Das ehemalige Völkerbundsmandat Mesopotamien und jetzige Königreich Irak unter dem sechsjährigen König Faisal II. (* 2. Mai 1935) aus der Haschemitendynastie (die wahre Macht hat allerdings der Regent) steht nach außen immer noch stark unter Kontrolle Großbritanniens und kommt intern kaum zur Ruhe: Stammesangehörige haben weit mehr Gewehre als die Zentralgewalt, es gab seit der offiziellen Unabhängigkeitserklärung 1932 mehrere Militärputsche (und Versuche), und sowohl die Kurden im Norden als auch die Schiiten im Süden sind unzufrieden. Die Premierminister wechseln alle paar Monate, seit Ende März 1940 hatte das Amt Raschid Ali al-Gailani inne, der mit den Achsenmächten sympathisiert.
Das stehende Heer war etwa 25.000 Mann stark und verfügte über wenige Dutzend Flugzeuge. Seit 1932 gibt es die Wehrpflicht.
Ähnlich wie das Königreich Ägypten hat das Land ein "nicht-kriegführendes" Bündnis mit den Briten.
1922-24 hatten die Kurden im Norden ihr eigenes Königreich ausgerufen, und 1931 versuchte Achmed Barsani erneut einen Aufstand.
Das Land hat einen Nichtangriffspakt mit der Türkei, Iran und Afghanistan geschlossen, der gegen die Sowjetunion gerichtet ist.
Am 3. Oktober 1939 war der Großmufti von Jerusalem, Mohammed Amin al-Husseini, nach Bagdad geflohen, und machte von dort aus weiterhin seine antijüdische und anti-britische Propaganda.
Der Irak hat etwas über 4 Millionen Einwohner. Er verfügt über große Erdölvorkommen, die von der Iraq Petroleum Company ausgebeutet werden, die zu 95% (zu gleichen Teilen) im Besitz der USA, Großbritanniens, Frankreichs und der Niederlande ist. Zum Schutz des Öls hat die Royal Air Force noch zwei Stützpunkte behalten, in Basra und bei Bagdad.
Der "Duce" träumt davon, zumindest einen Teil des Iraks seinem Imperium hinzuzufügen, schließlich gehörte er als Provinz Mesopotamien damals zum Römischen Reich.
Im Süden, im Bereich des Schatt-el-Arab, leben einige hunderttausend Marsch-Araber.
Der Krieg erreicht den Irak[]
Ende März 1941 versuchten vier Offiziere (das "Goldene Quadrat") zu putschen. Auch ein Teil der Regierung wie Justizminister Sayyed Naji ash-Shawkat stand auf ihrer Seite. Dagegen unterstützten weder Kurden noch Schiiten den Putsch. Der Regent Abd ul-Ilah von Hedschas schaffte es zu fliehen, aber sein Flugzeug stürzte ab, was zu seinem Tod führte (womit auch sein Zweig der Haschemiten ausstarb). Neuer Regent wurde Sharaf bin Rajeh. Gailani rief die Iraker zum Heiligen Krieg auf.
Der Putsch war dilettantisch durchgeführt, und mit einigen Luftschlägen vernichteten die Briten schnell die wenigen Flugzeuge der Aufständischen. Die Nazis hatten diesen zwar Hilfe versprochen (Göring hatte Lieferungen von 100 Tonnen zugesagt), aber es kam wenig davon an. Grund dafür war, dass das Unternehmen Barbarossa unmittelbar bevorstand, und man keine Mittel abgeben konnte.
Franz von Papen, damals Botschafter in Ankara, fragte bei der türkischen Regierung an, ob sie Waffentransporte in den Irak gestatten würden. Die Antwort war ein Nein. Allerdings waren die Türken durchaus an Mossul interessiert...
Die britischen Truppen waren zu diesem Zeitpunkt in Ägypten von Italo Balbo und Erwin Rommel bedrängt, und auch Britisch-Indien war nach der Inhaftierung von Gandhi und Nehru immer noch unruhig, so dass es bis Ende Mai dauerte, bis endlich ausreichend Truppen in Basra angelandet werden konnten. Ende Juni war der Putsch erfolgreich niedergeschlagen, Zeid bin Hussein wurde neuer Regent. Gailani und der Großmufti flohen in den Iran.
Rudolf Heß, der während dem Aufstand seinen Schottlandflug gemacht hatte, hatte übrigens als Bedingung für einen Frieden auch den Rückzug der Briten aus dem Irak gefordert.
Die Besatzung der RAF-Basis von al-Habbaniyya, die sich wochenlang nur mit eigenen Kräften gegen die Aufständischen verteidigt hatte, wurde in Großbritannien als Helden gefeiert.
Der bisherige britische Oberbefehlshaber für Nordafrika und den Nahen/Mittleren Osten, Archibald Wavell, verlor allerdings seinen Posten, weil er u.a. diesen Aufstand nicht verhindert hatte. Er wurde durch Claude Auchinleck ersetzt.
Manche Briten schlugen nun vor, als nächstes das benachbarte Syrien von Vichy-Frankreich zu erobern. Da aber hierzu eine syrische Küstenblockade durch die Royal Navy notwendig gewesen wäre und im Juni Malta im Mittelmeer gefallen war, und die Situation der Briten ohnehin schlechter war als in UZL, beließ man es dabei.
Im August 1941, nach Beginn des Unternehmens Barbarossa, rückten Truppen des Empires, vom Irak kommend, in den Iran ein. Die Provinzen Chuzestan und Kermanschah wurden britisch besetzt.
Der Flughafen nahe Mossul wurde nun ausgebaut - Churchill hatte die Idee von Operation Pike, einen Luftschlag auf das sowjetische Erdölzentrum Baku, noch nicht aufgegeben. Als dann Ende November 1941 der "Ostfrieden" zwischen dem "Reich" und der Sowjetunion geschlossen wurde, gewann diese Idee neue Bedeutung.
Nachdem Anfang Dezember auch die USA durch den japanischen Überfall auf Pearl Harbor in den Krieg hineingezogen wurden, einigten sich die Westalliierten in der Konferenz von Washington DC um die Jahreswende darauf, die britischen Besatzungstruppen schrittweise durch US-amerikanische zu ersetzen.
Anfang 1942 wurde der arabischsprachige Teil von Chuzestan vom Iran abgetrennt (der im "Ostfrieden" zur sowjetischen Einflusssphäre erklärt und in Folge von diesem besetzt worden war) und vom Irak annektiert. Kermanschah ging dagegen verloren. Bald danach erhielt der Nahe/Mittlere Osten (plus Ägypten) einen neuen Oberbefehlshaber: Dwight D. Eisenhower.
Ebenfalls 1942 wurden zwei Mitglieder des Goldenen Quadrats hingerichtet.
Zukunft[]
Als Folge des Krieges zerfiel das Land in drei Teile: Den kurdischen Norden, den schiitischen Süden (mit der Hauptstadt Basra und einer dauerhaften starken westalliierten Besatzung), und dem Emirat Bagdad als Puffer.
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