Rudolf Franz Ferdinand Höß (* 25. November 1901 in Baden-Baden) ist SS-Obersturmbannführer und seit Mai 1940 Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz.
Er behauptet, schon 1900 geboren zu sein, da er andernfalls für eine Teilnahme am Ersten Weltkrieg zu jung gewesen wäre. Angeblich hat er sich freiwillig gemeldet und in der Türkei, an der Front in Mesopotamien sowie später in Palästina gedient und dafür das Eiserne Kreuz erhalten. Beweise dafür gibt es keine.
1919 schloss er sich dem Freikorps Roßbach an und nahm an Kämpfen im Baltikum, im Ruhrgebiet und in Oberschlesien teil. Danach schlug er sich zeitweise als Tagelöhner auf Bauernhöfen in Schlesien und Mecklenburg durch. Aufgrund dieser persönlichen Fehlschläge dachte er an Selbstmord, bis er auf die NSDAP aufmerksam wurde und ihr im November 1922 beitrat (Mitgliedsnummer 3.240). Er war dann am 31. Mai 1923 am Parchimer Fememord an Walter Kadow beteiligt. Höß wurde verhaftet und am 15. März 1924 zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Bereits am 14. Juli 1928 kam er aufgrund einer allgemeinen Amnestie wieder frei.
Seine Nazi-Karriere[]
In den folgenden Jahren gehörte er als Führungsperson verschiedenen Nazibünden, wie z.B. den Artamanen an. Damals begegnete er zum ersten Mal Heinrich Himmler, der von seiner Unterwürfigkeit und Gründlichkeit, aber auch seinem Organisationstalent begeistert war.
Am 20. September 1933 trat er in die Schutzstaffel (SS-Nr. 193.616) ein. 1934 forderte Himmler ihn auf, der Totenkopf-SS beizutreten. Ab diesem Jahr wurde er als Blockführer und ab April 1936 als Rapportführer im KZ Dachau eingesetzt. Sein Mentor dort war Theodor Eicke. Im August 1938 wurde er Adjutant des Lagerkommandanten im KZ Sachsenhausen und ab November 1939 dortiger Schutzhaftlagerführer im Rang eines SS-Hauptsturmführers. Dort war er im März 1940 für die Ermordung der dorthin überführten Brüder Sass verantwortlich. Außerdem leitete er in seiner Position in Sachsenhausen Hinrichtungskommandos. Im Mai 1940 erfolgte seine Versetzung als Lagerkommandant ins KZ Auschwitz. 1941 begann er im Auftrag von Himmler damit, es um das große Vernichtungslager Birkenau zu erweitern, für die sogenannte „Endlösung der Judenfrage“. Im Sommer traf Adolf Eichmann dort ein, um die Morde mit dem Giftgas Zyklon B zu planen.
Privatleben[]
Er hat zwei Schwestern. Am 17. August 1929 heiratete er Hedwig Hensel (* 1908). Sie war ebenfalls Mitglied der Artamanen gewesen. Aus der Ehe gingen seit 1930 vier Kinder hervor: Klaus (* 6. Februar 1930), Heidetraut (9. April 1932), Ingebrigitt (* 18. August 1933), Hans-Jürgen (* Mai 1937).