Alternativgeschichte-Wiki
Advertisement

Nur Du hast den Schlüssel (Johnny and the Bomb) ist der dritte Roman der Johnny-Maxwell-Trilogie des Scheibenwelt-Schöpfers Terry Pratchett. Er wurde 1996 veröffentlicht, die deutsche Übersetzung kam 1997 heraus.

Handlung[]

Im Zentrum des Buchs steht eine Clique von Außenseitern um den etwa 13-jährigen Johnny Maxwell in der fiktiven nordenglischen Industriestadt Blackbury: Der schwarze Nerd "Yo-less" (so genannt, weil er nie "yo" sagt); Stephen/"Wobbler", der dicke Computerfreak, dem ständig die Computer durchschmoren; Simon/"Bigmac" aus der Sozialsiedlung, der mit seinem älteren Bruder und anderen Skinheads herumhängt, obwohl er mit seinem Asthma und seiner Mathematikbegabung gar nicht dazupasst; die intelligente, aber kratzbürstige Kirsty (die sich diese Woche Kassandra nennt), das einzige Mädchen der Gruppe; und Johnny selber, der Junge, den jeder übersieht.

Eines Tages diskutieren sie nach einem Film das Thema Zeitreisen: Wenn sie möglich wären - sollte man dann Adolf Hitler töten, wenn sich die Möglichkeit ergibt? Der Star Trek-Fan Yo-less weist darauf hin, dass man bei solchen Aktionen aufpassen sollte, dass man nicht aus Versehen seinen eigenen Großvater tötet. Bigmac versteht das nicht: Sein Opa sieht doch ganz anders aus als Hitler.

Dann finden sie die Obdachlose Mrs. Tachyon, die jeder für verrückt hält, verletzt auf der Straße liegen. Damit niemand ihren Einkaufswagen mit den Plastiktüten klaut, während sie im Krankenhaus liegt, bringen sie diesen in der Garage von Johnnys Opa unter. Aber etwas ist merkwürdig daran: Warum hatte sie eine noch warme Portion Fish & Chips, in Zeitungspapier von 1941 eingewickelt, dabei? Und woher stammen die Gurkengläser aus der lokalen Fabrik, die doch schon seit Jahrzehnten nicht mehr produziert? Und warum erinnern sich auch alte Leute wie Johnnys Opa daran, dass Mrs. Tachyon schon zu ihrer Zeit eine alte Frau war?

Die Kinder entdecken: Der Einkaufswagen ist tatsächlich eine Zeitmaschine. Auf diese Weise kann Mrs. Tachyon, wenn sie an Geld kommt, dieses in dem Jahr ausgeben, in dem es geprägt wurde - so ist das Geld mehr wert. Sie probieren es aus und reisen mit dem Einkaufswagen (und der bösartigen Katze von Mrs. Tachyon) zum 21. Mai 1941 zurück - in die Nacht, als ein paar verirrte Flugzeuge der Nazi-Luftwaffe die Stadt bombardierten, und die Paradise Street zerstört wurde, wobei neunzehn Menschen starben. Nun stellt sich für sie die Frage: Können und dürfen sie die Vergangenheit ändern?

(Und was hat es mit dem superreichen Sir John auf sich, der seinem Chauffeur die Anweisung gibt, alle Begleiter abzuschütteln, um nach Blackbury zu fahren, was ihm sogar eine Million Pfund wert ist? Und warum interessiert er sich auch für Zeitreisen?)

Vorerst müssen sie aber ein anderes Problem lösen: Bigmac wurde von Polizisten aufgegriffen, als er nicht widerstehen konnte, und das Auto des Arztes (der Schlüssel steckte noch) gegen die Wand gesetzt hat. Und dummerweise wird er jetzt für einen deutschen Spion gehalten: Er hat (als Möchtegern-Skinhead) ein Hakenkreuz auf seiner Gürtelschnalle und einen militärischen Haarschnitt, ein kleines Radio mit überlegener Technik, und kann keine Fragen beantworten, z.B. wer 1941 Kopf des Cricket-Teams ist, womit sich doch jeder anständige englische Junge auskennen sollte. Er soll nun in den Tower in London gesperrt werden, und Wobbler bleibt in der Vergangenheit hängen, als sie in die Gegenwart zurückkehren.

Die hat sich mittlerweile subtil verändert. Das Lieblings-Fastfood-Restaurant der Kinder ist nicht mehr in den Farben Rot und Gold gehalten, sondern Blau und Weiß, und hat auch ein neues Maskottchen: Willie Wobbler. Nun kontaktiert sie der reichste Mensch der Welt, "Sir John" (Man ahnt es schon: Er ist Wobbler, der in der Vergangenheit hängengeblieben ist und sein Wissen über Fastfood gut verwertet hat.), und beauftragt sie (diesmal besser vorbereitet), Wobbler aus der Vergangenheit zu holen.

Dort treffen sie auch Johnnys Großvater Tom, der in der Gegenwart darunter leidet, dass er seit dem Krieg als Versager abgestempelt worden ist, nachdem er in der Nacht des Fliegerangriffs keinen Alarm auslöste.

Wie sich herausstellt, war es nicht seine Schuld - das Telefon war in der Nacht kaputt, und sein Motorrad auch. Zusammen schaffen sie es, die Sirene rechtzeitig zu aktivieren und die Bevölkerung zu warnen. Damit ist zumindest das größte Problem gelöst. Im Polizeirevier überwältigt Kirsty den Sergeant mit einem Karate-Schlag, und sie nehmen Bigmacs beschlagnahmte Sachen mit, damit die Vergangenheit nicht kontaminiert wird. Zwar hat "Sir John" den Kindern noch andere Vorschläge gemacht, was man ändern könnte, aber daraus wird nichts: Wobblers Großvater (damals ein zehnjähriger Junge), der mit 40 Jahren bei einem Motorradunfall starb/sterben wird, lässt sich nichts sagen, weil er seiner Ansicht nach schon aufpassen wird. Und "Sir Johns" Brief an Wobbler, dass er Diät halten und Sport treiben sollte, landet schnell im Müll.

Die Kinder kehren ein weiteres Mal in die Gegenwart zurück, diesmal vollzählig. Seltsamerweise haben sie ihr Abenteuer kurz darauf vergessen - nur Johnny erinnert sich, dann auch Kirsty, als sie eine eingelegte Zwiebel in ihrer Tasche findet. Immerhin gilt Johnnys Großvater nun als Held, weil er die Menschen der Straße gerettet hat.

Das Buch endet damit, dass die genesene Mrs. Tachyon, die auch ihren Einkaufswagen zurückbekommen hat, 1941 von einem Polizisten ein Sixpence-Stück bekommt - mit dem sie gleich nach 1903 zurückgeht, um es dort auszugeben.

Adaptionen[]

2006 sendete die BBC eine dreiteilige, insgesamt 120-minütige Verfilmung des Buchs, mit Zoe Wanamaker als Mrs. Tachyon. Die Verfilmung weicht in einigen Punkten vom Buch ab.

2012 adaptierte Matthew Holmes die Geschichte als Musical, das an Schulen aufgeführt werden kann: Johnny and the Bomb: A Time-Ticklingly Tremendous Musical.

Links[]

Advertisement