sie, gegen die Krone zu handeln und den Reichtum des Empire zerstören zu wollen. Viele Protestanten wollten nun das Plantagenêt-Empire Richtung Afrika verlassen. Protestantische Missionare predigten die Freiheit des schwarzen Kontinents und organisierten den „Exodus“ aus England und Frankreich. Ziel dieser Pioniere war das Innere Afrikas und die Kolonie Neu England, wo man sich etwas abseits der Diamanten ansiedeln wollte. Die protestantischen Rädelsführer liesen nun sogar so blasphemische Reden aufkommen wie; „Es braucht eine neue Welt für den neuen Protestanten!“ Dies war eine Kampfansage für Kirche und Staat, vielerorts hieß es nun, dass es an der Zeit sei, endlich nach Westen über den Ozean zu segeln, hierbei spielten auch Legenden von fremden Ländern jenseits des Atlantik eine Rolle. Trotzdem florierten die afrikanischen Kolonien der Engländer, Schotten, Franzosen und Burgunder. Mit den Europäern kam aber auch der Völkermord und der Wunsch, sich Afrika untertan zu machen. Neue Krankheiten wurden eingeschleppt, andere infizierten nun die Kolonisten. In nur 30 Jahren hatte sich die Größe der europäischen Population in Afrika verdreifacht. Dem afrikanischen Kontinent und seinen Ureinwohnern stand nun ein Schicksaal wie Amerika (UZL) bevor, bis in unser Jahrhundert überlebten nur wenige Stämme die Flut des weißen Mannes. Um 1600 hatte die Allianz zwischen Empire und Burgund auch die Portugiesen aus Afrika vertrieben. Der Fall von Konstantinopel 1598 war auch ausschlaggebend, dass immer mehr Europäer Afrika erreichten, nun gab es nur noch die Südroute über die Küsten Afrikas, um den Fernen Osten zu erreichen.
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Der Union Jack, Flagge des Vereinigten Großkönigreiches von England, Schottland, Wales, Irland und Frankreich 1599

Der Landweg über die Seidenstraße war nun durch die Türken blockiert und Afrika galt als gefährliches, aber lohnendes Pflaster. Großkönig Richard II. hatte sein Ziel von Weltmacht erreicht, so reformierte er das Empire, welches ab 1599 als das Vereinigte Großkönigreich fusioniert wurde.
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Gardist der imperialen Army des Vereinigten Großkönigreiches ~ 1600

1599 - Die Union der Königreiche des Plantagenêt-Empire:[]

1599 kam es zu Union der Königreiche England, Schottland, Wales, Irland und Frankreichs. Diese Union sollte aus dem Empire einen modernen Staat machen und war zum Teil das Werk des schottischen Adeligen und Mitregenten Jakob Stewart. Dies waren die letzten Regierungsjahre Richard II., einer der einflussreichsten Großkönige des Plantagenêt-Empire. Richard II. hatte gemeinsam mit Burgund die Vormachtstellung im Tulpenhandel erreicht und war maßgebliche Triebfeder der Kolonialisation Afrikas. Der Zusammenschluss der Fünf Königreiche unter der Krone des Vereinigten Großkönigreiches führte zu Bildung einer gemeinsammen Armee und Navy.  Bisher musste sich die Armee aus Hilfstruppen der verschiedenen Königreiche zusammensetzen, welche eher schlecht als recht kooperierten. Darum lag die militärische Führung meistens in den Händen der Franzosen oder Engländer, dies führte zur Rivalität zwischen den verschiedenen Feudalheeren aus dem Ritterstand. Innerhalb der neuen imperialen Armee und Navy hisste man ab Mai 1599 den Union Jack, eine Blau-Rot-weiße Flagge, die alle Fünf Königreiche symbolisierte. Ein weiterer Schritt Großkönig Richards war es, sich mit Burgund näher einzulassen und seinen Sohn Edward mit einer Prinzessin aus dem Haus Burgund-Valois zu verheiraten. Der Eheschluss sollte den Frieden in Europa absichern, doch er öffnete auch eine Möglichkeit für das Königreich Burgund, sich in die Politik des Empire einzumischen. Die innenpolitische Situation des Vereinigten Großkönigreiches war bereits zu Beginn komplex, die englischen und schottischen Parlamente wurden fusioniert. Oberster Sprecher des neuen Parlaments war der durch Richard bevorzugte Schotte Stewart. Die Stewarts als langjährige Vertraute der Krone halten die wahre Macht in den Händen. Der Kronprinz ist ein Mann, der sich der Jagd und höfischen Genüssen hingab. Edward war nicht so stark wie sein Vater, allerdings hatte er einige andere Vorzüge, er war ein Mann der Wissenschaft und förderte das Universitätswesen. Nur 3 Jahre nach der Union starb Richard II. und hinterließ seinem Sohn 1602 ein schweres Erbe.

17. Jahrhundert:[]

1602/1607 - Edward V. der letzte Plantagenêt:[]

1602; Edward V. wird zum Großkönig des Vereinigten Großkönigreiches gekrönt, er ist ein Monarch, dessen Gegner nicht nur im Ausland, sondern auch im Inland beheimatet sind. Als Mann, der sich viel mit den neuen Wissenschaften und Kosmologie beschäftigt, ist er auch für die konservativen Katholiken im Großkönigreich ein Dorn im Auge. Edward V. ist einer der meist unterschätzten Plantagenêt-Herrscher. Er zählte bereits als Prinz of Wales zu den Förderern von Kunst, Kultur und Wissenschaften und hatte einen Hang zur Selbstdarstellung.
Edward der Letzte 1603

Großkönig Edward V., ein modebewusster Monarch und Mann des Wissens † 1607

Er zählte als Trendsetter in der Welt der Mode, so war er bekannt dafür, die Farbe der Woche für seinen Hofstaat vorzugeben. Er kleidete sich in kostspielige Gewänder, trat er montags vor seinen Hofstaat, so wusste der Adel nie, welche Farbe sein Gewand trug, hatte man zufällig die richtigen Farben, so konnte es vorkommen, dass der Herrscher diese Aufmerksamkeit mit Geschenken honorierte. Für den Rest der Woche trug der Hof dann die Farben des Königs. Diese extravaganten Marotten machten Edward V. zu einer der schillerndsten Figuren des frühen 17. Jahrhunderts. Durch die Ehe mit Bianca von Burgund-Valois war der Großkönig an seine Verbündeten aus dem burgundischen Königshaus gebunden. Edward V. besaß neben Anteilen der großköniglichen Diamanten-Kompanie auch Anteile an der kurz darauf geschaffenen Vereinigten Handelskompagnie von Burgund. (VOC) Damit war er neben seiner Ehefrau Bianca und Jakob Stewart der reichste Mann in London. Um seinen Ruhm auch für die Nachwelt zu bewahren, beauftragte Edward 1603 den bekannten Opernkomponisten William Shakespeare, ihm zu Ehren eine Oper zu komponieren. Die Oper war in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Doch sie bot auch die Möglichkeit, Kritik an der Obrigkeit zu üben, Gerüchten zufolge war Shakespeare ein Sympathisant der Protestanten und gehörte einem Zirkel von Systemkritikern an. Die katholische Obrigkeit im Empire war also nicht sehr erfreut, dass der Monarch selbst diesem Systemkritiker die Chance gab, ihm eine Oper zu schreiben. Edward V. wurde bald selbst durch den Papst als Bedrohung der Weltordnung angesehen. Edward V. war ein Kapitalist und glaubte an die Macht des Handels, so beauftragte er namhafte Kartographen, Kartenmaterial aus dem Gebiet des westlichen Atlantik zu beschaffen. Karten waren ein teures und vor allem vertrauliches Gut. Die Seemächte hielten ihre Erkenntnisse meist geheim, um geschäftliche Vorteile aufrecht zu erhalten. Doch Anfang des Jahrhunderts häuften sich die Gerüchte, es gäbe da Länder im Westen. Eines dieser Länder, genannt Frisland, machte Edward besonders neugierig. Sein Interesse galt neuen Schiffahrtsrouten nach Indien, insbesonders die Nordostroute. Einige Seefahrer glaubten, über den Nordkreis bis nach Indien vorstoßen zu können. Die Kirche war bekanntlich immer noch der Meinung, dass der Seeweg über Westen unmöglich bewältigbar sei.
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Die London Globe Oper, Edward V. war ein Bewunderer der englischen Opern William Shakespeares, Bild 2018

(Siehe hier) Edward V. war als Großkönig dennoch der Ansicht, dass es mehr als einen Seeweg (Afrika-Route) geben müsse. Daher beauftragte er englische Seefahrer, die Nordostpassage zu finden, auch spekulierte er darauf, das geheimnisvolle Inselland Frisland zu finden. Andere Inseln/Halbinseln wie Neufundland und Labrador exestierten tatsächlich, waren aber nur einer kleinen Gruppe Kartographen bekannt, diese Geheimnisse galt es vor der Inquisition geheim zu halten. Obwohl sich Frisland angeblich im Westen befinden sollte, ließ Edward nachforschen, somit handelte er gegen die Kirchenpolitik.
Abraham Ortelius Nordmeer Theat orb terr 1573

Karte aus dem 16. Jahrhundert zeigt die Phantasieinsel Frisland und Labrador (Kanada). Die Suche nach der Nordostpassage und der Zweifel am Atlantischen Dogma machte Edward V. in den Augen der Kirche zu einer Bedrohung

Auch die burgundische Ostindienkompanie wusste, was der Großkönig wollte, doch Amsterdam fürchtete die Auswirkungen einer neuen Route. Edward war ein unberechenbarer Mann, die Kompanie glaubte, er würde seine Finanzen bei ihnen abziehen, um die großkönigliche Handelskompagnie zu bevorzugen. Das Empire und Burgund waren zwar Verbündete, hatten aber eine ausgeprägte Rivalität, was Handel und Gewinnstreben anging. Auch Königin Bianca war in die dubiosen Geschäfte der VOC involviert. Diese aus Staatsraison geschlossene Ehe hatte einige Probleme, Edward und Bianca kämpften um ihre Aktienanteile innerhalb der VOC und anderen Unternehmungen.
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Flagge der burgundischen Ostindienkompanie, die Geschäftemacher Amsterdams wolten Edward V. loswerden

Afrikanische Diamanten, burgundische Tulpen, oder Gewürze von den Molukken. All diese Kostbarkeiten sorgten bald dafür, dass Königin Bianca einen Plan schmiedete, ihren Mann zu beseitigen und den Thron des Empire zu übernehmen. Sie konnte dem Opernliebhaber und Bücherwurm Edward sowieso nie etwas abgewinnen, so paktierte sie mit einflussreichen Männern innerhalb der VOC und dem Vatikan.  Edward V. litt bald nach seiner Thronbesteigung an seltsamen Symptomen. Schon damals wurde Gift vermutet, allerdings gab es schon früh Gerüchte, wonach der Großkönig von seiner eigenen Ehefrau langsam vergiftet wurde. Erst 2002 durften Wissenschaftler den Leichnam Edwards auf Toxoide untersuchen, man fand Arsen in seinem Körper. Ob die Königin hinter der Vergiftung steckte, ist bis heute ein Rätsel. Neben ihr wollten auch die Könige Italiens den Tod Edwards, die Medici zählten zu den Intimfeinden des Großkönigs, viele Feinde mit unterschiedlichen Motiven machten die Suche nach den wahren Mördern schwierig. Der Tod des Monarchen am 12. August 1607 war ein schwarzer Tag für das Haus Plantagenêt. Alle Kinder Edwards waren im Kindbett gestorben, der Neffe des Großkönigs zuvor verstorben. Damit war die Linie der Plantagenêt beendet. Nun brachen sofort Kämpfe um die Krone aus, Königin Bianca proklamierte das Empire für sich und die Burgunder, während die Schotten anderer Meinung waren. Jakob, der Sprecher des Parlaments, Mitregent und Vorsteher des Hauses Stewart formierte in Schottland und England eine Armee. Der Stewart hatte gute Chancen auf den Thron, da seine Familie bis vor 2 Jahrhunderten die Könige Schottlands stellten. Er hatte viele Anhänger auf den britischen Inseln, die nun dazu übergingen, mit Hilfe von Listen die Feinde der Stewarts zu jagen. Kurz nach dem Tode Edwards kam es bereits zu ersten Straßenschlachten zwischen Anhängern der Burgunder und Stewarts in London.

1607/1811 - Der Große Erbfolgekrieg:[]

Mobilisierung der britischen Truppen der Stewarts:[]

KöniginBiancaGroßkönigreich

Königin Bianca des Vereinigten Großkönigreiches und Gegnerin der Stewarts † 1619

September 1607; Jakob Stewart wird durch das britische Parlament zum Guardian of the Empire ernannt. Der schottische Edelmann tritt damit als Thronanwärter für das gesamte Empire an. Jakob lehnt die Thronansprüche der Burgunderin Bianca kategorisch ab, Unterstützung erhielt er vor allem von Verbündeten auf den Britischen Inseln und dem Parlament. Auf dem Festland in Frankreich ist der Schotte nicht so beliebt. Königin Bianca hat dort ihre eigenen Vasallen und Unterstützer aus dem Königreich Burgund. Jakobs Unterstützer in England sind größtenteils Mitglieder des Parlaments, ihnen schwebt eine Monarchie vor, die sie mitgestalten wollen. Unter den Anhängern Jakobs befanden sich auch Protestanten. Diese Andersgläubigen stehen nur auf seiner Seite, da die Königin die französischen Hugenotten verfolgen lässt, in dem Schotten Jakob sahen sie jedoch eine Alternative. Jakob ist ein überzeugter Katholik, trotzdem paktierte er mit den britischen Protestanten. Dank der protestantischen Verbindungen gelang es auch, Verbündete auf dem Kontinent zu gewinnen. Heinrich von Navarra, der König des gleichnamigen protestantischen Königreiches sagte nun seine Unterstützung zu. Jakob und dem Parlament gelang es bis Oktober ein Heer aufzubauen, dieses Heer musste sich bald einer Invasion der Franzosen gegenüberstellen. Neben den Verbündeten aus Navarra hatte auch das Deutsche Reich Interesse daran, Jakob auf den Thron zu setzen.
Invasion Londons durch die Königin:[]

Die „Unssuccessful Invasion of Queen Bianca“ durch die Königin war der klägliche Versuch, die Macht auf der britischen Halbinsel zu sichern. Königin Bianca des Vereinigten Großkönigreiches stach jedoch damit in ein Hornissennest. Die bis zum Tag der Invasion, dem 12. März 1608, eher passiven Engländer nahmen den Invasionsversuch ihrer Hauptstadt zum Anlass, danach ihrerseits auf dem Festland zu landen. Zwar war es 1607 bereits zu Zusammenstößen zwischen den Loyalisten der Königin und der Stewarts gekommen, doch waren nun die friedlichen Zeiten vorbei. Die Invasionsmacht der Königin bestand lediglich aus 5000 flämischen Söldnern, die man von Calais aus nach London verschiffte. Diese zwar gut gerüsteten und erfahrenen Kämpfer konnten der Parlamentsarmee kaum etwas entgegensetzen. Man hatte den frühestmöglichen Termin für die Invasion gewählt; März. Trotzdem war das Wetter noch zu rauh und die großkönigliche Marine geriet in einen Sturm. Rund 2000 Söldner mussten an der Küste Irlands notwassern, wo sie vom Kurs abgetrieben landeten. Dies war eine peinliche Sache, die Iren erwarteten die Fremdlinge mit Knüppeln und Musketen, viele die an Land gespült wurden, wachten nie mehr auf, da sie schon am Strand totgeprügelt wurden. Die 3000 Mann, welche bei London an Land gingen, wurden von schwerem Geschützfeuer erwartet und mussten klein beigeben. Militärhistorikern zufolge scheiterte die Invasion an der Unfähigkeit einiger Kapitäne. Es gibt Anzeichen, wonach hugenottische Spione sich als Seemänner verdingten und für das Scheitern verantwortlich waren. Allerdings stehen die Theorien, es wären die Protestanten gewesen, auf wackeligen Beinen. In jener Zeit der Religionsunruhen war es üblich, die Hugenotten als Verräter und Saboteure zu brandmarken. In den Reihen der Königin gehörte es zum guten Ton, die Hugenotten Frankreichs zu hassen und ihnen alle möglichen Verbrechen unterzuschieben. Die Invasion der Königin und ihr Scheitern gingen als großer Hugenottenverrat in die Geschichte ein. In den nächsten Jahren nahmen französische Katholiken immer wieder vermeintliche Rache. Tatsache bleibt, dass die gescheiterte Invasion die Schuld der königlichen Führungsriege war, welche im Nachhinein die Hugenotten zu Sündenböcken machte, eine Entscheidung, die Jahrzehnte später noch zu Glaubensunruhen in ganz Europa führte.

Krieg auf französischem und burgundischem Boden:[]
Der Thronfolgekrieg auf burgundischem um französischen Boden war anders als frühere Kriege ein moderner Krieg. In den matschigen Niederlanden kämpften Burgunds Söldner der Legende nach im Dauerregen. Die Burgunder nutzten zu Beginn des Krieges Luntenschlossmusketen, allerdings musste hierbei die Lunte am Brennen gehalten werden und erlaubte keine Überraschungsangriffe bei Nässe. Im Regen Flanderns wurden auch große Hüte eingeführt, welche sich im Laufe dieses Jahrhunderts zu den uns bekannten Dreispitzen entwickelten. Doch die Hüte, welche von den Briten getragen wurden, waren meist aus Eisen, eine Mischform aus Hut und Helm, die aber bald zu rosten begann und so den bekannten Filzhüten das Feld überließ. Modernere Musketen erlaubten den rebellischen Hugenotten aus dem Südwesten Frankreichs ihren Guerillakrieg gegen Frankreich. Die Protestanten waren zahlenmäßig unterlegen bei ihrer Unterstützung des schottisch-englischen Stewarts. Die Lösung für die zahlenmäßige Unterlegenheit der Hugenotten in Frankreich kam aus Köln. Der Waffenschmied Hermann Engelsheer erfand eine frühe Version des Revolvers. Seine Waffe, auch Engelsmacher genannt, war revolutionär und wurde bald an die hugenottische Kavallerie in Frankreich ausgeliefert. Der Waffenerfinder „Engelsheer“ war
EisernerHut

Ein Eisenhut der Briten um 1608, er sollte als Schutz vor Hieben, aber auch vor Regen dienen, er war rostanfällig und wurde bald durch Filzhüte ersetzt

den meisten Katholiken ein Mysterium, vom Papst als Ketzer bezeichnet nannte sich der Tüftler selbst Heermeister der Engel oder eben Engelsheer. Seine Waffen waren teuer, lediglich Adelige die sich Pferd, Rüstung und exzellente Musketen leisten konnten, hatten einen Engelsmacher. Hauptkrisengebiet des Konfliktes war Südwestfrankreich (Gascogne, Aquitanien usw.), dort war der Hugenottenanteil am höchsten. Die Burgunder mussten sich mit ihren eigenen Landsleuten aus den Niederlanden herumschlagen, den rebellischen „Geusen“
VorderladerRevolver1610

Vorderladerrevolver 1610, diese Waffe wurde von dem deutschen Waffenschmied Hermann Engelsheer erfunden, mit bis zu 6 Läufen zogen Kavalleristen in den Krieg

wie sich die niederländischen Separatisten nannten. (seit den 1570ern) Diese freiheitsliebenden Niederländer waren ebenfalls Protestanten, die der Allianz rund um die Briten und Navarra angehörten. Die Wassergeusen waren Kaperfahrer der Geusen, die sich meist auf Seiten der Engländer gegen Frankreich und Burgund stellten und kaperten. Der Erbfolgekrieg war wieder eine Gelegenheit der Großmächte, den Tulpenhandel an sich zu reisen. Gegen Ende des Erbfolgekrieges hatten Engländer und Franzosen einen brüchigen Waffenfrieden vereinbart. Jakob Stewart konnte sich so den Thron von Großbritannien sichern, Bianca blieb Herrscherin von halb Frankreich. Das Empire war damit tot, doch beide Herrscher hatten auch nach Kriegsende Pläne zu Wiedervereinigung des Plantagenêt Empire.
Erbfolgekrieg1610

Frankreich gegen Ende des Erbfolgekrieges 1610, Rot englisch, Blau französisch, Grün hugenottisch

Europa war nun gespalten, der Tulpenhandel lief jedoch wieder an, eine generelle Aufrüstung der Königshäuser war die Folge. Moderne Waffen wie der Vorderlader-Revolver wurden nun in großen Manufakturbetrieben gefertigt, man wollte vor allem von Seiten Frankreichs und Burgunds den „schäbigen“ Protestanten voraus sein. In Frankreich war man bald nach 1611 der Meinung, dass ein Krieg mit dem protestantischen Nachbarstaat Navarra unausweichlich sei. Der in Antwerpen abgeschlossene Große Frieden schien schon im September 1611 mehr als brüchig. Burgund musste noch ein weiteres Jahr gegen die Unabhängigkeitskämpfer aus den Niederlanden vorgehen, wodurch der „Große Frieden“ trotz der Beteuerungen Frankreichs und Englands noch in weiter Ferne lag. Konflikte zwischen Katholiken und Protestanten sorgten bald auch im katholischen England für Unruhe...

Umfrage:[]

Wie kann es in dieser Zeitlinie weitergehen? Was ist realistisch? Das Europa des frühen 17. Jahrhunderts ist ein Pulverfass, 1611 sind die Fronten zwischen den Großmächten klar festgelegt. Der Protestantismus mit den Hugenotten in Frankreich, den Geusen in den Niederlanden und den Lutheranhängern in Deutschland könnte in Zukunft zu viel Blutvergießen führen. Was ist mit der Neuen Welt? Wird Amerika in diesen turbulenten Zeiten entdeckt werden? Oder bleiben die Europäer daheim? Wird es wieder ein Empire geben, welches die britischen Inseln mit Frankreich vereinigen wird? Was ist mit Burgund? Werden die niederländischen Geusen ihren eigenen Staat bekommen? Hier könnt ihr abstimmen. Theoretisch können sich die Antworten überschneiden, aber klickt einfach an, was ihr für wichtiger, realistischer oder einfach notwendiger haltet!


EdwardsEmpireFlagge
Herrscher aus Edwards Empire
EdwardsEmpireFlagge

410px-Royal Arms of England (1340-1367).svg Großkönige des Plantagenêt Empire | Coat-of-Arms-of-HRE-Otto-IV-from-Chronica-Majora Kaiser Heiliges Römisches Reich | Blason fr Bourgogne.svg Herrscher von Burgund |

WappenKönigreichItalien Könige von Italien | WappenKönigreichSpanienEdwards Könige Vereinigtes Königreich Spanien


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