Das Königreich Ungarn ist die ungewöhnlichste unter den europäischen Diktaturen: Ein Königreich ohne König, das von Admiral Miklós Horthy als "Reichsverweser" regiert wird, ohne dass er sich um die Ansprüche von Otto von Habsburg kümmert.
Das Land gerät zunehmend in den Sog der Achsenmächte, nachdem es verschiedene Gebiete zurückgewann, die es nach dem Ersten Weltkrieg verloren hatte: Die Südslowakei und die Karpato-Ukraine. Aber Horthy und seine Anhänger wollen noch mehr - auch wenn das Krieg mit Rumänien und/oder Jugoslawien bedeuten könnte. Nachdem ersteres am 22. Juni 1940 Bessarabien an die Sowjetunion abtreten musste, scheint die Gelegenheit günstig. Seit November ist das Land Teil des Dreimächtepaktes. Und dann sind da noch die faschistischen Pfeilkreuzler unter Ferenc Szálasi, denen ihr Diktator nicht rechts genug ist...
Im August kam es dann zum Zweiten Wiener Schiedsspruch, in dem unter Ribbentrops Vermittlung ein Kompromiss geschlossen wurde, der keinem gefiel: Ungarn erhielt den Norden und Osten von Siebenbürgen mit dem Szeklerland, über 40.000 qkm mit über 2,5 Millionen Einwohnern, davon etwa einer Million Rumänen; ursprünglich hatten sie aber das ganze Land gefordert, fast 70.000 qkm mit 3,8 Millionen Menschen. Nun lebten noch etwa 500.000 Ungarn in Rumänien. Danach kam es zu einem "Bevölkerungsaustausch" - je 100.000 Ungarn und Rumänen gingen über die neue Grenze.
Immerhin gab es auch Männer wie den Ministerpräsidenten Teleki, der auf Ungarns Neutralität beharrte und etwa 130.000 polnischen Zivilisten und Soldaten erlaubte, nach Ungarn zu fliehen. Viele gingen von dort über Jugoslawien nach Westen, um dort weiter gegen die Nazis zu kämpfen. Dabei musste Ungarn aufpassen, nicht zu weit zu gehen, weil die Gefahr drohte, dass der "Führer" aus dem Land ein Protektorat gemacht hätte, so wie zuvor die "Tschechei".
Im Krieg[]
Dann kam es am 13. März 1941 aber zum Putsch serbischer Offiziere in Belgrad, nachdem der Prinzregent Pavle den Beitritt zum Dreimächtepakt unterschrieben hatte. Die Achsenmächte marschierten ein, Ungarn schloss sich an. Nun teilte aber Großbritanniens Außenminister Anthony Eden auf Churchills Weisung hin mit, dass dies Krieg mit dem Empire bedeutete. Pál Teleki stand vor den Trümmern seiner Neutralitätspolitik und beging Selbstmord.
Ende März erhielt Ungarn bei der Aufteilung von Jugoslawien den Großteil der Wojwodina. Damit war das Land seit dem Vertrag von Trianon von 93.000 auf über 170.000 km² gewachsen.
Obwohl Horthy sich gern einem "antibolschewistischen Kreuzzug" angeschlossen hätte, zögerte der "Führer" noch, ihm im Juni 1941 an dem "Unternehmen Barbarossa" zu beteiligen, gab dann aber doch nach. Ungarn entsandte ab dem 16. Juni vier Brigaden mit etwa 40.000 Mann, die neben der Heeresgruppe Süd kämpften. Dabei mussten die Deutschen gut darauf achten, dass sie das bräunliche Khaki der ungarischen Uniformen nicht mit dem Erdbraun der Sowjets verwechseln.
Mit dem "Ostfrieden" Ende 1941 verließ das Land den Krieg wieder.
Zukunft[]
Nach dem Tod von Horthy im Februar 1956 kamen mit Hilfe der Nazis die noch radikalere Pfeilkreuzler an die Macht. Die ungarischen Juden, die bis dahin noch überleben konnten, mussten fliehen oder wurden in Vernichtungslager verschleppt.
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