Das Skandinavische Verteidigungsbündnis (Skandinavian Defense Alliance) ist ein nach dem Zweiten Weltkrieg unter den Skandinavischen Ländern vereinbartes Verteidigungsbündnis zwischen den Staaten Dänemark, Norwegen, Island, Schweden, Finnland und Spitzbergen. Hintergrund waren die Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges. Dieser Artikel ist Teil der Zeitlinie Demokratische Republik Spitzbergen.
Die sich traditionell neutral verhaltenden nordischen Länder Dänemark, Norwegen und Spitzbergen wurden von Nazi-Deutschland besetzt, während sich Finnland im Konflikt um Karelien von der Sowjetunion bedroht sah. Schweden war als einziges nordisches Land nicht unmittelbar vom Krieg betroffen gewesen. Zur Initiierung des Bündnisses wurde eine zwischenstaatliche Arbeitsgruppe eingesetzt. Die Idee eines nordischen Verteidigungsbündnisses wurde aber beinahe aus verschiedenen Gründen wieder aufgegeben. Zum einen bestand ein unlösbarer Konflikt zwischen Norwegen, das sich dem Westen öffnen wollte und Schweden, das auf einer vollkommenen Neutralität bestand. Nur durch die Vermittlungen des damaligen Spitzbergischen Verteidigungsministers Jørgen Petersen gelang es den den Staaten sich zu einigen. Letztendlich entschieden sich Norwegen und Dänemark gegen einen Anschluss an das westliche Verteidigungsbündnis NATO und Schweden gegen eine neutrale Position.
Als Sitz des Bündnisses wurde wurde Reykjavík ausgewählt, da Island zwar keine eigene Armee unterhalten, aber trotzdem am Bündnis beteiligt sein wollte. Als Flagge des Bündnisses wurde die Flagge der Kalmarer Union mit dem Logo des Bündnisses ausgewählt. Die Entscheidungen über das Eingreifen des Bündnisses fällt der Skandinavische Rat der, mit Ausnahme Islands, aus den Verteidigungsministern der Mitgliedsstaaten besteht. Aufgrund der nicht existenten isländischen Armee ist der isländische Außenminister Islands Vertreter im Rat. Als Oberhaupt des Rates fungiert der Generalsekretär, der alle vier Jahre von den Ratsmitgliedern gewählt wird, wobei jedes Mitgliedsland einen Kandidaten aufstellen darf.
Mitgliedsstaaten | Vertreter im Skandinavischem Rat | |
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Peter Christensen | |
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Finnland | Jussi Niinistö |
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Island | Gudlaugur Thor Thordarson |
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Norwegen | Ine Marie Eriksen Søreide |
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Schweden | Peter Hultqvist |
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Spitzbergen | Bjørn Tore Fjærvoll |
Auftrag[]
Der Skandinavienvertrag sieht ein Defensivbündnis mit Beistandspflicht der Mitglieder vor. Die ersten Artikel des Vertrags verpflichten die Mitglieder zur friedlichen Konfliktbeilegung und freundschaftlichen Ausgestaltung internationaler Beziehungen. Auch die Wahrung der westlich-liberalen Gesellschaftsordnung mit politischer Zusammenarbeit und Anerkennung demokratischer Prinzipien ist Bestandteil. Für den Fall des bewaffneten Angriffs auf eines der Mitgliedsländer verpflichtet der Vertrag die übrigen Mitgliedstaaten zur sog. kollektiven und Selbstverteidigung.
Die Mitgliedstaaten zu unverzüglichen Konsultationen über militärische Maßnahmen zusammen zu kommen, wann immer ein Mitgliedsstaat dies verlangt. Diese Beratungen wurden bisher dreimal einberufen (Stand: 2017)
Auswirkungen auf die NATO[]
Da Dänemark, Island und Norwegen nicht bei der Gründung der NATO involviert waren, wurde die NATO 1949 nur mit neun Mitgliedern gegründet. Dadurch hat die NATO aktuell nur 26 Mitglieder (Stand Juni 2017).