Alternativgeschichte-Wiki
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"Classic blunder[...]: 'Never get involved in a land war in Africasia!'" (Klassische[r] Fehler [...]: 'Lass dich niemals auf einen Landkrieg in Afrikasien ein!')
The Hell War (Der Höllenkrieg), William Goldman

Die Operation Freedom ("Unternehmen Freiheit") war ein militärisches Unternehmen der Westalliierten in der zweiten Jahreshälfte 1942, bei dem es zu einer Landung ihrer Streitkräfte in Marokko kam, das aber letzten Endes von der Wehrmacht unter Führung von Erwin Rommel gestoppt wurde.

Vorgeschichte[]

Über eine Landung auf dem Kontinent hatte man bei den Westalliierten bereits seit 1940 nachgedacht, allerdings war eine Umsetzung lange Zeit praktisch unmöglich gewesen, da es dem Empire nach der verlorenen Schlacht von Dünkirchen an gut ausgebildeten Truppen mangelte. 1941 reichten ihre Kräfte nur dazu, den Aufstand im Königreich Irak niederzuschlagen, den größten Teil von Italienisch-Ostafrika zu erobern, und die Achsenmächte in Ägypten zeitweise zurückzuwerfen.

Der "Ostfrieden" von Brest-Litowsk im November 1941 war ein Schock für die Verbündeten gewesen. So wie bisher die Sowjetunion die Wehrmacht niederkämpfen zu lassen und sich weitgehend auf (wenn auch umfangreiche) Hilfslieferungen und Bombardierung der deutschen Städte zu beschränken, war nun keine Option mehr. Zwar musste das "Reich" nun auch mit den USA Krieg führen, trotzdem schienen sich seit Ende 1941 mit dem Kriegseintritt vom Kaiserreich Japan die Chancen der (nunmehr nur noch West-)Alliierten eher verschlechtert zu haben.

Obwohl die japanischen Truppen in den ersten Monaten 1942 in Ostasien und dem Pazifik enorm vorgerückt waren, beschlossen Roosevelt und Winston Churchill, sich an die "Germany First" (Deutschland zuerst)-Strategie zu halten, die ihre Stäbe bereits in der ersten Jahreshälfte 1941 beschlossen hatten. In dieser Situation mussten sie bereits von Glück reden, dass sich die Sowjetunion von "Genosse" Stalin darauf beschränkte, in der Türkei, im Iran, und in Afghanistan zu expandieren, anstatt dabei zu helfen, das Empire völlig zu zerschlagen - wie Ribbentrop es sich gewünscht hatte. Churchill drängte besonders auf eine Operation in der Alten Welt, und beeinflusste FDR dahingehend. Die Generäle bis hinauf zu George Marshall rieten ab; sie hielten einen frontalen Angriff auf Deutschland für nötig und meinten, es reichte nicht, nur zu manövrieren und "an den Rändern zu knabbern" (picking at the edges). Aber Churchill wollte keinen direkten Vorstoß über den Kanal (den auch Eisenhower bevorzugt hätte), da er die Alliierten als zu schwach dafür ansah.

FDR hatte (wie auch in UZL) Befürchtungen, dass die Nazis nach ganz Europa nun auch ganz Afrika, das ja noch unter der Kolonialherrschaft europäischer Mächte stand, erobern könnten (wenn auch nur nach einem erfolgreichen Unternehmen Seelöwe). Seine Befürchtungen gingen so weit, dass er annahm, dass sie von dort aus auf Lateinamerika übergreifen und danach selbst in den USA Unfrieden stiften könnten, weil die Südstaaten am Absatz ihrer Baumwolle interessiert wären.

Nach Marokko[]

Auch andere Landungsplätze wie Norwegen wurden in Betracht gezogen, aber am Ende entschied man sich für Marokko, als Ausgangspunkt für einen großangelegten Schlag gegen den "weichen Unterleib" der Achsenmächte. Churchill hatte schon früher eine britische Invasion hier geplant, für den Fall, dass Vichy-Frankreich auf Seiten der Nazis in den Weltkrieg eintreten sollte. Das französische Regime hatte hier etwa 60.000 Mann Kolonialtruppen stationiert, aber Einwände wurden weggewischt. Man erwartete, dass sie schlicht und einfach nicht kämpfen würden. Es war bekannt, dass Generalresident Charles Noguès die Deutschen nicht mochte, insofern war dieser Glaube zumindest gerechtfertigt.

"Aber statt dessen, wie nutzlos mühen sie sich ab; immer noch zwängen sie sich durch die Gebirge von Marokko; niemals werden sie sie überwinden; und gelänge ihnen dies, nichts wäre gewonnen; die Berge von Algerien hindurch müßten sie sich kämpfen; und gelänge ihnen dies, nichts wäre gewonnen; die salzigen Ebenen von Tunesien wären zu durchmessen; und nach Tunesien das zweite umschließende Meer; und wieder Berge und heiße Ebenen auf Sizilien; und wieder Gebirge in Italien; und so weiter durch Jahrtausende; und stürzten sie endlich aus den Pässen der Alpen – aber niemals, niemals kann es geschehen -, liegt erst das Reich vor ihnen, die Mitte Europas, hochgeschüttet voll ihres Bodensatzes. Niemand dringt hier durch."
— William Goldman macht Anleihen bei Franz Kafka

Der britische Geheimdienst war über die Lage in Nordafrika vergleichsweise gut informiert - der Meisterspion Mieczysław Zygfryd Słowikowski hatte mit seinem Agentennetzwerk die französischen Kolonien in Nordafrika gut ausgekundschaftet. Die US-Amerikaner litten dagegen unter einem Mangel an eigener "intelligence" vor Ort, auch wenn sich "Wild Bill" William Donovan mit dem neugegründeten OSS bemühte, das auszugleichen.

"Well, Ike, you're going to command 'Freedom'." (Nun, Ike, du wirst bei "Freedom" kommandieren.)
— FDR

US-Präsident Franklin D. Roosevelt (der auch auf dem Namen "Freedom" bestand - inspiriert von seiner großen Rede, die er ein Jahr zuvor gehalten hatte) beauftragte Anfang 1942 Dwight D. Eisenhower, frisch in den Generalstab befördert, mit der Planung für das Unternehmen. Eisenhowers Vorschlag, stattdessen bei Dakar im Senegal zu landen, in sicherer Entfernung von den Achsenmächten, zog er nicht in Betracht. Auch wollte er nichts davon hören, dass bei einer Invasion auch noch eine Kriegserklärung von Vichy-Frankreich und Spanien drohte.

An dem Unternehmen sollten sich Truppen der USA, des Empires, und des Freien Frankreichs beteiligen - an sich eine schwierige Aufgabe wegen möglicher kultureller Konflikte, für die der diplomatische Eisenhower aber wie geschaffen war. Noch dazu bestand FDR darauf, dass das Unternehmen vor den US-Wahlen 1942, die dieses Jahr am 3. November stattfanden, zu sichtbaren Erfolgen führen sollte. Eine enorme Herausforderung, insbesonders was die Logistik mit Nachschubwegen einer Länge von tausenden von Kilometern anging, aber Eisenhower machte sich an die Planung.

Zusätzliche Schwierigkeiten gab es, als im Frühjahr 1942 das Unternehmen Felix begann und nach drei Monaten Belagerung zur Eroberung von Gibraltar durch Spanien (mit tatkräftiger deutscher Hilfe) führte. Damit war die Einfahrt ins westliche Mittelmeer durch Kriegsmarine und Regia Marina gesperrt, und für eine Landung stand nur noch das westliche Marokko zur Verfügung; an mehreren Orten in ganz Marokko und Algerien zuzuschlagen - ähnlich wie bei der Operation Torch aus UZL - war unmöglich geworden. Im Mittelmeer wären 80% der Tage vom Wetter her für eine Landung geeignet gewesen - am Atlantik waren es nur 20%. Andererseits war die US Army bereits jetzt über 3 Millionen Mann stark, und ihre Waffenproduktion (1942 je etwa 25.000 Panzer und Kampfflugzeuge) jedem anderen Land der Welt weit überlegen. Von daher wäre es besser gewesen, abzuwarten, bis die Männer hinreichend für eine Invasion trainiert wären, denn eines fehlte ihnen noch: Erfahrung im Kampf.

Streitigkeiten[]

Eisenhower forderte nun, das ursprüngliche Unternehmen abzublasen, daher geriet er mit Roosevelt in Konflikt. Weder war dieser bereit, die Landung zeitlich zu verschieben, um sie besser vorzubereiten, noch dazu, sie doch im Senegal durchzuführen. Auf den Kommentar von Ike hin, dass eine deutlich stärkere Invasionsarmee von Vorteil wäre, meinte FDR etwas herablassend, der General wäre zu vorsichtig. Nachdem Roosevelt nie in den Streitkräften gedient hatte, geschweige denn in einem Weltkrieg, war der Veteran verärgert. Dann unterlief ihm (unabsichtlich) ein Fauxpas, als er meinte, die Invasion stände "on weak legs" (auf schwachen Beinen). Das sah FDR als Anspielung auf seine Behinderung durch die Kinderlähmung an und reagierte mit "You must not talk that way to the President!" (So dürfen Sie nicht mit dem Präsidenten sprechen!). Die Wogen gingen hoch, und der Streit endete mit einem Bruch zwischen den beiden.

In der US Army schüttelte man daraufhin den Kopf, dass selbst Eisenhower, der als "Smoothie" galt, so verärgert war, dass er mit Roosevelt keinen gemeinsamen Grund mehr finden konnte. Ike selbst hatte nach dieser Erfahrung genug von Primadonnas und Schreibtischstrategen.

"There are only two professions in the world where the amateur excels the professional. One, military strategy and, two, prostitution." (Es gibt nur zwei Berufe auf der Welt, in denen die Amateure die Profis übertreffen: 1) militärische Strategie und 2) Prostitution.)
— Eisenhower

Nun wurde ein neuer Oberkommandeur gebraucht. Douglas MacArthur und George Patton waren bereits im Pazifikraum aktiv. Joseph Stilwell kam wegen seiner Anglophobie nicht in Frage und wurde außerdem in China von Tschiang Kai-schek gebraucht. So griff General Lloyd Fredendall übereifrig nach der Gelegenheit und bekam sie wegen seiner Vorschusslorbeeren. Dass er noch nie Soldaten in der Praxis geführt hatte, hielt ihn nicht davon ab, nun auch noch zum Führer einer ganzen Armee befördert zu werden. In seiner neuen Position wurde er von Omar Bradley assistiert, der sich nach bestem Gewissen an die Aufgabe machte.

Eisenhower wurde stattdessen die Führung der US-Truppen am Golf übertragen, wo die deutsche und sowjetische Bedrohung ebenfalls wuchsen. Selbst diese Versetzung verdankte er nur dem Eingreifen von Stabschef George Marshall - Roosevelt hatte "Ike" ursprünglich sogar wegen Insubordination entlassen wollen. So begab er sich in sein neues Hauptquartier in Saudisch-Arabien.

Das Unternehmen[]

Nach "Unternehmen Felix" hatten die Alliierten bereits Kap Verde und Madeira besetzt, trotz der Proteste von Portugals Diktator Antonio Salazar. Damit besaßen sie Basen für die Bombardierung von Nordwestafrika und Südwesteuropa, wenn auch nur wenige, weil der Platz auf den Inseln naturgemäß begrenzt war. Weitere Flugzeuge sollten von den diversen Flugzeugträgern aus starten. Dies bedeutete: Wenn es nicht gelingen sollte, schnell die Luftüberlegenheit zu erringen und einen Brückenkopf zu etablieren, würde es schwierig sein, weitere Truppen heranzuführen. Das neutrale Portugal zu besetzen, um es als "unversenkbaren Flugzeugträger" zu benutzen, wollte man nicht riskieren, da man befürchtete, dass in diesem Fall die Achsenmächte auch noch dieses Land schlucken würden. Dass Franco seine "Verbündeten" nicht leiden konnte und ihre Bodentruppen nie freiwillig auf spanischem Boden geduldet hätte, war den Westalliierten nicht klar.

Während die alliierten Anführer stritten, rückte die Wehrmacht im Nahen Osten vor und erzielte jeden Monat neue Erfolge, was den Druck zusätzlich verschärfte und die Nerven der Alliierten belastete.

Vor dem eigentlichen Unternehmen standen noch einige Trainingsoperationen. Da Roosevelt aber auf einen zu frühen Landungstermin gedrängt hatte, waren diese überhastet durchgeführt worden. Unter den Truppen des Empires gab es nur wenige im Kampf erfahrene Soldaten und Offiziere; unter den US-Amerikanern praktisch gar keine. Nur die Truppen des Freien Frankreich hatten Erfahrung mit Kämpfen in Afrika, insbesondere die Fremdenlegionäre.

Die Erfolge der Japaner mit amphibischen Landungen wollten die Westalliierten kopieren. Diese Idee war nicht falsch, allerdings fehlte den Truppen die praktische Erfahrung. Weder hatte man die Landung auf Guadalcanal durchgeführt (als es dann dazu kam, war "Freedom" bereits in vollem Gange), noch mit der Operation Jubilee (der missglückten Landung 1942 in Dieppe) den Ansatz testen können. Während der Aufstellung der Landetruppen kam es außerdem zwischen US Army und US Navy zu den üblichen Kompetenzstreitigkeiten.

Auch Charles de Gaulle mischte sich wiederholt in die Planung ein und erwartete nicht nur, dass Frankreich das eroberte Marokko zurückerhalten sollte, sondern wollte sogar von Roosevelt und Churchill als gleichberechtigter Partner anerkannt werden. Das war natürlich illusorisch, nachdem ihm Churchill noch wegen der verpatzten Invasion von Dakar im September 1940 grollte. Dies war nur die Krönung der kulturellen Konflikte, nachdem es zwischen US-Amerikanern und den diversen Beteiligten aus dem Empire ohnehin schon genug davon gab - hier fehlte Eisenhower mit seinen Fähigkeiten, zu vermitteln. Schließlich gelang es, seine Aufmerksamkeit abzulenken, indem man ihm den Auftrag gab, Französisch-Westafrika von den Vichy-Kollaborateuren zurückzuerobern. Nur die Fremdenlegion sollte in Marokko kämpfen.

Trotz aller Schwierigkeiten waren im Sommer die benötigten Truppen auf ihren Schiffen bereit, so dass die Landung stattfinden konnte. Aber schon jetzt versenkten deutsche Uboote soviele Kriegsschiffe und Truppen sowie Nachschubtransporter, dass die Verluste für die Alliierten signifikant waren.

Die Royal Navy stellte die benötigten Kriegsschiffe, aber die meisten Transporter waren US-amerikanisch. Bei den Fliegern waren sowohl die Royal Air Force als auch die USA beteiligt, wobei die meisten Flugzeuge bereits "Made in USA" waren.

Die Truppenstärke der Alliierten am Boden belief sich auf sechs Divisionen (vier aus den USA, eine aus Britisch-Indien, eine aus den anderen Commonwealth-Staaten):

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  • 1. Panzerdivision (USA) unter Bruce Magruder
  • 1. Kavalleriedivision (USA) [inzwischen in eine Infanteriedivision umgewandelt] unter Verne D. Mudge
  • 4. Infanterie-Division (Indien) unter Philip Neame und Francis Tuker
  • Auch ein Bataillon Fallschirmspringer kam zum Einsatz.

Im Verlauf der Operation wurden nach und nach noch mehr alliierte Truppen auf den Schauplatz transportiert:

  • 8. Panzerdivision (USA)
  • 1. (Afrikanische) Division (Empire)

Die bekanntesten britischen Generäle, die in UZL beim Feldzug von Marokko bis Tunesien anführten - Harold Alexander, Kenneth Anderson, und Bernard Montgomery - standen nicht zur Verfügung, da sie nach der Schlacht von Dünkirchen in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten waren.

Die Invasionstruppe wurde in drei Task Forces geteilt:

  • Task Force North unter Innis Swift
  • Task Force Centre - hier standen die Truppen des Empires, weil Fredendall ihnen keinen Schlachtenruhm gönnen wollte
  • Task Force South unter Bradley

Hinzu kam ein Regiment des Freien Frankreichs unter dem Befehl des Fremdenlegion-Kommandeurs Pierre Kœnig, genannt "vieux lapin" (alter Hase), das im Süden eingesetzt wurde.

Für den Transport wurden über 300 Schiffe eingesetzt, allein um die Invasionstruppen am Tag des Unternehmens an Land zu bringen. An alles war gedacht worden, selbst für die nordafrikanischen Arbeiter hatte man Zucker, Tee, und Baumwolle (statt Bezahlung) geladen. Die kleinen Madeira-Inseln (insgesamt 800 qkm) waren bis zum Platzen mit Nachschub vollgestopft. Teilweise verloren die verantwortlichen Offiziere die Übersicht.

Kurz vor der Invasion soll Churchill noch (in Hinsicht auf die Täuschungsmaßnahmen) gesagt haben: „Nur ein Trottel wird nicht erkennen, dass es Marokko ist.“ Die Operation begann trotzdem vielversprechend: Zwei Ansprachen auf Französisch - von Roosevelt und Fredendall - wurden per Radio übertragen. Alliierte Flugzeuge warfen Propaganda-Flugblätter auf Französisch und Arabisch über allen marokkanischen Städten ab. Ihre Marine und Luftwaffe schlugen die je etwa zehn Vichy-französischen Kriegsschiffe und Uboote, die sich ihnen entgegenstellten. Auch gegen die Vichy-französischen Flugzeuge errang man schnell die Lufthoheit. Vichy brach daraufhin die dplomatischen Beziehungen zu den USA ab. Pétain machte eine Gegen-Ansprache, dass Frankreich und seine Ehre auf dem Spiel ständen. Dann erfolgte die Landung an den geplanten Plätzen bei Salé (im Norden), Casablanca (Mitte), bzw. Safi (Süd). Damit waren die Truppen durch 300 km Luftlinie voneinander getrennt.

Die Landung stand unter keinem guten Stern. Es war sowieso ein anspruchsvolles Unternehmen, an drei Orten zur selben Zeit zuzuschlagen. Dies galt doppelt, wenn die Truppen erst angelandet werden mussten. Die Alliierten hatten noch keine Mulberry-Häfen oder Schwimmpanzer, und die Brandung an der Atlantikküste war gefährlich - bei Casablanca mit Wellen von bis zu 15 Metern Höhe. Zwar nahm in der Tat nur eine Minderheit der Vichy-Franzosen den Kampf auf, und noch standen keine deutschen Truppen an der Küste, aber viele Soldaten waren in den Wellen des Atlantiks schlicht und einfach seekrank geworden. Außerdem waren sie nicht akklimatisiert und litten unter der marokkanischen Sommerhitze von 25°C im nicht vorhandenen Schatten. Die jüngeren Offiziere wussten nach der Landung nicht, was sie als nächstes tun sollten. Die Soldaten aus dem Commonwealth, die an Land gingen, trugen anders als in UZL keine US-Uniformen - man wollte ihr Selbstwertgefühl schonen, das seit der Schlacht von Dünkirchen angeknackst war und sich seitdem eher noch verschlechtert hatte. Die Freifranzosen hatten davon abgeraten, weil man dachte, dass die US-Amerikaner beliebter seien - nicht falsch, viele Militärs und Kolonialbeamte von Vichy waren in der Zeit zurückgeblieben und hassten die Briten immer noch mehr als die Deutschen, wie vor dem Ersten Weltkrieg. Später kam es daher im Eifer des Gefechts oft zu Zwischenfällen, wenn ein britischer Soldat einen G.I. beleidigt hatte oder umgekehrt, woraufhin es zu Raufereien kam, bei denen jeder Soldat dem beistand, der dieselbe Uniform trug. Auch kam Neid auf, weil die US-Soldaten die bessere Verpflegung hatten; bei einer Gelegenheit provozierte einer ihrer Offiziere die Briten, weil er sich reichlich Zucker auf seine Grapefruit streute - bei ihnen war beides Mangelware.

Anfangserfolge[]

Nach drei Tagen Kampf waren die Städte an den Landeplätzen in den Händen der Alliierten. Der französische General Marie Émile Antoine Béthouart versuchte einen Aufstand gegen Noguès, und ein Teil der Truppen ging zu ihm über. Allgemein waren die jüngeren französischen Offiziere eher den Alliierten zugeneigt, die älteren zögerten dagegen.

Die südliche Task Force unter Bradley breitete sich aus und besetzte die wichtigen Städte Agadir, Mogador, und Marrakesch. Die nördliche unter Swift stieß bis nach Fès vor. Die mittlere mit Fredendall selbst nahm die Hauptstadt Rabat. Eine britische Kommandoeinheit - die einzige - drang in die Villa von Noguès ein und nahm ihn gefangen. Damit waren "nur" noch die dünnbesiedelten Regionen im Atlasgebirge und dessen Hinterland nicht unter ihrer Kontrolle. Das war der Stand der Dinge nach zehn Tagen. FDR war sehr zufrieden und sprach in seinem Kamingespräch "On Progress of the War" (Zum Fortschritt des Krieges) über die Invasion. Dass es sehr schwierig sein würde, die Truppen zu verstärken, sagte er nicht (von Madeira aus waren es 500 km bis Marokko, von Kap Verde noch mehr, von Großbritannien aus fast soviel wie von Deutschland - aber Eisenbahnen fuhren schneller als Schiffe -, von Amerika ganz zu schweigen).

"FDR wird uns reich machen!"
— Jack Warner von Warner Bros., Produzent des Kultfilms Casablanca

Nun aber verschwendete Fredendall - jetzt praktisch Militärgouverneur von Marokko - Zeit damit, dass er sich von einer Pioniereinheit einen aufwändig gestalteten Kommandobunker gut 100 km hinter der späteren Front erbauen ließ, was drei Wochen in Anspruch nahm. Ein ganzes Bataillon musste den Bunker bewachen. Außerdem bestellte er sich einen kugelsicheren Cadillac und beschwerte sich mehrmals, als dieser nicht geliefert worden war.

Der Gegenschlag[]

Nach dem Fall von Gibraltar hatte der "Führer" seine Drohung wahrmachen wollen, den "Engländern" das Mittelmeer abzuriegeln. Als er von der Invasion hörte, war er wütend, denn die Abwehr hatte ihn nicht vorgewarnt. Dies sollte das Ende von Wilhelm Canaris bedeuten. Selbst Vichy-Frankreich bekam den Zorn des "Führers" zu spüren, aber Pierre Laval konnte ihn überzeugen, dass es nicht seine Schuld war. Allerdings musste Vichy gestatten, deutsche und italienische Truppen durch Frankreich und Algerien (zusätzlich zu Tunesien) zu transportieren. Die Alternative wäre gewesen, dass ganz Frankreich im Unternehmen Attila besetzt worden wäre.

Nach dem Erfolg des Unternehmens Barbarossa hatte der "Führer" bereits zwei Panzer-Divisionen unter Hans-Jürgen von Arnim nach Tunesien transportieren lassen, mit der Absicht, sie nach Ägypten gehen zu lassen, um dort Rommel zu helfen, nun endlich Alexandria zu erobern. Dieser hatte es auch nach mehrfachen Versuchen nicht geschafft, und das, obwohl ihn "lächerliche 100 Kilometer" (Adolf Nazi) von der Stadt trennten - die logistischen Probleme waren unüberwindbar. Das wahre Problem hatten sie immer noch nicht verstanden: Ohne eine Eisenbahn durch Libyen und/oder ausreichend Treibstoff war es kaum möglich, die Truppen dorthin zu transportieren - und wenn doch, wären sie nur an der Front liegengeblieben, so wie Rommel bereits zweimal. Jetzt konnten diese zwei Divisionen stattdessen gegen den Westen eingesetzt werden. Da das westliche Mittelmeer jetzt frei von alliierten Schiffen war, transportierte man sie (was auch Treibstoff sparte) per Schiff Richtung Algier und Oran - dort gab es gute Häfen, was in West-Ägypten nicht der Fall war. Auch in der Luft tat sich einiges: Malta sah nun wieder einen Flugbetrieb wie zu Hochzeiten - diesmal aber für die Achsenmächte -, und auch Algier wurde ein Stützpunkt für die Luftwaffe.

Nun kam es zum "Rennen nach Oran" (später der Titel eines Babelsberg-Films) - einem Wettrennen zwischen Achsenmächten und Alliierten, das an die Situation in Norwegen 1940 erinnerte, diesmal aber zur Luft. Sowohl die RAF/USAF als auch die Luftwaffe und Regia Aeronautica versuchten, den Flughafen der Stadt vor dem Gegner zu besetzen. Im Gegensatz zur Landung in der Normandie aus UZL hatte die Luftwaffe auch noch tausende von Flugzeugen mit erfahrenen Fliegern zur Verfügung - ein Bonus gegen die materielle Überlegenheit der Anglosphäre. Ein deutscher Fallschirmspringertrupp, der vom sardinischen Elmas gekommen war, nahm den Flughafen dann in Besitz - den zwölf Spitfires der Alliierten hatten nur Minuten gefehlt, hieß es später. Nun kam es zu einer Luftschlacht über der Stadt, bei der die Deutschen am Ende siegreich blieben. Später wurde Fredendall deshalb vorgeworfen, er sei hier nicht aggressiv genug eingestellt gewesen.

Damit hatte sich die Situation in Nordwestafrika geändert. Während die Alliierten noch versuchten, in Marokko Fuß zu fassen, wurden sie von der Luftwaffe bombardiert. Gleichzeitig attackierten ihre Jäger die britischen und US-amerikanischen Flugzeuge. Auf beiden Seiten kam es zu hohen Verlusten. Die US Air Force hatte dazu den Nachteil, dass sie weitgehend auf die einmotorige Curtiss P-40 "Warhawk" angewiesen war, weil noch nicht genügend zweimotorige Lockheed P-38 "Lightning" zur Verfügung standen.

Der Zusammenstoß[]

Fredendall hatte zwar einen Brückenkopf auf dem afrikanischen Kontinent errichten können, aber seine Truppen waren zu zersplittert, um sich mit voller Kraft gegen die Deutschen wenden zu können. Nahe der marokkanisch-algerischen Grenze kam es zu ersten Gefechten, bei denen sich keine Seite durchsetzen konnte. Beide Seiten transportierten nun Verstärkung an - die Deutschen ein Korps mit zwei Divisionen Gebirgstruppen unter Ferdinand Schörner aus dem Nahen Osten, die Alliierten Truppen aus Großbritannien. Nun stand bereits eine erfahrungsmäßig überlegene deutsche Armee in West-Algerien. Viele Einheimische schlossen sich ihr an und leisteten ihr Dienste als Spione und "Hiwis". Als Krönung des Ganzen ließ Adolf Nazi nun noch Erwin Rommel aus Ägypten einfliegen. Mit dem Kampf gegen die Westalliierten sollte der Lieblingsgeneral der Nazi-Propaganda und "Held in der Sonne" sich wieder bewähren, was ihm dann auch gelingen sollte.

Zum Zusammenstoß kam es nicht weit von der marokkanisch-algerischen Grenze. Eine südlich vorgeschobene Brigade der US Army traf auf Schörners Gebirgstruppen, wurde abgeschnitten und bei Tlemcen eingekesselt. Die Deutschen nutzten das schwierige Gelände, um die zu Hilfe eilenden Alliierten aufzuhalten. Nach einigen Tagen musste der Kessel kapitulieren, und die Wehrmacht hatte ihre erste Schlacht im westlichen Nordafrika gewonnen.

Nach diesen Erfolgen schlossen sich selbst einige Vichy-Franzosen aus den Kolonien dem Kampf auf der Seite der Nazis an, weil sie die "Rosbifs" (Briten) mehr hassten als die Deutschen.

Bei den Bodenkämpfen sah es für die Alliierten nicht besser aus. Die neuen "Half-tracks" waren zwar nicht so schlecht wie das Image, das sie hier bekamen, aber die alliierten Soldaten waren noch zu unerfahren mit ihrem Einsatz. Die US-Panzer erwiesen sich als wahre "fire traps" (Feuerfallen), da sie mit hochoktanigem Benzin anstatt Diesel fuhren. So half es auch nicht, dass ihre Motoren verlässlicher waren als die der deutschen Panzer. Ein weiteres Manko der Alliierten: Viele Soldaten trugen in der Hitze lieber nur ihr Barett, ohne den Helm - Fredendall hatte es in diesem Punkt nicht geschafft, sich durchzusetzen. Eine Hauptstärke der US Army war dagegen ihre Artillerie mit den 155mm- und 105mm-Haubitzen. Also setzte Rommel die Luftwaffe als "fliegende Artillerie" darauf an.

Die frühe Phase[]

Im Prinzip verfügten die Alliierten immer noch über gut zwanzigtausend Mann an der nordöstlichen Front, die bis nach Oujda vorgerückt waren. Nun umging Rommel mit einem Teil seiner Männer die feindlichen Truppen im Süden, um sie dann, von Sidi Boulenouar kommend, in zwei Teile zu spalten. Der kleinere Teil war in Oujda eingekesselt, der größere rückte unter Fredendalls widersprüchlichen Befehlen vor und zurück. So gelang es Rommel, auch diese Truppen zu umgehen und ihnen den Rückweg abzuschneiden. Zwei gute Wochen wurde hier gekämpft, dann war die nördliche Task Force unter Swift geschlagen und musste in Naïma kapitulieren. Der Weg nach Westen war frei, die deutschen Panzer rollten bis nach Taza, 100 km vor Fès - das "Tor nach Marokko" war erreicht. Die deutschen Gebirgstruppen konnten nun das Atlasgebirge infiltrieren und sich dort festsetzen, die Alliierten hatten in den Ebenen die ungünstigere Stellung.

"Aren't those damn Germans finally tired of winning yet?" (Haben diese verdammten Deutschen immer noch nicht genug vom Siegen?)
Fred Trump sr., Businessman aus New York
Fredendall

Erst siegesgewiss...
...dann geschlagen

Jetzt merkte selbst Fredendall in seinem Bunker, dass die Lage brenzlig wurde, und versuchte, sie zu retten. Aber inzwischen war schon zuviel schiefgelaufen. Mit den Commonwealth-Truppen der Task Force Centre kam er nicht klar; die neu eingetroffene Verstärkung der US Army war noch fremd an diesem Kriegsschauplatz; und die chronischen Niederlagen hatten der Moral der Alliierten geschadet. Im Atlasgebirge entfachten die Einheimischen, von der Wehrmacht großzügig mit leichten Waffen ausgestattet, einen Guerillakrieg, der bei den Franzosen Erinnerungen an den Rifkrieg gegen Abd al-Karim hochkommen ließ. Selbst die marokkanischen Straßenkinder machten sich über ihre Niederlagen bei "Dwnkirk" (Dünkirchen) und "Singhafura" (Singapur) lustig. Arthur Harris, Marschall der RAF, schlug vor, die Araber mit harter Hand zu bekämpfen.

Vielleicht hätte Fredendall die Situation noch retten können, wenn er einfach die wenigen Durchgänge durch die Berge gesperrt und auf Verstärkung gewartet hätte. Eine solche Taktik hätte aber Monate in Anspruch genommen, und FDR drängte, außerdem wollte Fredendall seine peinliche Niederlage wieder wettmachen. So befahl er, nach Taza vorzustoßen und die Deutschen zu schlagen.

Die Entscheidung hätte kaum schlechter sein können. Einheimische, die das Vorrücken der Task Force Centre beobachteten, hielten die Deutschen auf dem Laufenden. Inzwischen waren auch noch die neuen "Tiger"- und "Panther"-Panzer auf dem Kriegsschauplatz eingetroffen, und diesmal mangelte es ihnen nicht an Treibstoff, dank dem "Ostfrieden". Damit waren die Alliierten chancenlos, auch wenn sie es noch nicht wussten.

Die mittlere Phase[]

Rommel täuschte nun Schwäche vor und zog seine Truppen wieder aus Taza zurück. Die schnellen Truppen zerstreuten sich, die Gebirgstruppen gingen in die Berge. Die alliierten Panzer rückten in die Ebene vor, da dies gutes Panzergelände war. Nun aber entschied der bessere Panzer. In vielen Einzelgefechten zerschlug die Wehrmacht die gegnerischen Panzereinheiten, kesselte die Bodentruppen ein, und zwang sie zur Kapitulation. Der Spruch "ein Tiger ist 20 Shermans wert" war nicht völlig übertrieben. So verlor Fredendall den Großteil seiner Panzer - die er nicht so einfach ersetzen konnte.

Und nun legte Rommel erst richtig los. Alexandria sollte er sein Leben lang nicht betreten, dafür wollte er nun der Sieger von Marokko werden. So nutzte er seine Kenntnisse aus dem Gebirgskrieg, die er mit dem Deutschen Alpenkorps im Ersten Weltkrieg erworben hatte. Angesichts der Tatsache, dass die Deutschen und ihre verbündeten Guerillas nun von allen Seiten auf Fredendall einzustürmen schienen, war dieser wie gelähmt. Dass überhaupt noch so etwas wie eine Verteidigung zustandekam, lag mehr an seinen Untergebenen, die in Eigeninitiative handelten.

Aber am Ende konnten sie die Situation nicht mehr retten. Die alliierten Truppen mussten kapitulieren und gingen in deutsche Kriegsgefangenschaft, Fredendall an der Spitze. Er war der höchstrangige US-General, den die Deutschen je gefangennahmen. Rommel ließ ihn spüren, wie wenig er von einem Anführer hielt, der weit hinter der Front blieb, anstatt wie er "Vorne-Führung" zu betreiben. Den kugelsicheren Cadillac seines Gegners behielt er als persönliche Kriegsbeute. Allgemein waren die Soldaten der Wehrmacht sehr erfreut über die reichhaltige Beute an Fahrzeugen, Proviant, und sonstiger Ausrüstung "Made in USA".

"Wer gibt so einem bleeden alten Allerweltsdebbn eine Armee?"
— Rommel nach der Gefangennahme von Fredendall
"'Bleedin' ol' fool of the world', oh yeah!" ('Verdammter alter Narr der ganzen Welt', in der Tat!)
— Patton, nachdem er obiges (falsch übersetztes) Zitat hörte

Im Anschluss und auch noch viele Jahre später fragten sich viele Menschen in der Anglosphäre, warum ihre Führung bis hinauf zu FDR nichts getan hatte, insbesondere dieser. Die vernünftigste Erklärung schien zu sein: Er hatte diese Entwicklung nicht wahrhaben wollen. Zeitzeugen, die ihn in dieser Zeit getroffen hatten, sagten später in dieser Richtung aus.

"Die Engländer beschuldigten die Inder, die Inder die Engländer, beide die Amerikaner, alle drei die Franzosen, und alle vier die Einheimischen. Ihnen blieb kaum Zeit, die Schuld den Deutschen zu geben."

Ferenc Kishont, Satiriker

Während der ganzen Operation hörte der deutsche Uboot-Krieg nicht auf, den Alliierten spürbare Verluste beizubringen, trotz aller Anstrengungen der Codeknacker um Alan Turing vom Bletchley Park. Seit dem Fall von Gibraltar konnten nun auch diejenigen deutschen und italienischen Uboote, die bis dahin im Mittelmeer fast wie eingesperrt gewesen waren, eingreifen, und taten dies auch.

Die Endphase[]

Nun blieb nur noch die Task Force South unter Bradley, der nach der Gefangennahme seines Vorgesetzten das Oberkommando auf diesem Kriegsschauplatz übernommen hatte. Eher defensiv eingestellt, versuchte er nun, am Pass zwischen Kharouba und Aït Allal, hinter Meknès, den endgültigen Durchbruch der Deutschen ans Meer zu verhindern.

Diesmal konnte Rommel ihn nicht so leicht umgehen, wie er es zuvor mit den anderen Alliierten getan hatte. Nun musste das Material entscheiden. Die Luftwaffe und Artillerie beider Seiten bombardierte das Schlachtfeld, während "Gebirgler" und Einheimische von den Bergen aus auf die alliierten Soldaten hinabschossen und die Tiger gegen sie vorrückten. Die G.I.s machten das beste aus der Situation, indem sie ihre zerstörten Panzer als Blockade verwendeten, die auch einige Zeit hielt.

Schließlich wurden die Verluste aber zu hoch, und Bradley musste den Rückzug befehlen. Dieser artete teilweise in eine Flucht aus, nachdem die Alliierten auch das letzte Gefecht in den Bergen zwischen Khémisset und Douar Ben Nasser verloren hatten. In der Ebene hatten sie nun keinen Schutz gegen die Tiger mehr.

"Poor Brad! What a <censored> situation!" (Armer Brad! Was für eine <zensiert> Situation!)
General Patton, als er vom Scheitern des Unternehmens erfuhr

Zwischenzeitlich hatte Bradley wiederholt seine Vorgesetzten gewarnt, wie schlecht es für ihn stand, durfte sich aber nicht mit seinen Truppen evakuieren lassen. Als man es ihm erlaubte, war es zu spät - ähnlich wie in Dünkirchen konnte nur ein kleiner Teil der Invasionstruppen gerettet werden. Am 31. Oktober unterschrieb Bradley schließlich in Casablanca die Kapitulationsurkunde für die letzten alliierten Truppen in Marokko.

Zehntausende von US-amerikanischen, britischen, indischen, kanadischen, und anderen Soldaten bis hinauf zu Fredendall waren in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten. Nur eine Minderheit hatte sich zusammen mit einigen der Fremdenlegionäre über die Grenze in die Sahara durchschlagen können. Franco unternahm erstaunlich wenig, um sie aufzuhalten.

Göring protzte nun, dass die Luftwaffe ganz alleine die Alliierten von "ihren Inseln" (Madeira, Kap Verde) ins Meer zurückwerfen würde. Natürlich konnte er sein Versprechen wieder nicht halten.

Die deutsche Besatzungsarmee verblieb bis zum Friedensschluss in Marokko, um zukünftige Invasionen der Alliierten zu verhindern. Rommel selbst übersah den Bau von Verteidigungsanlagen wie dem berühmten "Rommelspargel". Zu einer solchen Invasion kam es aber nicht, dafür führten die Alliierten in den folgenden Monaten noch viele Bomberangriffe auf Marokko durch - so viele, dass das "Reich" spürbar weniger Angriffe abbekam. Diesmal hatten aber die Deutschen den Vorteil, dass ihre abgesprungenen Piloten wieder eingesetzt werden konnten, während abgeschossene alliierte Piloten oft im Atlantik starben oder in Kriegsgefangenschaft gerieten - also genau andersherum als bei den Luftangriffen auf Großbritannien.

De Gaulles Eroberungen[]

Parallel zu der Landungsoperation hatte das Freie Frankreich begonnen, von Französisch-Äquatorialafrika nach Westen vorzustoßen. Felix Eboué drang mit seinen Truppen vom Tschad aus in den Niger ein, während Laminart vom britischen Nigeria aus Benin und Französisch-Togo besetzte. Sie stießen kaum auf Widerstand. Während im Norden die Alliierten und Achsenmächte den Bodenkampf aufnahmen, eroberten sie Haute-Volta und drangen in die Elfenbeinküste ein. Dann vereinigten sie ihre Kräfte und griffen Tombouctou (Timbuktu), die Hauptstadt von Mali, an. Am Ende zog Charles de Gaulle dort im Triumphzug ein und erklärte es zur neuen Hauptstadt des Freien Frankreichs. Damit blieb Vichy-Frankreich zwischen dem Äquator und der Sahara nur noch ein Küstenstreifen, der auch in absehbarer Zeit fallen sollte. Das Gebiet des Freien Frankreichs hatte sich dagegen mehr als verdoppelt - es war jetzt sogar größer als der Herrschaftsbereich des "Reichs". Auch waren einige tausend Franzosen und Einheimische auf jene Seite übergewechselt, so dass ihre Truppenstärke sogar noch gestiegen war. So stand de Gaulle mit vergleichsweise wenig Aufwand plötzlich als großer Sieger da. Noch dazu als der einzige unter den Alliierten, zum Missfallen von FDR und Churchill.

Das hinderte de Gaulle nicht daran, Sympathien und Unterstützung aus der ganzen Welt zu bekommen, auch von Prominenten wie Josephine Baker (die bei ihren Fans und der Künstler-Szene in der freien Welt Werbung für ihn machte) und Antoine de Saint-Exupery (der aus New York nach Afrika zurückkehrte und seine Kenntnisse bereitstellte, um in dem riesigen Gebiet eine Infrastruktur für Flugzeuge aufzubauen). Als "ungekrönter Kaiser von Frankreich in Afrika" stand de Gaulle dafür, dass die Werte der französischen Republik - Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, und Meritokratie - auf dem Schwarzen Kontinent weiterlebten. Den Vichy-Anhängern blieb nichts übrig, als über den "linken de Gaulle" zu schimpfen.

Ein Sieg für "Ike"[]

Nachdem er an den Golf abgeschoben worden war, hatte Eisenhower die Stationierung US-amerikanischer Truppen an diesem Schauplatz geleitet. Schrittweise wurden die Truppen des Empires in Kuwait, Irak (wo ein Aufstand in Kurdistan die Alliierten gefährlich zurückgeworfen hatte), Transjordanien, und teilweise auch Palästina ersetzt. So stieg er zum Oberbefehlshaber des ganzen Nahen/Mittleren Ostens einschließlich Ägyptens auf.

Einen Triumph erlebte er, als es ihm im Herbst 1942 gelang, mit einer Offensive die Truppen der Achsenmächte unter Italo Balbo bis an die libysche Grenze zurückzuwerfen. Nachdem seine Vorgänger als Oberbefehlshaber, Archibald Wavell und Claude Auchinleck, dies zuvor aber auch zeitweise geschafft hatten, waren viele nicht beeindruckt davon.

Die Folgen[]

FDR versuchte, trotz der Niederlage Zweckoptimismus zu verbreiten, aber er fühlte sich hohl an. Bei den US-Wahlen 1942 erlitten die Demokraten eine krachende Wahlniederlage, mussten den Republikanern das Repräsentantenhaus überlassen und verloren im US-Senat ihre bisherige Zweidrittelmehrheit. Bei den Stimmen hatten die Republikaner ihre Gegner sogar überflügelt, aber wegen dem Mehrheitswahlsystem wurde daraus keine parlamentarische Mehrheit. Trotzdem hatten sie von diesem Zeitpunkt an gewisse Mitspracherechte, speziell beim Haushalt. Roosevelt hatte nicht zur Wahl gestanden, aber nun war er das geworden, was man in der US-Politik eine lame duck (lahme Ente) nannte. Später warfen ihm Historiker Realitätsverlust vor - er hatte nicht wahrhaben wollen, wie aussichtslos die Situation für die alliierten Truppen war, und deshalb ihre(n) Rückzug und Evakuierung blockiert. Die unzufriedensten unter den (tendenziell ohnehin zu den Republikanern tendierenden) US-Offizieren hatten zeitweise sogar Putschgedanken gehabt, ließen aber nach der Wahl davon ab.

Auch für Churchill wurde diese Niederlage zum Genickbruch. Nur die Tatsache, dass seine Parteifreunde aus der Conservative Party zögerten, ihm in dieser unangenehmen Situation die Macht abzunehmen, hielt sie von einer Palastrebellion ab. Erst einige Monate später, nach dem Fall von Jerusalem und Ägypten, wagten sie es, Churchill als Parteivorsitzenden und Premierminister zu stürzen.

Es war nicht verwunderlich, dass sowohl Roosevelt als auch Churchill - nun die "Two sad old men" (traurigen zwei alten Männer) genannt - Kritik aus den eigenen Reihen ernteten, auch wenn diese erst nach dem Abtritt bzw. Tod beider wirklich aufflammte.

  • George Patton kritisierte, dass die Operation viel zu zaghaft durchgeführt worden war, völlig ohne "blood and guts" (Blut und Mut)
  • Douglas MacArthur war beleidigt, weil man ihn nicht genug zu Rate gezogen hatte
  • Eisenhower machte konkrete Vorschläge hinsichtlich der Organisation - er hätte die gemischten Stäbe so eingerichtet, dass entweder der Chef aus den USA ist und sein Stellvertreter Brite, oder umgekehrt - und sagte, er hätte den G.I.s beigebracht, dass sie einen Briten zwar einen Bastard nennen dürften, nur keinen "britischen Bastard"
  • Auchinleck kritisierte, dass Rommel seine Taktik wiederholt hatte, und man sich darauf entsprechend hätte einstellen können
  • Curtis LeMay kritisierte, dass man nicht für eine nachhaltige Lufthoheit in Nordafrika gesorgt hatte
  • Die Militärs waren sich allgemein einig, dass die "Amateurstrategen" Roosevelt und Churchill mit ihrer Hineinmischung vieles verdorben hatten
  • Jüngere Generäle kritisierten, dass die wichtigsten Kommandeure zu alt gewesen waren (Fredendall, Swift, und Magruder hatten bereits das Alter von 60 erreicht)
  • Viele Briten waren beleidigt, weil ein "colonial" den Oberbefehl gehabt hatte
  • de Gaulle war beleidigt, weil er nicht den Oberbefehl gehabt hatte
  • viele Zeitungsleser verstanden nicht, warum man nicht mehr Soldaten eingesetzt hatte, schließlich hatte man sie
  • Weiße Rassisten (speziell britische und südafrikanische) kritisierten die Inder und anderen Nichtweißen, sie hätten schlecht gekämpft

Manche ewiggestrigen Südstaatler freuten sich zwar, dass "die Yankees" nun zum ersten Mal eine Niederlage hatten einstecken müssen. Allgemein sprach man aber auch in "Dixieland" genauso von "Revenge for Casablanca!" (Rache für...!) wie weiter nördlich (und westlich). So hatte die Niederlage den verfeindeten Norden und Süden der USA enger zusammengebracht. Ähnliches galt mit Einschränkungen für USA und Empire, was sich in Zukunft für die Entwicklung der Oceanic Nations als entscheidend erweisen sollte.

Noch viele Jahrzehnte waren "Was wäre, wenn..."-Szenarien ("Wenn wir früher in den Krieg eingetreten wären..."; "Wenn wir Patton den Oberbefehl gegeben hätten..."; "Wenn Salazar uns die Azoren überlassen hätte...") in der Anglosphäre nicht nur bei einem kleinen Kreis beliebt. Aber das ist eine andere Geschichte...

Nach Abschluss des "Westfrieden"s von Dublin Mitte 1943 wurden die Kriegsgefangenen der Alliierten zu ihrer Erleichterung zügig entlassen, so dass sie nun für den Krieg gegen Japan wieder zur Verfügung standen. Dies galt allerdings nur für die Soldaten der Anglosphäre; die gefangengenommenen Freien Franzosen wurden von Pétain als "Verräter" bezeichnet und standrechtlich erschossen. De Gaulle konnte nicht mehr tun, als sie zu "Märtyrern des Freien Frankreichs" zu erklären.

Noch bevor der Frieden geschlossen war, sicherte sich Nazi-Deutschland Rechte für den Rohstoffabbau in Marokko (Phosphate und Erze), sowie mehrere permanente Basen für die Kriegsmarine, darunter das berühmte Agadir.

Im Juni 1942 hatte die SS eine Einsatzgruppe unter der Führung von Obersturmbannführer Walther Rauff aufgestellt, die der Wehrmacht auf ihrem Siegeszug folgte. Die marokkanischen und anderen nordafrikanischen Juden wurden nun Ziel von Pogromen, nachdem die Nazi-Propaganda die Moslems gegen sie aufgehetzt hatte. Zehntausende verloren ihr Leben dabei, und ihr Eigentum wurde geplündert. Hinterher feierten die Täter unter der Hakenkreuzfahne. Rommel konnte nur erreichen, dass die Juden (dort, wo er die Kontrolle hatte) "nur" zur Zwangsarbeit herangezogen wurden.

"Wenn die 'Nafris' die Aufgabe der Erschießungen übernehmen, bedeutet das: Keine zusätzliche Belastung für unsere Männer!"
— Rauff

Die Karriere von Fredendall, Swift, und Bradley war natürlich nach diesem Fehlschlag beendet, und es dauerte Jahre, bis sich andere Generäle der US Army trauten, den letzteren auch in der Öffentlichkeit in Schutz zu nehmen und zu sagen, dass die Operation unter den gegebenen Bedingungen ein Fehlschlag werden musste.

Ihr erfolgreicher Gegenspieler Rommel wurde dagegen von der Nazi-Propaganda wieder einmal als "Held in der Sonne" gefeiert und von dem wieder von ihm begeisterten "Führer" zum Generalfeldmarschall befördert. Auch Arnim und Schörner wurden befördert, in den Rang des Generaloberst. Joseph Goebbels gab sofort in Babelsberg einen monumentalen Kriegsfilm über den Sieg in Marokko in Auftrag - der ebenfalls den Titel Casablanca bekam.

Im Januar 1943 fand im Anfa-Luxushotel eine Konferenz statt, an der außer Rommel Pierre Laval (Vizepräsident von Vichy-Frankreich) und Serrano Súñer (für Spanien) teilnahmen, um über die Zukunft des Landes zu diskutieren. Dabei gerieten sich die beiden "Südländer" fast in die Haare, und der "Führer" musste eingreifen, um die endgültige Entscheidung auf die Zeit nach dem Krieg zu verschieben.

Charles Noguès wurde aus Marokko vertrieben, ebenso Sultan Mohammed V. samt seinem Thronfolger Moulay Hassan (* 1929) und dessen jüngerem Bruder Abdullah, da er versucht hatte, seine jüdischen Untertanen zu beschützen. Das Land fiel nach dem Krieg an Franco-Spanien, zusammen mit ein paar Wüstengebieten von Mauretanien und Algerien. Auf diese Weise wollte der "Führer" Spannungen zwischen Spanien und sowohl Vichy als auch dem Freien Frankreich provozieren.

In der Kultur[]

"FDR hat mich ruiniert!"
—Jack Warner von Warner Bros., Produzent des Flops Casablanca

Unter dem Eindruck der Ereignisse wurde der Hollywood-Film Casablanca - der kurz nach der Kapitulation und der Wahl Premiere hatte - zu einem Flop. Erst Jahrzehnte später entwickelte er sich zu einem Kultfilm.

Der US-Autor William Goldman ließ sich von dem Unternehmen zu seinem Buch Der Höllenkrieg inspirieren.

Noch Jahrzehnte später reagierten die Menschen der Anglosphäre verstimmt, als ein paar junge Leute den Horrorfilm Halloween Nazis herausbrachten. Ihnen wurde Geschmacklosigkeit und fehlender Respekt vor einem ernsten Thema vorgeworfen.

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(in Planung)

Nazi-Deutschland: Adolf Nazi  / Flag Third Reich.svg NSDAP  /Nationalsozialismus

(Protektorat  / Generalgouvernement)
"Führer"städte: (Flag of Berlin.svg Berlin  / München  / Flag of Hamburg Hamburg)

Kabinett: Göring  / Goebbels  / Speer  / Bormann  / Ribbentrop ...   ...   ... Heß
Krieg: War Ensign of Germany (1938–1945).svg ‎Wehrmacht | Raeder | Manstein | Guderian | Rommel | Dönitz
Henker SS  // Himmler  // Heydrich  // Eichmann  // Schellenberg  // KZs
Wissenschaft: Zuse  / von Braun  / Hahn  / Heisenberg
In Südeuropa: FlagItalWW2 Italien  / 750px-Flag of Spain (1938 - 1945).svg Spanien  / FlagIVICYFRanWW2 Vichy-Frankreich

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