Flagge seit 1936
Die Sowjetunion (oder "Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken" - ein Begriff, den Stalin prägte) unter "Genosse" Josef Stalin war bis zum 12. Juni 1941 noch nicht wirklich in den Zweiten Weltkrieg hineingezogen worden. Dann begann das "Unternehmen Barbarossa" - der Einmarsch der Achsenmächte.
Expansion zuvor[]
Im Krieg gegen Polen hatte Nazi-Deutschland bereits die meisten polnischen Armeen zerschlagen, so dass die Rote Armee vom 17. September 1939 an Ostpolen bis zur Curzon-Linie ohne große Anstrengungen besetzen konnte. Am 6. Oktober hatten die letzten Polen kapituliert, und ihr Land wurde wieder einmal geteilt, entsprechend der geheimen Vereinbarungen im Ribbentrop-Molotow-Pakt. Die sowjetischen Gebietsgewinne - 200.000 km² mit 13,3 Millionen Menschen, davon 5,25 Millionen Polen - wurden zwischen Weißrussland und der Ukraine aufgeteilt. Hunderttausende wurden nach Sibirien verschleppt. Später, im April/Mai 1940 kam es zu dem Massaker von Katyn, in dem die Sowjets zehntausende von polnischen Offizieren ermordeten und in Massengräbern verscharrten.
Ebenfalls aufgrund des Ribbentrop-Molotow-Pakts zwang die SU dann die baltischen Staaten, "gegenseitige Beistandspakte" zu unterzeichnen - Estland noch im späten September, Lettland und Litauen im frühen Oktober - der den Sowjets die Erlaubnis gab, dort Militärbasen anzulegen. Dies, obwohl die SU mit den ersten beiden Staaten so wie mit Polen und Finnland in den 1930ern Nichtangriffspakte geschlossen hatte. Vom 10. bis 12. Juni 1940 wurden sie dann mit 435.000 Soldaten und 3.000 Panzern der Roten Armee besetzt.
Von November 1939 bis März 1940 führte die SU dann den finnisch-sowjetischen Winterkrieg, in dem die "gesäuberte" Rote Armee gegen die zahlenmäßig weit unterlegenen Finnen schwere Verluste hinnehmen musste. Finnische Städte wurden bombardiert, und der neue sowjetische Außenminister Molotow verbreitete die Lüge, sie hätten nur Brotkörbe für hungernde Finnen abgeworfen. Obwohl die Finnen heldenhaft kämpften, gegen die sowjetischen Panzer die neu erfundenen Molotow-Cocktails einsetzten, gewann die SU am Ende. 70.000 finnische Soldaten waren gefallen, gegenüber hunderttausenden von Rotarmisten. Zu einem Eingreifen der Westalliierten Großbritannien und Frankreich war es nicht gekommen, obwohl diese es noch in Erwägung gezogen hatten. Die SU wurde nur am 14. Dezember 1939 aus dem Völkerbund ausgeschlossen, was Stalin aber kaum interessierte. Vor dem Krieg hatten die Sowjets bereits eine Satellitenregierung gebildet, genannt die "Finnische Demokratische Republik", weil sie das ganze Land übernehmen wollten. Nun konnte Stalin zufrieden sein, dass Finnland im Friedensvertrag von Moskau etwa 35.000 qkm Land mit 420.000 Einwohnern und der großen Stadt Wyborg/Viipuri (die Finnen verließen das Land) an die SU abtreten musste, und der SU den Stützpunkt Hangö überlassen. Das abgetretene Land wurde Teil der neuen karelo-finnischen Sowjetrepublik.
Am 22. Juni 1940 wurden dann auch von Georgi Schukow Bessarabien und die nördliche Bukowina mit 40 Divisionen besetzt. So entstand die kurzlebige Sowjetrepublik Moldau.
Innere Angelegenheiten[]

Wenn "Genosse" Stalin es will, hat 2 + 2 = 5 zu sein!
Nach einer gewissen Liberalisierung der Kultur unter Lenin herrscht nun seit 1932 strengste Zensur. Nur noch langweilige regimetreue Kunst ist erlaubt, Stichwort "Sozialistischer Realismus". In der Architektur herrscht nun der "Zuckerbäckerstil". Selbst große Künstler wie der Komponist Dmitri Schostakowitsch werden angegriffen. Nur die Samisdat-Literatur lebt. Ansonsten schreiben viele Autoren lieber "für die Schublade".
In der Wirtschaft werden die Arbeitnehmer mit der Stachanow-Bewegung zu Höchstleistungen angetrieben. "Akkord ist Mord" ist nun kein linker Slogan mehr. Das Leben der Menschen hat sich kaum verbessert, dafür können sie nun "Held der sozialistischen Arbeit werden.
Praktisch alles in der SU gilt heutzutage als Staatsgeheimnis - was auch bedeutet, dass die einfachen Sowjetbürger den Beamten nicht nachweisen können, wenn sie nichts tun. Auch die Inhalte der Gesetzbücher sind geheim.
Das immer noch stark bäuerlich geprägte Land hat sich sehr verändert: Unter Stalin wurden Städte für 30 Millionen Menschen gebaut.
Hinsichtlich der Religionsfeindlichkeit hat sich etwas geändert: 1936 beendete die Stalin-Verfassung die Diskriminierung der staatsbürgerlichen Rechte von Geistlichen.
Am 11. Februar 1940 unterschrieben Nazi-Deutschland und die SU das deutsch-sowjetische Handelsabkommen, durch das Deutschland viele wichtige Ressourcen - Getreide, Baumwolle, Erdöl, Chromeisen, Mangan, Nickel - erhielt, und der SU im Gegenzug deutsche Waffen und Maschinen lieferte. Nach dem "Ostfrieden" vom 28. November 1941 musste die Sowjetunion die Lieferungen wieder aufnehmen - diesmal als Tribute ohne Gegenleistungen.
Ende Juni 1940 wurden die Lasten für die Arbeitnehmer (vielleicht wegen diesem Handelsabkommen?) drakonisch erhöht: Die Sieben-Tage-Arbeitswoche wurde eingeführt, Kündigungen konnten verweigert werden, und jede Verspätung über 20 Minuten gibt 25% Lohnabzug.
Stalin kam den Nazis so weit entgegen, dass er 1939 sogar seinen Außenminister Litwinow - weil der Jude war - durch Wjatscheslaw Molotow ersetzte.
Die Stalinschen Säuberungen sind auch jetzt noch nicht abgeschlossen. Am 4. Februar 1940 wurde der "blutrünstige Zwerg" Nikolai Iwanowitsch Jeschow, der ehemalige Geheimdienstchef, der Millionen von Unschuldigen in die Gulags brachte, selber hingerichtet. Dem war ein Schauprozess vorangegangen, in dem Jeschow beschuldigt wurde, homosexuell zu sein und seine Frau ermordet zu haben. In seinem Abschiedsbrief schrieb er noch "Sagt Stalin, ich sterbe mit seinem Namen auf meinen Lippen." Anschließend musste sein Name auf Stalins Befehl aus allen Schulbüchern und sein Abbild aus allen Fotos entfernt werden. Die Hinrichtung blieb geheim, so dass viele jahrelang vermuteten, er wäre in einer Irrenanstalt gelandet. Ein anderes Gerücht behauptet, sein Nachfolger Berija hätte ihn eigenhändig erwürgt.
Selbst der Kalender wurde unter Stalin zweimal radikal umgestellt: 1929 versuchte er, eine Fünftagewoche mit einem freien Tag einzuführen, wobei die Tage nach Farben (gelb, orange, rot, lila, grün) benannt waren und jeden Tag jeweils ein Fünftel der arbeitenden Bevölkerung frei hatte. Auf diese Weise sollten die Fabriken niemals stillstehen. Da sich die Produktion aber nicht wie erwartet steigerte, wurde bereits 1931 wieder ein neuer Kalender eingeführt - diesmal mit einer Sechstagewoche, bei der zumindest alle am selben Tag freihatten. Außer den Kommunisten wollte auch diesen keiner wirklich verwenden. Schließlich wurde er im Krieg abgeschafft.
Seit Mai 1940 wird ein gewisser Agrar(pseudo)wissenschaftler Trofim Lyssenko von "Genosse" Stalin höchstpersönlich gefördert, nachdem er leere Versprechen gemacht hat, durch besondere Behandlung Weizen für die vielen kalten Gebiete "frosthart" machen zu können. Sein Plan basiert auf der verrückten Idee, dass es eigentlich keine Gene geben würde und man mit den richtigen Umweltbedingungen alle Arten von Veränderungen bei Pflanzen bewirken könnte - was durchaus zur kommunistischen Ideologie passt. Die ganze Wissenschaft der Genetik wird deswegen pauschal als "bourgeois" und sogar "faschistisch" verurteilt, und keine Gegenargumente sind zugelassen. Manche seiner Gegner werden für ihren Widerspruch sogar zum Tode verurteilt.
Um die Bevölkerung nach Beginn des Unternehmens Barbarossa bei der Stange zu halten, musste Stalin ihr Zugeständnisse machen, die zuvor für Kommunisten undenkbar gewesen wären. Der Krieg wurde zum "Großen Vaterländischen Krieg" hochstilisiert, "Mütterchen Russland" / Mutter Heimat (Rodina mat) von nun an in der Propaganda herausgestellt, und sogar die russisch-orthodoxe Kirche nicht mehr verfolgt.
Dass die "Volksdeutschen" von der Krim und der Wolgadeutschen Autonomen Sowjetrepublik nun nach Sibirien und Turkestan deportiert wurden, sollte niemanden überraschen. Als das Unternehmen Goldfuchs im September zum Zusammenbruch der Karelienfront und dem dauerhaften Verlust von Murmansk führte, wurden alle karelischen Rotarmisten, die noch an anderen Fronten kämpften, ebenfalls deportiert. Selbst Generalmajor und Spanienkämpfer Akseli Anttila entging nicht diesem Schicksal. Und nach dem "Ostfrieden", der fast ganz Weißrussland an das "Reich" abtrat, wurde der verbliebene Rest der Russischen Sowjetrepublik zugeschlagen und die Weißrussen ebenfalls deportiert, um durch Großrussen ersetzt zu werden.
Es gibt nur fünf sowjetische Feiertage: Neujahr, Tag der Roten Armee, Frauentag, Tag der Arbeit, und Jahrestag der Oktoberrevolution.
Auch im Kommunismus gibt es Staatsanleihen, die aber keine Zinsen bringen. Sowjetbürgern wird geraten, ihr Erspartes darin zu "investieren".
Unternehmen Barbarossa[]
Die Rote Armee verfügte über 220 Divisionen im Westen (inklusive etwa 50 in Reserve), die in fünf Fronten organisiert waren:
- Nord (Leningrad und Karelien/Kola): Etwa 20 Divisionen.
- Nordwest (Baltikum): Gut 20 Divisionen.
- West (Weißrussland): Gut 40 Divisionen.
- Südwest (Nordukraine/Galizien): Etwa 50 Divisionen.
- Süd (Südukraine/Bessarabien) - erst nach Beginn der Kämpfe gebildet. Etwa 30 Divisionen.
Hinzu kamen zu Beginn etwa 80 Divisionen in anderen Landesteilen, insbesondere dem Fernen Osten.
Der Roten Armee standen über 10.000 Panzer, etwa 10.000 Flugzeuge, und über 40.000 Geschütze zur Verfügung, wenn auch zu einem großen Teil veraltet und von geringerer Qualität als die deutschen. Nur die modernen Sowjet-Panzer wie der T-34 waren den deutschen überlegen.
Seit 1939 hatte die Sowjetunion in den neu erworbenen Gebieten Verteidigungsanlagen gebaut, die so genannte Molotow-Linie. Diese war allerdings noch längst nicht abwehrbereit, insbesondere von den Panzern waren nur etwa 10% bereit. Die sowjetischen Divisionen verfügten durchschnittlich nur über 60 bis 80 Prozent ihrer Sollstärke.
Im Vergleich zu UZL waren mehrere Armeen noch nicht bereit, obwohl ihre Aufstellung bereits beschleunigt worden war - was wiederum zu anderen Problemen führte.
Der zweite Nazi-Sowjet-Pakt[]
Der "Ostfrieden" verlangte der Sowjetunion nicht nur große Gebietsabtretungen (Karelien, Kola, Baltikum, Weißrussland, Ukraine, und Krim) und Tribute ab, sondern auch weitergehende Zusammenarbeit. Andererseits gestattete er ihr eine Ausdehnung ihrer Einflussphäre nach Süden - Richtung Persien und Indien. Bereits im Januar 1942 ließ Stalin die Rote Armee in den bislang unbesetzten Teil des Iran einmarschieren. Churchill konnte ihm nur das Zugeständnis abringen, dass kleinere Gebiete unter britischer Kontrolle abgetrennt und Britisch-Indien bzw. dem Königreich Irak angegliedert wurden. Umgekehrt wurden nun die Sowjetrepubliken Aserbaidschan (das seine Größe verdoppelte) und Turkmenistan auf Kosten Persiens vergrößert.

Alle Gebiete nördlich der orangenen Linie wurden georgisch
Im Frühjahr wurde aus der erneuten Kooperation mit dem "Reich" eine Waffenbruderschaft, als sie zusammen mit Italien und Bulgarien im "Fall Schwarz" die Türkei eroberten und zerstückelten. Im Juli wurden auf der Konferenz von "Stambul" die neuen Grenzen festgelegt. Armenien (das nun endlich seinen heiligen Berg Ararat zurückerhielt) und speziell Georgien wurden deutlich nach Westen ausgedehnt, die ganze türkische Schwarzmeerküste mit sowjetischen Stützpunkten übersät. Istanbul und Ankara wurden in Sektoren aufgeteilt, wobei alle beteiligten Länder jeweils einen kontrollierten. Ebenso standen die Meerengen von nun an unter gemeinsamer Kontrolle der vier Invasoren. Eine Zusammenarbeit, die sich schwierig gestalten sollte.
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Die Sowjetrepubliken | |||
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Beansprucht / Zeitweise erobert | |||
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