Created by Masl99
Zeitspanne | Ende 1774 - Heute |
Ort | Südgeorgien |
ZdA | Ende 1774 |
Kurzinformation | Die schwedischen Wissenschaftler der Universität von Stockholm sind im 18. Jahrhundert führend in Astronomie und der Deutung von Sternen. Die Schweden sind jedoch unzufrieden mit den meterologischen Bedinungen in ihrer Heimat. Von britischen Wissenschaftlern erfuhren sie von Inseln in der Antarktis, wo man eine besonders gute Sicht haben soll. Die schwedische Regierung schickte im Jahr 1771 zwei Schiffe in die Antarktis, um eine solche Insel zu finden. Die Seefahrer entdeckten eine Insel östlich von Falkland und landeten dort an. |
Geschichte
Ankunft der Schweden
In einer Bucht sahen sie ein kleines Haus und eine Flagge wehen, konnten diese jedoch nicht erkennen. Sie gingen davon aus, eine neue Art von Menschen entdeckt zu haben und bereiteten sich auf einen Kampf vor. Als sie weiter in die Bucht fuhren traf sie der Schlag. Es war keine Fahne eines unbekannten Volkes der Antarktis, sondern der Union Jack. Das hieß, die Briten waren bereits hier. Sie landeten in der Nähe des Hauses an und gingen zu diesem. Es war bis auf einen Tisch und zwei Fässer mit Fisch komplett leer. Auf dem Tische lag ein Blatt Papier, das beschriftet war. Einer der Schweden war der englischen Sprache mächtig und übersetzte den Text auf dem Blatt:
Englisches Orginal | Deutsche Übersetzung |
---|---|
"South Georgia, January 1700.
I, Sir Edmund Halley and my crew at HMS Paramore, discovered this island. This island is from now on owned by the British Crown." |
"Südgeorgien, Januar 1700. Ich, Sir Edmund Halley und meine Crew der HMS Paramore entdeckten diese Insel. Ich erkläre diese Insel als ein Besitz der britischen Krone." |
Die schwedischen Seefahrer waren erstaunt. Dass sie nicht die ersten hier waren, schockierte sie. Allerdings sahen sie einen großen Vorteil. Anscheinend sind sie die einzigen Menschen auf der Insel seit über 70 Jahren. Die Seemänner bauten die Fahne ab und setzten die schwedische Fahne.
Erste Schweden kommen nach Südgeorgien
Die Entdeckung und Inbesitznahme von Südgeorgien erfreute den Schwedischen König Gustav III. und seine Regierung. Er entsendete weitere Schiffe mit Materialien und Menschen, die dort siedeln sollten. Die Fahrt von Malmö nach Südgeorgien dauerte über fünf Wochen. Seit mehreren Jahren hatten die Schweden auch kleine Kolonien an der afrikanischen Goldküste. Auch von dort wurden Sklaven und weiters Material auf die Insel gebracht. Nach einem Jahr waren bereits 10.000 Menschen, unter ihnen etwa 3000 Sklaven, auf der Insel. Die Witterung machte den Schweden vor allem im Winter zu schaffen. Doch in einer windgeschützten Bucht bauten sie ihre Siedlung und nannten sie Christiansborg, benannt nach dem Kapitän des Schiffes, welches die Insel in Besitz nahm.
Krieg mit den Briten
Als die Briten von der Besiedlung erfuhren, waren sie zunächst verwirrt. Hatten sie tatsächlich die Insel besiedelt, die sie selbst vor über 70 Jahren eroberten? Ja, genau so war es! Und das wollten die Briten nicht auf sich sitzen lassen, waren sie doch Die Seefahrernation. Und so brachen mehrere Kriegsschiffe auf. Sie gingen von etwa 600 Menschen aus, die in Südgeorgien waren. Sie hatten nicht mit über 10.000 gerechnet. Auch dachten sie, dass die Schweden erst seit kurzem dort sein würden. Diese waren jedch schon fast zwei Jahre lang auf der Insel und hatten diese komplett erkundet.
Als die fünf englischen Schiffe an einem sonnigen Nachmittag im Jahre 1776 an der Südküste Nordküste ankamen legten sie einer Bucht an die offensichtlich nicht bewohnt war. Zwei Schwedische Kinder, die auf einem Berg über der Bucht spielten sahen die Briten sehen und alarmierten die etwa 150 Schwedischen Soldaten. Diese waren zwar überrascht von dem englischen Besuch, wussten aber, dass sie im Vorteil waren. Die Schweden ruderten nachts, als die Briten immernoch vor Anker waren, mit sechs Booten an die Kriegsschiffe heran und zündeten diese an. Die Wache der Briten schlug zwar Alarm, doch da war es schon zu spät. Die Schiffe brannten ab und 2/3 der Briten kam im Feuer ums Leben. Die anderen retteten sich an Land und versuchten dort einen Unterschlupf zu finden. Sie wurden zwei Tage später durch die Schwedischen Soldaten festgenommen und nach Christiansborg gebracht. Dort wurden sie versklavt und wegen ihren guten Fertigkeiten im Schreiben, in der Buchhaltung eingesetzt. Auch als Handwerker wurden sie gebraucht, denn schon in weniger als 3 Monaten soll die erste Sternwarte auf dem Christiansfjället fertiggestellt sein.
Die Briten gaben nach dieser Niederlage auf und bestätigten auf Nachfrage des Schwedischen Königs, keine Ansprüche auf die Insel mehr zu haben. Die Briten hatten in anderen Regionen ihres Empires größere Probleme als sich mit Südgeorgien zu beschäftigen.
Bau der ersten Sternwarte und Aufstieg von Christiansborg
1777 war die erste Sternwarte fertiggestellt und Wissenschaftler aus Stockholm und Göteborg reisten an. Sie waren begeistert von dem sternenklaren Himmel und den perfekten Bedingungen auf der weit entlegenen Insel.
Auch das Dörfchen Christiansborg wuchs stetig an. Im Jahr 1780 lebten bereits 8.000 Menschen in dem Ort. 5.000 weiter Menschen lebten in weitern Dörfern. Schon bald brauchte man ein Rathaus, eine Kirche, eine Feuerwehr und weitere Infrastruktur. Der Hafen wurde erweitert, denn mitlerweile hatten sich auch Fischer auf der Insel niedergelassen. Durch die reichen Bestände an Fisch und die vielen Wale die um die Insel lebten konnten sie stets ertragreiche Fänge in den Ort bringen um sie dort zu verkaufen. Auch gingen Schiffe zurück in die Schwedische Heimat um Wale und andere Güter wie lebende Pinguine zum Hofe des Königs zu bringen.
Im 19. Jahrhundert emigrierten weitere 16.000 Menschen, unter ihnen etwa 9.000 Schweden, 3.000 Norweger, 2.000 Deutsche und 2.000 Argentinier. Sie ließen sich vorzugsweiße in Christiansborg nieder, das mittlerweile die 20. größte Stadt Schwedens war. Internationale Wissenschaftler und Astrologen kamen auf die Sternwarte auf dem Christiansfjället.
Sydgeorgia heute
Südgeorgien ist eine gleichberechtigte Provinz des Königreichs Schweden und das einzige Überseegebiet des Landes. Südgeorgien liegt in der Antarktis, etwa 1400km vom Südamerikanischen Festland entfernt.
Verwaltungsgliederung
Sydgeorgia ist in fünf Gemeinden unterteilt. Diese sind:
- Christiansborg 81.000 Einwohner
- Östhammar 22.000 Einwohner
- Borgholm 17.000 Einwohner
- Laholm 13.000 Einwohner
- Askersund 9.000 Einwohner
Die Gemeinden sind, wie zu erwarten, alle in einer Bucht gelegen. Christiansborg ist die Hauptstadt der Provinz und Zentrum des kulturellen Lebens der Insel. Hier gibt es Geschäfte und Restaurants für Touristen, Wissenschaftler und Einheimische. Die Gemeinden sind für schwedische Verhältnisse überdurchschnittlich gut ausgestattet. Das Angebot an Vereinen, Läden und Veranstaltungen ist trotz des Klimas überwältigend.
Klima
Die Südküste ist kalt, stürmisch und regelrecht Menschenfeindlich. Der Norden und Osten liegt im Windschatten der Berge und die klimatischen Bedingungen deutlich besser.
Das Klima ist im Allgemeinen kühl. Im Winter sind etwa 80% der Insel mit Schnee bedeckt. Die Nächte sind eiskalt, was den Wissenschaftlern meistens einen sternenklaren Himmel beschert. Obwohl das Meer nie gefroren ist, treiben im Winter des öfteren Eisschollen rund um die Insel. Der im September beginnende Frühling, hält Temperaturen um 10° für die Bewohner bereit. Im Sommer kann die Temperatur auf bis zu 17° steigen.
Tierwelt in Sydgeorgia
Südgeorgien gilt als die wichtigste Brutstätte von Königspinguinen. Etwa 400.000 Tiere leben auf der Insel. Des Weiteren ist Sydgeorgia einer der wichtigsten Lebensräume für Seelöwen dar.
Politik
Wie jede andere schwedische Provinz auch, hat Sydgeorgia eine Provinzialregierung und ein Parlarment. Es tagt im Parlarmentsgebäude in Christiansborg. Zurzeit besteht das Parlarment aus 20 Männer und Frauen. Die Regierung besteht aus dem Regierungspräsident und vier Ministern. Sie begleiten die Ämter des Ministers für Inneres und Umwelt, Wirtschaft und Tourismus, Fischerei sowie Raumplanung.
Sternwarte Christiansfjället
Das Observatorium Christiansfjället ist die Sternwarte auf dem gleichnamigen Berg über der Stadt Christiansborg. Es steht auf dem Plateau des 2186 Meter hohen Christiansfjället. Das Observatorium verfügt über zwei 10,5 Meter große Hauptspiegel und ist somit das größte seiner Art.
Die Sternwarte wurde 1777 fertiggestellt und war schon damals die modernste ihrer Art. Sie wurde ständig modernisiert und erweitert. Im Jahr 1999 wurde eine Seilbahn errichtet, der den Weg über die schwer befahrbare Bergstraße überflüssig machte. Die Generalüberholung 2001 kostete rund 100 Millionen Euro. Auch das angeschlossene Forschungszentrum der Uni Stockholm wurde fertiggestellt.
Infrastruktur
Aufgrund der bergigen Topografie der Insel sind Straßen weniger wichtig. Die Gemeinden selbst sind zwar mit asphaltierten Straßen ausgestattet, jedoch gibt es nur eine wirkliche Verbindungsstraße. Diese führt von Christiansborg nach Öshammar. Insgesamt gibt es gerade einmal 250 Straßenkilometer, die befahren werden können. Es gibt etliche Trampelpfade zwischen den Gemeinden, die allerdings höchstens von einem Quad befahren werden können. Züge und Eisenbahnstrecken existieren nicht.
Etwas südlich von Christiansborg wurde 1953 ein Flugplatz eingerichtet. Der erste Flug nach Sydgeorgia kam am 5. Januar 1954 aus Argentinien. Die Startbahn war 890m lang und leicht ansteigend, was es den Flugzeugen einfacher machte, dort zu landen. Heute ist die Start- und Landebahn mit 2190m so groß, dass auch größere Maschinen dort landen können. Der Flugbetrieb stieg vor allem nach Eröffnung des Observatoriums schlagartig an. Bis heute gibt es tägliche Verbindungen zum Partnerflughafen in Buenos Aires. Von dort kann man nonstop nach Stockholm, London oder Frankfurt fliegen. Im Jahr 2006 wurde der Flugplatz Laholm eröffnet. Dieser wird ausschließlich von Christiansborg aus angeflogen und erspart die Schifffahrt über den Ozean.
Zwischen den Gemeinden existieren verschiedene Fährlinien, die zumeist ein- bis zweimal am Tag verkehren. Kreuzfahrtschiffe laufen auf ihren Antarktistouren den Hafen von Christiansborg an und halten zumeist noch an anderen Gemeinden der Insel. Bis 2023 sollen zwei weitere Seilbahnen gebaut werden. Diese sollen Touristen ins Inselinnere bringen, um die Königspinguine bewundern zu können.