Oskar Schindler (* 28. April 1908 in Zwittau, Mähren, Österreich-Ungarn) ist ein deutschmährischer Unternehmer.
Er ist der Sohn des Landmaschinenfabrikanten Johann „Hans“ Schindler und dessen Frau Franziska „Fanny“. Sie haben auch eine Tochter namens Elfriede (* 1915). Die Kinder der jüdischen Nachbarsfamilien gehörten zu ihren Spielgefährten. Mit 16 Jahren ging er vom technischen Realgymnasium ab. Er wurde römisch-katholisch erzogen, wandte sich aber als Erwachsener für längere Zeit von der Glaubenspraxis ab. Seine fromme Mutter grämte sich deswegen.
1928 heiratete er Emilie Pelzl, die Tochter eines wohlhabenden Landwirts aus Alt Moletein. Auch sie war sehr fromm erzogen und wurde von ihren Eltern für ein Jahr in ein Kloster geschickt. Ihr Vater, ein Gutsbesitzer, missbilligte die frühe Heirat seiner Tochter. In den 1930ern hatte Schindler eine Affäre mit Aurelie Schlegel, einer Schulfreundin. Sie hatten zusammen eine Tochter Emily (* 1933), und einen Sohn Oskar Jr. (* 1935).
Nach der Schließung der väterlichen Landmaschinenfabrik wegen der Weltwirtschaftskrise wirkte Schindler 1935-39 (sporadisch noch bis 1940) als Agent für die Abwehr. Sein Vorgesetzter zu dieser Zeit war Wilhelm Canaris. Nachdem seine Spionagetätigkeit aufgedeckt worden war, wurde er für den Verrat tschechoslowakischer Eisenbahngeheimnisse an Deutschland wegen Hochverrats zum Tod verurteilt. Nur der Überfall auf die „Resttschechei“ 1939 verhinderte die Vollstreckung des Todesurteils.
Um sich industrielle Aufträge zu sichern, trat er 1939 in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 6.421.477). In der Hoffnung, geschäftlich vom Krieg profitieren zu können, ging er nach dem deutschen Überfall auf Polen nach Krakau. Im Oktober 1939 übernahm er mit Hilfe des Buchhalters Itzhak Stern (von dem Abwehr-Agenten Josef "Sepp" Aue) und dem Besitzer Abraham Bankier eine stillstehende Fabrik für Emailwaren in Zabłocie bei Krakau, die er zunächst pachtete, später erwarb und in "Deutsche Emailwarenfabrik" umbenannte. Momentan stellt er nur deshalb Juden als Arbeiter ein, weil das Nazi-Regime vorgeschrieben hat, dass ihre Löhne niedriger sein müssen als die für Polen...