Singapur (W6)

Die Kronkolonie Singapur war seit 1824 britisch und seit 1832 Hauptstadt der Straits Settlements, die wiederum seit 1867 nicht mehr von Britisch-Indien aus verwaltet wurden.

Sie wurde nach dem Ersten Weltkrieg entsprechend der Singapur-Strategie zu einem starken Marinestützpunkt ausgebaut, als Abschreckung für das zunehmend ehrgeizige Japan. Der Marinestützpunkt, der 1939 für 60 Millionen Pfund oder 500 Millionen US$ fertiggestellt wurde, verfügte über das damals größte Trockendock der Welt, das drittgrößte Schwimmdock und genügend Treibstofftanks für mehr als eine Million Tonnen, um die gesamte Royal Navy sechs Monate lang versorgen zu können. Verteidigt wurde er von schweren 15-Zoll-Marinegeschützen und von Staffeln der Royal Air Force, die auf der Tengah Air Base stationiert waren. Winston Churchill bezeichnete sie als das "Gibraltar des Ostens". Allerdings war es ein Stützpunkt ohne Flotte. Die britische Heimatflotte war in Europa stationiert und der Plan war, dass sie bei Bedarf schnell nach Singapur verlegt werden sollte - ursprünglich hatte man 42 Tage (ohne Vorlaufzeit) dafür vorgesehen, Ende 1939 musste man diesen Wert auf 180 Tage korrigieren. Nachdem jedoch 1939 der Zweite Weltkrieg entfesselt wurde, war die Flotte voll und ganz mit der Verteidigung Großbritanniens beschäftigt. Darum wurde wiederholt vorgeschlagen, Teile der US Navy in Singapur zu stationieren.

Der Kommandeur von Malaya William Dobbie warnte im Mai 1938: "It is an attack from the northward that I regard as the greatest potential danger to the Fortress (Singapore). Such an attack could be carried out in the northeast monsoon. The jungle is not in most places, impassable for infantry." Aber im April 1940 wude er stattdessen nach Malta geschickt, wo er der neue Gouverneur / Kommandeur wurde. Sein Nachfolger wurde Lieutenant-General Lionel Bond. Dieser konnte wegen der Personalknappheit nach Dünkirchen nicht wie in UZL im April 1941 in Pension gehen, sondern musste weiter auf dem Posten ausharren.

Seit die Japaner Französisch-Indochina besetzt hatten, waren ihre Bomber gefährlich nahe an Singapur. Aber bis zum November 1941 hatte Gouverneur Shenton Thomas Frieden. Noch.

Krieg und Besatzung

Der japanische Angriff begann noch am 1. Dezember 1941 mit einer Bombardierung der Stadt von Indochina aus. Am 25. Januar waren die Verteidiger auf die Stadt beschränkt, ganz Malaya war verloren, 50.000 Mann dazu. Da die Zugänge gesprengt worden waren, fühlte man sich sicher - auch wenn die Schiffe verloren waren und die Stadt eigentlich nicht als Landfestung ausgelegt war. Immerhin waren die etwa 85.000 Verteidiger den 30.000 Japanern weit überlegen - leider wussten die Briten das nicht. Die schweren Geschütze, die eigentlich gegen Kriegsschiffe gedacht waren, ließen sich zwar drehen und gegen die japanische Infanterie verwenden, waren so aber ineffektiv.

Nun gelang den Japanern am 3. Februar eine Landung auf der Insel, wo sie schwach verteidigt war. Allein in der ersten Nacht landeten sie über 10.000 Soldaten, am Tag folgten weitere 10.000. Churchill verlangte von den Verteidigern, bis zum Tod zu kämpfen. Nach einigen Tagen Kampf fielen die Wasser-Reservoirs der Stadt in japanische Hände, ebenso die Munitions- und Brennstoff-Depots. Die Verteidiger waren zusammen mit einer Million Zivilisten in der eigentlichen Festung zusammengedrängt. Nun konnte der japanische Kommandeur die Kapitulation verlangen, außerdem bluffte er erfolgreich hinsichtlich ihrer Stärke. Am 9. Februar kapitulierte Bond. (Darum konnte Ian Fleming seinen berühmten fiktiven Spion nicht mehr "James Bond" nennen - niemand in Großbritannien hätte einen Helden namens Bond akzeptiert.) Die Japaner nahmen 80.000 Mann gefangen und hatten hunderte von Geschützen erobert, bei eigenen Verlusten von wenigen Tausend.

"You just gotta look at it. So they say, Singapore was the strongest fortress in the world, alright? But how did they build it? All their fucking fortifications were against attacks from the sea, and practically none against land attacks! It's so fucking stupid, like building a house with the strongest door on Earth and walls made of fucking paper! But those fucking idiots did not think that anyone would ever try a land-based attack against Singapore. And what happened? One day, the fucking Black Swan landed, and their precious fortress fell! Who made such a fucking stupid decision? Had to be some fucking bureaucrat with no skin in the game, sitting thousands of miles away in his safe office!" (Ihr müsst euch das anschauen. Die sagen also, Singapur war die stärkste Festung der Welt, okay? Aber wie haben sie sie gebaut? Alle ihre verdammten Befestigungen waren gegen Angriffe von der See aus gerichtet, und praktisch keine gegen Landangriffe! Es ist so verdammt dumm, als ob man ein Haus mit dem stärksten Tor der Welt baut, aber Wänden aus verdammtem Papier! Aber diese verdammten Idioten haben nicht gedacht, dass irgendwer jemals einen Angriff über Land auf Singapur durchziehen würde. Und was ist passiert? Eines Tages ist der verdammte Schwarze Schwan gelandet, und ihre schöne Festung ist gefallen! Wer hat so eine verdammt dumme Entscheidung gemacht? Das muss ein verdammter Bürokrat ohne ein Risiko im Spiel gewesen sein, der tausende von Meilen entfernt in seinem sicheren Büro sitzt!)

— Alexander Student

Churchill war von der zweitschwersten Niederlage des Empires (nach der Schlacht von Dünkirchen) schwer schockiert. Das Empire schien ernsthaft zu schwanken, und die japanischen Erfolge wurden selbst dem "Führer" etwas unheimlich. Schließlich liebte er die "gelbe Rasse" nicht unbedingt.

Die Japaner nannten die Stadt um in Syonan, "Licht des Südens". Im Osten der Insel wurde nun das Kriegsgefangenenlager Changi eingerichtet. Viele Soldaten aus Indien wurden für die Kollaboration rekrutiert und kämpften danach gegen die Westalliierten - die sich weigerten, wurden zur Zwangsarbeit verpflichtet. Die Chinesen wurden als "feindliche Ausländer" behandelt, es kam zu Massakern mit Tausenden von Toten.