Ferdinand Schörner (* 12. Juni 1892 in München) ist ein deutscher General. Er ist überzeugter Nazi, und seine Führungsmaxime lautet: "Die Angst vor dem Vorgesetzten muß größer sein als die Angst vor dem Feind", oder kurz: »Kraft durch Furcht«.
Der Sohn eines Polizei-Oberinspektors hat seine kleinbürgerliche Herkunft nie verwunden. Zeit seines Lebens vermied er es, seine Eltern auch nur gesprächsweise zu erwähnen.
Er begann seine militärische Laufbahn im Oktober 1911 mit seiner Dienstzeit als Einjährig-Freiwilliger. Danach studierte er Romanistik, daher hat er gute Italienischkenntnisse.
Im Ersten Weltkrieg war er an der Westfront, in Tirol, Serbien, Rumänien und in der Zwölften Isonzoschlacht gegen Italien eingesetzt. Neben Schörner erhielt auch der damalige württembergische Oberleutnant Erwin Rommel für die Erstürmung desselben Berges Monte Matajur von der entgegengesetzten Seite den Orden Pour le Mérite, was zu Konkurrenzneid und lebenslangen Streitigkeiten zwischen ihnen führte.
1919 schloss er sich dem Freikorps von Franz Ritter von Epp und der vorläufigen Reichswehr an. 1923 war er als Adjutant von General von Lossow an der Niederschlagung des Nazi-Putsches beteiligt. Erst später wurde er erst zum Mussolini-Fan und dann zum Nazi.
Als Taktiklehrer erzog er nicht zum elastischen Entschluss, sondern zur Befolgung starrer Befehlsmuster.
Er heiratete 1927 in Berlin die Industriellentochter Lieselotte Karboschewsky (* 1909). Das Ehepaar hat zwei Söhne und die Tochter Anneliese. Der Älteste - namens Hans - starb im Alter von 20 Jahren an angeborener Epilepsie.
In der Vergangenheit gab er sich sehr katholisch, trug sogar die Kerze in einer Fronleichnamsprozession, aber unter den Nazis hat sich das geändert. Nur Hans wurde getauft, die anderen Kinder nicht mehr.
Während er seine Leute gerne anbrüllt, ist er selber geräuschempfindlich. Im Felde ließ er bellende Hunde erschießen. Posten, die vor seinem Fenster husteten, wurden bestraft. Aus unerfindlichen Gründen gefällt es ihm, Dinge in Brand zu setzen. (Keine Metapher.) Andererseits achtet "der wilde Ferdinand" oft nicht darauf, ob seine ausgesprochenen Degradierungen und Todesurteile auch ausgeführt werden - hinter seinem Rücken wird alles wieder rückgängig gemacht.
Im Weltkrieg[]
Am 27. August 1939, wenige Tage vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieg, wurde Schörner zum Oberst befördert. Beim Überfall auf Polen hatte er ein Gebirgsjäger-Regiment unter sich. Im Mai 1940 wurde er Kommandeur der neu aufgestellten 6. Gebirgs-Division und nahm am Frankreichfeldzug teil. Danach wurde er zum Generalmajor befördert.
Im Frühjahr 1941 war er mit seiner Division im Balkanfeldzug eingesetzt und wurde anschließend Stadtkommandant von Athen.
Die ihm unterstellten Truppen führt Schörner mit äußerster Härte, und er verlangt bedingungslosen Gehorsam. Seine menschenverachtende Einstellung kommt in zahllosen Todesurteilen gegen Wehrmachtssoldaten ebenso zum Ausdruck wie in seinem Ausspruch, der Soldat müsse „mehr Angst im Rücken, als von vorne“ haben. Oft riss er zurückweichenden Offizieren Orden und Rangabzeichen herunter.
Im hohen Norden[]
Anfang September traf seine Division bei Murmansk ein. Er machte seinem Spitznamen "Bluthund" alle (Un)Ehre und griff sofort ohne große Rücksicht auf Verluste an (Ende des Jahres sollte seine Division über 20% Verluste haben). Auf diese Weise schaffte er es, bis zum Tulpjawr-See vorzudringen, 20 km vor dem Ziel. Danach waren die Soldaten auf beiden Seiten sehr abgekämpft.
Als dank dem Unternehmen Goldfuchs im Herbst die Murmanbahn (Kirowbahn für die Sowjets) unterbrochen wurde und darauf die karelische Front zusammenbrach, konnte er sich wieder in Bewegung setzen. Die Artillerie von ihm und seinem Oberbefehlshaber Eduard Dietl beschoss die Stadt Meshduretschje, die letzte vor Murmansk. Schließlich konnten sie auch die wichtige Hafenstadt selbst besetzen.
Schörner wurde noch 1941 zum Generalleutnant befördert. Die Soldaten nannten ihn nun auch den »Schrecken der Eismeerstraße«.
In der Türkei[]
Am 30. März 1942 begann der "Fall Schwarz", die Eroberung und Zerstückelung der Türkei durch die Achsenmächte im Bündnis mit der Sowjetunion. In dem gebirgigen Land wurden seine Truppen besonders wichtig. Bei den Kämpfen kooperierte er auch mit den Kurden, die von den Nazis als Feinde der Türken gefördert wurden, und setzte sie als Hilfstruppen und Partisanenjäger ein. Dabei erwarb er sich einen Ruf als "Türken-Schlächter". Für seine Leistungen wurde er Mitte des Jahres zum General der Gebirgstruppen befördert.
Im heißen Süden[]
Im Sommer 1942 wurde er dann zum Korpskommandanten befördert und mit zwei Gebirgsdivisionen nach West-Algerien transportiert, wo mittlerweile die Westalliierten im Zuge der "Operation Freedom" anrückten. Dabei war sein Vorgesetzter ausgerechnet Rommel.
Ein Trost für Schörner war, dass seinen Gebirgstruppen der erste Sieg gelang, als sie bei Tlemcen eine Brigade der von Innis Swift schlecht geführten US Army einkesseln und zerschlagen konnten. Zu seinem Leidwesen beachteten die meisten Menschen eher Rommels Panzertruppen mit den "Tigern" und "Panthern" und schrieben ihnen den Hauptverdienst über die Siege gegen die US-Generäle Lloyd Fredendall und Omar Bradley zu.
Schörner wurde für seine Leistungen in Nordafrika in den Rang des Generaloberst befördert.