Die Sizilianische Garde war ursprünglich eine kleine Gruppe moslemischer Krieger, die sich nach der Befreiung Siziliens von den Sarazenen von Kaiser Friedrich II. anheuern ließ. Denn der Kaiser gewährte den in Sizilien beheimateten Moslems das Recht dort zu bleiben. Nach der Befreiung erwählte Friedrich drei starke Moslems aus Palermo zu seinen Schildträgern. Daraus entstand dann ab 1221 die Sizilianische Garde die bis 1466 mehreren Kaisern des SIFR (Sacrum Imperium Francorum et Romanum Nationalis Germaniis) Schutz bot. Dieser Artikel ist Teil der Zeitlinie Constantins Entscheidung.
Die Sizilianische Garde, Friedrichs Zugeständnis an die Moslems:[]
„Sei deinen Freunden nahe, deinen Feinden näher“
Ausspruch Friedrichs II. über seine Garde
1220 kehrte Friedrich erfolgreich aus Sizilien zurück, in seiner Gefolgschaft befinden sich drei islamische Schildträger. Die drei Männer, Wahid, Ulri und Abdula Behil hatten die Zeichen der Zeit erkannt und sich den kaiserlichen Truppen 1219 angeschlossen. Die Schildträger halfen Friedrich, während seines Sizilienfeldzuges mit der islamischen Bevölkerung umzugehen und fungierten teilweise als Übersetzer. Während des Hoftages von Capua ist es den sarazenischen Schildträgern gestattet, bewaffnet hinter dem Kaiser herzugehen. Doch die drei Herren aus Sizilien dürfen dies nur auf der Straße tun, in das Gebäude, wo der Hoftag stattfindet, wird ihnen der Eintritt verwehrt.
Dank liberaler Gesetzgebung und weitgehender Religionsfreiheit fühlen sich die sizilianischen Schildträger ihrem neuen Herren verpflichtet. Sie wissen genau, dass der Sizilien-Feldzug kein Glaubenskrieg war, sondern dass es in Wahrheit um die Niederwerfung der dort beheimateten Korsaren (Seeräuber) ging. Die Piraterie, wie sie die Sarazenen im Mittelmeer betrieben, war auch Wahid, Ulri und Abdula Behil ein Graus. Rund ein Jahr vergeht, weiterhin ist es den Dreien gestattet, „Ihrem Kaiser“ als Leibwächter zu folgen. Auch in Foggia (Apulien) bleiben sie dem Kaiser treu. 1221 im August wird Konstanze von Aragón ein Sohn geboren (Karl der Starke). Diese frohe Kunde verbreitet sich im Reich, nun hat der Kaiser die Idee, seinem Sohn und sich eine Leibgarde zu geben. Vermutlich gedrängt durch Konstanze ernennt Friedrich seine drei Leibwächter zu seiner Leibgarde. Ähnlich wie die Warägergarde in Byzanz sollen auch hier "Fremde" als Unterstützung des Kaisers dienen. Als „Sizilianische“ Garde haben die Sarazenen nun alle Rechte eines Christenmenschen im Reich. Dies wird allerdings nicht überall gutgeheißen, nicht jeder vertraut den Moslems. Auch die heftigen Bitten des lateinischen Papstes Arius X. ändern nichts an der Tatsache, dass Friedrich ab 1221 eine Leibgarde bestehend aus Sarazenen hat. Ähnlich den späteren Kastellanen des Reiches werden den drei Herren aus Sizilien Burgen zugeteilt. Hauptsitz der Garde wird Palermo. Erster Hauptmann der Sarazenen wird Wahid. Wahid als Meister des Speerkampfes wird die Ehre zuteil, seine beiden Leutnants mit der Rekrutierung neuer Leibwächter zu betrauen. Dazu besuchen die Leutnants erneut ihre Heimatinsel und rekrutieren Krieger aus ihren Familien. Die Auserwählten werden 1223 nach Foggia geschickt, wo der Kaiser sie strengstens unter die Lupe nimmt. Abdula Behil tritt hierbei als Fürsprecher einer „gelehrigen“ Garde auf. Er versucht seinen Kaiser davon zu überzeugen, dass nur der gelehrige Krieger auch würdig sei. Damit rennt er bei Friedrich offene Türen ein. 1224 werden die ersten Leibwächter nach Capua, auf die eben erst (1223) gegründete Universität, geschickt. Die ersten Leibgardisten kehren 1227 zu Friedrich zurück, gut geschult in Latein, Philosophie und Mathematik sind sie die „Sarazenenpoeten“ des Kaisers.
1221 – 1270 n. Chr. die Garde in Friedrichs Diensten: []
In den 49 Jahren friedrichscher Herrschaft übernehmen die Gardisten wichtige Aufgaben bei der Verwaltung und Verständigung der islamischen Bevölkerung Siziliens. Die Garde besteht etwa aus 100 Mann, wobei etwa ein Viertel davon meist auf „Weiterbildung“ ist. 75 Gardisten sind zwar wenig, wenn man bedenkt, dass immer ein paar in Palermo verbleiben, doch die Garde verfügt auch über Hilfstruppen, die meist aus freien Bauern bestehen. Diese werden jedoch nur zu niederen Tätigkeiten und Wachdiensten hinzugezogen. Diese Praktik erregt besonders im Ordo Teutonicus Kritik. Die Deutschritter sind empört, da Friedrich ihr System übernommen und auf „unchristliche“ Art auf Mohammedaner umgesetzt hat. Durch die fortbestehende Existenz der Sizilianische Garde fühlen sich die Deutschritter beleidigt. Gröbere Zwischenfälle gibt es kaum, 1235 müssen die Gardisten auf dem Hoftag zu Mainz eingreifen, da es dort zu Schreiduellen kommt. Das Auftreten der in Reichsgermanien als „Mohren“ bezeichneten Garde wird überall als höflich, aber fremdartig beschrieben. Trotz Bildung war es im Reich auch 40 Jahre nach dem letzten Kreuzzug (Ende 12. Jhdt.) noch Gang und Gäbe, die Sarazenen als Teufel zu bezeichnen. In Reichsitalien hingegen, das zum Schmelztiegel verschiedener Kulturen geworden ist, werden die Gardisten bald beliebte Objekte der Bewunderung. 1250 erkrankt der Kaiser, dabei wird ein Mordanschlag von eben jenen Männern vereitelt die noch 50 Jahre zuvor als Feinde des Reiches gesehen wurden. Mit den Jahren im Dienste des Kaisers wird die Garde zu einer wichtigen und nützlichen Schutzmacht des Kaisers. Nur mit den Kastellanen des Reiches kommt es immer wieder zu Kompetenzgerangel. Die christlichen Ritter sind nicht so einfach davon zu überzeugen, dass Sarazenen als Verwalter taugen. Italiens berühmt-berüchtigster Kastellan Ludovico di Mateo gilt als Streithahn, der sich oft mit den Sarazenen der Garde anlegt. Als Friedrich II. 1270 stirbt, übernimmt sein Enkel Karl VIII. die Garde in seine Dienste.
1270 - 1466 n. Chr. Die Beschützer der italienischen Kaiser des SIFR:[]
Unter Karl VIII., der seine Residenzstadt nach Rom XX, erblüht der Handel und damit sind auch die Gardisten wieder gefragt. Sie werden als Prunkgarde ausstaffiert und dienen Kaiser Karl als Zierde. Bei Staatsempfängen und bei Handelsverträgen zwischen den Mongolen oder Byzanz sind die Gardisten immer dabei. Karl, der eine starke Seeflotte (siehe Reichsitalienische Flotte) aufbaut und somit den Grundstein der späteren Seemacht SIFR setzt, vergrößert die Garde und überlässt ihnen sogar Galeeren, die dem „Seeschutz“ dienen. Als die "Große Schmach" der Garde gehörte der Mord an Kaiserin Eleonora, den sie nicht verhindern konnten. Die Kaiserin war im Dezember 1282 vergiftet worden, die Mörder wurden zwar gefasst, aber der Drahtzieher kamm frei. (siehe Nuncio Dardanello Borja)
Auch die Zwillingskaiser Friedrich III. und Diederich bauen die Garde bis 1300 aus. Das neue Zeitalter der Arianischen Renaissance führt dazu das Mitte des 14. Jahrhunderts auch einige wenige Mongolen ihren Dienst in der Garde versehen. Dieser Bruch der Tradition wird aber schnell wieder revidiert. 1381, nach 160 Jahren des Bestehens, verfügt die Garde über 1600 Sarazenen, 3000 christliche Hilfstruppen und über eine Seeflotte von beachtlichen 12 Schiffen. Mit dem Erstarken der Osmanen und der Schwäche Konstantinopels werden die Sarazenen immer öfter als Spezialtruppe an die Byzantiner verliehen. Um 1400 haben die Gardisten den Ruf, nur noch als Söldner des Kaisers von Byzanz zu arbeiten. Ihre Tätigkeit als Wachleute an den Höfen der Kaiser des SIFR vernachlässigt die Garde immer mehr, 1453 kommt es zur Schlacht um Konstantinopel. Die Osmanen belagern die byzantinische Hauptstadt und werden von einem kaiserlichen Heer angegriffen. Als Hilfstruppen der Byzantiner gelingt es der Sizilianischen Garde unter schwersten Verlusten, die türkische Belagerung zu durchbrechen. Doch über 3000 tote Gardisten schwächen die Garde sehr. Nach den byzantinisch-türkischen Kriegen bleibt die Garde geschwächt. 1460 besteht die Sizilianische Garde nur noch aus 500 Mann. Diese werden 1466 von Kaiser Karl X. in sein Heer eingegliedert. Damit endet die Geschichte der Sizilianischen Garde.