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Winterkrieg

Finnische MG-Stellung (Maxim M/09-21)

Finnland führte parallel zum Zweiten Weltkrieg 1939/40 den finnisch-sowjetischen Winterkrieg. Die Sowjets hatten bereits in Terijoki eine Satellitenregierung unter Otto Wille Kuusinen gebildet, genannt die "Finnische Demokratische Republik", weil sie das ganze Land übernehmen wollten. Bevor sie Finnland angriffen, bombardierten sie das karelische Grenzdorf Mainila und behaupteten, die Finnen hätten die Schuld. Finnische Städte wurden bombardiert, und der sowjetische Außenminister Wjatscheslaw Molotow verbreitete die Lüge, sie hätten nur Brotkörbe für hungernde Finnen abgeworfen. Obwohl die Finnen heldenhaft kämpften, gegen die sowjetischen Panzer die neu erfundenen Molotow-Cocktails einsetzten, Skier und Hundeschlitten geschickt verwendeten, Simo Häyhä erfolgreichster Scharfschütze der Weltgeschichte wurde, und die Rote Armee noch unter den "Säuberungen" von Stalin seit 1937 litt, gewann die Sowjetunion am Ende. 70.000 finnische Soldaten waren gefallen, gegenüber hunderttausenden von Rotarmisten. Finnland musste im Friedensvertrag von Moskau etwa 35.000 qkm Land mit 420.000 Einwohnern und der großen Stadt Wyborg/Viipuri (die Finnen verließen das Land) an die Sowjetunion abtreten. Die Halbinsel Hanko/Hangö musste für 30 Jahre verpachtet werden, damit sie dort eine Flottenbasis einrichten konnte.

Aus Sorge wegen der sowjetischen Gefahr überlegten sich Großbritannien und Frankreich die Operation Pike, die aber letzten Endes zu nichts führte. Die USA brachen im Januar 1940 den Handel mit der SU ab.

Damit war die Geschichte aber noch nicht abgeschlossen. Viele Finnen sannen auf Rache, das Land näherte sich Nazi-Deutschland an, nachdem es von den Westalliierten so enttäuscht worden war, und manche Finnen träumten sogar von einem Großfinnland. Selbst der Präsident Risto Ryti (seit dem Tod von Kyösti Kallio Ende 1940) liebäugelte mit einer "kurzen Grenze für einen langen Frieden". Und umgekehrt war das finnische Nickel bei Petsamo allein schon eine unverzichtbare Ressource für das "Reich".

In der zweiten Jahreshälfte 1940 plante "Genosse" Stalin schon einen neuen Krieg gegen Finnland, der diesmal mit dessen Eroberung enden sollte. Mehr noch: Er gab diese Forderung Außenminister Wjatscheslaw Molotow mit, als dieser Anfang November nach Berlin kam, um über Ribbentrops Idee eines Kontinentalblocks zu verhandeln - so war es kein Wunder, dass es kein Ergebnis gab.

Im Dezember 1940 starb Präsident Kyösti Kallio; zu seinem Nachfolger wählte das Parlament den bisherigen Ministerpräsidenten Risto Ryti.

Das Land hat nach dem Winterkrieg die Dienstzeit von einem auf zwei Jahre verlängert.

Der Fortsetzungskrieg[]

Mit dem "Unternehmen Barbarossa" schien die Gelegenheit gekommen. Finnland nahm mit 500.000 Mann in sechzehn Divisionen teil, gegliedert in sechs Korps. Damit waren die Kräfte des Landes bis zum Zerreißen angespannt - kein anderes Land hatte einen so hohen Prozentsatz seiner Männer einberufen. Wie schon im Winterkrieg wurde Gustaf Mannerheim Oberbefehlshaber.

Die finnischen Truppen hatten sich auf einen Defensivkrieg eingestellt, so dass es nach Kriegsbeginn etwas dauerte, bis sie sich auf einen Angriff eingestellt hatten.

Damit hatte der Fortsetzungskrieg begonnen. Wenn Finnland auch abwartete, bis die Sowjets einen großen Bomberangriff auf Helsinki flogen, bis es in den Krieg eintrat, wenige Tage nach dem 12. Juni 1941. Auch danach verhielt sich das Land merkwürdig defensiv - Soldaten in Westkarelien weigerten sich, ohne ausdrücklichen Befehl die alte Staatsgrenze zu überschreiten; Mannerheim gab sogar Generalmajor Siilasvuo, der in wenigen Tagen 50 Kilometer vorgerückt war, den Befehl, seine Truppen anzuhalten - vorgeblich, weil er nicht genügend Truppen hatte. Erst als sich nach dem Erfolg von "Unternehmen Goldfuchs" abzeichnete, dass die Situation in Karelien für die Sowjets hoffnungslos war, griffen sie ein und besetzten den Rest der Sowjetrepublik. Kuusinen fiel dabei in ihre Hände. Die Finnen verspotteten ihn erst als Möchtegern-Diktator von Finnland, stellten ihn dann aber wegen anti-finnischen Aktivitäten vor Gericht und verurteilten ihn zum Tode.

Finnland ist so das wohl seltsamste Land unter den Achsenmächten geworden. Nicht nur ist es immer noch ein demokratischer Staat (der einzige unter ihnen), in dem seit 1937 auch die Sozialdemokraten in der Regierung sitzen (Kommunisten und Sozialisten sind allerdings verboten), seine Juden sind vollberechtigte Staatsbürger. Was zu der seltsamen Situation geführt hat, dass bei der Schlacht um Salla in Karelien finnische Juden an der Seite von Waffen-SS-Männern kämpfen mussten. Von daher nannten sich Finnland und seine Soldaten lieber Waffenbruder/"Mitkrieger" [co-belligerent] als "Verbündeter".

Das Land machte geheime Verhandlungen mit dem Empire, das ihm mit Krieg gedroht hat, wenn es für den Fall von Leningrad verantwortlich werden sollte. Daher verhielten sich die finnischen Truppen so ungewöhnlich zögerlich. Als der "Führer" darüber verärgert war, mussten die Finnen ihm die wirtschaftliche Ausbeutung der eroberten Halbinsel Kola zugestehen, die er sich gewünscht hatte.

Mit dem "Ostfrieden" Ende 1941 verließ das Land den Krieg wieder, worüber die Finnen auch erleichtert waren. Sie hatten die gesamte karelische Sowjetrepublik gewonnen (auch wenn die Sowjetunion darauf bestand, dass die Gebiete östlich der alten Grenze nur "unter finnischer Verwaltung" ständen), und die 1940 Vertriebenen konnten nun in ihre alte Heimat zurückkehren. Präsident Ryti verkündete triumphierend die neue Grenze, die deutlich kürzer war, und so hoffentlich einen langen Frieden garantieren sollte.

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