Karl Dönitz (* 16. September 1891 in Grünau bei Berlin) ist Mitte 1941 Großadmiral, Chef der Kriegsmarine, und seit Anfang 1936 „Führer der U-Boote“ (ab 1939 „Befehlshaber der U-Boote“). Er war in der deutschen Kriegsmarine die treibende Kraft beim Aufbau der U-Boot-Waffe. Andere Offiziere verspotten ihn als "Hitlerjunge Quex" wegen seiner Treue zum "Führer".
Als väterliche Figur und Mentor nach dem Tod des Vaters galt der Erste Offizier der Breslau, Kapitänleutnant Wilfried von Loewenfeld. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er mit der Breslau (umbenannt in Midilli) als Teil der Marine des Osmanischen Reiches gegen Einheiten der Kaiserlich-russischen Marine im Schwarzen Meer.
Dönitz meldete sich freiwillig zu der neuen Waffengattung der Unterseeboote und wurde am 15. September 1916 der U-Abteilung der Kaiserlichen Marine zugeteilt.
Seine Heirat 1916 mit Ingeborg Weber, der Tochter des preußischen Generalmajors Erich Weber, bedeutete für Dönitz einen sozialen Aufstieg. Sie haben drei Kinder, Ursula (*1917) und die Söhne Klaus (*1920) und Peter (*1922).
In der britischen Gefangenschaft im Ersten Weltkrieg lernte er Spanisch.
Unter den Nazis[]
1936 beteiligten sich deutsche U-Boote unter seiner Führung an einem geheimen Einsatz im Spanischen Bürgerkrieg.
Januar 1939 veröffentlichte er seine Gedanken zu nächtlichen U-Boot-Angriffen in dem Büchlein "Die U-Bootwaffe", was die Briten übersahen. Seine Behauptung, er könnte den Krieg mit 300 U-Booten gewinnen, wurden auch in Nazi-Deutschland ignoriert - als der Zweite Weltkrieg ausbrach, verfügten die Deutschen nur über 57 U-Boote. Dennoch errangen diese U-Boote viele Erfolge, und Winston Churchill macht sich ernsthafte Sorgen, dass sie die Nahrungsmittelversorgung von Großbritannien gefährden könnten.
Seit die Wehrmacht die Atlantikküste von Frankreich besetzt hält, können die deutschen U-Boote auch im Atlantik massenweise alliierte Schiffe versenken - es war über eine Million BRT in einem Vierteljahr - das nennen sie "Die glückliche Zeit". Diesem Erfolg gegenüber sieht die Überwasserflotte schlecht aus. Hätte sein Vorgesetzter Erich Raeder nicht das Goldene Parteiabzeichen, hätte Dönitz wohl schon früher seinen Posten bekommen...
Dann aber versuchten Anfang Februar 1941 die Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau, in den Atlantik auszubrechen, wurden aber von der Royal Navy in eine Falle gelockt und eins nach dem anderen vom britischen Schlachtschiff Hood versenkt. Damit war die Überwasser-Strategie endgültig gescheitert. Der wütende "Führer" zwang Raeder, sich zum 24. April (seinem 65. Geburtstag) in die "Führerreserve" versetzen zu lassen. Dönitz wurde sein Nachfolger und zum Großadmiral befördert. Von nun an behandelte er seine Uboote bevorzugt, was sich noch entscheidend auswirken sollte. Der Bau von vielen Großkampfschiffen wie dem Flugzeugträger "Graf Zeppelin" wurde nun abgebrochen. Die Leitung des Überwasserkrieges überließ Dönitz weitgehend Admiral Rolf Carls.
Am ersten Tag in seinem neuen Amt beging er einen schweren Fehler, als er an alle Schiffe die Nachricht seiner Ernennung als Geheimtext funken ließ. Als seine Ernennung in der Presse offiziell gemeldet wurde, wussten die Briten natürlich, worum es in der Nachricht gegangen war. So hatten die Codeknacker vom Bletchley Park etwas, mit dem sie arbeiten konnten.