
Franco und seine Frau beim Besuch der Kirche Santa Maria
Francisco Franco, mit vollem Namen Francisco Paulino Hermenegildo Teódulo Franco Salgado y Bahamonde Pardo, (* 4. Dezember 1892 in Ferrol, Galicien) ist Generalissimus, Regent, Regierungschef, kurz: "Caudillo" von Spanien. Seit 1939 regiert er das ganze Land diktatorisch; damals nahm er auch den "Caudillo"-Titel an. Ein charismatischer Diktator wie Adolf Nazi oder Mussolini ist er allerdings nicht - dafür ist er zu klein und dick und hat eine Stimme, die nicht für beeindruckende Reden geeignet ist. Viele Spanier, die ihn unterstützen, nennen ihn "hombria" - "Männlichkeit".
Er ist ein großer Ausländerfeind - was sich allerdings auch auf Deutsche und Italiener erstreckt.
Im Militär[]
1913-17, 1920-23 und 1925-27 kämpfte er in Spanisch-Marokko gegen die Berber. Seit 1926 war er General.
In der kurzlebigen Zweiten Spanischen Republik 1931-36 zeigte Franco Sympathien für die verschiedenen rechten Gruppen, zögerte aber, sich ganz auf die Verschwörung oder ihren Putschversuch 1932 einzulassen, was ihm andere rechte Führer wie José Sanjurjo und José Antonio Primo de Rivera übelnahmen.
Unter seiner Führung putschten konservative, monarchistische und faschistische Militärs mit Unterstützung des faschistischen Königreiches Italien und des nationalsozialistischen Deutschen Reichs im Juli 1936 gegen die im Februar 1936 demokratisch gewählte republikanische Regierung Spaniens.
Als der Bürgerkrieg ausbrach, war er der Stellvertreter von Sanjurjo, wurde aber bald zum Anführer, als Sanjurjo am 20. Juli 1936 starb und Primo de Rivera am 20. November 1936 - verdächtig schnell. Auch die Putsch-Anführer Manuel Goded, Emilio Mola und Miguel Cabanellas starben noch im Bürgerkrieg. Mit Hilfe von Nazi-Deutschland und Italien gewann er dann den (internationalen) Bürgerkrieg gegen die von der Sowjetunion und den Internationalen Brigaden unterstützte Volksfrontregierung. Die Ironie dabei: Die katholische Kirche musste Hilfe von muslimischen Marokkanern annehmen, und die Nationalisten viele Ausländer ins Land rufen, um zu gewinnen. Am 28. März 1939 fiel Madrid mit Hilfe der Franco-Sympathisanten innerhalb der Stadt, der "Fünften Kolonne".
An der Macht[]
Am 7. April 1939 kündigte Franco den Beitritt Spaniens zum Antikominternpakt an, und am Tag darauf seinen Austritt aus dem Völkerbund. Nach einem Besuch des Abwehr-Chefs Wilhelm Canaris (zu dem er ein gutes Verhältnis hat) stimmte Franco zu, dass deutsche U-Boote auch die spanischen Häfen benutzen durften. Allerdings war er verstimmt, als Adolf Nazi seinen Nichtangriffspakt mit Stalin machte - er ist zu antibolschewistisch eingestellt, um in dieser Sache pragmatisch zu sein. Und er hat auch nicht vergessen, dass das Reich schon 1938 seine Waffenlieferungen einstellte.
Seit den deutschen Siegen über die Niederlande, Belgien und Frankreich im Mai 1940 drängen viele in Spanien darauf, ebenfalls in den Zweiten Weltkrieg einzutreten. Aber wie die Leute um ihn herum sagen, organisiert Franco die Papiere auf seinem Schreibtisch in zwei Stapel: Was unwichtig ist, und was unwichtig werden wird, wenn man es nur lange genug liegen lässt. Denn wenn er etwas nicht mag, ist es, zur Eile gedrängt zu werden - was er sogar für "un-spanisch" erklärt. Immerhin erklärte er Spanien am 9. Juni 1940 für "nicht kriegführend" und ließ seinen Botschafter in Berlin im gleichen Monat ausrichten, dass er unter Umständen bereit wäre, in den Krieg einzutreten.
In der zweiten Juli-Hälfte erhielt er einen Besuch von Canaris (bei dem dieser sich "el tio Guillermo" ["Onkel Wilhelm"] nannte), der aber mittlerweile die "Schwarze Kapelle"-Affäre durchzustehen hatte: Daher wagte er es nicht mehr, Franco Hinweise zu geben, wie er sich einem Kriegseintritt am besten entziehen könnte. Franco merkte zwar, dass etwas nicht stimmte, konnte daran aber auch nichts ändern. Weder erfuhr er, dass auch Pétain lieber nicht mit den Nazis kooperieren würde; noch konnte ihm Canaris vorschlagen, Geschütze zu fordern, von denen er wusste, dass die Wehrmacht sie gar nicht hatte. Auch wagte dieser es nicht mehr, in Gegenwart seiner Aufpasser vom SD zu sagen, dass er trotz der Siege 1940 eine Niederlage des "Reichs" befürchtete. Ebenso konnte er etwas später Pétain nicht mitteilen, wie zögerlich Franco wirklich war.
Am 1. Oktober jeden Jahres wird unter ihm der „Tag des Caudillo“ gefeiert.
Ein folgenschweres Treffen[]
Mitte Oktober traf sich Franco im französisch-spanischen Grenzort Hendaye mit Adolf Nazi. Dieser schlug ihm eine gemeinsame militärische Operation gegen Gibraltar vor, im Zuge des von Ribbentrop geplanten Kontinentalblocks gegen das Empire. Zu einem ähnlichen Treffen war es auch in UZL gekommen, doch nun waren die Bedingungen anders.
- Nach dem Sieg der Wehrmacht in der Schlacht von Dünkirchen schien eine britische Invasion in Spanien sehr unwahrscheinlich, so dass Franco diesen Punkt nicht ansprach.
- Franco stellte immer noch die Forderung nach starken Geschützen auf, um die britische Festung einzunehmen - aber ohne die Tipps von Canaris verlangte er nichts, was das "Reich" nicht zur Verfügung stellen konnte.
- Franco befürchtete immer noch, dass die Briten bei seinem Kriegseintritt die Kanarischen Inseln besetzen könnten. Man einigte sich darauf, auch dort Geschütze zur Verteidigung aufzustellen.
- Franco wusste um den schlechten Zustand seines Landes nach dem Bürgerkrieg, konnte aber nur aushandeln, das Unternehmen Felix zu verschieben (ursprünglich hatte der "Führer" den Angriff für Januar 1941 ins Auge gefasst).
- Franco forderte zusätzlich zu Gibraltar und Portugal, die ihm der "Führer" ohne weiteres zugestand, auch noch das französische Marokko - noch mehr zu fordern wagte er nicht. Damit brachte er Adolf Nazi in eine Zwickmühle, da dieser Vichy-Frankreich nicht verärgern wollte und auch ein Überlaufen von dessen Truppen zum Freien Frankreich fürchtete. So kam es zu einem geheimen Zusatzprotokoll, in dem Spanien diese Kolonie für die Zeit nach einem Sieg versprochen wurde.
- Umgekehrt verzichtete das "Reich" auf die Abtretung einer Kanaren-Insel als Basis für die Kriegsmarine, was für Franco absolut unehrenhaft gewesen wäre.
- Franco nannte immer noch seine "Einkaufsliste", da es Spanien an Nahrungsmitteln mangeln würde, wenn die Royal Navy die Importe abschneiden würde. Diese umfasste u.a. 700.000 Tonnen Getreide, 500.000 t Fleisch, je 120.000 t Gemüse und Reis, sowie Treibstoffe, Düngemittel, Baumwolle und Kautschuk. Dies stellte sich als der schwierigste Punkt heraus. Für diesen Punkt hatte der "Führer" noch am meisten Verständnis - auch wenn er es nicht verrät, befürchtet er, dass das deutsche Volk wie 1918 rebellieren könnte, wenn das Essen zu knapp werden sollte.
Trotz allem hielt der "Führer" das mehrstündige, anstrengende Treffen nicht für ganz vergeblich. Spanien war dem Dreimächtepakt beigetreten, Franco hatte zwei anglophile Minister entlassen (einer davon der Außenminister, den er nun durch seinen Schwager Serrano Súñer ersetzte), und die Eroberung von Gibraltar schien immer noch im Bereich des Möglichen. Anders als in UZL dachte er nie, dass er Spanien nun fallenlassen müsste. Und umgekehrt war Franco zumindest nicht empört über die deutschen Zumutungen. Die endgültige Entscheidung, so hatte man sich geeinigt, sollte nach dem geglückten Unternehmen Barbarossa fallen.
Als dieses im Juni 1941 begann, mobilisierte Franco das Cuerpo Azul Español (Blaues Spanisches Korps - so genannt nach den Blauhemden der faschistischen Falange) aus spanischen Freiwilligen, unter der Bedingung, dass sie nur gegen die Sowjetunion und nicht gegen das Empire kämpfen würden. Das Korps war in zwei Divisionen von je 12.000 Mann gegliedert, sie hatten somit nicht die volle Stärke. Nach dem "Ostfrieden" Ende 1941 kehrten sie in die Heimat zurück.
Kriegsein- und austritt[]
Am 6. Dezember 1941 gab der "Caudillo" dann seine endgültige Zustimmung, sich an einem Angriff auf Gibraltar zu beteiligen. Zehn Tage später erhielt er noch einmal einen Besuch von Canaris, der ihn darin bekräftigte.
"Den hat man zum Jagen tragen müssen!"
Im Frühjahr 1942 trat Spanien dann für das Unternehmen Felix in den Krieg ein - nur um nach der Eroberung von Gibraltar drei Monate später sofort mit Großbritannien den Vorfrieden von Cork zu verhandeln, in dem es die Kontrolle über die Halbinsel erhielt, wenn auch nur, damit sie nicht in die Hände der anderen Achsenmächte fallen sollte. Diese Vorgehensweise war für alle Beteiligten gerade noch akzeptabel.
Privatleben[]
Franco ist sowohl von seinem Vater und Großvater (die beide auch Offiziere waren) als auch seiner erzkonservativen, sehr katholischen Mutter geprägt.
Er heiratete am 22. Oktober Carmen Polo y Martínez-Valdés. Trauzeuge war König Alfonso XIII. Am 14. September 1926 wurde seine einzige Tochter Maria del Carmen geboren.
Seinen Schwager Ramón Serrano Súñer machte er zum Minister, seinen älteren Bruder Nicolás zum Botschafter in Lissabon..
Wie ein gewisser anderer Diktator ist er Nichtraucher und Nichttrinker.
Zukunft[]
Nach dem überraschenden Frieden mit der Sowjetunion reiste Canaris noch einmal zu Franco - diesmal, um ihn zu überreden, sich auf das Unternehmen Felix zur Eroberung Gibraltars einzulassen. Andernfalls befürchtete Canaris, dass der "Führer" einfach in Spanien einmarschieren würde, was er vermeiden wollte. Nach einigem Zögern gab der "Caudillo" dann tatsächlich nach.