Alternativgeschichte-Wiki
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Ferner Donner (A Sound of Thunder; auch übersetzt als Ein Donnerschlag) ist eine Kurzgeschichte von Ray Bradbury. Sie wurde am 28. Juni 1952 im Collier's-Magazin erstveröffentlicht und erschien auch in seinen Kurzgeschichtensammlungen "Die goldenen Äpfel der Sonne" und "Sauriergeschichten".

Diese Kurzgeschichte wurde zu einem Klassiker des Alternativgeschichte-Genres.

Handlung[]

Ein Großwildjäger namens Eckels reist im Jahr 2055 mit Hilfe der "Zeit-Safari GmbH" (im Original: Time Safari, Inc.) in die ferne Vergangenheit - über 60 Millionen Jahre zurück - um einen echten Tyrannosaurus Rex zu erlegen.

In der Vergangenheit müssen alle Teilnehmer Sauerstoffhelme tragen und über einen schwebenden Pfad aus Anti-Schwerkraft-Metall gehen, um die Welt von damals nicht zu kontaminieren, z.B. durch ihre Bakterien. Sein Jagdführer Mr. Travis warnt ihn, den Pfad der Zeitmaschine niemals zu verlassen, sonst würde die Vergangenheit und damit auch die Zukunft verändert werden. Eckels darf auch nur auf markierte Tiere schießen - solche, die ohnehin gestorben wären. "Sein" T-Rex wird durch den Sturz eines riesigen Baumes auf ihn verenden.

Als Eckels einen echten Tyrannosaurus Rex sieht, gerät er in Panik und begeht einen schweren Fehler: Er flieht vor dem Dinosaurier - den nun die anderen Männer töten müssen - und gerät dabei vom Pfad ab. Travis ist verärgert und meint, sein Fehler könnte sie tausende von Dollars wegen der Versicherung kosten, oder sogar die Regierungslizenz zum Zeitreisen. Danach zwingt ihn Travis noch, die Kugeln aus dem toten T-Rex zu entfernen.

Nun fahren die Männer in die Gegenwart von 2055 zurück. Alles ist wie zuvor. Aber etwas scheint merkwürdig... als Eckels sieht, dass das Firmenschild nun "Tyme Sefari Inc." anzeigt, ist er schockiert und untersucht den Schmutz an seinen Stiefeln - um einen toten Schmetterling zu finden.

Und noch etwas anderes hat sich außer der Rechtschreibung geändert: Vor der Zeitreise hat er mit einem Angestellten der Firma über die gestrige US-Präsidentenwahl gesprochen. Beide waren sich einig, dass zum Glück Mr. Keith gewonnen hat und nicht sein Gegenkandidat Deutscher, der als Militarist, Anti-Intellektueller, sogar Anti-Christ und Anti-Humanist beschrieben wird. Nun hakt Eckels bei demselben (oder...?) Angestellten nach und erfährt, dass Deutscher gewonnen hat. Anders als zuvor findet der andere Mann es nun gut, dass die USA wieder von einem "starken Mann" regiert werden.

Die Geschichte endet damit, dass Travis seine Waffe entsichert, zielt, und abdrückt - wohl auf Eckels.

Adaptionen[]

Die Kurzgeschichte diente als Vorlage für die Bradburys Gruselkabinett-Episode "Ein Geräusch wie Donnerhall" (Staffel 3, Folge 6).

Im Jahr 2005 wurde die Kurzgeschichte sehr frei (sowohl in Bezug auf die Geschichte als auch die Wissenschaft) als Grundlage für den Hollywood-Film A Sound of Thunder (Titel so auch auf Deutsch) mit Edward Burns, Catherine McCormack, Ben Kingsley, und Armin Rohde benutzt. Der Film wurde ein großer Flop. Auf dem Film basiert wiederum ein Spiel für den Gameboy Advance.

Die Simpsons haben einmal eine Anspielung auf die Geschichte gebracht, in der Staffel 6, "Treehouse of Horror"-Folge "Furcht und Grauen ohne Ende", Abschnitt "Zeit und Strafe" ("Time and Punishment"): Beim Reparieren eines Toasters wird Homer durch die Zeit zurückgeschickt. Dabei verändert er die Vergangenheit und damit auch seine Gegenwart. Link zur dt. Simpsonspedia Link zur Simpsonspedia

Sonstiges[]

Es ist interessant, dass die entscheidende Veränderung der Weltgeschichte in dieser Story ausgerechnet durch einen Schmetterling ausgelöst wird, obwohl das Konzept des Schmetterlingseffektes aus der Chaostheorie noch nicht wissenschaftlich formuliert war; das sollte erst etwa zehn Jahre später passieren. Trotz des Namens war dem Entdecker (Edward N. Lorenz) die Kurzgeschichte nicht bekannt - ursprünglich hatte er sogar stattdessen den Flügelschlag einer Möwe als Auslöser genannt.

Link zur Geschichte, mit Illustrationen (englisch)

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