Das Deutsche Reich begann nach dem Attentat in Sarajewo eine Friedensinitiative, um einen Krieg in Europa zu verhindern. Dieser Artikel ist Teil einer Alternativgeschichte, die man als Leser interaktiv steuern und mitgestalten kann. Dieser Artikel beschäftigt sich mit den Folgen der Ermordung Franz Ferdinands am 28. Juni 1914 und dem Versuch, einen Krieg zu verhindern und ist Teil der Zeitlinie Weltkrieg der 100 Möglichkeiten.
Eine Friedenskonferenz:
Auch der österreich-ungarische Kaiser Franz Joseph I. war anfangs gegen eine Konferenz mit den Serben. Da er einen Ansehensverlust fürchtete. Erst nach langen Debatten sowohl mit dem Ministerpräsidenten Österreich-Ungarns als auch mit dem deutschen Kaiser Wilhelm II. stimmte Kaiser Franz Joseph I. der Konferenz zu. In Frankreich gab es Befürchtungen, dass diese Konferenz nur zum Schein stattfand und der Krieg beschlossene Sache war. Jedoch wurden zur Überraschung der Franzosen auch der französische Präsident Raymond Poincaré und der russische Zar Nikolaus I. eingeladen und auch der britische König Georg V., welcher die Aufgabe eines Vermittlers hatte. So begann am 2. August 1914 die Konferenz in Berlin. Hauptstreitpunkt blieb die Frage nach den Verantwortlichen hinter dem Attentat. Man einigte sich nach langen und heftigen Debatten auf folgende Punkte:
- Eine internationale Ermittlung untersucht die Hintergründe des Attentats.
- die Unabhängigkeit und Grenzen Serbiens werden durch Österreich-Ungarns anerkannt.
- Serbien gibt seine Idee vom einem südslawischen Großstaates auf.
- Die Großmächte versuchen, den Frieden auf dem Balkan zu erhalten.
Die Schlussakte der Konferenz wurde am 10. Oktober unterschrieben. Diese beendete nur die direkte Kriegsgefahr. Der Balkan blieb jedoch weiterhin ein Pulverfass und trotz der Konferenz blieb das Verhältnis zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich angespannt. Die deutsche Initiative verbesserte aber leicht das Verhältnis zwischen dem Deutschen Reich und Großbritannien. Im Anschluss an die Konferenz gelang sogar zwischen ihnen eine Verständigung über die Größen der beiden Flotten. So akzeptierte Großbritannien, dass die deutsche Flotte zweidrittel so stark ist wie die britische. Dies galt für alle Schiffstypen.
Der 3. Balkankrieg:
Weg in den Krieg:
Das Osmanische Reich hatte durch die Balkankriege den Großteil seines europäischen Gebietes verloren und strebte nach der Rückeroberung. Bulgarien hatte zwar durch den Ersten Balkankrieg viel Gebiet gewonnen, musste dieses nach dem Zweiten Balkankrieg aber an Rumänien, Griechenland und Serbien abtreten. Dies führte dazu, dass sich Bulgarien und das Osmanische Reich annäherten und am 9. Oktober ein Bündnis schlossen. Durch den Zweiten Balkankrieg war das Bündnis zwischen den meisten Staaten auf dem Balkan zerbrochen, so dass nur noch Serbien und Montenegro ein festes Bündnis bildeten, welches von Russland unterstützt wurde.
Der Dritte Balkankrieg begann mit der bulgarischen Kriegserklärung gegen Griechenland am 7. November 1914. Das Osmanische Reich folgte am 8. November. Durch diese Kriegserklärung fühlte sich Serbien bedroht, so dass dieses Bulgarien und dem Osmanischen Reich am 10. November den Krieg erklärte. Während sich Montenegro dem Krieg anschloss, blieb Russland erstmal neutral, lieferte aber Waffen an Serbien.
Kriegsjahr 1914:
Der bulgarische Angriff traf die griechischen Soldaten überraschend. So dass es den Bulgaren gelang, den Griechen mehrere Niederlagen zuzufügen und so einige Gebiete zu erobern. Erst Anfang Dezember gelang es den Griechen, effektiv Widerstand zu leisten und den bulgarischen Vorstoß zu beenden. Auch trafen die ersten montenegrinischen Soldaten an der Front ein. Da auch die Osmanen Teile ihrer Armee an die Front verlegt hatten, änderte dies nicht die Kräfteverhältnisse. Die bulgarisch-osmanische Armee war der ihrer Gegner ungefähr 2:1 überlegen. Doch waren die Waffen der Osmanen immer noch nicht vollständig erneuert. Dennoch gelang es aufgrund der zahlenmäßigen Überlegenheit, weiter in das Gebiet der Griechen vorzustoßen. Auch gelang es den Bulgaren, die serbische Armee mehrere Male zu besiegen und in das Land vorzustoßen.
Während die Bulgaren an Land gegen die Griechen kämpften, begann am 1. Dezember der osmanische Angriff auf die ägäischen Inseln, welche Griechenland nach den Balkankriegen erobert hatte. Auf den meisten Inseln gab es nur kleine Garnisonen, so dass die osmanische Armee diese schnell erobern konnte. Der Versuch Kreta zu erobern, scheiterte an schlechter Planung und an der großen Zahl an griechischen Soldaten auf der Insel.
Kriegsjahr 1915:
Die anderen Mächte Europas waren durch die Erfolge der Osmanen und Bulgaren beunruhigt. Besonders in Österreich-Ungarn kam es zu Unruhen. Während die Slawen im Land für Serbien protestierten und zum Teil freiwillig in die serbische Armee eintraten, waren die anderen Volksgruppen neutral oder unterstützten die Position der Bulgaren und Osmanen.

Bulgarischer Soldat verabschiedet sich von seinem gefallenen Kameraden nach Infanterieschlacht
Die österreich-ungarische Regierung betrachtete die Entwicklung im Land mit Sorge, denn man fürchtete einen Bürgerkrieg. Da die Serben immer mehr Gebiet verloren, erklärte Russland dem Osmanischen Reich und Bulgarien am 7. Februar den Krieg. Bereits am 9. Februar begann der russische Angiff auf das Kaukasusgebiet. Da Russland den Krieg erklärt hatte, blieb Frankreich weiter neutral. Doch führte diese Haltung zum Bruch zwischen Frankreich und Russland. Auch die Briten und Deutschen hatten kein Interesse, sich an einem Krieg auf dem Balkan zu beteiligen. Die Offensive der Russen im Kaukasusgebiet war nur teilweise erfolgreich. Zwar wurden mehrere osmanische Armeen besiegt, doch konnte der Durchbruch der Russen durch die osmanischen Verteidigungsstellungen verhindert werden. Denoch zwang die Offensive, einige Verbände von der Front in Europa abzuziehen, um die Russen zu bekämpfen. Die Verlegung geschah nur langsam, da es nur wenige Eisenbahnstrecken im Osmanischen Reich gab.

Osmanische MG-Stellung
Nachdem die Soldaten Anfang März die Front erreichten, begann eine osmanische Offensive. Es gelang den Osmanen, einige Gebiete von den Russen zurückzuerobern. Der Krieg war geprägt durch große Infanterieschlachten, da beide Seiten keine große Industrie hatten, um schwere Waffen zu produzieren. Auch wenn sich das Deutsche Reich nicht mit Soldaten am Krieg beteiligte, lieferten sie Waffen an die Osmanen. Das Deutsche Reich hatte seit den 1880ern gute Beziehungen zum Osmanischen Reich, vor allem durch den Bau der Bagdadbahn durch deutsche Firmen.
Auf dem Balkan gelang es den Bulgaren, die Serben immer weiter in Bedrängnis zu bringen. Die Serben hatten den Winter genutzt, um ihre Verteidigungsstellungen auszubauen und ermöglichten so die Abwehr der bulgarischen Offensiven. Das Osmanische Reich hatte nach dem Scheitern der Landung auf Kreta mit der Planung einer weiteren Landung begonnen. Es kam vor der Küste Kretas am 27. Mai zu einer Seeschlacht. Diese endete mit einer Niederlage der griechischen Flotte. Die Osmanen hatten jedoch hohe Verluste erlitten. Der Grund dafür war die zum großen Teil veraltete Flotte. Denoch begann die Landung zwei Tage später. Dieses Mal war die Armee stärker und der Angriff besser koordiniert, und bis Ende Juli war der Großteil des Widerstandes auf Insel besiegt.
Da die Kriegslage sich immer mehr gegen die Serben wandte, versuchten die Bulgaren, Albanien zu einem Kriegseintritt gegen die Serben zu bewegen. Zwar gab es in der albanischen Regierung kritische Stimmen. Doch am Ende setzte sich der Glaube an den Sieg und eine Vergrößerung des Staatsgebietes durch. So erfolgte am 10. Juli die albanische Kriegserklärung an Serbien, und im Laufe der nächsten Tage an Montenegro und Griechenland. Auch wenn die albanische Armee nur eine geringe Zahl von Soldaten hatte, brachte die Kriegserklärung Serbien immer mehr in Bedrängnis. Bis Ende des Jahrs kam es so zu mehreren Gefechten zwischen der albanischen Armee und den Armeen von Griechenland, Serbien und Montenegro. Am 2. Dezember brach überraschend die montenegrinische Linie zusammen, und die albanische Armee konnte in das Land vorstoßen und die Hauptstadt Cetinje bedrohen. Es gelang der montenegrinischen Armee, die albanische Armee bis Ende des Jahres zu stoppen.
Kriegsjahr 1916
Im Frühjahr brach in dem von Österreich-Ungarn besetzten Bosnien ein Aufstand aus. Ziel war die Loslösung von Österreich-Ungarn, um Serbien in seinem Krieg zu unterstützen. Die österreich-ungarische Armee war von dem Aufstand überrascht, so dass es den Aufständischen gelang, mehrere Waffendepots zu erobern und die Armee aus großen Teilen der Region zu vertreiben. Am 9. Mai erklärten sich Bosnien und Herzegowina von Österreich-Ungarn unabhängig und den Krieg gegen Bulgarien. Das Chaos in Österreich-Ungarn nutzte Rumänien aus, um in Österreich-Ungarn einzumarschieren und Gebiete zu besetzen. Auch wurde Bulgarien am 20. Mai der Krieg erklärt. Österreich-Ungarn war somit in den Krieg auf dem Balkan hineingezogen worden. Dies hatte zur Folge, dass Österreich-Ungarn das Deutsche Reich um Hilfe bat. Das Deutsche Reich hatte nach der Konferenz von Berlin die Zeit genutzt, um eine neue Militärstrategie zu entwerfen. Sowohl für den Fall eines Krieges gegen Frankreich und Russland als auch nur gegen einen der Staaten. In Frankreich hatte sich die Stimmung leicht gedreht, so war die französische Bevölkerung nicht bereit, für den Balkan in den Krieg zu ziehen.
Die Deutsche Regierung stand nun vor der Frage: sollte man Österreich-Ungarn in seinem Kampf unterstützen, oder sollte man weiter neutral bleiben?
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