
Der Mann, der einmal der Kaiser gewesen war
Ex-Kaiser Wilhelm II. aus der Familie der Hohenzollern lebte bis 1941 immer noch im Exil im niederländischen Doorn. Seit der Besetzung der Niederlande im Mai 1940 war das Anwesen durch die Geheime Feldpolizei abgeriegelt. Ein Angebot von Winston Churchill, ins Exil nach Großbritannien zu gehen, hatte er abgelehnt. Nach den Siegen von Nazi-Deutschland über die Niederlande bzw. Frankreich schickte er Glückwunschtelegramme an Adolf Nazi und brachte darin zum Ausdruck, dass er immer noch auf eine Wiederherstellung seiner Monarchie hoffte. Der "Führer" meinte daraufhin zu seinem Kammerdiener Heinz Linge: "Was für ein Idiot!"
Einer seiner Söhne (Oskar) und acht seiner Enkel kämpften im Zweiten Weltkrieg für die Wehrmacht. Seine Enkel Oskar (am 5. September 1939 in Polen) und Wilhelm, Sohn des letzten Kronprinzen (am 23. Mai 1940 bei Valenciennes schwer verwundet, starb wenige Tage später), sind im Juli 1940 bereits gefallen. Beim Begräbnis des letzteren kamen über 50.000 Trauernde - eine inoffizielle nazi-kritische Demonstration. Deshalb kam es zum Prinzen-Erlaß - das Nazi-Regime wollte die Hohenzollern nicht als Konkurrenz. Darin wurde allen der Wehrmacht angehörenden Prinzen der bis 1918 regierenden Fürsten- und Königshäuser die Teilnahme an Kampfhandlungen untersagt.
1934 hatte das Nazi-Regime die Feierlichkeiten zu seinem 75. Geburtstag gestoppt, und monarchistische Organisationen verboten.
Er verstarb am 8. Juni 1941. Anschließend schrieb den ehemalige Kronprinz Wilhelm an den "Reichskanzler": Er sei jetzt das neue Oberhaupt der Hohenzollern und stehe weiter treu zur Regierung.
Für sein Vorleben: Kaiser Wilhelm II.