Kroatien (W6)

Die Flagge des Ustascha-Staates

Kroatien ist im Juni 1941 der jüngste Staat Europas, wird aber außerhalb der Achsenmächte von kaum einem Land anerkannt. Offiziell ist es ein Königreich unter Tomislaw(o) II. - eigentlich Aimone von Savoyen, Herzog von Aosta, ein Cousin des italienischen Königs Vittorio Emanuele III.

Die Kroaten hatten sich im jungen Königreich Jugoslawien benachteiligt gefühlt. Auch die Ernennung ihres Landesteils zur autonomen Banschaft hatte nur den Wunsch nach mehr geweckt, und die radikalsten nahmen bereits früh Kontakt zu Nazi-Deutschland und Italien unter Benito Mussolini auf. Bereits Anfang 1940 machte sein Außenminister Galeazzo Ciano Absprachen mit Ante Pawelitsch.

Am 13. März 1941 war es soweit, als serbische Offiziere gegen den Prinzregenten Pavle putschten, nachdem dieser den Beitritt seines Landes zu den Achsenmächten unterschrieben hatte. Noch im März kam es zum Einmarsch von vier Nachbarn, darunter auch Ungarn und Bulgarien.

Am 18. März wurde der Unabhängige Staat Kroatien von Oberst Slavko Kvaternik proklamiert. Hinter dieser Unabhängigkeit stand u.a. Ribbentrop. Das Land wurde ein Vasallenstaat der Achsenmächte, der von der Ustascha unter Ante Pawelitsch beherrscht wurde. Die Ustascha-Emigranten (etwa 350) kehrten nun zurück und nahmen sich die besten Posten. Zur Hälfte war das Land von der Wehrmacht besetzt, zur anderen Hälfte von italienischen Truppen, entlang einer Linie, die südlich von Zagreb und Sarajewo verläuft. Die Kroaten können nicht sagen, wer schlimmer ist: Die Italiener sind dem Ustascha-Terror gegenüber weniger tolerant, dafür plündern sie das Land und holzen die dalmatinischen Wälder ab.

Das Land hat etwa 6,5 Millionen Einwohner (auf 115.000 qkm), nur etwas über die Hälfte sind ethnische Kroaten. Also wird getrickst, indem z.B. die bosnischen Moslems als "moslemische Kroaten" definiert werden. Der "Führer" nennt die Kroaten wiederum "dinarisch" (also "eindeutschbar"). Die herrschenden Ustaschas wollen das Land kroatisieren, indem sie ein Drittel der Serben töten, ein Drittel vertreiben, und ein Drittel zum Katholizismus bekehren.

Am Unternehmen Barbarossa beteiligte sich Kroatien mit einem Regiment, etwa 5.000 Mann.

Mit dem "Ostfrieden" zwischen dem Reich und der Sowjetunion Ende 1941 verließ das Land den Krieg wieder.