Mandschukuo, ehemals bekannt als die Mandschurei, ist ein japanischer Satellitenstaat.
"Kaiser" Kang-te
Die Japaner waren 1931 nach dem Mukden-Zwischenfall einmarschiert, hatten das Land von China abgetrennt, und ein Marionettenregime unter Puyi, dem abgesetzten letzten chinesischen Kaiser, errichtet. Seit 1934 darf er sich wieder Kaiser (unter dem Namen Kang-te) nennen, was aber von kaum einem Land außerhalb der Achsenmächte anerkannt wird, auch nicht vom Vatikanstaat. (Ausgerechnet von der Sowjetunion schon, seit sie im April 1941 einen Nichtangriffspakt mit Japan schloss.) Ähnlich wie in Japan der Tenno wird er als lebender Gott verehrt: Jeden Morgen müssen alle Schulkinder einen Kotau machen, erst in Richtung Tokio und dann vor einem Porträt von Puyi. Sein "Palast" in der neuen Hauptstadt Hsinking (früher Tschangtschun) befindet sich in den Räumen der ehemaligen Salzsteuerbehörde. Sein Premierminister ist der ehemalige Kriegsherr Tschang Tsching-hui, der den unschmeichelhaften Spitznamen "Tofu-Premierminister" trägt. Yoshioka Yasunori, ein hoher Stabsoffizier der Kwantung-Armee, der dem kaiserlichen Haushalt von Puyi als Attaché zugeteilt wurde, hat die wahre Macht.
Über eine halbe Million Japaner hat sich in dem Staat angesiedelt (geplant ist, ihre Zahl auf fünf Millionen zu erhöhen), die in der Praxis alles bestimmen. Sie herrschen über einige zehn Millionen (die Schätzungen gehen 1940 von 31 bis 43 Millionen) Chinesen, Mandschus, Koreaner, und andere Minderheiten. Aber schon vor der Invasion hatten Japaner das Land infiltriert, wobei der berüchtigte ultranationalistische Amur-Bund (auch bekannt als Schwarzer-Drachen-Bund) führend war.
Die Rohstoffe des Landes (hauptsächlich Kohle und Eisenerz) werden jetzt für Japan ausgebeutet. Viele Bauern sind von den Japanern enteignet worden und erhielten nur ein Fünftel von dem, was ihr Land wert war, als Entschädigung. Einige Felder wurden in Opiumplantagen umgewandelt - vor dem Zweiten Weltkrieg kam 90% des weltweit verbrauchten Opiums von hier. Tatsächlich wurden unter den Japanern 5% der Bevölkerung zu Opiumsüchtigen. Selbst "Kaiserin" Gobulo Wanrong ist opiumsüchtig.
Nach dem Einmarsch begann die Sowjetunion mit dem Bau der Baikal-Amur-Magistrale, da sie die Transsibirische Eisenbahn bedroht sah. Nach Beginn des Unternehmens Barbarossa wurde der Bau jedoch eingestellt.
Es gibt eine Minderheit von Exilrussen, die nach der Oktoberrevolution vor dem Kommunismus geflohen waren. Manche von ihnen haben sich in der (All-)Russischen Faschistischen Partei (etwa 12.000 Mitglieder) unter Konstantin Wladimirowitsch Rodsajewski organisiert, die mit den Japanern kollaboriert. Auch der berüchtigte General der Weißen und Bekannte von Roman von Ungern-Sternberg, Grigori Michailowitsch Semjonow, ist darunter. 1925-31 war er sogar Leibwächter von Puyi.
Die Einheit 731 ist auch hier aktiv und führt Menschenversuche durch, bei denen lebende Menschen aufgeschnitten und mit chemischen und/oder biologischen Kampfstoffen vergiftet werden.
Juni 1938 wurde hier Spionagegeschichte geschrieben, als der sowjetische NKWD-Generalmajor Genrich Ljuschkow zu den Japanern überlief. Er war der höchstrangige sowjetische Geheimdienst-Überläufer.
1939 kam es dort zum Nomonhan-Zwischenfall an der mongolischen Grenze, bei dem die 6. japanische Armee gegen sowjetisch-mongolische Truppen kämpfte und eine überraschende Niederlage erlitt.
Es gab Widerstandsbewegungen, an denen sich 300.000 Mann beteiligten und die zeitweise zehntausende von Kämpfern hatten, aber mittlerweile wurden alle von der dort stationierten Kwantung-Armee (etwa 14 Divisionen stark) und dem offiziellen Heer des Landes (etwa 200.000 Mann) besiegt, oder haben nach Sibirien fliehen müssen.
Seit Sommer 1941 hat die Kwantung-Armee den Befehl, rein defensiv zu bleiben - die japanische Regierung hat sich nun endgültig dagegen entschieden, an "Barbarossa" teilzunehmen.
Der nahe gelegene Satellitenstaat Meng-tschiang unter dem mongolischen Prinzen Demchugdongrub gehört nicht dazu.
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Kaiserreich Japan
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