Die Vereinigten Staaten von Amerika begannen nach dem Attentat in Sarajewo 1914 eine Friedensinitiative, um einen Krieg in Europa zu verhindern. Doch schon 1918 musste sich der neue US-Präsident Woodrow Wilson um einen weiteren Anschlag am Balkan sorgen. Zar Nikolaus II. war von einem trotzkistischen Terroristen schwer verletzt worden. Nun entschied Wilson, der Sache auf die Spur zu kommen und arbeitete Hand in Hand mit anderen Ermittlungsbehörden. Doch Leo Trotzki, der Terrorist am Balkan, schickt bald Liebesgrüße in Form von Terror. 1918 bricht ein Krieg aus, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. Dieser Artikel beschreibt die Ereignisse von 1918 bis 1920 und ist Teil einer Alternativgeschichte, die man als Leser interaktiv steuern und mitgestalten kann. Dieser Artikel ist Teil der Zeitlinie Weltkrieg der 100 Möglichkeiten.
Die Ronge - Trotzki-Affäre:
18. April 1918; die Großmächte sitzen wieder einmal beisammen und beraten die Vorgehensweise im Fall des Anschlags auf Zar Nikolaus II. Die Telephone laufen heiß in den Büros der hohen Minister und Staatschefs. US-Präsident Wilson entsendete nun ein Ermittlerteam nach Belgrad, um die Tatumstände zu untersuchen. Die amerikanischen Beamten sind anders als erwartet keine Angloamerikaner, sondern eingewanderte Serben, die für den US- Geheimdienst tätig sind. Während die Politiker sich um die Schuldfrage streiten, versucht Simon Bolic, der serbo-amerikanische Ermittler, der Sache auf dem Grund zu gehen. Bolic hatte Serbien 1911 verlassen und kannte sich dort relativ gut aus. Ausgerüstet mit einem dicken Bündel Dollarnoten und einem Trupp Schlägertypen besucht er bekannte Treffpunkte der Anarchistenszene und Arbeiterviertel. Viele serbische Bürger sind bitterarm und haben teilweise radikale politische Ansichten, die von extremem Nationalismus bis hin zum Kommunismus gehen. Bolic gelingt es im Mai einen Mann zu finden, der gegen eine hohe Bestechungssumme seine Genossen verrät. Hier erfährt der amerikanische Ermittler, was wirklich vorging. Anscheinend hatte Österreich-Ungarn seine Finger im Spiel. Es wird klar, dass der österreichische Geheimdienstchef Maximilian Ronge dem Revoluzzer Leo Trotzki half, nach Russland zurückzukehren. Die Sache wird noch delikater, denn der Leiter des Evidenzbüros (milit. Geheimdienst) Ronge hatte auch nach der Transitoperation nach Russland Kontakt zu Trotzki. Wie die Ermittlungen ergaben, wollte Ronge auf eigene Faust gegen Russland vorgehen, indem er die Bolschewiki und Anarchisten unterstützte. Dies war ihm gut gelungen, das Evidenzbüro finanzierte Waffen und Munition für die Rote Winterrevolte 1917/1918. Die Trotzkisten bekamen durch das Evidenzbüro Informationen wie die Daten des Zarenbesuchs in Belgrad zugespielt. So wurde das Attentat schließlich möglich gemacht. Zar Nikolaus II. starb schließlich am 2. Mai 1918. Anfang Juni, als die Amerikaner ihre Ermitlungsergebnisse an die nun bereits seit einem Monat tagende Untersuchungskommission übergaben, kam es sofort zu Tumulten unter den Russen. Der in Monaco stattfindende Großgipfel musste erschüttert von Russlands Gepolter beendet werden. Auch US-Präsident Wilson, der am Gipfel teilnahm, versuchte zu schlichten. Doch der Wut der russischen Delegierten war nicht beizukommen. Sie forderten nun Blut und beschuldigten Ronge, ein Bolschewist zu sein, was sie nicht wussten war, dass sich Maximilian Ronge mit seiner Dienstwaffe in den Mund geschossen hatte. Bei seiner Leiche fand man einen Brief, in dem Ronge abstritt, ein Doppelagent gewesen zu sein, und er mit der Anschuldigung nicht leben konnte. Die russischen Vertreter beschuldigten Österreich-Ungarn, mit dem Bolschewiki zu paktieren, andere Stimmen sprachen von Ronge als Kommunisten und Doppelagenten. Niemand konnte genau sagen, was daran stimmte, doch die russische Antwort war schnell und kompromisslos; Krieg. Trotz der Vermittlungsversuche Londons und Washington ließ die russische Regierung Truppen aufmarschieren. Das Kaiserreich hatte mit dem erst 13-jährigen Alexei Nikolajewitsch Romanow einen neuen Zaren. Die Macht lag in den Händen der Generäle. So marschierten russische Soldaten am 7. Juni 1918 über Serbien in das österreichische Land Kroatien ein, der Krieg hatte begonnen.Die USA und der Krieg 1918 - 1920
Der Krieg in Europa wurde Woodrow Wilson im eigenen Land als Misserfolg angelastet. Die Republikanische Partei kritisierte, dass Wilson sich einfach aus dem Staub mache, wenn Europa brennt. Die sogenannten „Rooseveltaner“ in Washington sind für den Eintritt der USA auf Seiten Österreich-Ungarns und Deutschlands. Die Schuld Österreichs an dem Anschlag auf den Zaren und den roten Terror wird angezweifelt bzw. man ist der Meinung, dass Russlands Kriegserklärung unrechtmäßig war. Linke Verschwörungstheoretiker sprechen von einem „Plan des Kapitals“, die Weltherrschaft an sich zu reißen, indem sie die Mächte ausspielen. Die pro-deutsche US-Regierung unterstützt Österreich und Deutschland mit Waffen, während es am Balkan gegen Russen und Serben kämpft. In den USA war das anti-kommunistische Klima sehr aufgeheizt. Hauptfeindin der Antikommunisten war die Aktivistin Emma Goldman. Goldman wurde beschuldigt, mit trotzkistischen Terroristen in Kontakt zu stehen und diesen helfe, in den Staaten Unterschlupf zu finden. Sie machte sich jedoch für eine pazifistische Außenpolitik stark und gehörte nicht direkt dem trotzkistischen Flügel der Kommunisten an. Der Krieg in Europa weitete sich Ende Sommer 1918 auch auf Westeuropa aus, Großbritannien kämpfte gemeinsam mit Frankreich an der Westfront. Viele deutschstämmige Amerikaner plädierten dafür, den Brüdern in der Heimat zu helfen, sie starteten eine Aktion, die sich „Aufklärungsaktion für die Unschuld der deutschen Länder nannte“ an der Ostküste war diese Bewegung besonders stark. Der Kommunismus war auch in den USA, dort gründete sich 1919 die kommunistische Partei Amerikas. Es kam dann immer mehr zu Unruhen zwischen sozialistisch organisierten Gewerkschaften und der Polizei. Gleichzeitig bildete sich rund um den italienischen Anachisten Luigi Galleani eine Untergrundbewegung, die Bombenanschläge an der Ostküste verübte. Galleani hatte Kontakte zu Emma Goldman, gemeinsam planten sie den bewaffneten Umsturz in den USA.
Nach Bombenterror in mehreren Städten, die alle von Luigi Galleanis Terrororganisation verübt worden waren, kam es im Sommer 1919 auch noch vermehrt zu Rassenunruhen. In den Bundesstaaten kam es gleichzeitig zu antiliberalen Demonstrationen. Diese Leute waren der Meinung, dass der Terror nicht hausgemacht sei, sondern die unfähige russische Führung damit zu tun hatte. Der Krieg an der Westfront war nach dem Missglücken des veralteten Schlieffen-Plans zum Stocken gekommen. An der Ostfront war die russische Armee durch Misserfolge und Munitionsknappheit geprägt. Dass die Bolschewisten von Trotzki jetzt im Herbst 1919 wieder Streiks in den Munitionsfabriken probten, wurde auch in den USA mitverfolgt. Die US-Regierung sah weiterhin, dass der Kommunismus nicht von Österreich verursacht wurde, sondern von den russischen Unruhestiftern. Ende 1919 ließ Woodrow Wilson daher einen geheimen Plan erstellen, wie das Land mit einem kommunistischen Russland verfahren sollte. Geheimdienst und Army arbeiteten danach getrennt voneinander mögliche Szenarien aus. Einerseits legte General John J. Pershing einen Aufmarschplan gegen das mögliche Sowjetrussland vor, andererseits gab es geheime Aufklärung im Zarenreich. Um den roten Terror im Land zu stoppen bekam das Bureau of Investigation (BOI) neue Kompetenzen. Der amerikanische Justizminister Alexander Mitchell Palmer ging nun in den sogenannten Palmer Raids rigoros gegen jede Art des Sozialismus vor. Dabei bekam er schlagkräftige Unterstützung durch die Agenten des BOI Chefs J. Edgar Hoover. Die daraus resultierende Paranoia lies alles ausarten. Auch Anfang der 1920er war das Chaos vielerorts zu beobachten. Woodrow Wilson, der inzwischen krank war, gab nun an, 1920 nicht wieder zu kandidieren. Der Bombenterror hatte die Amerikaner ratlos gemacht, zwei stark polarisierende US-Präsidentschaftskandidaten taten ihr bestes, um die Lage zu verschärfen. Am 1. Mai 1920 kam es noch dazu in St. Petersburg zur Revolution, Leo Trotzki und ein Heer von Bolschewisten stürmten den Zarenpalast.Dabei wurde die Zarenfamilie sowie auch Zar Alexander von den Aufständischen ermordet. Die Bolschewiki gründeten wenig später Sowjetrussland. Der Zusammenbruch der Ostfront war nun der Fall. Der Krieg ging aber weiter, denn es ging hierbei nicht um die Schuld am Tode Zar Nikolaus, sondern um handfeste Interessen wie der Rivalität zwischen Deutschland und Großbritannien und der Vorherrschaft am Balkan. In den USA wird der Wahlkampf heiß, die Republikaner und Demokraten wollen ihre Kandidaten zum Sieg führen. Die Republikaner standen für Isolation, Prohibition, Sittlichkeit und dem Kampf gegen den Trotzkismus innerhalb der USA. Der demokratische Spitzenkandidat Cox hingegen fordert das Eingreifen in den Krieg gegen Sowjetrussland. Da der Krieg sich inzwischen in das zweite Jahr zog, wollte Cox die Beendigung des Krieges erreichen, indem er Leo Trotzkis rotes Reich zerstört. Allerding ist der Wahlkampf sehr polarisierend, denn die Republikaner mit Warren G. Harding geben andere Direktiven vor.
Wer von diesen beiden Kandidaten hat die Chance, die Wahl zu gewinnen? Der Demokrat - mit seiner Vorstellung, man müsse Sowjetrussland vernichten, ehe es sich konsolidiert? Oder der Republikaner Harding? Warren G. Harding steht für alte Werte, jedoch einige Amerikaner sind skeptisch, da er ihnen den Alkohol verbieten will! Welcher Kandidat soll gewinnen?
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Harding ist unser Mann! Ein Hoch auf die Prohibition und den Frieden! |
Cox for President! Nieder mit Sowjetrussland! |
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