Gibraltar - seit 1704 von den Briten besetzt, seit 1713 "für immer" offiziell von Spanien abgetreten, gilt immer noch als uneinnehmbare Festung (der Wahlspruch Nulli Expugnabilis Hosti ist Latein für „Für keinen Feind eroberbar“) und ist auch im Zweiten Weltkrieg essenziell für das Empire. Die Ironie: Vor dem Krieg hatten manche britischen Politiker überlegt, Gibraltar gegen das spanisch-marokkanische Ceuta zu tauschen, weil dort mehr Platz für militärische Bauten usw. wäre.
Der Gouverneur, General Sir Clive Liddell, bereitete sich darauf vor, die Zivilbevölkerung (15.000 bis 20.000 Menschen) nach Casablanca in Marokko zu evakuieren - im Juni war es dann soweit. Nach der Kapitulation Frankreichs mussten sie allerdings nochmals evakuiert werden, diesmal ins Empire. Die meisten leben nun in London, wo sie allerdings mit Rassismus zu kämpfen haben - viele werden für Spanier oder "Eye-ties" (Italiener) gehalten.
Obwohl das Land so klein ist, hat es eine eigene Fußballliga, die Gibraltar Football Ligue. Rekordhalter ist bislang der Prince of Wales FC. Die Saison 1941/42 wurde kriegsbedingt allerdings abgesagt.
Die Briten nannten die Einheimischen "Rock Scorpions" (Felsenskorpione), oder einfach "Scorps".
Verteidigung[]
Anfangs verteidigten zwei Bataillone Infanterie die Festung (später auf vier verstärkt), dazu kam noch die Artillerie: Sechs Batterien, außerdem zwei für die Luftabwehr. Viele unterirdische Tunnel mit einer Gesamtlänge von einigen Dutzend Kilometern wurden angelegt, und die Mauern sind dicker als in der Maginot-Linie. Auch das Vorgelände ist vermint. Es gibt genügend Vorräte, die selbst für eine Besatzung von 10.000 Mann 18 Monate reichen würden. Bis 1928 wurden sechs riesige Wasser-Reservoirs im Fels angelegt. Die Schwadron Nr. 202 wurde bereits hierhin verlegt, weitere Verstärkungen sollten noch folgen, bis einige Dutzend Flugzeuge bereitstanden. Mehr noch als der Verlust der Halbinsel selbst wurde befürchtet, dass dann der westliche Eingang des Mittelmeers für die Alliierten geschlossen wäre.
Manche kritisierten, dass die stärksten Geschütze auf die See ausgerichtet und noch dazu einbetoniert waren, so dass sie für eine Verteidigung gegen einen Angriff zu Land nutzlos sein würden.
Die Straße nach Spanien - täglich von 8.000 Spaniern auf dem Weg zu ihrer Arbeit in der Kolonie benutzt - wurde durch "Drachenzähne" (Betonpyramiden) unbenutzbar gemacht. Die Meeresstraße wurde vermint; allerdings entdeckten die Italiener, dass es Ubooten möglich war, die Strömungen zu nutzen und in der Tiefe unter den Minen hindurchzufahren.
Das Landefeld sollte auf 1800 Yards verlängert werden, wofür Kalkstein-Schutt benutzt wurde, der beim Anlegen der Tunnels entstanden war. Allerdings war der Bau im Frühjahr 1942 noch nicht abgeschlossen.
Auch eine der Imperial Censorship Stations (=Zensurbehörde) war hier angesiedelt. Verdächtige Personen wie der Faschist Luis Bertuchi wurden interniert.
Die Briten rechneten jedenfalls mit einer möglichen Eroberung der Kronkolonie, so dass sie (unter Mitwirkung eines gewissen Ian Fleming) Pläne für eine Stay-behind-Organisation erarbeiteten, um die Achsenmächte so sabotieren zu können, ähnlich der Operation Goldeneye in UZL. Ein Gegenstück zur Operation Tracer gab es aus Zeitmangel nicht mehr.
Der Krieg erreicht Gibraltar[]
Nachdem die französische Marine nicht mehr im Krieg war, wurden mehrere Schlachtschiffe, Flugzeugträger usw. nach Gibraltar verlegt - die "Force H". Diese waren für die Operation Catapult, die Versorgung von Malta usw. verantwortlich. Im Juli bombardierte Vichy-Frankreich die Kolonie, aus Rache für die Versenkung ihrer Schiffe durch die Briten in Oran, auch wenn dabei wenig Schaden angerichtet wurde. Auch die Regia Aeronautica bombardierte die Halbinsel im Juli ein paarmal. Im September, nach dem britischen Angriff auf Dakar, wiederholten die Vichy-Franzosen ihre Bombardierung. Lange Zeit blieb es bei seltenen, spärlichen Bombardierungen, die vergleichsweise wenig Schaden anrichteten.
Die Wehrmacht bereitete schon seit Sommer Pläne für das "Unternehmen Felix", die Erstürmung von Gibraltar, vor. Allerdings gab es Probleme: Der nächstgelegene Flughafen war nicht für Stukas geeignet, und ein geeigneter zu weit entfernt. Nachdem noch dazu der "Duce" in Griechenland einmarschierte, ohne den "Führer" vorher zu informieren, und dort in Schwierigkeiten geriet, musste das geplante Unternehmen auf die Zeit nach einem erfolgreichen Unternehmen Barbarossa verschoben werden, da man nicht beide Feldzüge gleichzeitig führen wollte.
Francisco Franco zögerte noch, sich dem Krieg anzuschließen. Aber eine mögliche Rückeroberung der Halbinsel war durchaus für viele rechte Spanier anziehend... manche gingen bereits mit dem Ruf "Gibraltar para España!" auf die Straßen. Nach außen hin verkündete der "Caudillo" im Juli jedenfalls, er hätte zwei Millionen Soldaten bereit, um die Festung zu erobern. (In der Praxis hatte Spanien 1940 gerade noch 250.000 Soldaten bereit für einen Krieg.) Einige der spanischen MGs waren keine zehn Meter vom Landefeld entfernt aufgestellt.
Am 6. Dezember 1941 - Deutschland hatte inzwischen den "Ostfrieden" mit "Genosse" Stalin geschlossen - gab der "Caudillo" seine endgültige Zustimmung. Im Frühjahr 1942 erfolgte der Angriff, der nach wenigen Tagen zur Neutralisierung der Festung und nach drei Monaten zur Kapitulation der Briten führte. Churchill und Franco betrieben nun etwas Geheimdiplomatie; als Folge trat Großbritannien die Halbinsel im Vorfrieden von Cork ab, wenn auch vorläufig nur provisorisch - obwohl es auf "endgültig" hinauslief.
Ursprünglich hatten die Westalliierten geplant, Gibraltar als Hauptquartier für den Oberbefehlshaber der "Operation Freedom" zu nutzen. Die entsprechenden Räumlichkeiten lagen 800 Meter tief im Fels. Diese Idee war nun natürlich hinfällig.
Nach Beginn des Unternehmens besetzten die Briten die Azoren und Kap Verde, die beide zu Portugal gehörten, um eine neue Basis gegen die Achsenmächte zu haben - die Planung für diesen Fall lief bereits seit 1940.
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