- "Himmler, der Mann der pedantischen, methodischen Vernichtung[1], der nie erregte, schmallippige, lächelnde, ruhige Henker mit dem Kneifer auf der Nase."

Der "Reichsheini"
Heinrich Luitpold Himmler (* 7. Oktober 1900 in München) ist der Reichsführer-SS, an deren Spitze er 1929 von Adolf Nazi (der ihn "seinen Loyola" nennt) berufen wurde.
Aufstieg unter den Nazis[]
Nach dem Scheitern der Münchner Räterepublik, an deren Niederschlagung er sich als Angehöriger des Freikorps Oberland beteiligt hatte, studierte er 1919-22 an der TH München Landwirtschaft. Der NSDAP trat er am 1. August 1923 bei, am 8. August 1925 wechselte er von der SA in die SS. Zeitweise war er Adjutant des später verfemten Gregor Straßer.
Nach der "Machtergreifung" wurde er am 17. Juni 1936 zum Chef der Deutschen Polizei ernannt. Weiterhin unterstand ihm der Sicherheitsdienst (SD) als parteiinterner Nachrichtendienst.
1937 riss er mit der Gründung der "Volksdeutschen Mittelstelle" (VoMi) die Kontrolle über die Auslandsdeutschen von Rudolf Heß an sich. Dies sollte für die Waffen-SS wichtig werden (die er als Konkurrenz zur Wehrmacht aufbaute), weil er nun unter den Volksdeutschen nach Belieben rekrutieren konnte.
Schon am 8. November 1938 sagte er in einer Rede vor SS-Gruppenführern: "Das, was Deutschland in der Zukunft vor sich hat, ist entweder das großgermanische Imperium oder das Nichts."
Als Nazi-Deutschland im März 1939 in die Tschecho-Slowakei einmarschierte und das Protektorat Böhmen und Mähren erstellte, schlug er vor, sechs Millionen Tschechen zu vertreiben.
Für den Kriegsfall hielt er 250.000 SS-Männer für die "innere Front" erforderlich (die also an der Front fehlen würden) - also um die Bevölkerung niederzuhalten.
1939 gab er auch den sogenannten Zeugungserlass für die SS aus – er sah es angesichts des Krieges als notwendig an, dass die Angehörigen seiner SS auch außerhalb der Ehe oder in Zweitehen Kinder zeugen.
Per Geheimerlass wurde er zusätzlich am 7. Oktober 1939 vom "Führer" zum „Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums“ ernannt. In dieser Funktion war er für die „Eindeutschung“ der besetzten Gebiete in Polen zuständig.
- "Heinrich, mir graut vor dir!"
- — Otto Straßer, frei nach Faust
Er behauptet, er hätte alle Bücher über die Tscheka gelesen - und wollte sie noch übertrumpfen. Seit dem 31. Oktober 1939 darf er theoretisch jeden Menschen ohne Prozess erschießen lassen.
Nachdem der Wehrmachtsgeneral Johannes Blaskowitz gegen die Untaten der SS im eroberten Polen scharf protestiert hatte, sabotierte Himmler seine Karriere - z.B. als Walther von Brauchitsch vorschlug, ihn zum Kommandanten des besetzten Frankreich zu machen.
Nach dem deutschen Sieg über Frankreich machte er den Vorschlag, die Juden im deutschen Machtbereich nach Afrika zu verbringen - am besten nach Madagaskar.
Allgemein wäre es ihm am liebsten, wenn jeder halbwegs einflussreiche Mann im Reich in die SS eintreten würde - weil sie ihm dann gehorchen müssten. Auch so gilt er schon nach dem "Führer" und Hermann Göring als dritter Mann im Staat.
Diverses[]
Zusammen mit Walther Darré, Rudolf Heß, und Alfred Rosenberg gilt er als einer der größten Nazi-Ideologen. Er interessiert sich sehr für völkische Esoterik, die alten Germanen, die "weisen Frauen", und hält sich für die Wiedergeburt des Heiligen Römischen Kaisers Heinrich I. Er ist stark gegen das Christentum eingestellt und würde am liebsten das altgermanische Heidentum wieder einführen.
Er hat immer maximal zwölf Mann am Tisch, wie König Artus bei seiner Tafelrunde.
Er neigt zu den sozialistischen Vorstellungen von Gottfried Feder und war daher verärgert, als dieser von Hjalmar Schacht gefeuert wurde. Das hält ihn nicht davon ab, mit der Vermietung von Häftlingen aus den Konzentrationslagern für Zwangsarbeit ein gutes Geschäft zu machen. Der "Führer" hält es sogar für möglich, dass er einmal der größte Unternehmer im "Reich" wird.
Er besitzt auch heute noch eine Hühnerfarm in Waldtrudering. (Davon vielleicht beeinflusst, hat auch Heydrich auf seinem Anwesen einen Hühnerhof angelegt.) 1934 erwarb er das Anwesen Lindenfycht in Gmund am Tegernsee, hält sich aber selten dort auf. Sein dortiger Nachbar ist Carl Langbehn, der Kontakte zum Widerstand hat.
Er macht täglich zwei Stunden Yoga, immer morgens.
Viele verspotten ihn, nennen ihn grundsätzlich nur "Reichsheini" (selbst seine SS-Männer), sagen wie Göring "Himmlers Hirn heißt Heydrich", oder witzeln "Er heißt Himmler, weil er den Adolf anhimmelt". Walter Schellenberg, einer seiner wichtigsten Männer, vergleicht ihn mit einem "Storch im Lilienteich". Aber allgemein erzählt sich das Volk kaum Witze über ihn - vielleicht aus Furcht.
Er ist ein schlechter Redner und kann auch nicht gut schreiben, aber ist im kleinen Kreis durchaus unterhaltsam und verdankt dieser Tatsache auch seinen Aufstieg.
Dass sein Freund, der Abwehr-Agent Paul Thümmel, ein Doppelagent ist, der unter vielen Namen für den tschechoslowakischen Geheimdienst arbeitet (sogar jetzt, nachdem die Tschechen im britischen Exil sind), ahnt er nicht im entferntesten. Auch nennt er Wilhelm Canaris zwar einen "wildgewordenen kleinen Beamten", hat aber zuviel Respekt vor ihm, um sich mit dem Meisterspion anzulegen.
Seit 1939 lässt er sich wegen Magenbeschwerden von dem deutschbaltischen Prominenten-Masseur Felix Kersten behandeln, der einigen Einfluss auf ihn hat und ihn auch nutzt.
Er ist seit dem 3. Juli 1928 mit Margarete Boden verheiratet und hat eine leibliche Tochter Gudrun (* 1929), die er "Püppi" nennt, sowie den Adoptivsohn Gerhard von der Ahé (* 28. Juli 1928), der eine "Verbrechernatur" haben soll (meinen seine Adoptiveltern). Daneben hat er eine Geliebte, seine Privatsekretärin Hedwig Potthast, die ihn "König Heinrich" nennt.
Zukunft[]
Im Laufe des Krieges weitete er sein Imperium weiter aus, so z.B. als Admiral Canaris' Widerstand gegen das Regime aufgedeckt wurde, und die Abwehr unter seine Kontrolle kam. Nach Görings Tod 1946 "erbte" er zusätzlich auch noch das Forschungsamt. Diese Machtfülle versetzte die anderen hohen Nazis in Angst.
Fußnoten[]
- ↑ Geschrieben 1940 - vor Auschwitz!