Die Entscheidung des Deutschen Reiches, sich nicht am Krieg auf dem Balkan zu beteiligen, war für Kaiser Franz Joseph I. der letzte Sargnagel in seiner Herrschaft über Österreich-Ungarn. Dieser Artikel ist Teil einer Alternativgeschichte, die man als Leser interaktiv steuern und mitgestalten kann. Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Balkankrieg ohne deutsche Beteiligung und ist Teil der Zeitlinie Weltkrieg der 100 Möglichkeiten.
Der Balkankrieg geht weiter:
Kriegsjahr 1916
Nach langen Debatten wurde von der deutschen Regierung entschieden, sich nicht an dem Krieg auf dem Balkan zu beteiligen. Denn die Regierung war nicht bereit, das Leben deutscher Soldaten zu riskieren, nur um einem Staat zu helfen, der am Rande des Zusammenbruchs war.
Am 23. Mai begann die rumänische Offensive gegen Österreich-Ungarn. Es gelang den Rumänen, die Österreich-Ungarische Armee zurückzudrängen und so Teile des Landes zu besetzen. Auch begann am 30. Mai die Offensive der russischen Armee. Dies brachte die österreich-ungarische Armee bis Ende Juni an den Rand der Vernichtung.
Im Juli begann eine Offensive der Rumänen, Griechen und Serben gegen Bulgarien. Die bulgarische Armee musste einige Niederlagen einstecken. Nach dem Rückzug von Teilen der Front in Serbien und Griechenland konnte die Front stabilisiert werden. Da die Bulgaren auf dem Rückzug waren, wandten sich die Serben nun Albanien zu und ihnen gelang es, mit montenegrinischer Hilfe die Albaner aus Montenegro zurückzudrängen und so wurde die Hauptstadt am 17. Juli von der albanischen Besetzung befreit.
In Österreich-Ungarn gelang es den Aufständischen, ihren Einfluss weiter auszubauen und immer größere Gebiete unter ihre Kontrolle zu bringen. Bis Ende des Jahres konnte die Armee Österreich-Ungarns die Front stabilisieren. Die Niederlagen sorgten in der Bevölkerung für Unruhe. Da man fürchtete, dass die Gegner immer weiter vorstoßen könnten, meldeten sich immer mehr Männer für den Militärdienst.
Das Osmanische Reich musste Anfang Mai eine weitere Niederlage einstecken und sich weiter zurück ziehen. Dies führte zu Aufständen der Araber gegen die Osmanen, da die Araber hofften, so einen eigenen Großstaat errichten zu können. Dies schwächte die Kriegsbemühungen weiter.
Bis Ende des Jahres hatte sich so der Krieg gegen die Mittelmächte gewendet. Um den Krieg noch zu wenden, wurden Versuche unternommen, neue Verbündete zu gewinnen, doch diese Bemühungen scheiterten. Weder das Deutsche Reich noch Frankreich oder Großbritannien waren an einer Beteiligung an einem Krieg auf dem Balkan interessiert.
Kriegsjahr 1917 und Kriegsende
Nach dem Tode Franz Josephs versuchte sein Nachfolger Karl I., die politische Lage im Land wieder zu stabilisieren. Doch dies misslang, und die Auflösungserscheinungen des österreich-ungarischen Staates nahmen weiter zu. Am 30. März erklärte das Teilreich Ungarn das Ende der Personalunion mit Österreich und begann mit Friedensverhandlungen. Ungarn verlor keine Gebiete an Russland musste aber alle Verträge mit Österreich abbrechen.
Auch im Osmanischen Reich nahmen die innenpolitischen Probleme zu und immer größere Teile der Armee XX, so dass immer größere Teile des Reiches in die Hand der Russen oder der Araber fielen. Die Auflösungserscheinungen führten dazu, dass es den Griechen gelang, bis Ende Juni alle Inseln zu erobern und am 10. Juli begann die Landung der griechischen Soldaten an der Osmanischen Küste. Daraufhin war die osmanische Regierung gezwungen, zu kapitulieren.
Den Bulgaren gelang es trotz hoher Verluste, die Front weiter zu halten. Denoch zeigten sich auch bei den Bulgaren immer größere Ermüdungserscheinungen. Die albanische Armee wurde am 1. Juni vernichtend geschlagen und so musste Albanien kapitulieren. Da Ende Juli alle Verbündeten der Bulgaren besiegt waren, begann Bulgarien am 18. Juli zusammen mit Österreich die Waffenstillstandsverhandlungen, diese endeten am 26. Juli. Damit endete der dritte Balkankrieg. Die Deutschen forderten, dass die Verhandlungen in Berlin statfinden sollte oder das Deutsche Reich würde den Krieg weiterführen. Da kaum ein Staat in der Lage war, weiter zu kämpfen, stimmten alle Staaten zu und so begannen die Verhandlungen am 1. September in Berlin.
Friedenskonferenz von Berlin
An der Konferenz nahmen neben den Vertretern der Kriegsstaaten auch Vertreter der Bosnier, der Araber und der Ungarn teil, sowie deutsche Vertreter als Vermittler zwischen den Parteien. Die Konferenz dauerte bis zum 24. Februar 1918. Am Ende einigte man sich auf folgende Punkte:
- Bosnien und Herzegowina, Ungarn und Kroatien werden unabhängige Staaten.
- Bulgarien wird zwischen Serbien, Griechenland und Rumänien aufgeteilt.
- Albanien wird zwischen Montenegro, Serbien und Griechenland aufgeteilt.
- Das Osmanische Reich verliert seine europäischen Gebiete sowie die Küstenregion entlang der Ägais an Griechenland.
- Im Nahen Osten entsteht ein unabhängiger arabischer Staat.
Der deutschsprachige Teil Östereich-Ungarns wurde am 28. März Teil des Deutschen Reiches. Dies geschah auf Druck der deutschen Regierung. Diese forderte die freiwillige Angliederung, oder es würde zur Besetzung kommen. Dem Ausland wurde erklärt, dass dies geschah, um Österreich vor dem kompletten Zusammenbruch zu retten. Anfang 1919 schlossen sich Montenegro und Serbien zu einem südslawischen Großreich zusammen.
Zukunft der Welt
Deutsches Reich:

Das Deutsche Reich konnte durch die Annexion von Österreich sein Staatsgebiet erheblich vergrößern. Am 7. September 1918 wurde Kaiser Wilhelm II. in Wien zum Kaiser von Österreich gekrönt, so kam es zu einer Deutsch-Deutschen Doppelmonarchie. Auch wenn das Gebiet über nur wenig hochentwickelte Industrieanlagen verfügte, gab es doch große landwirtschaftliche Flächen, so dass es dem Deutschen Reich gelang, im Laufe der nächsten Jahre seinen Lebensmittelbedarf durch eigene Produktion zu decken. In Frankreich hatte die Annexion für Verärgerung gesorgt, und so wurde dort die Armee weiter ausgebaut. Mitte der 1920er erreichten die Beziehungen zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich ihren absoluten Tiefpunkt. Dafür gelang es dem Deutschen Reich, die Verbindung mit Russland wieder zu verstärken. 1929 wurde so ein neues Bündnis zwischen dem Deutschen Reich und Russland geschlossen. Zu den Balkanstaaten hatte das Deutsche Reich ein angespanntes Verhältnis. Es gab immer wieder Grenzstreitereien mit dem südslawischen Großreich.
Frankreich:

Nach dem Ende des Balkankrieges war Frankreich durch die Friedenskonfernz besorgt, da sich die Machtverhältnisse auf dem Balkan komplett veränderten und die Gefahr eines Krieges blieb. Besonders groß war in Frankreich die Angst vor dem Deutschen Reich, so dass in Frankreich die Verteidigungsanlagen an der deutsch-französischen Grenze ausgebaut sowie die Armee weiter verstärkt wurden. Auch wurden in den Kolonien die Stärke der Garnisonen erhöht, um die duetschen Kolonien in Afrika im Falle eines Krieges schnell besetzen zu können. Frankreich hielt an seinem Bündnis gegenüber Großbritannien fest.
Großbritannien:

Durch den Rüstungsvertrag mit dem Deutschen Reich wurde die Anzahl der Schiffe, welche pro Jahr gebaut wurden, reduziert. Irland erlangte in den 1920ern seine Unabhängigkeit von Großbritannien. Irland behielt jedoch weiterhin gute Beziehungen zu Großbritannien. In Indien begann sich Ende der 1920er Jahre eine Unabhängigkeitsbewegung zu formen. Sie erlangte schnell eine große Zahl an Unterstützern. So war Großbritannien gezwungen, Indien bestimmte Sonderrechte zu erteilen, um die Unabhängigkeitsbewegung zu schwächen. Diese gelang mit der Zeit und so stabilisierte sich die Lage in Indien wieder. Jedoch geriet Großbritannien Ende der 1930er in Konflikt mit dem expansiven Kaiserreich Japan. Es droht so mit der Zeit ein Krieg im Pazifik zwischen Japan und Großbritannien.
Russland:

Durch den Sieg gelang es der zaristischen Regierung, die Bevölkerung wieder zu einen und so die Aufstandsgefahr zu verringern. Nach Jahrzenten der Demütigung durch die anderen europäischen Nationen war es Russland wieder gelungen, einen Krieg zu gewinnen. Doch hatten die hohen Verluste gezeigt, dass Reformen in der Armee und Verwaltung nötig wurden. Diese begannen wenige Jahre nach dem Kriegsende. Da sich die Beziehungen zum Deutschen Reich verbessert hatten und 1929 ein Bündnis geschlossen worden war, führte dies dazu, dass deutsche Offiziere bei der Ausbildung der russischen Offiziere halfen. Auch beteiligten sich deutsche Konzerne an der Industrialisierung Russlands. Da sich so die wirtschaftliche Lage verbessert hatte, verloren die radikalen Bolschewiki immer mehr an Einfluss. Um Protesten der Bevölkerung entgegen zu wirken, wurden in den 1930ern die Rechte der Duma erweitert.
Südslawisches Großreich:

Das Großreich war nach dem Krieg so gut wie isoliert. Denn die Griechen betrachteten es als Gefahr für die Unabhängigkeit. Auch im ehemaligen Verbündeten Rumänien gab es Sorge, dass sich das Großreich zuungunsten Rumäniens erweitern würde. Nur Russland blieb ein Verbündeter des Großreiches und unterstützte den Aufbau einer zentralen Verwaltung sowie die Sicherung der Macht des Adels im Staat. Erst 1930 wurde ein Parlament errichtet, in dem die einfachen Bürger vertreten waren. Obwohl das Deutsche Reich mit Russland verbündet war, blieben die Beziehungen zum Großreich kritisch. Beide Seiten bauten daher die Festungen entlang ihrer Grenzen aus. Dem Großreich gelang es erst Ende der 1930er wieder, ein Bündnis mit Rumänien zu schließen.
Ungarn:
Griechenland:

Die griechische Regierung verlegte 1919 die Hauptstadt nach Konstantinopel, um an das Erbe des Byzantinischen Reiches zu erinnern. So wurden die Minarette der Hagia Sophia zerstört und wieder in eine Kirche umgewandelt. Auch wurden die meisten Moscheen in der Stadt geschlossen. Dies führte dazu, dass viele Muslime die Stadt verließen. Mit den Jahren wurde so Griechenland zu einer dominanten Macht auf dem Balkan und hatte die komplette Kontrolle über die Ägäis. Trotz Differenzen blieb das Bündnis zwischen Griechenland und dem südslawischen Großreich. Auch wurde die griechische Armee weiter ausgebaut. Es kam immer wieder zu Konflikten mit den Resten des Osmanischen Reiches. Denn die Griechen wollten ihren Einfluss in Kleinasien erweitern und die Osmanen ihre verlorenen Gebiete zurück erlangen.
Rumänien:

Durch den Sieg hatte sich das rumänische Staatsgebiet fast verdoppelt. Die rumänische Regierung hatte ab 1920 mit kleineren Aufständen zu kämpfen. Dies führte dazu, dass die Regierung immer autoritärer regierte und immer weiter die Grundrechte der Bevölkerung einschränkte. Das Bündnis mit dem südslawischen Großreich blieb bestehen und wurde weiter ausgebaut. So wurde 1925 eine Zollunion zwischen Rumänien und dem südslawischen Großreich gegründet. Dies stärkte die Wirtschaft beider Länder und machte sie Ende der 1930er Jahre zu den wirtschaftlich stärksten Staaten auf dem Balkan. Auch mit Griechenland wurde 1929 ein Bündnis geschlossen. Rumänien betrachtete sich Anfang der 1930er als stark genug, um ohne russische Hilfe zu überleben und beendete das Bündnis mit Russland.
Osmanisches Reich:

Nach dem Ende des Krieges und dem Verlust großer Teile des Landes kam es zum Bürgerkrieg zwischen Kommunisten und der Regierung. Da die Wirtschaft nach dem Krieg fast komplett zusamengebrochen war und man die alte Regierung dafür verantwortlich machte, unterstützten viele Bürger die Kommunisten, weil sie hofften, dass die Kommunisten das Land vor dem vollständigen Untergang retten könnten. Der Bürgerkrieg endete 1921 mit dem Sieg der Kommunisten. Der Sultan musste aus dem Land fliehen und die Kommunisten richteten eine Diktatur ein. Einige russische Theoretiker des Kommunismus wählten sich das Reich als Zufluchtsort, etwa Leo Trotzki. In den nächsten Jahren wurde die Modernisierung und Industrialisierung des Landes vorangetrieben. So erreichte die Wirtschaftsleistung Anfang der 1930er das Doppelte des Vorkriegsniveaus. Dies führte dazu, dass auch in anderen europäischen Ländern die Zustimmung für die Kommunisten stieg. Dennoch waren sie in keinem anderen Land in der Lage, sich an der Regierung zu beteiligen oder diese zu stürzen.
USA:

Da die USA nicht am Krieg teilgenommen hatten, waren sie auch danach lediglich Beobachter der politischen Veränderungen in Europa. US-Präsident Warren G. Harding stürzte sein Land 1923 in einen Korruptionsskandal. Sein Glück war, dass er rechtzeitig starb, um einer Amtsenthebung zu entkommen. Auch danach quälten sich die USA durch die 1920er, Prohibition, Wirtschaftsflaute und interne Machtkämpfe zwischen den Demokraten und Republikanern legten Amerika lahm. Hinzu kam, dass Deutschland in den 1930er Jahren endgültig zur Weltmacht aufstieg. Die US-Wirtschaft hatte sich kaum erholt, da tauchten bereits deutsche Zeppeline auf und revolutionierten den Personenverkehr über dem Atlantik. Amerikas Beitrag hierzu war der Luftschiffhafen auf dem Empire State Building. Nun wollten die USA auch in den Luftschiffmarkt einsteigen, doch Deutschland hatte einen zu großen technischen Vorsprung. Die Wirtschaftskrise in den USA schwächte weiter das Land, doch hatte kaum Auswirkungen auf Deutschland. Nach der Ermordung des demokratischen Spitzenkandidaten Franklin D. Roosevelt durch einen sozialistischen Anarchisten 1932 wurde John Nance Garner gewählt. Garner gelang es nicht, die Depression zu beenden. Damit war auch der Wettlauf um die Zeppelinherrschaft gewonnen. Deutschlands Prestigeluftschiff, die Hindenburg, blieb bis 1956 unangefochtener Luftkönig. Nachdem Deutschland seine Zeppeline mit Helium anstatt Wasserstoff befüllte, gab es kaum noch Umfälle. Die Geschäftsbeziehungen zu Deutschland besserten sich, nachdem Joseph P. Kennedy 1938 US-Präsident wurde. Danach gingen die Vereinigten Staaten tiefgreifende Beziehungen zur Hegemonialmacht Deutschland ein und wurden Hauptlieferant für Helium.
Arabische Republik:

Die Arabische Republik, bestehend aus dem Irak, Syrien, Libanon, Jordanien und Israel sowie den heiligen Stätten des Islams, war ein Produkt der Spaltung des Osmanischen Reichs. Der Pan-Arabismus war ebenso ausschlaggebend wie die Hilfe Deutschlands. Die Araber waren daher deutschfreundlich, hatten aber Probleme mit dem Osmanischen Reich. Die Republik litt von Anfang an an der Vielzahl an ethnischen Gruppen und der Kluft zwischen Sunniten und Schiiten. Außerdem pochte eine Gruppe orthodoxer Juden darauf, ihr Israel frei zu geben. In den 1920er und 1930er Jahren kam es daher im Heiligen Land zu Terrorismus seitens einer jüdischen Terrororganisation namens „Israels Kinder“. In der Hauptstadt Bagdad wurde die Sache mit äußerster Härte verurteilt. Das Militär war seit 1930 stark in die Regierung verstrickt, die demokratische Entscheidungsgewalt wurde eingeschränkt. Immer wieder kamen Stimmen auf, gegen die Atheisten im Osmanischen Reich militärisch vorzugehen. Doch durch die wirtschaftlichen und industriellen Schwächen der Araber schien ein Krieg gegen die kommunistischen Türken kaum zu gewinnen zu sein. Islamistische Vereinigungen wetterten weiterhin gegen die Türken und forderten die Befreiung durch den Islam.
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