Alternativgeschichte-Wiki
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State flag of Iran 1933–1964

Flagge des Iran seit 1906

Der Iran (vor nicht allzulanger Zeit für den Rest der Welt noch "Persien") kommt nicht zur Ruhe.

Vor dem Krieg[]

Nachdem Schah Reza, der selbst von seinen Ministern gefürchtete ehemalige Anführer der Kosakenbrigade, 1925 erfolgreich gegen die Kadscharendynastie geputscht hatte, führte er ein umfangreiches Reformprogramm durch. Das Bildungs- und Justizsystem wurden reformiert, die allgemeine Wehrpflicht eingeführt, ausländische Banken verstaatlicht, ein neuer Kalender eingeführt, ebenso Personalausweise (mit Nachnamen, die man zuvor in Persien nicht gebraucht hatte!), und vor allem die Kontrolle der Zentralregierung über das Land wiederhergestellt. Ähnlich wie Atatürk in der Türkei ließ er das Land modernisieren, verwestlichen (so wurde der Tschador abgeschafft), und säkularisieren, griff dabei aber auch auf das vorislamische Persien zurück. Ab 1935 verlangte er vom Ausland – nicht ganz unbeeinflusst durch Nazi-Deutschland, zu dem er gute Beziehungen unterhielt – das Land Iran („Land der Arier“) und nicht mehr Persien zu nennen. Er selbst trug den Titel Aria Mehr - "Leuchte der Arier".

Obwohl er seinen Aufstieg britischem Einfluss zu verdanken hatte, versuchte er nun, den Einfluss Großbritanniens zu beschneiden. Sein Versuch, die USA als Gegengewicht zu Großbritannien und der Sowjetunion zu positionieren, misslang. Nazi-Deutschland übernahm diese Aufgabe gern und wurde wichtigster Partner des Iran. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verlangte Großbritannien den Eintritt in den Krieg auf Seiten der Alliierten und die Ausweisung der zahlreichen deutschen Berater, was der Schah erst nach längerem Zögern zusagte.

Das Land hatte einen Nichtangriffspakt mit der Türkei, Irak, und Afghanistan geschlossen, der gegen die Sowjetunion gerichtet war. Man befürchtete aus gutem Grund, dass die Expansionspolitik des Zarenreiches sich auch durch die Revolution nicht geändert hätte: Schon seit Herbst 1939 hatte die Sowjetunion mit Vorbereitungen für die politische oder militärische Einflussnahme im Iran begonnen.

"Persien ist der Suezkanal der Revolution"
— K. Trojanowski, 1918
Transiran railway en

Der Verlauf der Bahn

1927-38 ließ der Schah die 1404 km lange transiranische Eisenbahn erbauen, die Teheran mit dem Golf verband. Um sie bezahlen zu können, musste er ein Monopol auf Zucker und Tee einrichten.

Nur zwei Drittel der etwa 15 Millionen Einwohner waren ethnische Perser; daneben gab es viele Aseris, Turkmenen, und andere Turkvölker im Norden und Nordwesten, Kurden im Westen, Araber im Südwesten, Belutschen im Südosten, und andere Minderheiten.

Die Invasion[]

Im August 1941, nach Beginn des Unternehmens Barbarossa, rückten Truppen der Sowjetunion (drei Armeen mit etwa 120.000 Mann und 1.000 leichte Panzer - ein Zeichen, dass sie trotz der Nazi-Invasion noch Truppen erübrigen konnten) und des Empires (überwiegend indischstämmig) in den Iran ein. Nach wenigen Tagen hatten sie bereits die Oberhand gewonnen. Die Sowjets bekamen eine Besatzungszone im Norden, die Briten im Süden. Der Schah musste im September zugunsten seines Sohnes Mohammad Reza zurücktreten; hätte er dies nicht getan, hätten die Alliierten gleich die Monarchie abgeschafft. Als Exil durfte er auch kein deutschfreundliches Land wählen (er hatte an Argentinien gedacht); so blieb er unter Kontrolle des Empires.

Schon einige Monate vor der Invasion hatten sich die Generalstäbe der Alliierten Gedanken über eine Invasion gemacht. Ziel derselben war es, zu verhindern, dass die große Abadan-Raffinerie (8 Millionen Tonnen Öl jährlich verarbeitet) in deutsche Hände fallen könnte. Außerdem wollte man mit dem "persischen Korridor" eine neue sichere Nachschubroute für Lieferungen an die Sowjetunion etablieren. Dies stellte sich als überfällig heraus, da bereits im September als Folge vom "Unternehmen Goldfuchs" Karelien von den Achsenmächten erobert wurde, und Murmansk somit als Route ausfiel. Die transiranische Eisenbahn hatte allerdings nur eine Transportkapazität von unter 1000 Tonnen pro Tag, so dass es nötig sein würde, sie auszubauen.

Die Anführer der 1921 verbotenen iranischen Kommunisten wurden nun wieder freigelassen und konnten sich neu organisieren.

Ende November schloss "Genosse" Stalin überraschend den "Ostfrieden" mit Nazi-Deutschland. Dieser überließ den Iran der Sowjetunion als Einflusssphäre. Seit Dezember wurden die Besatzungstruppen der Sowjets verstärkt. Im neuen Jahr begannen sie dann, in den unbesetzten Teil des Landes vorzurücken. Dann kontaktierte Wjatscheslaw Molotow die britische Regierung und forderte nicht nur die Anerkennung dieser Besatzung, sondern auch den Rückzug der Briten aus ihrem Besatzungsgebiet.

Die Forderung kam zu einer denkbar ungünstigen Zeit, da das Empire mittlerweile auch noch mit Japan im Krieg lag. Churchill konnte nur noch erreichen, dass die Provinzen Chuzestan (teilweise) im Südwesten und Belutschistan im Südosten unter britischer Kontrolle bleiben durften - zur Maßnahme der Gesichtswahrung. Aus Kermanschah dagegen mussten sich die Briten zurückziehen. Als Folge kam es zu erneuten Unruhen unter den dortigen Kurden.

Das britisch besetzte Chuzestan wurde nun dem Irak einverleibt, Belutschistan fiel an Britisch-Indien und später an Pakistan.

Auch das sowjetisch besetzte Persien wurde "verstümmelt", wie es der Schah bezeichnete: Die Sowjetrepublik Aserbaidschan erhielt die gleichnamige persische Provinz und konnte so seine Größe mehr als verdoppeln. Die "persische Riviera" am Kaspischen Meer und andere Gebiete im Norden fielen an Turkmenistan. In Folge wurde die Stadt Bandar Schah in "Kaliningrad" umbenannt.

Zur Feier der Tatsache, dass das Gebiet unter seiner Kontrolle nun an den Golf grenzte, ließ Stalin ein Forschungsschiff eine Reise antreten, bei der es alle sowjetischen Meere besuchte: Vom Pazifik über den Golf, das Schwarze Meer, und die Ostsee bis zum Weißen Meer. Allerdings hatten die Sowjets - Kenntnisse über den Ozean und Marinestrategie waren nicht ihre stärkste Seite - übersehen, dass die Briten mit ihrer Basis im omanischen Hormus jederzeit die Ein- und Ausfahrt sowjetischer Schiffe in den Golf blockieren konnten.

Als Volksrepublik[]

Islamic Consultative Assembly

Baharestan, das alte Parlamentsgebäude

Nach der Besatzung ließ Stalin Neuwahlen ausrufen, bei denen er die Kommunisten unterstützte. In der Madschles, dem iranischen Parlament, waren sie weit von einer Mehrheit entfernt, daher bildeten sie eine Koalitionsregierung mit gemäßigten Kräften wie Mohammad Mossadegh, der mit dieser Wahl in die Politik zurückkehrte.

Zunächst gab man sich gemäßigt. Eine Sozialversicherung wurde eingeführt, eine Amnestie erlassen, Land von den Großgrundbesitzern an die Kleinbauern umverteilt. Als man aber die Anglo-Persian Oil Company verstaatlichen wollte, zogen die Briten ihre Fachkräfte ab, so dass die Förderung abstürzte. Sowjets und Briten verhandelten, ein Kompromiss wurde gefunden: Der iranische Staat erhielt nun einen höheren Anteil an den Gewinnen als die bisherigen 20%.

Naderi throne

Der Naderi-Thron im Golestan-Palast/-Museum

Unterdessen schimpfte der Schah darüber, dass die neue Regierung seine Paläste in Museen verwandelte und sich nun jeder Mensch den berühmten Pfauenthron anschauen konnte.

Durch die Besetzung des Landes hatte Stalin erreicht, wovon die Zaren nur hatten träumen können: Ein Zugang zum Indischen Ozean für Russland. Noch konnten die Briten aber durch ihre Kontrolle über den Oman die Sowjets im Golf "einsperren". Dafür bedrohten die Sowjets nun die potenziell erdölfördernden Staaten auf der anderen Seite des Meeres.

Kurdischer Konflikt[]

Im Sommer brach ein neuer Konflikt aus: Im Frühjahr hatten Achsenmächte und Sowjetunion im "Fall Schwarz" gemeinsam die Türkei niedergeworfen, besetzt und zerstückelt. Nach Ermunterung durch die Nazis riefen die Kurden ihren eigenen Staat im Südosten aus. Noch bevor sich die Verhältnisse konsolidiert hatten, schrien die Kurden nach dem "Anschluss" der kurdisch besiedelten Gebiete in Syrien, dem Irak - und Iran. Als es zu Aufständen in letzterem kam, wäre es fast zum Bruch zwischen Nazis und Sowjets gekommen.

Zu Stalins Überraschung gab der "Führer" nach und war bereit, den Zweiten Friedensvertrag von Brest-Litowsk zu revidieren: Der größte Teil der Ostukraine (ohne Taurien) sollte phasenweise an die Sowjetunion zurückgegeben werden, was bis Mitte 1943 dann auch geschah. Im Gegenzug trat die Volksrepublik Iran ihren von Kurden und Luren besiedelten Teil an den neuen Staat ab (die bisherigen Provinzen Kurdistan, West-Aserbaidschan, Ilam, Lorestan, Kermanschah, der beim Iran verbliebene Teil von Chuzestan, und Teile von Hamadan sowie Tschahar Mahal und Bachtiyari), und die Sowjetunion erhöhte ihre Getreide- und Steinkohlelieferungen.

Neben den idealistischen Sympathien der Deutschen gab es auch einen handfesten Grund für die Unterstützung der Kurden: Erdöl. Bei Mossul, Kirkuk, Naft Chana, und Masdsched Soleyman lagen große Vorkommen, die teils bereits seit 1908 ausgebeutet wurden. Langfristig schien die ersehnte Erdölautarkie für den Nazi-faschistischen Block in Aussicht.

ButtoNaherOsten
Länder im Nahen/Mittleren Osten
(Wieviele Sechsen muss Adolf Nazi würfeln?)

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