Otto Emil Hahn (* 8. März 1879 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Chemiker und ein Pionier der Radiochemie. Zwischen 1905 und 1921 entdeckte er zahlreiche Isotope, 1909 den radioaktiven Rückstoß, 1917 das Element Protactinium und 1921 die Kernisomerie beim „Uran Z“. Ferner führte er die Entdeckung und den radiochemischen Nachweis der Kernspaltung des Urans (Ende 1938) und des Thoriums (Anfang 1939) durch. Was implizierte, dass Atomwaffen in der Praxis realisierbar waren.
1912 wurde Hahn die Leitung der radiochemischen Abteilung im neugeschaffenen Kaiser-Wilhelm-Institut (KWI) für Chemie in Berlin-Dahlem übertragen.
Im Ersten Weltkrieg war er Mitglied der von Fritz Haber geleiteten Spezialeinheit für chemische Kriegsführung.
Bereits 1924 erfolgte Hahns Ernennung zum Ordentlichen Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin (auf Vorschlag von Albert Einstein, Fritz Haber, Max Planck, Wilhelm Schlenk und Max von Laue).
Weithin bekannt wurde Hahns 1926 im Springer-Verlag (nicht der von Axel Springer) publizierte erste Monographie Was lehrt uns die Radioaktivität über die Geschichte der Erde?, die nach ihrer Veröffentlichung rasch zu einem Standardwerk wurde, und in der Hahn die seinerzeit noch nicht allgemein anerkannte und umstrittene Theorie der Kontinentalverschiebung von Alfred Wegener voll bestätigte.
Anfang 1934 erklärte Hahn aus Solidarität mit entlassenen jüdischen Kollegen seinen Austritt aus dem Lehrkörper der Universität Berlin.
Er half seiner jüdischen Kollegin Lise Meitner, am 13. Juli 1938 illegal aus Nazi-Deutschland zu emigrieren.
Während des Krieges arbeitete Otto Hahn – unter den durch den Krieg stark eingeschränkten Arbeitsbedingungen – an den Spaltreaktionen des Urans.
Am 22. März 1913 heiratete er Edith Junghans in ihrer Geburtsstadt Stettin. Aus der Ehe ging 1922 als einziger Sohn Hanno Hahn hervor.