
Enigma: Rising Tide ist eine 2002 veröffentlichte Marine-Simulation. Sie wurde von Tesseraction Games ab 2000 ursprünglich als Online-Simulation entwickelt, dann aber zu einer Einzelspielersimulation umprogrammiert und von Pointsoft veröffentlicht. Siehe Wikipedia.
Hintergrund:
Enigma nimmt sich eine Alternate-History-Version der 1930er Jahre zum Hintergrund. Das Spiel geht davon aus, dass 1915 die RMS Lusitania nicht von einem deutschen U-Boot versenkt wird, weshalb die USA nicht in den Ersten Weltkrieg eintreten und das Deutsche Kaiserreich den Krieg gewinnt. Die politischen Folgen sehen dann so aus: Das Kaiserreich beherrscht Europa, die britische Regierung und die Royal Navy haben sich nach Hong Kong zurückgezogen und sind mit Japan eine Allianz zur „League Of Free Nations“ (LFN) eingegangen. Im Jahr 1937 steigern sich durch ein neuerliches Wettrüsten mit Schlachtschiffen und ständige Scharmützel um Handelsrouten die Spannungen zwischen den drei großen Parteien, zu denen außer dem Deutschen Reich und der LFN auch noch die USA gehören. Quelle: Wikipedia
1914[]
Nach der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand durch Attentäter der serbischen Organisation "Schwarze Hand" entzündet sich der seit langem schwelende Konflikt zwischen den europäischen Großmächten entgültig. Durch die verschiedenen Bündniss- und Beistandspakte formen sich für den kommenden Krieg zwei Seiten: die Mittelmächte, bestehend aus Deutschland, Österreich-Ungarn, und dem Osmanischen Reich , auf der anderen Seite die Entente, bestehend aus Frankreich, Russland, Serbien und Japan. Nach der deutschen Invasion des neutralen Belgien, mit dem Ziel die französischen Festungsanlagen an der deutschen Grenze zu umgehen, stellen sich auch Belgien und Großbritannien auf die Seite der Entente.
Der Krieg tobt über den ganzen Erdball. Im Westen können die Deutschen fast ganz Belgien einnehmen, aber in Frankreich erstarrt die Offensive schnell zu einem Stellungkrieg gegen die französische Armee und das britische Expeditionskorps. Im Osten drängen Österreich-Ungarn und Deutschland Serbien schnell in die Defensive und besetzen das Land im Verlauf des folgenden Kriegsjahres, doch die russische Armee unternimmt erfolgreiche Vorstöße in deutsches Gebiet. Auch hier entwickelt sich bald ein Stellungskrieg. Das Osmanische Reich kann zu Kriegsbeginn einige russische Küstenstädte beschießen, doch bald darauf sind die türkischen Streitkräft darin gebunden britische Offensiven abzuwehren und Aufstände arabischer Stämme, die von der Entente unterstützt werden, niederzuschlagen. In Asien werden die deutschen Besitzungen in China und dem Pazifik schnell von den Japanern überrannt. In Afrika dagegen führen die Deutschen mit Hilfe einheimischer Askari-Söldner einen zähen Guerillakrieg gegen die überlegenen britischen, französischen und belgischen Streitkräfte.
Auf dem Meer beweist die britische Marine ihre Überlegenheit und beginnt die Häfen der Mittelmächte zu blockieren, um sie von jeder Versorgung abzuschneiden. Die Praktik führt in den neutralen Ländern, insbesondere den USA, zu einigem Unmut, da vor allem Deutschland ein wichtiger Handelpartner des Landes ist, der Unmengen an Rohstoffen und Nahrungsmitteln importiert. Deutschland reagiert darauf mit dem Einsatz von U-Booten gegen britische Handelschiffe und Zeppelin-Luftangriffen auf britische Städte. Letztere Praktik hat aber mehr psychologische als wirklich militärische Auswirkungen. Die Propaganda der Entente überschlägt sich mit Meldungen über tatsächliche und erfundene Kriegsverbrechen der "blutrünstigen deutschen Hunnen", um die Moral ihrer Soldaten zu steigern und die neutralen Länder auf ihre Seite zu ziehen.
1915[]
Während die Kämpfe in Europa weitergehen, ohne dass eine Seite entscheidene Vorteile erringt, macht ein Ereignis auf See in der amerikanischen Presse von sich Reden: Der britische Passagierdampfer RMS Lusitania, der sowohl viele zivile Passagiere aus Amerika, als auch eine umfangreiche Ladung an Waffen und Munition für den Krieg transportiert, stößt vor der irischen Küste auf das deutsche U-Boot SMU 20. U-Boot-Kommandant Walther Schwieger lässt sein Boot auftauchen und betrachtet das feindliche Schiff. Angesichts der vielen Frauen und Kinder an Bord siegt sein Gewissen und nach einem kurzen Gruß in Richtung der Passagiere lässt er sein Boot wieder abdrehen. Die "Lusitania" erreicht wohlbehalten Liverpool. Die erleichterten Passagiere äußern sich vor der Presse beifällig über das Verhalten der "zivilisierten Hunnen". Reichskanzler Bethmann-Hollweg drückt in einer Depesche an US-Präsident Woodrow Wilson seine Erleichterung über den glückliche Ausgang dieses Zusammenstoßes aus und betont noch einmal die Bitte, dass amerikanische Bürger nicht mit britischen Schiffen fahren sollten.
Inwischen verbessert sich das Verhältnis Italiens zu den Mittelmächten, als Österreich-Ungarn die umstrittenen Gebiete Triest und Trentino-Südtirol an das Land abtritt. Der italienische Premierminister Antonio Salandra reist persönlich nach Wien, um Kaiser Franz Joseph zu danken. In der italienischen Öffentlichkeit bejubelt man den "Frieden mit Ehren", während man in Österreich-Ungarn die Abtretungen als notwendiges Übel hinnimmt, da man sich keine weiteren Kriegsgegner leisten kann. Angesichts des italienischen Beispiels bestätigen auch Griechenland, Rumänien und Bulgarien ihre Neutralität in diesem Konflikt.
Dagegen verschlechtern sich amerikanisch-britischen Beziehungen, als Großbritannien seine Hafenblockade auf die neutralen Länder Italien, Dänemark und Niederlande ausdehnt. Der britische Premierminister Herbert Henry Asquith rechtfertigt diese Maßnahme damit, dass die Mittelmächte ansonsten ungehindert Waffen und Munition über die neutralen Länder beziehen könnten. Die Empörung in der amerikanischen Öffentlichkeit ist groß. Politiker und Wirtschaftsleute machen gleichermaßen Front gegen die "kolonalistische Arroganz" Englands. Präsident Wilson macht deutlich, dass er die Blockade nicht anerkennt und droht mit Handelsembargos gegen Großbritannien. Viele amerikanische Firmen brechen von sich aus ihre Geschäftskontakte mit Großbritannien ab. Im Winter des Jahres wird schließlich ein amerikanisches Handelsschiff vor der dänischen Küste von einem britischen Enter-Kommando aufgebracht. Dabei werden mehrere amerikanische Seeleute verletzt und einer getötet. Die amerikanische Presse spuckt Feuer über die "niederträchtigen Untaten britischer Piraten".
1916[]
Anfang des Jahres taucht in der US-amerikanischen Botschaft in London ein Unbekannter auf. Er stellt sich dem amerikanischen Botschafter als Mitarbeiter des britischen Marineministeriums vor, der zur eigenen Sicherheit anonym bleiben will. Er erklärt, aus Gewissensgründen ein furchtbares Vebrechen seiner Regierung aufdecken zu wollen und übergibt dem Botschafter ein Dokument, dessen Inhalt schockierend ist: Darin werden die Kapitäne von Passagierschiffen, die viele amerikanische Passagiere an Bord haben, angewiesen die Fahrroute über die südlichen Küstengewässer Irlands zu nehmen, in denen sich viele deutsche U-Boote abhalten. Dadurch soll früher oder später eines diese Schiffe versenkt und möglichst viele amerikanische Bürger getötet werden, damit die USA auf seiten der Entente in den Krieg eintreten. Unterzeichnet ist das Dokument von keinem Geringeren, als Winston Churchill, dem Ersten Lord der Admiralität von Großbritannien.
Angesichts dieses Dokumentes gewinnt der "Lusitania-Zwischenfall" eine ungleich höhere Bedeutung. Die "Churchill-Note" löst in der amerikanischen Öffentlichkeit eine nie dagewesene Feindseligkeit gegenüber England aus. In Washington kann die Polizei die aufgebracht Menge nur knapp davon abhalten, die britische Botschaft zu stürmen. Präsident Wilson erklärt in einer Pressekonferenz: "Die britische Regierung prangert ständig deutsche Kriegsvebrechen an, doch hat selbst keine Skrupel unschuldige Frauen und Kinder zu ermorden, damit unsere jungen Männer für ihre Sache in einem europäischen Krieg sterben. Da fragt man sich doch, wer hier die Barbaren sind." Sämtliche politischen und wirtschaftlichen Beziehungen der USA zu den Entente-Ländern werden eingefroren. Großbritannien und Frankreich sind mehr den je auf Nachschub aus ihren Kolonien angewiesen, was durch die vermehrten U-Boot-Angriffe Deutschlands erschwert wird.
Im Frühling kommt es in Irland zum "Osteraufstand" gegen die britischen Besatzer. Die irischen Republikaner, welcher von deutschen U-Booten reichlich mit Waffen und Munition versorgt wurden, übernehmen die Städte Dublin und Cork. Es kommt zu blutigen Straßenschlacht gegen das britische Militär. Ein britisches Kanonenboot, das die Aufständischen in Dublin beschießen soll, sinkt aus ungeklärten Gründen an der Mündung des Liffey. Viele vermuten die Torpedierung durch ein deutsches U-Boot. Das brutale Vorgehen der Briten treibt viele Royalisten und Unentschlossene auf die Seite der Republikaner. Als der britische Befehlshaber John Grenfell Maxwell den amerikanischen Zeitungsreporter Carl Adams zusammen mit vielen irischen Gefangenen erschießen lässt, entsenden die USA mehrere Kriegsschiffe nach Irland und hindern die Briten daran, weitere Truppen zu dort abzusetzen. Nach fast zweiwöchigen Kämpfen ist die IRA siegreich und ruft die Republik Irland aus. Der neue irische Ministerpräsident Patrick Pearse dankt in einer bewegenden Rede dem irischen Volk für seinen Opfermut und den ausländischen Verbündeten für ihren Beistand. Sowohl die USA, als auch die Mittelmächte erkennen den neuen Staat an. Widerwillig muss die brtische Armee ihre irischen Wehrpflichtigen nach Hause schicken. Ebenso beginnen die Mittelmächte damit, irische Kriegsgefangene über die neutralen Länder freizulassen. Die amerikanischen Kriegsschiffe bleiben vor der irischen Küste, um die Briten vor jeglichen Aktionen gegen das neue Irland zu warnen.
Da zunehmend mehr britische Kriegsschiffe zum Schutz der Versorgungskonvois abgestellt werden müssen und die Versenkungsquoten der deutschen U-Boote steigen, kann die Kaiserliche Marine allmählich wieder in die Offensive gehen. Unter dem Kommando von Admiral Franz von Hipper werden die Städte Scarborough und Hartlepool von deutschen Schiffen bombardiert. Zwar müssen sie sich in beiden Fällen wieder schnell zurückziehen, um Kämpfe mit der britischen Grand Fleet zu vermeiden, doch der Schock unter der britischen Bevölkerung ist groß. Im frühen Sommer des Jahres läuft ein Teil der deutschen Hochseeflotte erneut aus, offenbar mit Ziel eines weiteren Angriff. Um dies zu verhindern setzt sich die Grandfleet unter Admiral David Beatty in Bewegung und fängt die deutsche Streitmacht von Hipper vor der Küste von Jütland ab. Doch dabei erwartet die Briten eine böse Überaschung, als eine zweite deutsche Streitmacht unter Admiral Reinhard Scheer den Briten in den Rücken fällt. Indem die Deutschen die Briten in die Zange nehmen und unerwartet durch ihre U-Boote torpedieren, können sie den zahlenmäßig überlegenen Gegener besiegen. Außerdem wird Admiral Beatty während der Schlacht getötet, was eine genaue Koordination zwischen den kämpfenden Schiffen der Briten verhindert. Ein Großteil der Grandfleet-Schiffe werden versenkt oder manövrierunfähig geschossen. Der Rest flieht unter der Führung von Admiral John Jellicoe zurück in den Heimathafen Scapa Flow, wo sie den Rest des Krieges bleiben wird. Nach diesem schweren Schlag bricht die Hafenblockade der Entente vollens zusammen und die Mittelmächte können sich nun fast ungehindert über das Meer mit Nachschub versorgen. Die jahrhundertelange Herrschaft der Royal Navy über die Weltmeere ist zuende.
1917[]
Der Krieg beginnt sich immer mehr zugunsten der Mittelmächte zu wenden. Die Kaiserliche Marine verhängt nun ihrerseits eine Hafenblockade über die französischen Häfen. Die Schiffe der Entente-Länder sind kaum noch in der Lage, Truppen und Material nach Frankreich zu bringen. In den USA hat man inzwischen jede Sympathie für die Entente verloren und kritisiert das Verhalten der deutschen und österreichischen Handelpartner nicht. Trotz der verzweifelten Lage leisten an der Westfront die französischen und britischen Truppen den Deutschen immer noch hartnäckigen Widerstand. Entscheidende Geländegewinne kann auch in diesem Jahr keine Seite verzeichnen.
Im Nahen Osten wird Thomas Edward Lawrence, der britische Kontaktmann zu den arabischen Aufständischen, bei einem fehlgeschlagenen Angriff auf die Hedschasbahn von einer Gruppe türkischer Milizionäre, die der deutsche Eisenbahn-Ingenieur Heinrich August Meißner anführt, gefangengenommen. Ohne Lawrence bricht die Koordination zwischen den arabischen Stammesführern zusammen, was sich die türkische Armee zunutze macht und allmählich wieder die Kontrolle über die aufständischen Gebiete erringt.
Am schlimmsten steht für die Entente die Lage an der Ostfront. Die deutsche und österreichische Armee hatt den russischen Truppen; die eher mangelhaft ausgerüstet, geführt und motiviert sind, schwere Verluste zugefügt und rückt immer weiter ins russiche Hoheitsgebiet vor. Überall brechen in den Provinzen des riesigen Vielvölkerstaates Aufstände aus, vor allem in der Ukraine, Finnland, dem Baltikum und Turkistan. Auch das russische Volk hat genug von mittelalterlichen Ständestaat und dem opferreichen Krieg gegen die Mittelmächte. Im Frühling des Jahres kommt es zur bürgerlich-demokratischen Aprilrevolution. Zar Nikolaus II. und seine Familie werden verhaftet und eine neue Regierung, in der Alexander Fjodorowitsch Kerenski den Posten des Ministerpräsidenten erhält, kommt an die Macht. Unter Kerenski werden die längst überfälligen Reformen erlassen. Ein Hauptanliegen der Bevölkerung bleibt jedoch der Austritt Russlands aus dem Krieg. Um den radikalen Sozialisten und Anarchisten im Land den Boden zu nehmen und die Aufstände im Reich wirkungsvoll bekämpfen zu können, geht die russische Regierung in Geheimverhandlungen mit den Mittelmächten. Beide Seiten benötigen ihre Truppen dringend für andere Aufgaben. Daher fordern Deutschland und Österreich-Ungarn, trotz der hochgesteckten Annektionsziele zu Kriegsbeginn, lediglich die Anerkennung des Königreichs Polen von Russland. Außerdem dürfen der abgesetzte Zar und seine Familie (die ja angeheiratete Verwandte des deutschen Kaisers sind) ins Exil nach Schweden zurückziehen. Sein liberaler Cousin Nikolai Michailowitsch Romanow wird zum neuen Zaren von Russland ernannt.
Finnland erkämpft sich seine Unabhängigkeit von Russland und wird von den Mittelmächten anerkannt.
1918[]
Anfang des Jahres erkämpfen sich Litauen, Lettland und Estland, die von Finnland und den Mittelmächten mit Hilfslieferungen unterstützt werden ihre Unabhängigkeit von Russland und schließen sich zur Baltischen Union mit der Hauptstadt Riga zusammen. Finnland,die USA, die Mittelmächte und später auch Russland erkennen den neuen Staat an. Deutschland schliesst mit Finnland und der Baltischen Union sogleich einen Wirtschafts-und Beistandspakt. Obwohl die beiden neuen Staaten im Krieg neutral bleiben, bilden einige hundert Balten und Finnen Freiwilligenverbände, die für die Mittelmächte kämpfen. Auch in Polen, das allerdings stark von den Mittelmächten abhängig ist, werden Soldaten rekrutiert.
Mit dem Frieden im Osten werden für Deutschland und Österreich-Ungarn nun sehr viele Truppen frei. Beide Länder können ihr Asien-Korps nun verstärken und den Türken zu Hilfe kommen. Da die arabischen Milizen inzwischen versprengt sind, können die Mittelmächte durch Palästina bis zum Suezkanal vorstoßen. Obwohl er in diesem Jahr nicht erobert wird, stören die türkischen Truppen den dortigen Schiffsverkehr empfindlich.
An der Westfront sind England und Frankreich inzwischen vollständig voneinander abgeschnitten. Die Briten können keine weiteren Kriegsschiffe aus ihren Kolonien heranziehen, weil sie sonst dort die Kontrolle verlieren würden. Im Sommer des Jahres starten die Mittelmächte mit frischen Truppen, die von der Ostfront abgezogen wurden, eine Großoffensive gegen die schlecht versorgten und demoralisierten Entente-Truppen. Während ein Teil der Mittelmächte an der Kanalküste vorrückt, stößt der andere Teil nach Paris vor. Trotz tapferer Gegenwehr glücken beide Offensiven. Die französische Armee und das britische Expeditionskorps müssen kapitulieren. Bei den Kapitulationsverhandlungen behält sich das deutsche Oberkommando vor, die genauen Bedingungen für die besiegten Länder allein zu entwerfen. Nun bleibt in Europa nur noch ein Gegner für Deutschland übrig: Großbritannien.
1919[]
Deutschland konzentriert nun alle Anstrengungen auf ein Ziel, das seit Jahrhunderten keinem geglückt ist: die Invasion Englands. Feldmarschall Paul von Hindenburg setzt darauf, die britische Bevölkerung vor dem Angiff so weit wie möglich zu demoralisieren. Die Kaiserliche Marine unterbindet Nahrungsmittelimporte auf die Insel und beschiesst die Küste. Zeppeline werfen Bomben und Flugblätter auf die Städte. Bei einer Krisensitzung des britischen Kabinetts und der Armeeführung kommt man zu dem Schluss, dass die verfügbaren Ressourcen nicht ausreichen, um der deutschen Invasion standzuhalten. Gleichfalls ist man nicht gewillt, vor den verhassten Deutschen zu kapitulieren. Admiral John Arbuthnot Fisher schlägt den Rückzug in die Kolonien vor, um den Kampf dort fortzusetzen. Der Plan wird schweren Herzens angenommen und unter größter Geheimhaltung durchgeführt.
In der Nacht vom 15. zum 16. August verlässt die Grand Fleet unter der Führung des neugebauten Schlachtkreuzer HMS Hood ihren Heimathafen mit Kurs auf Australien. Um ihre Streitkräfte möglichst weit weg vom deutschen und US-amerikanischen Einflussraum neuformieren zu können erscheint der britischen Führung der Pazifikraum am günstigsten der immer noch von der Royal Navy und den verbündeten Japanern beherrscht wird. An Bord der Flotte befinden sich König George V. und die politische-militärische Führungsriege Englands mit ihren Familien sowie eine große Anzahl loyaler Soldaten der Royal Army. Des Königs ältester Sohn, Prinz Edward, entzieht sich allerdings der Evakuierung.
Zwei Tage nach der größten Evakuierunsgaktion in der Weltgeschichte startet die Oberste Heeresleitung Deutschlands die weltgrößte Invasionsaktion, die Operation "Rösselsprung". Die Hafenstädte Portsmouth, Brighton und Southampton werden von deutschen Ladungstruppen überrant. Nach deren erfolgreicher Einnahme stößt das deutsche Heer eine Woche später nach London vor. Um eine Verwüstung der Hauptstadt durch Kämpfe zu verhindern kapituliert man dort. Mit dem Fall des südlichen Englands erfolgt der weitgehend kampflose Einmarsch über den Rest der britischen Insel. Da der Großteil der verbliebenen Streitkräfte evakuiert wurde, ist ernsthafter Widerstand kaum möglich. Dennoch kommt es immer wieder zu Scharmützeln zwischen deutschen Soldaten und britischen Milizen. Diese finden vor allem in England statt, während die Invasionstruppen in Schottland und Wales nicht selten als Befreier von der englischen Herrschaft begrüßt werden.
Ende des Jahres haben die Mittelmächte alle Gegner in Europa militärisch besiegt.
1920[]
Nach ihrem Sieg beginnen am 4. März die Verhandlungen über einen Friedensvertrag und deren Bedingungen. Trotz der überzogenen Annektionspläne der deutschen Heeresleitung am Anfang des Kriegs müssen diese einsehen, dass für eine langfristige Besetzung sämtlicher gegnerischer Gebiete einfach nicht genügend Truppen zur Vefügung stehen. Auch drängen die Sozialdemokraten im Reichstag auf Mäßigung und Versöhnung mit den Kriegsgegnern. Philipp Scheidemann überzeugt Willhelm II. in einer Privataudienz davon, dass Deutschland nicht durch Besetzung und Annektion, sondern durch wirtschaftliche Überlegenheit die Vorherrschaft in Europa erringen kann.
In den Friedensverträgen von Berlin werden daher von Frankreich und Belgien nur Reperationen in vernünftigen Maße und die offizielle Anerkennung Elsaß-Lothringens als deutsches Gebiet verlangt. Allerdings wird das Großherzogtum Luxemburg ins Deutsche Reich eingegliedert. Österreich-Ungarn lässt sich allerdings nicht von der Annektion Serbiens abhalten. Das Osmanische Reich annektiert wiederum das britische Protektorat Ägypten. Was Großbritannien angeht ist der Friedensvertrag eine knifflige Sache, da die britischen Truppen in Übersee ja immer noch Widerstand leisten. Daher installieren die Deutschen eine ihnen genehme Regierung mit Prinz Edward als Staatsoberhaupt. Die britische Armee wird auf ein Maß heraubgeschraubt, dass sie faktisch nur noch eine interne Ordungstruppe darstellt und Marinestreitkräfte werden bis zur Kapitualtion der Truppen in den Kolonien verboten. Dementsprechend werden alle in England verbliebenen Kriegsschiffe konfisziert und in die Kaiserliche Marine eingegliedert. Dazu gehören auch die beiden noch unfertigen Schwesternschiffe der Hood, welche in den Trockensdocks liegen. Auch werden die britischen Marinebasen auf Zypern, Malta und Gibraltar sowie der britische Kriegshafen Scapa Flow von der deutschen Marine besetzt. Die britischen Kolonien in Afrika fallen vorerst ebenfalls unter deutsche Verwaltung. Großbritannien ist damit faktisch ein deutscher Marionettenstaat. All diese Bestimmungen werden in den Berliner Verträgen am 23. Juli festgelegt.
Inzwischen kommen die evakuierten Streitkräfte der Royal Navy, die sich nun Royal Navy Exile (RNE) nennen in Australien an, wo König George V. von der Bevölkerung feierlich empfangen wird. Er schwört, dass der Krieg fortgesetzt wird, "bis alle britischen Bürger vom Joch der Hunnen frei sind". Winston Churchill wird zum neuen Premierminister der Exilregierung ernannt. Er sucht sogleich Kontakte zum verbündten Japan und drängt auf Verlängerung des Bündniss. Angesichts der großen britischen Flotte vor ihrer Haustür kann die japanische Regierung schlecht ablehnen. Am 16. Oktober rufen beide Regierungen die Liga freier Nationen (LFN) aus, der sämtliche Gebiete unter britischer und japanischer Herrschaft angehören. Ausgenommen sind allerdings die britischen Dominons und Kolonien in Amerika (Kanada, Jamaika, Bahamas usw.) da man die USA nicht noch mehr reizen will. Die vormals deutschen Gebiete Kiautschou, Deutsch-Neuguinea und West-Samoa werden offiziell zu japanischen Besitzungen.
1921-1937[]
Nach dem Ende des Krieges beginnen die Deutschen ihre neue Vormachtstellung in der Welt auszubauen. Beim Wiederaufbau der vom Krieg geschädigten Wirtschaft kommen die Reparationen und Rohstoffe aus den besetzten britischen Kolonien sehr gelegen. Das Ansehen von Willhelm II bei der Bevölkerung ist hoch wie nie zuvor. Um die Loyalität der Sozialdemokraten während des Krieges zu belohnen setzt er Philipp Scheidemann als neuen Reichskanzler ein. Dieser macht sich in den folgenden Jahren durch die Verbesserung des Sozialsystems verdient. Da während des Krieges viele Frauen die im Feld kämpfenden Männer in deren Berufen ersetzen mussten, hat die Frauenrechtsbewegung stark an Einfluss gewonnen und kann das Wahlrecht für Frauen sowie das Recht jeden Beruf nach Wahl ergreifen zu dürfen, durch. Auch wird die Einigung des deutschen Bundesstaates vorangetrieben, indem die länderübergreifende Reichspolizei geschaffen und die Armeen Preußens, Sachsens, Bayerns und Württembergs zur kaiserlich-deutschen Armee zusammengeschlossen werden. Den Polen, die in der Provinz Posen die Mehrheit bilden, werden weitgehende Autonomierechte gewährt und die Juden finden, eingedenk der vielen jüdischen Kriegsfreiwilligen, in der Bevölkerung eine weitaus höhere Akzeptanz.
Außenpolitisch stärkt Deutschland seine Bündnise mit Österreich-Ungarn, Italien, Finnland, der Baltischen Union, Polen und dem Osmanischen Reich. Aber auch mit den ehemaligen Kriegsgegnern Frankreich, Belgien, Russland und dem besetzten Großbritannien werden eine Reihe von Handels- und Nichtangriffsabkommen geschlossen. Überall in Europa, Afrika und Vorderasien schießen die Niederlassungen von Siemens, Krupp, Junkers, Thyssen und Daimler-Benz aus dem Boden. In den Kolonien und Militärstützpunkten wird die Infrakstruktur ausgebaut und die einheimischen Bevölkerung ins Sozialsystem eingebunden, um sie den deutschen Besatzen gegenüber freundlich zu stimmen. Auch die deutsche Armee, vor allem die Kaiserliche Marine, wird stark ausgebaut und modernisiert, um die Kontrolle über die Überseegebiete zu garantieren. Dabei stellen die bewährten U-Boote das Rückrad dar. Am häufigsten werden die Typen der Klassen VII und IX gebaut. Der ganze Stolz der Kaiserlichen Marine sind aber die beiden Schwesternschiffe der HMS Hood, die während des deutschen Vormarsches in den britischen Trockendocks erbeutet wurden. Die beiden Schlachtkreuzer erhalten die Namen SMS Kaiser Willhelm und SMS Prinz Edward.
Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich erhalten von ihren deutschen Verbündeten Hilfe bei der Modernisierung von Infrastruktur, Militär und Gesellschaftssystem. Indem die Regierungen dieser Länder zu konstituellen Monarchien nach deutschem Vorbild werden und den Minderheiten in ihren Reichen weitgehende Autonomie gewähren, können die beiden Vielvölkerstaaten zusammengehalten werden. Die deutschen Unternehmen profitieren dafür von deren zahlreichen Aufträgen, insbesondere der Erdölförderung im Osmanischen Reich.
In besetzten England stößt König Edward und seine Provinzregierung beim Volk auf Ablehnung und Verachtung. Tatsächlich bewahren nur die ansässigen Truppen der deutschen Armee ihm vor einem Volksaufstand. Es bildtet sich eine Gruppe von Freiheitskämpfern, die British Liberation Front (BLF), welche die deutschen Besatzer vertreiben und Georg V. wieder einsetzten will.
Inzwischen baut die britische Exilregierung im Pazifikraum ihre Macht aus. Systematisch werden Französisch-Indochina und Niederländisch-Indonesien von deren Truppen besetzt und in die LFN eingegliedert. Die fernen Regierungen in Paris und Amsterdam können dagegen nicht unternehmen. China und Thailand bleiben offiziell unabhängig, müssen sich aber den Wünschen der LFN-Regierung fügen, die ihren Sitz in Hong Kong einrichtet. Einzig Japan und seine Provinzen sind noch selbstständig, arbeiten aber aus Pragmatismus mit den Briten zusammen. Der Ton in den Kolonien verschärft sich und die Unabhängigkeitsbewegungen der Einheimischen werden brutal unterdrückt. Mohandas Karamchand Gandhi wird 1923 mit hunderten anderen bei einem friedlichen Protestmarsch erschossen, während Jawaharlal Nehru nach Deutschland flieht und sich mit anderen Exil-Indern für die Befreiung seines Landes einsetzt. Aus Kanda strömen Scharen von Freiwilligen und Hilfslieferungen an die LFN. In Kanada, Britisch-Honduras und Britisch-Guayana (die offiziell neutral sind) richtet die Royal Navy Exile geheime Marinebasen ein. Von dort aus überfallen die U-Boote und Kriegsschiffe der LFN immer wieder deutsche Schiffe im Atlantik. Die neutralen Staaten Russland, China, Persien und Arabien werden zur Pufferzone zwischen dem deutschen und dem britischen Einflussgebieten. Immer wieder kommt es im Atlantischen und dem Indischen Ozean zu Scharmützeln, aber keine der beiden Seiten fühlt sich stark genung für einen offenen Krieg. Dazu kommt noch die Furcht vor einer dritten Seite.
Die USA haben einerseits keine Liebe für die LFN, andererseits beobachtet die US-Regierung den wachsenden wirtschaftlich-politischen Einfluss Deutschlands in der Welt mit Sorge. In Berufung auf das Monroe-Doktrin drohen sie mit militärischer Intervention falls einer der beiden Machtblöcke versucht, seinen Einfluss auf Süd-und Mittelamerika zu erweitern. Stattdessen beginnen sie selbst mit der wirtschaftlichen Durchdringung dieser Gebiete. Damit ist Deutschland nicht in der Lage einen Militärschlag gegen die versteckten Marinebasen der LFN zu führen, was die deutsch-amerikanischen Beziehungen verschlechtert. Hinzu kommt der Bau eines amerikanischen Marinestützpunktes auf Island und das Bündniss der USA mit Irland. Die grüne Insel entwickelt sich zum Sprungbrett für amerikanische Handelsschiffe und deren Waren nach Europa. Davon profitiert wiederum die irische Wirtschaft. Die Deutschen sehen darinn den Beginn einer amerikanischen Expansion nach Europa. Da Kämpfer der BLF immer wieder über irische Schmuggler Waffen aus amerikanischer Produktion beziehen, verdächtig die Reichsregierung, die USA, die Rebellen zu unterstützen.