"Schwarzes Gold aus Warnemünde" ist ein Alternativgeschichte-Roman von Tom Peuckert (und Harald Martenstein, OK): 1989 scheint die DDR am Ende zu sein, die Betonköpfe Honecker und Mielke haben bereits zurücktreten müssen. Dann passiert auf einer Pressekonferenz des SED-Funktionärs Schabowski das Unerwartete: Er verkündet, dass in Mecklenburg das größte Erdölvorkommen der Welt entdeckt wurde. Damit ändert sich die ganze Situation: Die DDR wird von heute auf morgen reich, keiner denkt mehr ans Auswandern, stattdessen wandern viele Westdeutsche in die DDR ein, um vom neuen Reichtum auch zu profitieren: Hartmut Mehdorn als Robotron-Chef, Karl-Theodor Guttenberg (ohne "von") als Wirtschaftsminister der DDR, Uli Hoeneß als Manager von Dynamo Dresden, Gerhard Schröder als Sprecher des Zentronik-Kombinats, und viele ungenannte mehr. Es gibt sogar ein eigenes Nationales Netz anstelle des Internets.
Auch für andere Prominente ändert sich vieles: Angela Merkel wird politische Gefangene und verschwindet 1994 (warum? Wird nicht gesagt), an ihrer Stelle wird Uschi Leyen Bundeskanzlerin der BRD, Gregor Gysi ist Kulturminister, Kati Witt (mit Kai Pflaume) ist Moderatorin des Dschungelcamps (live aus Kuba!), Sarah Wagenknecht wird Yogalehrerin (aber versucht, ihm einen sozialistischen Touch zu geben), eine Sibiriendeutsche namens Jelena Fischer wird zur neuen Schlagerkönigin, usw...
Aus dieser Alternativ-DDR von 2015 berichten zwei Untergrund-Journalisten über die Vergangenheit und Gegenwart der neuen DDR, wobei sie häufig den Ort und das Thema wechseln: Wie und warum Markus Wolf die große Entdeckung erst einmal unter den Teppich gekehrt hat; wie die "Bossis" prassen und die Wessis als Menschen zweiter Klasse behandeln; Anzeichen, dass die DDR trotz ihres Reichtums auch nicht alles so hinkriegt, wie sie will...
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