Utopien, die mehr Gleichheit (speziell materielle) in dieser Welt forderten, hatte es schon lange gegeben. Mittlerweile (d.h. in der Mitte des 20. Jahrhunderts) ist der Kommunismus mit dem Namen von Karl Marx verknüpft, obwohl er nicht der erste Gleichheitsfanatiker der Weltgeschichte war, nachdem er in seinem Buch "Das Kapital" und anderen Schriften einen Narrativ vom "Klassenkampf der Kapitalisten/Bourgeoisie gegen die Arbeiterklasse", der "Akkumulation des Kapitals" und einer unausweichlich bevorstehenden "Diktatur des Proletariats" mit "Expropriation der Expropriateure" (Enteignung der Enteigner) entwickelte. Seit ihm gilt der Kommunismus (basierend auf seiner Theorie des historischen Materialismus, der wiederum auf der Geschichts"philosophie" von Hegel basiert) als unausweichlich, da "wissenschaftlich" "bewiesen", wobei die Details vage blieben. Von daher waren die Kommunisten und die ihnen geistig nahestehenden Sozialisten von Anfang an vielfach zerstritten und innerlich gespalten. Der Versuch der Pariser Kommune von 1870/71 wurde schnell niedergeschlagen.
In den folgenden Jahrzehnten stritten sich die verschiedenen Flügel der radikalen Kommunisten, während gemäßigte Sozialisten wie die Labour Party in Großbritannien und die SPD im Deutschen Reich immer mehr Stimmen gewannen und sogar zeitweise die Regierung übernahmen, mit wechselnden Erfolgen. Unter den radikalen Kommunisten traten die Bolschewisten um Lenin, Stalin und Leo Trotzki hervor, die mit einer straff organisierten Kaderpartei (als "Vorhut des Proletariats") die Macht übernehmen wollten. In den Wirren des Ersten Weltkrieges gelang es ihnen, im zaristischen Russland die Macht zu übernehmen und mit Hilfe der Roten Armee ihre Gegner und Feinde (nationale Minderheiten, die tschechoslowakische Legion, Invasoren sowohl der Mittelmächte als auch der Entente, gemäßigte Linke, Demokraten, und Zaristen bis hin zu Proto-Faschisten) zu besiegen, auch wenn sie im Frieden von Brest-Litowsk zeitweise wertvolle Gebiete abtreten mussten. Der erste kommunistische Staat der Welt, die Sowjetunion, war geboren.
Kritik an den siegreichen Bolschewisten gab es trotzdem auch noch von links, z.B. kritisierte Rosa Luxemburg, wie sehr Lenin die deutschen Kommunisten "schurigelte". Auch bestand weiterhin Uneinigkeit: Sollte man eine "permanente Revolution" anstreben (Trotzki), oder sollte man lieber den Sozialismus im eigenen Land aufbauen (Stalin)?
Nach dem Tode Lenins kam es dort zu einem Machtkampf, den "Genosse" Stalin gegen Trotzki gewann, wonach er eine Diktatur errichtete, neben der der Zarismus harmlos erschien. Millionen von Menschen wurden in die Zwangsarbeitslager des GULAG geschickt, selbst alte Genossen und kompetente Generäle der Roten Armee in Schauprozessen zu Höchststrafen verurteilt, und es kam zu Hungersnöten wie dem Holodomor, bei dem ebenfalls Millionen starben - obwohl das Land vor dem Weltkrieg soviel Getreide exportierte, dass sich die Großgrundbesitzer und Farmer in anderen Ländern schon Sorgen wegen der russischen Konkurrenz machten. Aus dem Kommunismus war ein Totalitarismus geworden. Diese Entwicklung machte vielen Leuten Angst, insbesondere religiösen Menschen und den Reichen (Unternehmer, Großgrundbesitzer, andere Millionäre).
Mittlerweile hatte sich auch die Gegnerschaft zu organisieren begonnen: Emigrierte Russen einschließlich Ayn Rand warnen in ihren Werken vor dem real existierenden Kommunismus. Der Faschismus unter Benito Mussolini im Königreich Italien und anderen Staaten geht gegen die Kommunisten mit gleicher Brutalität wie diese gegen ihre Gegner vor. Aber zum schlimmsten Feind des Kommunismus sollte der sogenannte Nationalsozialismus unter der Führung von Adolf Nazi werden, der im Zweiten Weltkrieg nun ganz Europa unaufhaltsam zu unterwerfen scheint. Trotzdem hat gerade dieser Gegner 1939 mit der Sowjetunion einen Nichtangriffspakt gemacht. Zumindest, bis er ihn am 12. Juni 1941 überraschend brach.
Den intelligentesten, wenn auch wenig beachteten, Beitrag gegen den Kommunismus lieferte Karl Popper. 1937 schrieb er den Text "Was ist Dialektik?", in dem er die Hegel'sche und Marx'sche Dialektik scharf kritisierte - somit auch den Kommunismus.
Die Kommunisten sind in der mittlerweile dritten Komintern organisiert, die von Moskau aus geleitet wird, was Stalin praktisch zum "Papst der kommunistischen Kirche" macht. Parteien, die ihm folgen/von ihm unterstützt sind, müssen jeden seiner Politikwechsel unterstützen, selbst so extreme wie: erst die Sozialdemokratie als "Sozialfaschisten" und schlimmste Feinde angreifen, und später eine "Volksfront" mit ihnen bilden; oder den Molotow-Ribbentrop-Pakt zu unterstützen. Als Konkurrenz rief (der 1940 ermordete) Trotzki im Exil die vierte Komintern ins Leben. Und immer noch mischen sich auch Anarchisten und Syndikalisten in den Richtungsstreit hinein.
Trotz seiner Fehler und Verbrechen hat der Kommunismus auch im Westen Anhänger und Sympathisanten, selbst bis nach Hollywood hinein. Dies änderte sich jedoch mit dem "Ostfrieden" Ende 1941, als "Genosse" Stalin unter dem Druck der Wehrmachtserfolge auf das überraschende Friedensangebot des "Führers" einging. Zwar überlebte die Sowjetunion so und sollte für ihre Gebietsverluste anderswo belohnt werden, aber dieser Richtungswechsel kostete sie viele Sympathien. Linke Widerstandskämpfer in Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland, und speziell Tito in Jugoslawien brachen dauerhaft mit dem Stalinismus und suchten nun nach einem neuen Weg.