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Frank Noel Mason-MacFarlane (* 23. Oktober 1889; † 5. Mai 1939) war ein britischer Artillerieoffizier, Militärattaché und Attentäter. Weltweite Bekanntheit brachte ihm der Anschlag auf das Leben Adolf Hitlers ein.
Frühe Jahre[]
Frank Noel Mason wurde am 23. Oktober 1889 als Sohn eines Arztes geboren. Sein Vater war davon überzeugt, dass ein Krieg zwischen Deutschland und Großbritannien unvermeidlich war, und trat in die Territorialarmee ein, um als Militärarzt zu arbeiten. Infolgedessen war sein Vater häufig abwesend. Einen wichtiger Einfluss auf seine Entwicklung hatte eine deutsche Gouvernante, die von seinem Vater eingestellt worden war. Mason-MacFarlane besuchte die Rugby School und wurde nach dem Besuch der Royal Military Academy in Woolwich 1909 als Lieutenant in die Royal Artillery aufgenommen. Bis Februar 1909 lautete sein Nachname Mason, doch in diesem Monat änderte er ihn aus Stolz auf seine schottische Herkunft in Mason-MacFarlane. MacFarlane war der Mädchenname seiner schottischen Mutter.
Soldat im Weltkrieg[]
Mason-MacFarlane diente im Weltkrieg an der Westfront und in Mesopotamien. Mason-MacFarlane war ein ausgeprägter Individualist. Seine Erfahrungen als junger Artillerieoffizier brachten ihm den Ruf eines Offiziers ein, der immer "auf Ärger aus war", und der ein tiefes Misstrauen gegenüber seinen Vorgesetzten hegte. Als Nonkonformist war er bekannt für seine Vorliebe für Amateurtheater, Sport, und das Verfassen sarkastischer Gedichte, in denen er sich über das Oberkommando lustig machte. Im Winter 1915/16 diente er bei den Hilfstruppen, die in die blutigen Kämpfe außerhalb von Kut verwickelt waren, als die Briten vergeblich versuchten, die von den Osmanen belagerte 6. indische Division innerhalb von Kut zu retten. 1916 wurde er mit dem Military Cross ausgezeichnet, im September 1918 mit einem Verdienstkreuz und noch im selben Jahr mit einem zweiten Verdienstkreuz, das ihm verliehen wurde, als er dem Artilleriehauptquartier der 41. Division zugeteilt war. Die Begründung für den zweiten Orden wurde in einer Beilage der London Gazette am 2. Dezember 1918 veröffentlicht und lautete:
Für außerordentliche Tapferkeit und Pflichterfüllung. Während eines Aufklärungseinsatzes wurde ein anderer Offizier, der ihn begleitete, von einem Scharfschützen schwer verwundet. Er brachte ihn an einen sicheren Ort und holte auch einen Sanitäter, der von demselben Scharfschützen verwundet wurde. Anschließend beendete er seine Erkundung und kehrte mit wertvollen und genauen Informationen zurück.
Mason-MacFarlane wurde darüber hinaus auch mit dem französischen Croix de guerre ausgezeichnet und wurde im Weltkrieg in Depeschen namentlich erwähnt.
Nach dem Krieg[]
Nach dem Krieg besuchte Mason-MacFarlane von 1919 bis 1920 das Staff College in Quetta. In Quetta bescheinigte ihm seine Beurteilung nach Abschluss des Studiums, dass seine Fähigkeiten "über denen seiner Kommilitonen" lagen, während sein Urteilsvermögen nur als "ziemlich gut ... ziemlich unreif und unausgewogen" beschrieben wurde. Anschließend diente er im Regiment, bevor er 1935 das Imperial Defence College besuchte, eine angesehene Einrichtung für die vielversprechendsten Offiziere. Nachdem er die vorangegangenen zehn Jahre größtenteils in Britisch-Indien verbracht hatte, wurde er 1931 zum Militärattaché in Ungarn, Österreich, und der Schweiz ernannt. Der Direktor von M3, der für Mitteleuropa zuständigen Nachrichtenabteilung des Kriegsministeriums, schrieb in einer Beurteilung über Mason-MacFarlane: "Er verbindet ein erstklassiges Gehirn mit einem bemerkenswerten Gespür für nachrichtendienstliche Arbeit. Er hat einen ausgeprägten Sinn für Humor und ist ein ausgezeichneter Linguist. Voller geistiger und körperlicher Energie und mit großer Initiative ... sollte er es weit bringen". Der Liebhaber schneller Autos verletzte sich 1933 bei einem Autounfall so schwer, dass er für den Rest seines Lebens an Schmerzen in der Wirbelsäule litt. Im Jahr 1934 kehrte Mason-MarFarlane nach Großbritannien zurück.
Militärattaché in Berlin[]
Ab Januar 1938 diente Mason-MacFarlane unter dem Botschafter Sir Nevile Henderson als britischer Militärattaché in Berlin. Außerdem war er als Militärattaché in Ungarn, Österreich, der Schweiz, und Dänemark tätig. In seinem bevorzugten Ford V-8 Coupé fuhr Mason-MacFarlane hinaus, um den Anschluss persönlich zu beobachten, nachdem das Oberkommando der Wehrmacht ihm gegenüber geleugnet hatte, dass er stattfand, und um die deutsch-tschechoslowakische Grenzregion während der Maikrise zu untersuchen. Seine Berichte während der Maikrise, dass er keine Anzeichen für einen bevorstehenden deutschen Einmarsch in die Tschechoslowakei gefunden habe, trugen wesentlich zur Abkühlung der aufgeheizten Atmosphäre am Wochenende vom 20. bis 22. Mai 1938 bei. "Mason-Mac", wie er von seinen Kollegen in der Botschaft in Berlin genannt wurde, galt als Exzentriker. Einige, wie Sir Walford Selby, der Botschafter in Wien, lobten ihn für seine "durchweg guten Ratschläge", während andere, wie Sir Alexander Cadogan, der Ständige Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt, ihn als leichtsinnig und zu leicht erregbar ansahen. Der britische Historiker D. C. Watt nannte Mason-MacFarlane einen "mutigen Exzentriker", der unbedingt ein Attentat auf Hitler verüben wollte.
Am 27. Juli 1938 meldete Mason-MacFarlane Henderson, dass sich die Wehrmacht auf einen Krieg gegen die Tschechoslowakei vorbereite, und erklärte in einem Bericht, dass die Generäle des deutschen Heeres "dafür sorgen, dass ihre Vorbereitungen im Ernstfall nicht unzureichend sein werden". Henderson leitete den Bericht von Mason-MacFarlane nach London weiter, erklärte jedoch, er glaube nicht, dass Hitler einen Einmarsch in die Tschechoslowakei vorbereite. Am 3. August 1938 berichtete Henderson dem Außenminister Lord Halifax, dass bis zu acht deutsche Divisionen an die deutsch-tschechoslowakische Grenze entsandt worden seien, aber er glaubte, dass es sich dabei um einen Bluff Hitlers handelte, um den tschechoslowakischen Präsidenten Edvard Beneš unter Druck zu setzen, dem Sudetenland Autonomie zu gewähren. In seinem eigenen Bericht schrieb Mason-MacFarlane, die Testmobilisierungen der Armee seien "eine verzweifelte Provokation". Es ist schwer vorstellbar, wie die Tschechoslowakei daraufhin nicht mobilisieren kann". Henderson schickte Mason-MacFarlane am nächsten Tag nach London, um "das Ausmaß und die Bedeutung der deutschen militärischen Vorbereitungen zu erörtern". Während seines Besuchs in London traf Mason-MacFarlane mit Lord Halifax, Sir Robert Vansittart, dem Chefberater für Außenpolitik, und Sir Horace Wilson, dem Chefberater für Industriefragen und einem engen Freund von Premierminister Neville Chamberlain, zusammen. Halifax wollte, dass Mason-MacFarlane eine persönliche Botschaft an Hitler überbrachte, was dieser als "Zeitverschwendung" ablehnte.
Während seiner Zeit in London machte Mason-MacFarlane sowohl dem Außenministerium als auch dem Kriegsministerium seine Meinungsverschiedenheiten mit Henderson deutlich, indem er behauptete, dass Deutschland in diesem Jahr definitiv einen Einmarsch in die Tschechoslowakei vorbereite. Bei seiner Rückkehr nach Berlin am 8. August 1938 traf Mason-MacFarlane Victor von Koerber, einen pensionierten Offizier und Berlin-Korrespondenten des Wiener Journals, der über ausgezeichnete Kontakte zum deutschen Generalstab verfügte. Koerber erzählte ihm, dass Deutschland Ende September 1938 in die Tschechoslowakei einmarschieren würde. Koerber erschien unangekündigt in Mason-MacFarlanes Büro und warnte, dass der Generalstab gegen einen Krieg mit der Tschechoslowakei sei und Erklärungen, in denen London erneut seine Bereitschaft zur Verteidigung der Tschechoslowakei bekräftigte, sehr begrüßen würde. Mason-MacFarlane wies Koerber als Agent provocateur ab. Der deutsche Generalstab, der einen "verfrühten" Weltkrieg ablehnte, hatte versucht, Hitler davon zu überzeugen, den Einmarsch in die Tschechoslowakei aufzuschieben, weil er einen Weltkrieg auslösen könnte, bevor Deutschland richtig vorbereitet war. Da es dem Generalstab nicht gelang, Hitler zu überreden, wandte er sich an Großbritannien als beste Hoffnung, einen "verfrühten" Weltkrieg zu verhindern. Mason-MacFarlane erkannte, dass er als Spielball in einer internen deutschen politischen Auseinandersetzung benutzt wurde, und schrieb: "Jeder stümperhafte Versuch, sich zu Hitlers Lebzeiten von außen in die deutsche Innenpolitik einzumischen, würde mit Sicherheit zu genau dem führen, was wir alle zu vermeiden wünschten".
Eine Woche später änderte Mason-MacFarlane seine Meinung und erklärte, dass die Briten "nicht zu der Annahme berechtigt sind, dass Herr Hitler sich entschlossen hat, in diesem Herbst in den Krieg zu ziehen". Henderson war der Ansicht, dass Hitler bluffe und nur Druck auf die Tschechoslowakei ausüben wolle, damit diese ihre Politik gegenüber den Sudetendeutschen ändere, weil Deutschland noch nicht für einen Weltkrieg bereit sei, der sich aus einem Angriff auf die Tschechoslowakei ergeben könnte, während Mason-MacFarlane glaubte, dass Hitler es mit einem Krieg gegen die Tschechoslowakei in naher Zukunft ernst meinte. Henderson erklärte in einer Depesche an Lord Halifax, die beiden Optionen, die Großbritannien offen stünden, seien entweder die Wiederholung der Warnung vom 21. Mai 1938, dass Großbritannien in den Krieg ziehen würde, wenn Deutschland in die Tschechoslowakei einmarschieren würde, oder alternativ Druck auf Präsident Beneš auszuüben, um die Schlussfolgerungen der Runciman-Mission umzusetzen. Mason-MacFarlane entschied sich für Ersteres, Henderson für Letzteres. Am 21. August 1938 traf sich Mason-MacFarlane mit einem Agenten von Oberst Hans Oster, dem stellvertretenden Chef der Abwehr, der ihm vom "Fall Grün", dem Plan zum Einmarsch in die Tschechoslowakei, erzählte. Zum ersten Mal erfuhr Mason-MacFarlane, dass Hitler plante, am 1. Oktober 1938 in die Tschechoslowakei einzumarschieren, und dass er davon überzeugt war, dass weder Großbritannien noch Frankreich im Falle des Einmarsches etwas unternehmen würden. Henderson schrieb in seinem Kommentar zu dem Bericht, er sei "eindeutig voreingenommen und größtenteils Propaganda". Ende August legte Mason-MacFarlane Henderson einen Bericht vor, in dem er erklärte, dass ein Bündnis Großbritanniens mit der Tschechoslowakei "eine äußere Möglichkeit biete, die Katastrophe abzuwenden oder zumindest zu verschieben".
Am 23. September 1938 endete das Gipfeltreffen zwischen Chamberlain und Hitler in Bad Godesberg damit, dass Hitler den anglo-französischen Plan für die Abtretung des Sudetenlandes als zu langwierig ablehnte und forderte, das Gebiet sofort "heim ins Reich" zu holen, eine Forderung, die Chamberlain seinerseits ablehnte. In der angespannten Atmosphäre, in der sich Deutschland und Großbritannien am Rande des Krieges befanden, wurde Wilson von Chamberlain in Berlin zurückgelassen, um zu versuchen, die Kommunikationslinien offen zu halten. Mason-MacFarlane wurde von Henderson und Wilson ausgesandt, um eine Nachricht über Hitlers Bad Godesberger Ultimatum nach Prag zu überbringen, aber die deutsch-tschechoslowakische Grenze war geschlossen, so dass er gezwungen war, die Grenze auf einem Waldweg zu überqueren. Beim Überqueren der Grenze verfing er sich im Stacheldraht, und ein nervöser junger Soldat der tschechoslowakischen Armee half ihm, sich zu entwirren, anstatt ihn herauszufordern - eine Erfahrung, die ihn zu der Überzeugung brachte, dass die tschechische Moral schlecht war. Während seiner Reise durch das Sudetenland musste er Kugeln ausweichen, als er Zeuge von Kämpfen zwischen dem Sudetendeutschen Freikorps der Nazis und der tschechoslowakischen Polizei und Armee wurde.
Nach seiner Ankunft in Prag und der Übermittlung der Nachricht an Präsident Beneš telegrafierte Mason-MacFarlane nach London, dass die tschechoslowakische Armee aufgrund seiner Beobachtungen im Sudetenland unter einer schlechten Moral leide und im Falle einer deutschen Invasion schnell zusammenbrechen würde. Oberst H.C.T. Stronge, der britische Militärattaché in Prag, war mit Mason-MacFarlanes Einschätzung der tschechoslowakischen Armee ganz und gar nicht einverstanden. Wilson sah in Mason-MacFarlanes Bericht, der davon ausging, dass die Tschechoslowakei der Wehrmacht nur wenige Tage standhalten würde, einen Grund, nicht in den Krieg mit Deutschland zu ziehen, und verbreitete ihn auf den Gängen von Whitehall. Aus Berlin telegrafiert Wilson an Chamberlain: "Der Militärattaché ist soeben aus der Tschechoslowakei zurückgekehrt und ist überzeugt, dass der Widerstand schwach sein wird. Dies muss auch den Franzosen und dem tschechischen Generalstab bekannt sein, so wie es hier offensichtlich bekannt ist". Als Wilson am 27. September 1938 nach London zurückkehrte, nahm er Mason-MacFarlane direkt zu einer Kabinettssitzung in der Downing Street 10 mit. Mason-MacFarlane sagte dem Kabinett: "Es wäre sehr voreilig, irgendeine Politik auf die Annahme zu gründen, dass die Tschechen wie Tiger kämpfen würden". Cadogan schrieb in seinem Tagebuch über die Auswirkungen von Mason-MacFarlanes Vortrag vor dem Kabinett: "Leider war Mason-Macfarlane (MA in Berlin) auch hier und zeichnete ein düsteres Bild der tschechischen Moral. Was weiß er denn schon darüber? Auch Treffen mit den Stabschefs, die hinzugezogen wurden. Nicht sehr beruhigend...all dies führte zu einer Eiszeit in den Füßen der Minister". General Sir Henry Pownall, der Direktor für militärische Operationen und Aufklärung, schrieb in sein Tagebuch: "Die Ansichten von Mason-Macfarlane[sic?], der an diesem Nachmittag [27. September] von Berlin herüberflog, haben uns sehr beeinflusst - er hat hervorragende Arbeit geleistet." Am 30. September 1938 beendete das Münchner Abkommen die Krise, die Europa an den Rand des Krieges gebracht hatte. Nach dem Münchner Abkommen gehörte Mason-MacFarlane der deutsch-französisch-italienischen Kommission an, die darüber entscheiden sollte, wieviel vom Sudetenland an Deutschland fallen würde. In den Monaten von Oktober 1938 bis Februar 1939 hielt sich Henderson in London auf, um sich wegen seiner Krebserkrankung behandeln zu lassen, an der er 1942 sterben sollte. Während dieser Zeit leitete der Geschäftsträger Sir George Ogilvie-Forbes die britische Botschaft in Berlin und nutzte seine Position, um das britische Kabinett über Deutschland "aufzuklären". In dieser Zeit wurde Mason-MacFarlane zu einem Verbündeten gegen den Botschafter Sir Nevile Henderson, dessen Ansichten über das Naziregime von beiden Männern nicht geteilt wurden. In der Nacht des 9. November 1938 wurde Mason-MacFarlane Zeuge des Kristallnacht-Pogroms in Berlin, bei dem Häuser und Geschäfte von Juden geplündert und verwüstet wurden, während Juden verprügelt und manchmal auch getötet wurden. Die Kristallnacht stieß ihn ab und ekelte ihn an, was seine Abneigung gegen das Nazi-Regime noch verstärkte. Am 2. Januar 1939 unterstützte Ogilvie-Forbes nachdrücklich einen Bericht von Mason-MacFarlane, in dem es hieß, dass die deutsche Wirtschaft auf den "totalen Krieg" vorbereitet sei und Hitler mit ziemlicher Sicherheit 1939 in eines seiner Nachbarländer einmarschieren werde. Mason-MacFarlane erklärte, die deutsche Wirtschaft sei auf "Vollgas" für den Krieg vorbereitet und Hitler werde 1939 wahrscheinlich in einen osteuropäischen Staat einmarschieren, wobei er auch die Möglichkeit eines Angriffs auf einen westeuropäischen Staat für sehr wahrscheinlich hielt. Mason-MacFarlane wies die Möglichkeit einer internen Revolte zum Sturz Hitlers zurück und sagte, dass es viele tapfere Deutsche gebe, die sich der Nazi-Diktatur widersetzten, aber leider sei das Nazi-Regime ein effektiver Polizeistaat und die Loyalität der Mehrheit der Wehrmacht gegenüber Hitler bedeute, dass es keine Hoffnung auf seinen Sturz gebe. William Strang vom Außenministerium bezeichnete diese Depesche als "ausgezeichnet". Die Möglichkeit eines Angriffs Hitlers auf die Niederlande und/oder Frankreich, vor der Mason-MacFarlane gewarnt hatte, hatte mehr Einfluss auf das britische Kabinett als seine Warnungen vor einer Aggression in Osteuropa und änderte die britische Politik gegenüber Frankreich. Nach seiner Rückkehr in die britische Botschaft am 13. Februar 1939 erklärte Henderson, dass von nun an alle Depeschen aus Berlin mit seinen Ansichten übereinstimmen müssten. Aus Protest schrieb Mason-MacFarlane: "Wir sind nach wie vor mit seinen Ansichten über Hitler und über den Kurs, den Nazi-Deutschland wahrscheinlich verfolgen wird, nicht einverstanden". Am 3. März 1939 meldete Mason-MacFarlane zum ersten Mal nach London, dass er Berichte gehört habe, wonach die Wehrmacht damit begonnen habe, in Gebieten nahe der polnischen Grenze Vorräte anzulegen, mit dem Befehl, dies bis zum 28. März abzuschließen.
Radikalisierung und Attentatsplanungen[]
Nach der deutschen Besetzung der tschechischen Hälfte des Rumpfstaates Tschecho-Slowakei am 15. März 1939 nahm Mason-MacFarlanes Berichterstattung aus Berlin einen sehr falkenhaften Ton an, und mehrmals schlug er einen "Präventivkrieg" gegen Deutschland vor. Cadogan warf ihm in seinem Tagebuch "ziemlich hysterische Ausbrüche" vor. Er wurde auch zum Befürworter einer "Ostfront"-Politik und argumentierte, dass das Reich durch die Beschlagnahmung der stark industrialisierten tschechischen Länder gerade einen massiven Vorsprung im Rüstungswettlauf erlangt habe und dass die Beschlagnahmung weiterer Teile Osteuropas die deutsche Wirtschaft mehr oder weniger "blockadesicher" machen würde. Insbesondere argumentierte Mason-MacFarlane, dass Großbritannien Bündnisse mit Polen und Rumänien benötige, da beide über hervorragendes Ackerland verfügten, das Deutschland im Falle einer britischen Blockade ernähren könne, während Rumänien außerdem über gute Ölvorkommen verfüge. Am 25. März 1939 berichtete Mason-MacFarlane nach London: "Deutschland riskiert nur dann eine Niederlage, wenn es mit einem Zweifrontenkrieg und einer Blockade konfrontiert wird. Eine solche Blockade kann nur dann schnell wirksam werden, wenn Deutschlands Ostfront an oder nahe seiner gegenwärtigen Grenze liegt und wenn es Ressourcen gewinnen und halten muss, die für seine Widerstandskraft wesentlich sind". Mason-MacFarlane schrieb, dass Deutschland einen "Einfrontenkrieg" mit allen Ressourcen des Protektorats Böhmen-Mähren, Polens, und Rumäniens zur Unterstützung der Wehrmacht führen würde, wenn es Großbritannien nicht gelänge, die sofortige Unterstützung Polens und Rumäniens sicherzustellen. Mason-MacFarlane kam zu dem Schluss, dass das Reich nicht in der Lage sein würde, einen "Zweifrontenkrieg" zu führen und gezwungen sein würde, aufzugeben, anstatt sich einem Krieg unter "äußerst ungünstigen Umständen" zu stellen; es sei an der Zeit, dass Großbritannien Deutschland zwinge, von seinen Expansionsplänen Abstand zu nehmen.
In dieser angespannten Lage tauchte ein Telegramm Mason-MacFarlanes im Außenministerium aus der Versenkung wieder auf. Diesem war nämlich bereits ein Jahr zuvor aufgefallen, dass die Ehrentribüne für die Parade zu Hitlers Geburtstag in jedem Jahr genau gegenüber seinem Apartment in der Berliner Straße aufgebaut wurde. Die Wohnung befand sich im 1. Stock, vom Badezimmerfenster aus war die Haupttribüne mit dem Ehrenplatz barrierefrei einsehbar. Ein ausgebildeter Scharfschütze, so schrieb er, sei ohne Weiteres in der Lage, auf die Distanz von etwa 90 Metern zwischen seiner Wohnung und der Tribüne sein Ziel mit einem einzelnen gezielten Schuss auszuschalten, eine Entdeckung sei durch den Lärm der Marschmusik und der schweren Gerätschaften der Armee unwahrscheinlich. 1938 war dieser Vorschlag MacFarlanes, Hitler an seinem Geburtstag zu erschießen, schon einmal an Außenminister Halifax gescheitert, der ihn schlussendlich als "unsportlich" abgelehnt und in einer Schublade abgelegt hatte. Im folgenden Jahr jedoch wurde endlich ernsthaftes Interesse an den Planungen des Diplomaten gezeigt, nachdem das Telegramm nach langen Irrwegen im Außenministerium den Schreibtisch von Stewart Menzies erreicht hatte. Menzies, der seit Anfang des Jahres stellvertretender Direktor des MI6 (oder des Secret Intelligence Service, wie er offiziell hieß) war, zeigte sich interessiert an Mason-MacFarlanes Planungen und bestellte ihn nach der Annektion der Rest-Tschechei am 15. März sogleich zu einer Unterredung nach London.
Am 18. März wurde der britische Militärattaché Noel Mason-MacFarlane am Broadway N°54 vorstellig und unterbreitete Menzies seine sehr detailreichen Planungen nicht nur für die Ausschaltung Adolf Hitlers, sondern zeitgleich auch des gesamten restlichen NS-Regimes. In seiner Zeit als militärischer Berater der britischen Botschaft hatte er eng mit der militärischen Führung des Reiches zusammengearbeitet und viele Kontakte geknüpft, vor allem zum Abwehroffizier Hans Oster. Dieser war bereits im September 1938 maßgeblich an einem Umsturzplan beteiligt gewesen, der in der Sudetenkrise den drohenden Krieg abwenden sollte. Mason-MacFarlanes Plan sah vor, den Tod des Führers mit einem zeitgleich beginnenden Militärputsch zu koordinieren. Während die Menge durch den Anschlag in Aufruhr war, sollte das Militär als Ordnungsmacht auftreten und die auf der Führertribüne versammelte NS-Führungsriege in Schutzhaft nehmen. Anschließend sollten Ministerien und Rundfunkanstalten besetzt und per Reichsexekution der Ausnahmezustand verhängt werden. So sollte auch verhindert werden, dass die Gestapo den Attentäter noch am Tatort aufgreifen könnte und so eine britische Beteiligung offengelegt würde, die Konsequenzen nicht nur für das deutsch-britische Verhältnis, sondern auch ganz konkret für die Botschaftsmitarbeiter in Berlin bedeutet hätte.
Menzies zeigte sich "vorsichtig interessiert" an diesem Plan, obgleich er zu Bedenken gab, dass solch "unorthodoxe Methoden" nicht dem Ehrenkodex entsprächen, der die Arbeit des Geheimdienstes in der Verangenheit geleitet habe. Angesichts der veränderten Umstände müsse man aber für alle Optionen aufgeschlossen sein.
Am 19. März beriet sich Menzies schließlich in Whitehall mit Außenminister Lord Halifax, der sich von den Dimensionen des Plans gleichermaßen erstaunt wie schockiert zeigte. Er wies das Ansinnen des britischen Offiziers ohne Umschweife ab. Menzies gegenüber äußerte er: "We have not reached that stage … when we have to use assassination as a substitute for diplomacy." Damit war das Thema für das Außenministerium und den MI6 erledigt. Mason-MacFarlane musste nun entscheiden, ob er sich dem Befehl seiner Vorgesetzten beugen und den Attentatsplan verwerfen oder auf eigene Faust und ohne Unterstützung seiner Regierung weitermachen sollte. In zahlreichen intensiven Gesprächen mit engen Vertrauten in Berlin, allen voran dem Deutschland-Korresponenten der London Times Ewen Butter, mit dem er bereits im Sommer 1938 seinen Plan diskutiert hatte, reifte in ihm die Gewissheit, dass sich ein europäischer Krieg auf diplomatischem Wege nicht mehr verhindern ließ. Als ausgebildeter Scharfschütze verfügte er selbst über die Fertigkeiten und die Erfahrung, die nötig waren, um den Plan auszuführen.
In die konkreten Anschlagsplanungen weihte er niemanden ein. Die Vorbereitungen verband er mit Botschaftsaufträgen und Heimatbesuchen, wobei es ihm sein Diplomatenstatus erlaubte, Waffe und Munition für den Anschlag sowie einiges zusätzliches Equipment kontrollfrei nach Berlin hineinzuschmuggeln. Gegenüber seinen Freunden im deutschen Heer ließ er bei einigen Gelegenheiten durchsickern, es könne in der nächsten Zeit zu einem Anschlag auf das Leben des Führers kommen, ohne dabei auf sich selbst zu verweisen. Er gab dies als Erkenntnisse der britischen Feindaufklärung aus. Die Reaktionen konnte er vielfach als schweigende Zustimmung werten, in anderen Fällen beurteilte er sie als "unmoving". Durch seine Kontakte zu Hans Oster in der Zeit der Septemberverschwörung war er sich daher sicher, dass die deutsche Generalität den Tod Hitlers nutzen werde, um das NS-Regime in einem Coup d'État zu beseitigen. Dies sollte sich als fatale Fehleinschätzung herausstellen. Denn dem Briten entging bei all seinen Überlegungen der entscheidende Faktor, dass sich die Aktivitäten des Militärs zu keinem Zeitpunkt gegen die Regierung als solche gerichtet hatten, sondern immer nur die Ausschaltung Hitlers zum Ziel hatten, von dem in den Augen der Generale eine unmittelbare Kriegsgefahr ausging. Mit einem weniger aggressiven Staatsoberhaupt konnte sich die Wehrmacht aber durchaus arrangieren.
Das Attentat auf Adolf Hitler[]
Am 20. April 1939 um genau 11:00 Uhr begann schließlich, wie jedes Jahr, der Festumzug zum Geburtstag des 'Führers und Reichskanzlers'. Hitler sollte zu diesem Anlass über viereinhalb Stunden lang Paraden aller Waffengattungen der Wehrmacht abnehmen. Im Badezimmer seiner Mietwohnung in der Berliner Straße, direkt gegenüber dem Hauptgebäude der Technischen Universität Berlin, brachte sich Mason-MacFarlane in Stellung, der vom Fenster aus freies Schussfeld auf sein exponiert etwa 90 Meter entfernt stehendes Opfer hatte. Als sich Hitler um 11:22 Uhr zum Gruß von seinem Platz erhob, traf ihn ein Schuss. SS und Wehrmacht reagierten sofort, konnten aber eine allgemeine Panik nicht verhindern. Durch den entstandenen Tumult starben vier Zuschauer, über 300 weitere wurden verletzt. Das Militär sperrte umgehend alle Zugangswege ab. Derweil wurde Hitler, begleitet von einem Aufgebot der "SS-Leibstandarte Adolf Hitler" in die Berliner Charité gebracht, wo er 14 Minuten später eintraf. In der Charité nahm ein Team um den renommierten Chirurgen Ferdinand Sauerbruch den Führer und Reichskanzler in Empfang. Um 12:13 Uhr unterzeichnete Sauerbruch Hitlers Totenschein. Unmittelbar nach dem Schuss auf Hitler wurde die Berliner Straße abgesperrt und Einheiten der SS und der Gestapo begannen, koordiniert von Reinhard Heydrich, die umliegenden Gebäude zu durchsuchen. Die Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite gerieten schnell ins Fadenkreuz der Durchsuchungen, nachdem mehrere Zeugen ausgesagt hatten, die Spiegelung eines Gewehrlaufs in einem Fenster gesehen zu haben. MacFarlane hatte derweil bereits seine Dienstwohnung verlassen, die Tatwaffe in einem Abwasserkanal versenkt und anschließend versucht, über den Tiergarten die britische Botschaft in der Wilhelmstraße zu erreichen. An einer Straßensperre wurde er um 11:41 Uhr von Angehörigen der Ordnungspolizei angehalten. Nachdem Noel Mason-MacFarlane ihnen in "stoischer Ruhe", wie sie später aussagten, seinen Botschaftsausweis vorgezeigt hatte, schöpften sie Verdacht und hielten ihn unter dem Vorwand einer Prüfung seines Diplomatenstatus an der Absperrung auf. Einheiten des Sicherheitsdienstes der SS hatten unterdessen um 11:38 Uhr das Appartement des Militärattachés gestürmt und die Patronenhülse im Abfluss des Waschbeckens sichergestellt. Die Waffe selbst konnte erst drei Tage später aus dem Entwässerungskanal geborgen werden.
Durch den Patronenfund in der Wohnung des britischen Offiziers bestätigte sich die Gefährdungsanalyse des SD über Noel Mason-MacFarlane. Er galt auch innerhalb der britischen Botschaft als Quertreiber, der regelmäßig mit Botschafter Nevile Henderson aneinander geriet und keinen Hehl aus seiner Verachtung für das NS-Regime gemacht hatte. Bei verschiedenen Gelegenheiten hatte er für militärische Aktionen gegen das Deutsche Reich geworben und Hitler unter anderem einen "gefährlichen Irren" genannt. Auch Hitler selbst war in den vergangenen Monaten auf den Militärattaché aufmerksam geworden und betrachtete ihn als persönlichen Feind, wie Joseph Goebbels später berichtete. Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop betrieb auf persönliche Anweisung Hitlers bereits seit Monaten den Versuch, MacFarlane aus der Botschaft abziehen zu lassen. Dass diese Bemühungen im März 1939 letztlich von Erfolg gekrönt waren und der Colonel am 3. Mai seinen Posten hätte verlassen sollen, entbehrte vor diesem Hintergrund nicht einer gewissen Ironie.
Nachdem nun klar geworden war, dass der britische Militärattaché wegen des Anschlags auf den Führer dringend tatverdächtig war, machten sich Beamte des SD und der Gestapo auf den Weg zur Straßensperre, wo sie den Colonel um 11:57 antrafen und in Gewahrsam nahmen. Er wurde in Schutzhaft genommen und in die Gestapo-Zentrale in der Prinz-Albrecht-Straße 8 verbracht, wo er im "Hausgefängnis" verhört und gefoltert wurde. Insbesondere war den Ermittlern daran gelegen, herauszufinden, inwieweit das Attentat mit offiziellen Stellen der britischen Regierung abgestimmt und von diesen unterstützt worden war. Eine überbehördliche Sonderermittlungseinheit unter Leitung von Heinrich Himmler und organisiert von Reinhard Heydrich glich die Erkenntnisse aller verantwortlichen Stellen miteinander ab, erstellte Bewegungsprofile und ein Psychogramm des Attentäters und nahm auch seine Vertrauten unter die Lupe. So geriet unter anderem auch Ewen Butter von der London Times unter Verdacht, im Vorfeld über die Attentatspläne informiert gewesen zu sein. Er wurde am frühen Morgen des 21. April in seiner Wohnung aufgegriffen und ebenfalls in ein Gestapo-Gefängnis gebracht, wo er aussagte, zwar von dem grundsätzlichen Plan eines Anschlags auf den Führer erfahren und auch den Ort des Geschehens gewusst zu haben, in die konkreten Planungen jedoch nicht eingeweiht gewesen zu sein. Dennoch wurde ihm einige Monate später unter der Anklage der Verabredung zum Mord am Führer gemäß §5 der Reichstagsbrandverordnung der Prozess gemacht. Am 6. August 1939 wurde er mit dem Fallbeil hingerichtet. Auch zahlreiche weitere britische Staatsbürger wurden in den folgenden Wochen von der Gestapo verhaftet.
Prozess und Hinrichtung[]
Genau zwei Wochen nach dem Attentat fand unter dem Vorsitz des Präsidenten Otto Georg Thierack der Prozess gegen Noel Mason-MacFarlane vor dem Volksgerichtshof statt. Der Zeitpunkt war keinesfalls willkürlich gewählt, denn nachdem Außenminister Joachim von Ribbentrop die Ablösung MacFarlanes erwirkt hatte, stand fest, dass dieser zum 3. Mai nicht mehr Angehöriger des diplomatischen Korps sein würde und somit keine diplomatische Immunität mehr besäße. Diesen Zeitpunkt wartete man in der Schutzhaft seelenruhig ab, zumal seit der Schließung der Botschaft auch nicht mehr zu befürchten war, dass sich daran kurzfristig etwas ändern könnte. Der Prozess gegen den Hitler-Attentäter gilt als der weltweit erste Gerichtsprozess, der in ganzer Länge auf Leinwand gebannt wurde. Er wurde unter dem Titel "Mörder vor dem Volksgerichtshof" als Propaganda-Film aufbereitet und im Spätsommer 1939 in allen deutschen Kinos gezeigt. Als Hauptbelastungszeuge der Anklage wurde der Journalist Ewen Butter vorgeführt, der aussagte, dass MacFarlane ihn bereits im Sommer 1938 in seine Planung eingeweiht und ihm gegenüber mehr als deutlich gemacht hatte, wie er Hitler einschätzte. Auch Botschafter Henderson machte eine Aussage und berichtete von seinen ständigen Auseinandersetzung mit dem Militärattaché und dessen Eigenmächtigkeiten. Auch wies er im Namen der britischen Regierung noch einmal ausdrücklich jegliche Anschuldigungen gegenüber dem MI6 entschieden zurück. MacFarlane habe, wie es seine Art sei, wieder einmal völlig eigenmächtig gehandelt. MacFarlane selbst gab sich als überzeugter Tyrannenmörder, der nicht mehr tatenlos habe zusehen können, wie Europa auf einen zweiten Weltkrieg zugesteuert sei. Am 4. Mai 1939 wurde Noel Mason-MacFarlane vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 5. Mai frühmorgens in der Justizvollzugsanstalt Berlin-Plötzensee durch den zuständigen Scharfrichter Friedrich Hehr mit der Guillotine enthauptet. Sein Leichnam wurde verbrannt und die Asche in der Spree verstreut.
Der Hinrichtung gingen zahlreiche Protestaktionen und Versuche voraus, den Angeklagten doch noch vor der NS-Justiz zu bewahren und nach Hause zu holen. In der britischen und amerikanischen Öffentlichkeit, die sowohl den Bruch des Münchener Abkommens durch die Besetzung der Rest-Tschechei als auch die Eskalation der Nazi-Barbarei in der Reichskristallnacht sehr genau registriert hatte, wurde Mason-Mac, wie er von Kollegen genannt wurde, wie ein Volksheld gefeiert. Während des Prozesses in Berlin hatten zahlreiche Menschen überall im Vereinigten Königreich und in den Vereinigten Staaten für seine Freilassung demonstriert. Auf den offiziellen Kanälen versuchten beide Regierungen, eine Überstellung MacFarlanes zu erreichen, um ihn in Großbritannien selbst vor ein Militärgericht zu stellen und hart zu bestrafen. Zuletzt bot London sogar die Zahlung eines Lösegelds an und schickte einen Sondergesandten nach Berlin, in der Hoffnung, ein neues Abkommen aushandeln zu können, das die durch das Attentat entstandenen Spannungen auflösen würde. Hermann Göring aber bestand auf dem Recht des Deutschen Volkes auf Vergeltung am Mörder seines Führers.
Obwohl diese Initiativen die Führung des Großdeutschen Reiches letztlich nicht zum Einlenken bewogen und die Hinrichtung und anschließende Verbrennung und Beseitigung des Leichnams bewusst darauf angelegt war, die Entstehung eines Märtyrerkults um Colonel Frank Noel Mason-MacFarlane zu verhindern, blieb er doch eine der bekanntesten Gestalten der britischen Geschichte. In der Liste der 100 Greatest Britons der BBC steht er nach Sir Isaac Newton, Charles Darwin, William Shakespeare, Königin Victoria, James Cook, Königin Elisabeth I. und Horatio Nelson auf Rang 8. Auch fällt sein Name häufig im selben Atemzug mit anderen weltberühmten Attentätern wie Marcus Iunius Brutus (Gaius Iulius Caesar), John Wilkes Booth (Abraham Lincoln) oder Gavrilo Princip (Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich). In seiner Heimatgrafschaft Berkshire erinnert heute ein Museum an ihn.
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