Marokko war formell ein Sultanat unter Mohammed V., in der Praxis aber seit 1912 zwischen den Kolonialreichen von Spanien (im Norden) und Frankreich (der große Rest) aufgeteilt - wie man sagt, hatte Spanien nur den "Knochen vom marokkanischen Kotelett" bekommen. Es hatte 1940 7,5 bis 8 Millionen Einwohner, die Mehrheit davon Berber, allerdings haben die Araber viel Einfluss.
In den vergangenen Jahrzehnten kam es in beiden Teilen zu Aufständen der Einheimischen unter Abd al-Karim, an deren Niederschlagung der spätere Diktator Francisco Franco beteiligt war. Die Rif-Republik brachte 1921-26 den größten Teil der spanischen Kolonie unter Kontrolle. Ho Tschi-minh und Mao Tse-tung sollen von Abd al-Karim inspiriert worden sein. - Die spanische Marokko-Armee half später im Bürgerkrieg, die Balance zu Francos Gunsten zu kippen.
Die Stadt Tanger, die den Eingang ins Mittelmeer kontrolliert, war seit 1923 internationale Zone. Am 10. Juni 1940 wurde sie von Spanien besetzt, was die Alliierten aber tolerierten, um zu verhindern, dass sie stattdessen an Nazi-Deutschland oder Italien fallen würde.
Charles Noguès, der als deutschfeindlich gilt, war seit 1936 der französische Generalresident. Etwa die Hälfte der französischen Kolonialsoldaten kam aus Marokko. Spanischer Hochkommissar ist Carlos Asensio Cabanillas - zu seinen Vorgängern zählen Franco und Primo de Rivera.
Im Krieg[]
Als 1939 der Zweite Weltkrieg begann, rief der Sultan seine Landsleute zur Beteiligung auf alliierter Seite auf. Die Unabhängigkeitsbewegung hoffte, dass ein Sieg der Alliierten zur Unabhängigkeit führen werde.
Etwa 55.000 französische Soldaten waren hier stationiert.
Für den Fall, dass Vichy-Frankreich auf Seiten der Nazis in den Weltkrieg eintreten sollte, hatte Winston Churchill eine britische Invasion hier geplant.
In der zweiten Jahreshälfte 1942 kam es hier zur "Operation Freedom", bei der westalliierte Truppen unter General Lloyd Fredendall an der Atlantikküste landeten. Die Landung erfolgte an den geplanten Plätzen bei Salé (im Norden), Casablanca (Mitte), bzw. Safi (Süd). Der französische General Marie Émile Antoine Béthouart versuchte einen Aufstand gegen Noguès, und ein Teil der Truppen ging zu ihm über.
Die südliche Task Force unter Bradley breitete sich aus und besetzte die wichtigen Städte Agadir, Mogador, und Marrakesch. Die nördliche unter Innis Swift stieß bis nach Fès vor. Die mittlere mit Fredendall selbst nahm die Hauptstadt Rabat. Eine britische Kommandoeinheit - die einzige hier - drang in die Villa von Noguès ein und nahm ihn gefangen. Damit waren "nur" noch die dünnbesiedelten Regionen im Atlasgebirge und dessen Hinterland nicht unter ihrer Kontrolle.
Inzwischen waren aber Truppen der Wehrmacht von Algerien aus in das Land gekommen: Ein Panzerkorps unter Hans-Jürgen von Arnim, zwei Divisionen Gebirgstruppen unter Ferdinand Schörner, unter gemeinsamem Oberbefehl von Erwin Rommel. Diesen schlossen sich auch Sympathisanten der Einheimischen und Vichy-Franzosen an.
Die deutschen Erfolge in Marokko begannen mit einer kleinen Kesselschlacht in Oujda. Dann siegte Rommel dank überlegener Taktik, seinen neuen Panzern vom Typ "Tiger" und "Panther", und der Unerfahrenheit seiner Gegner in den Schlachten von Naïma (gegen Swift), Taza (gegen Fredendall), und Khémisset (gegen Bradley).
Das überhastete und von langen Nachschublinien gehemmte Unternehmen endete somit als Fehlschlag mit der Kapitulation, die Omar Bradley am 31. Oktober unterschreiben musste. Die marokkanischen Juden wurden nun Ziel von Pogromen. Charles Noguès wurde aus Marokko vertrieben, ebenso der Sultan, da er versucht hatte, seine jüdischen Untertanen zu beschützen.
Die deutsche Besatzungsarmee verblieb bis zum Friedensschluss in Marokko, um zukünftige Invasionen der Alliierten zu verhindern. Rommel selbst übersah den Bau von Verteidigungsanlagen wie dem berühmten "Rommelspargel". Zu einer solchen Invasion kam es aber nicht, dafür führten die Alliierten in den folgenden Monaten noch viele Bomberangriffe auf Marokko durch - so viele, dass das "Reich" spürbar weniger Angriffe abbekam.
Nach dem Krieg[]
Das Land fiel im "Westfrieden" von Dublin an Franco-Spanien, zusammen mit Tanger sowie ein paar Wüstengebieten von Mauretanien und Algerien. Auf diese Weise wollte der "Führer" Spannungen zwischen Spanien sowohl mit Vichy- als auch dem Freien Frankreich provozieren.
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