"Armes Mexiko - so weit von Gott, und so nah an den Vereinigten Staaten."
Mexiko ist bei weitem der größte Staat in Mittelamerika, scheint aber neben dem großen Nachbarn USA praktisch machtlos. 1940 hatte es etwa 20 Millionen Einwohner.
In den 1920ern kam es mit dem Cristero-Krieg/Guerra Cristera zu einem Aufstand gegen die antiklerikale Regierungspolitik, den die Cristeros aber verloren, daher wurden Tausende von Priestern getötet oder exiliert. 1928 wurde Präsident Alvaro Obregón ermordet. Seit 1929 wird es von der Partei der Mexikanischen Revolution (Partido de la Revolución Mexicana) regiert, Präsident ist seit dem 1. Dezember (dem traditionellen Tag für den Amtsantritt) 1940 Manuel Ávila Camacho. Bis 1936 (als er ins Exil geschickt wurde) war aber Plutarco Elías Calles als Gründer der PMR wahrer Machthaber und wurde el Jefe Máximo (Größter Chef) genannt. Und 1938/39 wurde eine Revolte der faschistischen "Goldhemden" unter dem Caudillo Saturnino Cedillo Martínez niedergeschlagen.
Theoretisch ist das Land demokratisch, aber die Wahlergebnisse von über 90% sind merkwürdig. Die PRM stützt sich auf drei "Beine": Den Gewerkschaftsbund Confederación de Trabajadores de México (CTM), den Bauernverband Confederación Nacional Campesina (CNC), und den sector popular für die Mittelschicht, speziell die organisierten Staatsbeamten. Sie hatte auch einen Sektor für das Militär, der aber 1940 aufgelöst wurde. Ihre Ideologie mischt nationalistische und linke Positionen. Als Gegengewicht wurde 1939 die Partido Acción Nacional (PAN) gegründet, die sich vor allem auf die römisch-katholische Kirche und die Unternehmer stützt.
Es war der einzige Staat (von 17 Mitgliedern des Völkerbundrates), der am 19. März 1938 den "Anschluss" Österreichs an Nazi-Deutschland laut mit Protest belegte. Am 18. März 1938 verstaatlichte Präsident Cárdenas die Erdölindustrie, die bis dahin in US-amerikanischem, britischem, und niederländischem Besitz war, und die Elektrizitätswerke. Danach musste das Land sein Erdöl an die Achsenmächte verkaufen, da es von den Alliierten boykottiert wurde. Nach dem Spanischen Bürgerkrieg kamen zehntausende von politischen Flüchtlingen in das Land, darunter die immer noch bestehende Exilregierung der Republik - die meisten gingen in die Hauptstadt Ciudad de México. Auch Trotzki hatte sich 1936 Mexiko als sein letztes Exil gewählt.
Als Teil der Reformen wurden 180000 km² Ackerland umverteilt. Die erste Botschaft der Sowjetunion wurde 1924 hier eröffnet - manche US-Regierungsleute sprachen daraufhin von "Sowjet-Mexiko". Unter dem Einfluss der neuen "Good Neighbor Policy" von Roosevelt und dessen Lateinamerikabeauftragten Nelson Rockefeller haben sich die Beziehungen wieder verbessert. Der Nazi-Propagandist Arthur Dietrich und seine Agentengruppe versuchen aber, das Land zu beeinflussen, indem sie Zeitungen bestechen. Am 29. Juli 1937 wurde der Vertrag zum Bau der Panamericana-Straße (Pan-American Highway) abgeschlossen, die aber längst nicht fertiggestellt ist.
Im Weltkrieg[]
Seit dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg drängt Roosevelt darauf, in den Krieg gegen die Achsenmächte einzutreten. Die wirtschaftlichen und diplomatischen Beziehungen zu diesen wurden bereits abgebrochen. Obwohl im Uboot-Krieg inzwischen auch schon mexikanische Schiffe versenkt wurden, zögert der Präsident noch - nach dem "Ostfrieden" und speziell der gescheiterten "Operation Freedom" in der zweiten Jahreshälfte 1942 scheinen die Nazis übermächtig. Allerdings arbeiten hunderttausende von Mexikanern wieder in den USA, speziell Texas, nachdem Herbert Hoover sie noch für die Weltwirtschaftskrise verantwortlich gemacht und vertrieben hatte.