Die Kommunistische Partei der Sowjetunion (KPdSU) ist die einzige und Regierungspartei der Sowjetunion sowie die einzige kommunistische Partei, die ein mächtiges Land regiert. Die Zeitung Prawda ist ihr Zentralorgan.
Ursprünglich nur eine Gruppe der russischen Sozialdemokraten, spaltete sie sich 1914 offiziell ab. Sie wurde 1918 nach der Oktoberrevolution in Russland von Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands (Bolschewiki) [SDAPR (B)] in Kommunistische Partei Russlands (Bolschewiki) [KPR (B)] umbenannt. 1925 erhielt sie den Namen Kommunistische Allunions-Partei (Bolschewiki) [WKP (B)].
Mit der Oktoberrevolution 1917 übernahmen die Bolschewisten die Macht und gründeten die Russische SFSR (Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik), aus der zusammen mit weiteren Sowjetrepubliken nach dem Bürgerkrieg 1922 die UdSSR hervorging. Dazu mussten sie mit dem deutschen Kaiserreich den ersten Friedensvertrag von Brest-Litowsk abschließen.
Um den Bürgerkrieg gegen eine Gegnerschaft aus nicht-bolschewistischen Linken, Zentristen, Rechten, nationalen Minderheiten und ausländischen Interventionstruppen zu gewinnen, gründete Trotzki die Rote Armee.
Nach dem Bürgerkrieg war die Partei unter Führung von Lenin und Trotzki noch bereit, ihre Politik zur Marktwirtschaft mt der Neuen Ökonomischen Politik (NÖP) etwas zu liberalisieren. Nach dem Tod Lenins und den folgenden Machtkämpfen, die Stalin gewann, kehrte man aber zur rigorosen Planwirtschaft zurück - 1928 begann der erste Fünfjahresplan.
1922 war Josef Stalin erster Generalsekretär der Partei geworden, was er nach dem Tod Lenins 1924 ausnutzte, um seine Anhänger in wichtige Positionen in der Partei zu bringen - bis er so diktatorische Macht erlangen konnte. Dazu spielte er die Links- und Rechtsopposition gegeneinander aus.
Auf dem XV. Parteitag 1927 wurde Stalins Doktrin eines „Sozialismus in einem Land“ zur neuen offiziellen Politik, im Gegensatz zu Trotzki, der die Weltrevolution durchsetzen wollte.
Das Attentat auf den KPdSU-Parteisekretär Kirow Ende 1934 (manche meinen, er steckte selber dahinter) nahm Stalin zum Anlass, die Partei 1935 bis 1939 zu "säubern" und hunderttausende von Mitgliedern in den GULAG zu bringen. Die Mehrheit der Delegierten vom XVII. Parteitag der WKP (B) und der Mitglieder des ZKs wurde verhaftet, die meisten davon hingerichtet.[1]
"[D]as ist derselbe Mann, der [...] einmal jeden in einem gewissen Gremium hat hinrichten lassen, weil zweihundert von ihnen in einer geheimen Wahl gegen ihn gewesen waren!"
Mit dem Molotow-Ribbentrop-Pakt 1939 war die Partei gezwungen, eine außenpolitisch-ideologische Wende von 180° zu vollziehen, zu der auch alle anderen kommunistischen Parteien der Komintern gezwungen wurden. Aus diesem Grund sabotierten auch Kommunisten in Frankreich und Großbritannien die Kriegsanstrengungen dieser Länder.
Seit 1939 hat das Politbüro 14 Mitglieder und das Sekretariat vier (fünf seit Frühjahr 1941). Das Zentralkomitee, das einmal eins der zwei wichtigsten Organe der Partei war, ist über 100 Mitglieder stark, aber machtlos.