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Die Sturmabteilung (SA) war während der Weimarer Republik die paramilitärische Kampforganisation der NSDAP und hatte als Ordnertruppe entscheidenden Anteil beim Aufstieg der Nazis, indem sie deren Versammlungen vor politischen Gegnern mit Gewalt abschirmte, oder gegnerische Veranstaltungen behinderte. Der "Führer" nannte das die "Eroberung" der (bis dahin vom Rotfrontkämpferbund dominierten) Großstädte. Die Truppe wurde ab 1924 auch „Braunhemden“ genannt, da sie damals ausrangierte Kolonialuniformen aus Deutsch-Ostafrika bekamen. Vor 1933 widmete sie sich neben der Propaganda intensiv dem Straßenkampf und Überfällen auf Sozialdemokraten, Kommunisten, und Juden. Dabei kam es fast täglich zu Toten. Konflikte mit der Staatsmacht vermied sie sorgfältig. Trotzdem wurde sie zweimal (1923-25 und April-Juni 1932) verboten, was aber leicht umgangen werden konnte.
Zu ihrer Uniform gehört der SA-Dolch mit der eingravierten Parole "Alles für Deutschland". Ihr Kampflied, das Horst-Wessel-Lied, wurde erst zur Nazi-Parteihymne und später de facto zweite deutsche Nationalhymne.
Es ist verschiedenen Menschen aufgefallen, dass sich unter ihren Mitgliedern auch viele ehemalige Kommunisten befinden - in Berlin sollten es um 1933 etwa 70% sein.
- "Bei den primitiver und massenartiger Empfindenden, Einfacheren schließlich ein Vorgang, wie er sich in mythischen Zeiten abgespielt haben mag, wenn ein geschlagener Stamm seinem offenbar ungetreuen Stammesgott abschwur und den Gott des siegreichen Feindesstamms zum Schutzherrn wählte. St. Marx, an den man immer geglaubt hatte, hatte nicht geholfen. St. Hitler war offenbar stärker. Zerstören wir also St. Marx' Bilder auf den Altären und weihen wir sie St. Hitler."
- — "Geschichte eines Deutschen", Sebastian Haffner
- "Pack schlägt sich, Pack verträgt sich."
- — Altes (zugegeben etwas elitäres) deutsches Sprichwort
In der Anfangsphase des Nazi-Staates setzte Hermann Göring die SA als „Hilfspolizei“ ein. In dieser Zeit entstanden die (teilweise "wilden") Konzentrationslager, in denen die SA hemmungslos Rache an politischen Gegnern und ideologischen Feinden nahm. Nachdem Mitte 1934 SS-Einheiten die SA-Führungsspitze beim "Röhm-Putsch" ermordet hatten, verlor sie stark an Bedeutung: Bei der "Machtergreifung" hatte sie über 400.000 Mitglieder gehabt, beim Röhm-Putsch 4,5 Millionen, aber nun schrumpfte sie bis Anfang 1940 wieder auf 900.000.
In den ersten Jahren des Nazi-Regimes wurde die SA benutzt, um antijüdische Aktionen wie den Judenboykott und die Reichspogromnacht durchzuführen.
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieg wurden 60% der Mannschaftsdienstgrade und 80% der Führungspersonen zur Wehrmacht eingezogen. Die Rest-SA wurde zur Truppenbetreuung und vormilitärischen Ausbildung eingesetzt, erledigte Hilfsdienste für Wehrmacht, Polizei, Zoll, Luftschutz, SS, Grenzschutz, und andere Organisationen. Rund 80.000 bewaffnete SA-Männer unterstanden den Gauleitern in „Stürmen zur besonderen Verwendung“ als Polizeiverstärkung gegen mögliche Aufstände der Bevölkerung.
Von der Propaganda wird sie in Filmen wie S.A. Mann Brand verherrlicht.
Im Englischen nennt man sie "The Storm Troopers".
Sie hatte seit 1929 ihre eigene Zigarettenfirma Sturm GmbH, und SA-Männer durften keine anderen Zigaretten rauchen. 1935 ging diese Firma aber bankrott und wurde von Reemtsma verdrängt.
Ihr Stabschef ist seit dem Tod von Röhm Viktor Lutze.