Semjon Konstantinowitsch Timoschenko (* 18. Februar 1895 [greg.] in Orman, Gouvernement Bessarabien, russisches Zarenreich) ist Marschall der Sowjetunion und Mai 1940 bis Juli 1941 ihr Verteidigungsminister (Volkskommissar).
Im Ersten Weltkrieg diente er in der Kaiserlich Russischen Armee als Maschinengewehrschütze. Im April 1918 trat er als Unteroffizier in die Rote Armee ein und stieg im Bürgerkrieg bis zum Divisionskommandeur auf.
Während des deutschen Überfalls auf Polen führte Timoschenko die Ukrainische Front bei der Besetzung Ostpolens. Am 7. Januar 1940 wurde ihm das Kommando über die Nordwestfront mit dem Auftrag übertragen, im Rahmen des finnisch-sowjetischen Winterkrieges die Mannerheim-Linie zu durchstoßen. Dies gelang später als erwartet und unter weit höheren Verlusten. Trotzdem wurde er am 8. Mai 1940 zum Marschall der Sowjetunion und Verteidigungskommissar befördert - der erste Mann in diesem Amt, der kein Mitglied des Politbüros war.
So wie Georgi Schukow warnte er "Genosse" Stalin vor einem drohenden deutschen Angriff, wurde aber abgeschmettert. Seit dem deutschen Sieg über Frankreich sah er Nazi-Deutschland als den wichtigsten und stärksten Gegner der Sowjetunion. Als er vorhersagte, dass Jugoslawien den Nazis mindestens einen, wenn nicht zwei Monate standhalten könnte, fiel er in der Gunst.
Nach Beginn des Unternehmens Barbarossa degradierte ihn Stalin zu seinem Stellvertreter, da er nun selber das Amt des Verteidigungskommissars übernahm. Stattdessen musste Timoschenko nun die Westfront führen, anstelle von Dimitri Pawlow, der für sein Versagen hingerichtet wurde. Dabei steht ihm Nikolai Bulganin als Politkommissar zur Seite.
Timoschenko hat Plutarch, Clausewitz, und Friedrich Engels gelesen. Außerdem ist er leidenschaftlicher Angler und Bienenzüchter.